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Angstkinder

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22.11.2005
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Angstkinder

Einzig die Zuckerwatte, die sie mit ihrem zierlichen Mund so beherzt zerfleischt, ist weich genug um von ihr verschlungen zu werden.
Ihre Eltern schneiden ihr bestimmt die Kruste vom Brot, dass sie sich keine Milchzähnchen daran ausbeißen könnte.
Sie ist glücklich mit ihrer Süßigkeit; den Stiel in der einen, die andere Hand von Vaters umfasst, lässt sie sich dann durch den Tumult bestimmen, genervt ziehen, achtet nicht auf die Knie, die vor ihrem Gesicht, pudrig, zur Seite einlenken, stolpert hier und da und bleibt mit den Gedanken doch bei ihrer Leckerei, in der ihr kleiner Kopf schon fast eintaucht als wäre es anstrengend.
Ihre Eltern reden nicht, finden keine Lust, sind nur wegen ihr hier und genervt, warten auf das nächste Quengeln, vor den Ponys oder den gebrannten Mandeln und dass sie müde wird, von der Hektik und den Karussells.

Heute morgen ist sie hingefallen, meine süße Anna, hatte sich den Ellenbogen geschlagen, kam dann zu mir an den Zaun gelaufen und ich habe gepustet, schnell; denn sie darf nicht an den Zaun, das darf kein Kind, und ist dann zurück zum Hort, hatte gesagt, ich sei ihr Onkel. Das ist ein Geheimnis zwischen Anna und mir und sie kann Geheimnisse für sich behalten, meine hübsche Anna.
Da hat sie mir erzählt, von der Kirmes, den Ponys und der Zuckerwatte, die sie essen wolle, wenn sie dort ist, mit ihren Eltern.
Sie erzählt mir immer alles, aber ich darf es nicht weitersagen, und sie auch nicht, dass sie mit mir redet. Anna und ich sind nämlich Freunde.

Ich habe großes Glück, sie gefunden zu haben, rieche sie, kann sie riechen, will sie, will sie jetzt, noch heute; ich kann nicht mehr warten.

Jetzt will sie Kettenkarussell fahren, doch die Eltern zerren sie weiter; sie weint und zieht entgegen, lässt sich auf den Boden plumpsen, wird auf den Arm gehoben; nicht geredet, sondern bestimmt wird, und sie setzen sich ans Zelt, Vater trinkt endlich sein Bier, Mutter ein Wasser und Anna möchte nichts, ist jetzt schmollig und lässt sich nicht einmal mehr ihre blonden Haare aus dem verschmierten Gesicht streichen.

Ich warte, esse eine Currywurst, und beobachte Anna wie sie herumtapst, die Umgebung erforscht, das Kettenkarussell bestaunt und sich ihre Tränen aus dem Gesicht wischt. Ihre Eltern haben Bekannte getroffen, finden wohl doch noch Spaß und Tratsch, und verlieren ihr Kind immer mehr aus den Augen, lassen sie jetzt spielen und herumlaufen.

Sie winkt mir jetzt zu, ist sichtlich erfreut. Ich winke ihr zurück und herbei, lasse meine Wurst liegen, und endlich ist kein Zaun mehr zwischen meiner Anna und mir, keine Kindergärtnerinnen; nur viel zu viele Menschen, die sich aber nicht um uns scheren.
Anna erzählt vom Kettenkarussell und von Zuckerwatte, und ich kann sie berühren, über ihre samtenen Haare streicheln, ihre Haut und der Geruch von Penaten war noch nie so nah.
„Ich habe ein Karussell in meinem Haus“, sage ich ihr. Anna glaubt mir alles, denn ich habe ihr schon viel erzählt, da ist ein Karussell nichts neues.
Sie sagt, sie müsse erst ihren Eltern bescheid sagen, doch ich kann sie umstimmen.

Wenn wir da sind, darf sie so lange und so oft fahren wie sie möchte und ich kann es auch noch schneller stellen, verspreche ich ihr. Und außerdem wären wir schnell wieder zurück, das werden die Eltern gar nicht bemerken.
Anna zögert nicht und ergreift meine Hand. Was für ein Gefühl.

„Warum hast du ein Karussell?“
„Weil niemand mit mir spielen will. Da hab ich mir mein eigenes Karussell gekauft.
...
Ich habe mal auf einem Jahrmarkt gearbeitet. Ich war Karussellbremser.“
„Hast du daher deine Narben?“
„Nein, die habe ich aus dem Gefängnis.“
„Warum warst du im Gefängnis?“
„Weil ich immer alle Kinder umsonst fahren lassen habe.“
„Hmmm.
...
Sind wir gleich da?“
„Ja. Nur noch dort um die Ecke.“
„Meine Eltern machen sich bestimmt Sorgen.“
„Ich habe einen eigenen Jahrmarkt im Haus!“
Anna lacht. „Nein, hast du gar nicht!“
„Du wirst es ja sehen. Ich habe ein Karussell und eine Geisterbahn.“
„Mehr nicht?!“
„Das reicht doch wohl. Die Geisterbahn ist so gruselig, ich weiß noch nicht, ob ich dich da reinlassen kann. Ich glaube, dafür bist du noch zu klein.
...
Aber vielleicht können wir ja eine Ausnahme machen.“
Anna lächelt und springt herum.
Dann sind wir da. Wir stehen vor der alten Lagerhalle.
„Du wohnst in einer Fabrik?“
„Es ist eine Spaßfabrik. Oder hast du etwa Angst? Wenn du jetzt schon Angst hast, dann gehen wir besser zurück.“
„ICH HABE KEINE ANGST!“
„Na dann komm mal auf meinen Arm und mach die Augen zu. Und du darfst sie nicht eher aufmachen, bevor wir da sind. Versprochen?“
„Versprochen.“

Anna ist mir so nah, so nah! Ich wollte eigentlich kein Kind mehr mit hierhin nehmen, aber Anna ist so außergewöhnlich, so einzigartig in meiner Sammlung. Aber das sind sie alle, das sind sie alle. Es wird mein letztes Mal sein; sie werden mich finden, und meine Lagerhalle, und dann werden sie mich ein für alle Mal wegsperren. Anna wird die letzte sein. Ich sollte es genießen.

Sie umklammert mich, bekommt Angst, süße Kinderangst, wenn sich die Spinnenweben um uns legen, ich Paletten beiseite schaffe und die Fackeln entzünde. Anna hat Gänsehaut. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten; ich habe sie für mich, für mich ganz allein.
Sie beginnt zu schluchzen, macht die Augen aber nicht auf, mittlerweile aus Angst, und flüstert ein zartes „Mama“ vor sich hin.

In meiner Hosentasche reibe ich meine Klinge ans Bein; endlich habe ich wieder niedliche Kinderangst in meinen Händen.

„Anna. Aaaannnnaaa. Du kannst deine Äuglein jetzt aufmachen,“ flüstere ich in ihr Ohr und berühre dieses dabei mit meinen spröden Lippen.

Ihre Augen sind verklebt von der Tränenflüssigkeit, die ihr angsterfülltes Gesicht übernetzt, und sie muss das kleine Kinderkarussell in der Mitte des fackelscheinerfüllten Raumes nur verschwommen wahrnehmen können.

Es ist ein kleines, portables und altes Karussell welches nicht mehr funktioniert, und fünf bunte und verniedlichte Tiere lachen das Hinterteil der Vorderfigur an. Ein Elefant, eine Maus, ein Nashorn, ein Tiger und ein Pferd.

„Gefällt es dir?“
Anna scheint sich tatsächlich zu sammeln, heult nicht mehr und starrt das verstaubte und rostige Kinderkarussell an, sagt aber nichts. Ich kann ihre Angst riechen.

„Sascha sitzt am liebsten auf der Maus.“
„Sascha?“, fragt sie und schaut mich an.

„Ja, Sascha. Er ist dort drüben in der Ecke.“
Und schon merke ich, wie Annas Angstspiegel drastisch nach oben steigt, wie sie panisch wird, das Blut zu kochen beginnt, - sie sieht die Kette die Sascha um den Hals hat und die fest in der Wand verankert ist, die das Fackellicht reflektiert – sie beginnt zu zittern, erst langsam, dann immer schneller, denn sie sieht wie sich der kleine Junge in seinem „Bett“ aus Stroh, Urin, Kot und Blut rekelt und Anstalten macht, uns endlich zu bemerken; als würde er aus einem Koma erwachen.
Wie ein Nachttier scheint er das Feuer zu verabscheuen, gebärt sich, als würde er versuchen zu schreien, und hat vergessen, dass ich ihm die Zunge rausgeschnitten habe.
Vor ihm ist seine Schüssel mit zermanschten Brot und mehrere Flaschen Pepsi.

Das Geräusch der schweren Kette durchkratzt den Raum und Anna ist steif geworden, als hätte sie gerade den Tod gesehen.

Dann höre ich Stimmen. Annas Name durchdringt kaum merklich den Beton. Ich höre Paletten rumpeln.

Anna schreit als würde sie verbrennen, schreit lange und schrill. Jetzt ist die Fabrik für einen Moment still. Dann jagen sie die Treppen hinunter. Für mich gibt es keinen Ausweg mehr, keinen anderen Ausgang. Ich hole mein Messer aus der Tasche. Anna kann jetzt ruhig schreien. Sie schwitzt.
Ich packe sie fest und schneide ihr einen Riss in ihre Handfläche, dann in meine, und presse unsere Hände aufeinander. Anna wird ohnmächtig.
Gleich werde ich mir das Messer mehrmals und kraftvoll in meinen Bauch rammen. Aber in der Angst, die Anna, Sascha und die anderen ihr Leben lang in sich tragen werden, werde ich weiterleben.
Viele haben mich schon verlassen, weil sie Kinder wollten, Mütter werden wollten. Nur konnte ich diesen Wunsch nicht erfüllen. Ich kann mein Leben nicht in eine neue Generation schenken. Neben den Genen ist es nur noch die Angst, die man ein Leben lang mit sich tragen kann. Und ich bin mit sicher, dass Anna, Sascha und die anderen, meine Angstkinder, mich für immer in sich tragen werden.

 

Hi Aris Rosentrehter,


eine echt fesselnde Geschichte, wie ich finde und vor allem ist sie dir gut gelungen. Traurig macht mich nur, dass es so´ne Menschen wirklich gibt und Eltern wohl immer Angst um ihre Kinder haben müssen.

Bis dann bluna-1981

 

Hallo Aris Rosentrehter,

Kleinkram:
zehren - zerren
puderig - pudrig
verschlingt - verschlungen
ein paar Kommafehler

Tja, ich persönlich habe mir meine Meinung zu dieser Art von Geschichte aufgebaut.
Der Inhalt, den Du erzählst und beschreibst, ist so brutal und so pervers, dass Du Dir sicher sein musst, dass Du stilmässig das durchhältst.

Hast Du schon so viel Schreiberfahrung?
Ich persönlich hätte mir eine solche Geschichte nicht zugetraut und das Thema nicht angegriffen.

LG
WU

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo ihr beiden

@bluna 1981 Danke fürs lesen und gutfinden. ja, ich befürchte auch, dass es solche Leute tatsächlich geben könnte.

@urach danke für den Kleinkram. Wenn du mal zeit hast, kannst du mir ja die Kommas mal zeigen. DAs wäre nett.
Und du hast auch Recht. Ich habe letztens in einem Tread gesagt, dass ich keine Charaktere erschaffen würde, die ich nicht empirisch nachvollziehen kann. Also nur Prots habe, in die ich mich aus persönlichen Erfahrungen hineinversetzen kann, oder die Personen ähneln, die ich persönlich kenne.
Aber ich wollte es auch mal anders versuchen, und habe dann das hier geschrieben.
Ich habe sicherlich ein Extrem versucht. und es hat auch nicht direkt Spaß gemacht, dass hier zu verfassen.

Ansonsten weiß ich noch nicht, was ich von deiner Kritik halten soll.
ich war mir bewusst, dass ich das stilmässig durchhalten muss, habe viele PAusen gemacht und war froh, damit fertig gewesen zu sein. aber ich denke, es ist recht geradeaus.
Schreiberfahrung: naja. ich schreibe sehr viel, seit ich 17 bin. ob nun gut oder schlecht, wer weiß. jedenfalls macht es Spaß.
nenn mir doch die Stellen, an denen ich das Tempo nicht halten kann.

zum Stil: Es soll ein Thriller sein. DA hat man auch rest viel harmlose und belanglose HAndlung, und dann ein Ende, dass so richtig abgrundtief schockt. Ich denke, gerade für Eltern ist das hier sehr anstrengend. mein Vater und ich haben früher immer sehr oft Thriller zusammen geschaut. und wenn es um KInder ging, ist er immer nervös geworden, und hat danach wieder gewusst, was er an mir hat. sowas wollte ich auch kreiren.

und besten Gruß an beide

 

Sachlich:
Als Dipl. Legastheniker darf ich mich da nicht so weit aus dem Fenster lehnen, meine aber doch, dass da einige Fehler drin sind, besonders was Satzstellungen betrifft.
………..
um von ihr verschlingt zu werden (Verschlungen)
………….
bei ihrer Leckerei, in der ihr kleiner Kopf schon fast eintaucht (in die?)
………….
achtet nicht auf die Knies, die vor ihrem Gesicht (Knie?)
…………
doch die Eltern zehren sie weiter (zerren)
…………..
Es ist ein kleines, portables und altes Karussell welches nicht mehr funktioniert, und fünf bunte und verniedlichte Tiere lachen das Hinterteil der Vorderfigur an.
(total verbogen)
……………

Stil:
Mir gefällt dieser sachliche, schnörkellose und kalte Stil. Er passt hier recht gut.

Inhalt:
Gefällt mir überhaupt nicht! Ich mag es nicht, wenn Leid, Angst, Schmerz und Verzweiflung von Kindern in dieser Deutlichkeit dargestellt werden.
Ich verstehe diese Geschichte als Unterhaltung, denn sie lehrt mich ja eigentlich nichts.
Sie zeigt nicht die Angst und Verzweiflung der Eltern und selbst wenn… würde das für den Leser was ändern?
Das passt nicht in die Unterhaltung die ich genießen möchte.
Vielleicht ist das auch nichts was ich bemängeln kann, weil eben nur meine persönliche Empfindlichkeit.

Gruß
3

 

hallo 3meier

Schön, in einer anderen Rubrik auch mal mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen.
Danke für deinen Kommentar.
kannst dich da ruhig aus dem Fester lehen. hab dank für die Hinweise. hast auch Recht. Urach hat mich darauf auch schon hingewiesen.

Es ist ein kleines, portables und altes Karussell welches nicht mehr funktioniert, und fünf bunte und verniedlichte Tiere lachen das Hinterteil der Vorderfigur an.
(total verbogen)
was meinst du hier?

zur Thematik der Kg hab ich oben shcon mal was geschrieben, da kannst du mal schauen.
Es ist halt ein Thriller. Spaß soll man daran ganz sicher nicht haben. Viel eher soll man nach dem Lesen sehr beunruhigt sein.
Ich denke, deine persönliche Empfindung ist hier normal und nur menschlich.

Für mich war es eine literarische Aufgabe, mal einen Thriller zu schreiben, der schockt, packt und beunruhigt.

Lehren tut in dem Sinne nicht, vielleicht, dass man sein Kind nicht aus den Augen lassen sollte, und das an jedem Zaun so ein Mensch stehen kann.

Und: ich hab das oben shcon mal geschrieben: Geschichten, die schockieren, brutal sind, zeigen dem Leser doch auch wieder, was er an seinem Leben hat, und was es zu festigen gilt.
und Thriller oder tragische Geschichten machen darauf aufmerksam, dass man sich nicht in dem Wohlstand einlullt, in dem wir hier leben, sondern es auch zu schätzen weiß: seine Gesundheit, und all diese Dinge, und eben, dass einem so etwas wie hier nicht zustößt. und man lernt, das es leider leider nicht selbstverständlich ist, dass man in Frieden leben kann.

Ich hoffe, du verstehst einigermaßen, wie ich das meine. ich finde gerade nicht die richtigen Worte.

besten GRuß

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aris,

Ja, ja. Ein heißes Eisen, an das du dich gewagt hast. So eine Geschichte zu schreiben hat sicherlich etwas würgereizanregendes. Die Erzählweise fand ich schauerlich treffend. In etwa so könnte man sich das Innenleben eines solchen Perversen oberflächlich vorstellen (Wäre die Geschichte noch wirklichkeitsnäher würde sie wohl keiner mehr lesen wollen).
Während ich die Beobachtungen und Aktionen des Prots bis zur Mitte gut nachvollziehbar und gut erzählt fand, wird die Geschichte zum Ende hin leider zunehmend unglaubwürdiger. Vor allem die Offenbarung in der Halle hat etwas von einem Splatterfilm ohne Einsicht in die Denkweise des Täters. Ich würde vorschlagen: Entschärfen oder erklären (oder beides), damit man den Täter auch am Ende noch als Mensch begreift.

Das Ende mit der Kurzfassung der Motivation wirkt auf mich wie angeklebt. Besser wäre es vielleicht, die Fakten in der Geschichte zu verteilen und so langsam ein Gesamtbild aufkommen zu lassen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Eine mutige Geschichte, die ein Thema anspricht, das man gern vergessen würde, aber noch etwas geschickter umgesetzt werden könnte.

Gruß,
HienTau

 

hallo Hien Tau

und danke für dein Kommentar und die Anmerkungen.

Ich werde noch mal schauen, was ich für die Glaubwürdigkeit tun kann.
Allerdings halte ich nicht viel davon, die Informationen zum Hintergrund für diese perverse TAt in der GEschichte zu verstreuen, da mir sonst der Aufbau eines Thrillers flöten geht. DAs Ende muss mehr schokieren, als der Rest der KG und überraschen.

Die Denkweise des Täters ist ganz am Ende aber auch noch erläutert. vielleicht hast du es nicht mehr mitbekommen oder so was:

Gleich werde ich mir das Messer mehrmals und kraftvoll in meinen Bauch rammen. Aber in der Angst, die Anna, Sascha und die anderen ihr Leben lang in sich tragen werden, werde ich weiterleben.
Viele haben mich schon verlassen, weil sie Kinder wollten, Mütter werden wollten. Nur konnte ich diesen Wunsch nicht erfüllen. Ich kann mein Leben nicht in eine neue Generation schenken. Neben den Genen ist es nur noch die Angst, die man ein Leben lang mit sich tragen kann. Und ich bin mit sicher, dass Anna, Sascha und die anderen, meine Angstkinder, mich für immer in sich tragen werden.
finde ich verständlich. aber sag mir ruhig, woran es hapert, dann schreib ich es noch mal um.

Bei einem guten Thriller ist es doch auch so, dass das Ende auf einmal in einer länge von fünf Minuten den ganzen Film auf den Kopf stellt.

DAnke dir und besten Gruß

 

Hallo nochmal,

Allerdings halte ich nicht viel davon, die Informationen zum Hintergrund für diese perverse TAt in der GEschichte zu verstreuen, da mir sonst der Aufbau eines Thrillers flöten geht.
Das leuchtet ein

Ich habe mir noch ein paar Gedanken zu der Geschichte gemacht. Nach einigem Überlegen machen alle Teilaspekte Sinn (selbst die entfernte Zunge beim Jungen).
Was mich wohl irritiert hat ist die zwiespältige Natur des Täters in Kombination mit dem stark komprimierten letzten Abschnitt, der viel Raum für Interpretationen lässt. Einerseits wirkt der Prot leicht pädophil (die Beschreibung der Zuneigung zum Mädchen lässt das schließen), auf der anderen Seite lebt er seine unerfüllbare Sucht nach einem Kind, das er nicht haben kann. Aus welchem Grund auch immer konnte ich die Tragweite des letzten Abschnitts beim ersten Lesen nicht ganz fassen. Wieso quält er die Kinder? Warum die herausgeschnittene Zunge? Wozu die Süßigkeiten als einzige Nahrung? Mein erste Reaktion war dementsprechend: "Muss das sein?" Auf der anderen Seite ist es auch wieder schlecht, wenn zuviele Details nach oder während der großen Auflösung zu Tage treten (Gähnfaktor). Vielleicht helfen aber ein paar kleine Winks dem, durch die bisher erklärende Geschichte verwöhnten Leser, auf die Sprünge zu helfen :)
Eine andere Möglichkeit wäre auch noch, dem Täter seine zweite Persönlichkeit zu nehmen und sich auf eine zu konzentrieren. Da ich aber annehme, dass die pädophile Persönlichkeit so gar nicht beabsichgtigt ist, ist das bestimmt eher schlecht umzusetzen.

Aber, um das mal ganz klar zu sagen, gibt es an der Geschichte trotz meiner Kritteleien eigentlich kaum etwas auszusetzen. :thumbsup:

Gruß,
HienTau

 

hallo Hien Tau

Ich muss geschcihten auch oft 2 mal lesen, um sie komplett zu verstehen. schön, dass du dich noch einmal drangesetzt hast und dir so viele gedanken gemacht hast. ich werde wohl den ambivalenten charakter herausnehmen und versuchen, ihn nicht mehr pädophil wirken zu lassen. mal sehen, wie weit sich das machen lässt.
Er quält die Kinder, damit sie ihr leben lang Angst haben werden, aber das hast du ja mittlerweile erkannt. und er hat ihm die Zunge rausgeschnitten, aus selbigem Grund und damit er nciht schreien kann. und sicherlich hab ich das auch zum Schockeffekt geschrieben, ist ja ganz klar.
Was nicht sein muss, sind die Süßigkeiten in der Schüssel, die haben keinen direkten Zweck. sollte ich vielleicht streichen. aber ich finde es so krass pervers und ekelig, vielleicht behalte ich es auch.
Danke für das Lob

hallo nacht

auch du sprichst die pädophili an, die dich stört. gut, ich schau mal. ihr habt auch recht.
ansonsten danke. ich freu mich, mal in einer anderen Rubrik zu sein, obwohl ich hier rick und sim sofort vermissen, aber du folgst mir wenigstens.
auch insgesamt ist hier nicht so viel los. ich habe vor dem posten hier ein paar geschichten hier gelesen, aber zu den konnte ich nicht mehr viel beisteuern, obwohl oft erste eins zwei antworten dabei waren.
Wo lasse ich vor dem finale den nach. ich finde eher, das die Sprache nach dem dialog dichter wird.
und danke für die blumen.

besten Gruß an beide

 

ich finde diese Stelle eigentlich gut. aber sie wirkt tatsächlich etwas gekünzelt.
ich mache mich noch heute ans überarbeiten. ich werde zwar nicht viel herausnehmen, aber die stelle verbessern und die ambivalenz des charakters verbessern, sowie mich noch mal mit kommata beschäftigen.

gruß

 

Hallo Aris!

Nein, mir gefällt der Text nicht. Ich werde mal versuchen, dir zu erklären, warum nicht.

Erstmal ist da der von den anderen auch schon erwähnte Bruch in der Motivation des Täters. Im ersten Abschnitt sieht es ganz klar danach aus, dass der Kerl pädophil ist. Später erklärst du, dass seine einzige Motivation ist, Angst zu erzeugen. Dafür wäre aber das ganze Drumherum nicht nötig und ist auch nicht nachvollziehbar.

Auch bei Anna hast du so einen Bruch. Sie geht mit ihm mit, freut sich auf das Karussell, und dann: "Sie beginnt zu schluchzen, macht die Augen aber nicht auf, mittlerweile aus Angst, und flüstert ein zartes „Mama" vor sich hin." - Wo kommt denn plötzlich diese Angst her? Es ist (laut Text) doch überhaupt nichts passiert.

Und übrigens: Wo hast du denn diese Meinung über Thriller her? "DA hat man auch rest viel harmlose und belanglose HAndlung, und dann ein Ende, dass so richtig abgrundtief schockt."
- Ein Thriller zeichnet sich im allgemeinen durch kontinuierlichen Spannungsaufbau aus (nichts gegen ein schockierendes Ende). In deinem Text fehlt es aber an beidem. Man weiß von Anfang an, dass der Typ der Kleinen etwas antut (ob Missbrauch oder nicht ist dabei nebensächlich) und wo ist das Ende, das schockiert? Am Ende bringt der Typ sich selbst um. Das ist doch nicht schockierend, eher beruhigend. Oder meinst du das Zunge-Rausschneiden? Schockierend, ja, aber im Grunde nebensächlich und unmotiviert.

Was in deinem Text fehlt, ist die Motivation des Täters. Weil er selbst keine Kinder bekommen kann? Wenn ja, dann solltest du das weiter ausbauen und nicht nur im Schlussatz erwähnen.
Warum hat er so eine Jahrmarkt-Fixierung? Er entführt Anna von der Kirmes, hat ein Karussell bei sich rumstehen und füttert seine Gefangenen nur mit Süßigkeiten. Warum?

Noch ein Kritikpunkt, der besonders in der Spannungs-Rubrik zu erwähnen ist: Dein verquerer Satzbau, besonders am Anfang. In dieser Rubrik vergraulst du damit die Leser.
Beispiel: "Sie ist glücklich mit ihrer Süßigkeit; den Stiel in der einen, die andere Hand von Vaters umfasst, lässt sie sich durch den Tumult bestimmen, genervt ziehen, achtet nicht auf die Knies, die vor ihrem Gesicht, pudrig, zur Seite einlenken, stolpert hier und da und bleibt mit den Gedanken doch bei ihrer Leckerei, in der ihr kleiner Kopf schon fast eintaucht als wäre es anstrengend." - Übrigens: Was soll ich unter pudrigen Knies? verstehen, die vor dem Gesicht der Kleinen einlenken?

Kommasetzung: Vor einem "dass" gehört meistens ein Komma, das solltest du wissen, du schreibst schließlich schon lange genug.

Kleinigkeiten könnte ich noch viele anmerken, aber entschuldige, ich habe besseres zu tun. Nur noch zwei Dinge, weil sie mir gerade im Kopf herumspuken:
"Er hat schon kaum noch Zähne im Mund." - So schnell geht das nicht, oder wie lange soll der Junge schon da sein? Besonders, da dein Protagonist ihn die Zunge herausgeschnitten hat, er aber immer noch lebt, so ganz ohne medizinische Behandlung.
"Anstalten macht, uns endlich bemerkt zu haben" - Er macht Anstalten, uns bemerkt zu haben? Was soll das denn sein? Entweder hat er sie bemerkt und macht Anstalten, irgendetwas zu tun, oder er hat sie nicht bemerkt.

Grüße
Chris

 

hallo chris

Nein, du brauchst nicht zu erwähnen, dass dir der Text nicht gefällt. Das weiß ich schon, wenn ich deinen Namen bei den neuen Beiträgen lese.

Und du hast mir auch plausible Gründe genannt, warum man diesen Text nicht gut finden kann.

Die Anbivalenz des Charakters in Bezug auf seine Pädophilie wurde schon angesprochen, und ich arbeite bereits daran.

Aber Anna hat keinen Bruch. Sie geht erst mit, wird unruhig, und als sie schließlich eine Treppe in einer LAgerhalle heruntergetragen wird, und diese schrecklichen Geräusche hört, wie beschrieben, dann wird ihr mullmig und sie bekommt Angst, möchte ihre Augen aus Angst vor den Geräuschen und den Spinnenweben nicht aufmachen.

Woher hat man Meinungen, Chris? MAn hat sie sich gebildet.
Und ich und auch andere sehen hier einen Spannungsaufbau und ein sehr schokierendes Ende.
Aber dann hab ich dich halt nicht schocken können. passiert.

Ich werde noch mal schauen, was ich tun kann, damit die Motivation des Täters deutlicher heraussticht. Obwohl ich es eigentlich schon verständlich finde. Ich habe es auch schon erklärt, möchte es dir jetzt also nicht nochmal erklären, aber entschuldige, ich habe besseres zu tun.

Warum hat er so eine Jahrmarkt-Fixierung? Er entführt Anna von der Kirmes, hat ein Karussell bei sich rumstehen und füttert seine Gefangenen nur mit Süßigkeiten. Warum?
Das mit den süßigkeiten werde ich streichen, hat echt keinen Sinn. Der Rest steht im Text. Anna hat ihm erzählt, dass sie dort hingeht, also nutzt er die Gelegenheit, den Tumult um anna an sich zu reißen. wo ist denn da das Problem? DAs karussell stand halt schon in der Lagerhalle, was ich vielleicht erwähnen sollte, da es sonst einen falschen Eindruck auf den Leser bringen könnte.

Meinen verqueren Satzbau musst du nicht mögen, ich tuhe es aber leider.
Allerdingst wurde hier (auch zu meiner Überaschung) schon von sachlichem ERzählstil gesprochen.
Ich für meinen Teil mag es, wenn sich ein Satz schwirig lesen lässt, wenn er sich ein Wenig um den Verstand des Lesrs windet und durch Plötzlichkeiten überrascht.
Aber das muss dir ja nicht gefallen, jedem das Seine.

Sie ist glücklich mit ihrer Süßigkeit; den Stiel in der einen, die andere Hand von Vaters umfasst, lässt sie sich durch den Tumult bestimmen, genervt ziehen, achtet nicht auf die Knies, die vor ihrem Gesicht, pudrig, zur Seite einlenken, stolpert hier und da und bleibt mit den Gedanken doch bei ihrer Leckerei, in der ihr kleiner Kopf schon fast eintaucht als wäre es anstrengend."
Das Gesicht ist puderig. DAs sollte man erstens rein aus Logik und Sachverhalt erkennen, zweitens, weil nach Gesicht ein Komma steht. ohne dieses würde es sich auf die Knies beziehen. ich hätte sicherlich aus "vor ihrem puderigen Gesicht" schreiben können, aber wie gesagt: ich mag es so.

ich werd die Kommas noch mal durchgehen.

und ich werd ihm wieder Zähne geben.

danke, dass du dich mit meiner Geschichte auseinadergesetzt hast, auch wenn es dich anscheinend immer etwas erzürnt, wenn du es tust, klingt zumindest so.
Aber ich werde mich bemühen, deine Kritiken in Betracht zu ziehen, wenn ich mich die TAge an eine Überarbeitung mache.

besten Gruß

 

Hallo Aris Rosentrehter,

das war ekelhaft, ich habe immernoch Gänsehaut. Aber nur das Thema - nicht die Geschichte. Die war ganz groß. Man ist wirklich dabei, wenn Anna vor dem alten Karussell in der Lagehalle steht. Also ein ganz großes Kompliment von mir für den spannenden Schreibstil. Der Lesefluss wird überhaupt nicht unterbrochen, wirklich gut gelungen. Auch die kranke Denkweise des Protagonisten hast du hervorragend rübergebracht.
Zum Schluss hast Du noch eine schöne Wende drin. Als ich von dem alten Karusell hörte dachte ich zuerst, das ist nur ein Spinner, der aber nichts wirklich böses will - aber ich war schnell wieder in die Realität (deiner Geschichte ,-) ) zurückgeholt.

Zwei kleine Anmerkungen noch:

Ihre Eltern schneiden ihr bestimmt die Kruste vom Brot und das Fleisch in kleine, zarte Stückchen, dass sie sich keine Milchzähnchen daran ausbeißen könnte.
Ich glaube es heißt "dass sie sich keine Milchzähnchen daran ausbeißen kann" - mit dem "bestimmt" am Anfang des Satzes wird die Eventualität bereits angzeigt.
Sie ist glücklich mit ihrer Süßigkeit; den Stiel in der einen, die andere Hand von Vaters umfasst, lässt sie sich durch den Tumult bestimmen, genervt ziehen,
Am Anfang des Satzes ist sie noch glücklich, lässt sich aber dann genervt ziehen - Widerspruch? Wenn der Vater genervt ist, wie unten noch erwähnt wird müsste das deutlicher herausgestellt werden.

Ansonsten Hut ab vor der Geschichte, nur das nächste Mal bitte ein etwas sonnigeres Thema ;-)

Gruß,

Allysieh

 

Hallo Aris!

"Nein, du brauchst nicht zu erwähnen, dass dir der Text nicht gefällt. Das weiß ich schon, wenn ich deinen Namen bei den neuen Beiträgen lese." - Was soll denn das heißen? Chris, das Negativum? Gut, da du offensichtlich von meinen Kommentaren nichts hältst, werde ich in Zukunft meine Klappe halten. Ich dachte nur, du könntest ein paar Anregungen brauchen, da du neu im Krimi-Schreiben bist. (Wer Thriller als belangloses Zeug mit schockierendem Ende ansieht, kann wirklich noch nicht viele [wenigstens gute] davon gelesen haben.)
Aber Aris gehört ja auch zu den Genies.
Übrigens: Was zu Teufel soll Knies heißen? Das habe ich immer noch nicht kapiert! Meinst du damit vielleicht Knie? Falls ja, dein schlechtes Deutsch habe ich schon bei einem anderen Text angemerkt, wenn ich mich recht erinnere.

"Aber Anna hat keinen Bruch. Sie geht erst mit, wird unruhig, und als sie schließlich eine Treppe in einer LAgerhalle heruntergetragen wird, und diese schrecklichen Geräusche hört, wie beschrieben, dann wird ihr mullmig und sie bekommt Angst, möchte ihre Augen aus Angst vor den Geräuschen und den Spinnenweben nicht aufmachen." - Junge, lies deinen eigenen Text! Vor der von mir angemerkten Stelle hört Anna keine schrecklichen Geräusche. Aber genau das muss in den Text, um ihn nachvollziehbar zu machen.

"Woher hat man Meinungen, Chris? MAn hat sie sich gebildet." - Ach wirklich? Tolle Erkenntnis.
"Und ich und auch andere sehen hier einen Spannungsaufbau und ein sehr schokierendes Ende." - Aris, was andere da sehen oder nicht, ist mir wurscht. Ich rede mit dem Schreiber dieses Textes, also mit dir, und ich erzähle dir, was meiner Meinung an deinem Text nicht stimmt. Das soll dir dabei helfen, in Zukunft bessere Texte zu schreiben, aber wie schon gesagt, siehe oben.

 

Hallo Aris,

du hast dich hier an ein heikles Thema gewagt.

An manchen Stellen muss ich zugeben, dass es mir auch ein bisschen zu viel war, das ich mir auch gewünscht hätte, du wärst mit Annas Angst und ihren Gefühlen ein bisschen zurückhaltender gewesen.
Andererseits finde ich gerade das gut, EBEN weil es schockiert und es sicherlich nicht damit getan ist, solche Geschichten immer im Heile-Weilt-Jargon zu erzählen.
Nun ja, ich bin mir in diesem Punkt ein wenig unschlüssig. Falls du Interesse hast, könnte ich dir via PN noch die Stellen zukommen lassen, die ich als zu heftig empfand.
Übrigens könnte man durch zu extreme Schockeffekte evtl. auch das Gegenteil bewirken: Wenn der Leser zu schockiert ist, läuft vielleicht der eigentliche Inhalt ein bisschen an einem vorbei.

Worüber ich mir auch nicht ganz klar war - das Alter von Anna. Anfangs dachte ich an ein wirklich sehr kleines Kind, vielleicht von zwei oder drei Jahren. Später revidiert sich das ein bisschen und beim Gespräch mit deinem Prot., als sie auf dem Weg zur Lagerhalle sind, klang sie schon eher wie ein Schulkind finde ich.

Ansonsten gerne gelesen,

Liebe Grüße Bella

Textkram:

Einzig die Zuckerwatte, die sie mit ihrem zierlichen Mund so beherzt zerfleischt, ist zart genug um von ihr verschlungen zu werden.

Hier gefällt mir das "zerfleischt" nicht so sehr. Passt für mich irgendwie nicht zu Zuckerwatte und zart.

Ihre Eltern schneiden ihr bestimmt die Kruste vom Brot und das Fleisch in kleine, zarte Stückchen, dass sie sich keine Milchzähnchen daran ausbeißen könnte.

Hier Wortwiederholung von "zart" - außerdem kann man ja etwas nicht in zarte Stücke schneiden. Das Fleisch ist zart oder auch nicht.

Sie erzählt mir immer alles, aber ich darf es nicht weitersagen, und sie auch nicht dass sie mit mir redet.

...nicht, dass

 

hallo leute

@allysieh Danke für die netten Worte. Es ist ja selten, dass eine Story mal bei jemandem genau so ankommt, wie man es geplant hatte. Dein kommentar beruhigt mein Herz.
Sonnigere Themen hatte ich noch nie wirklich, aber nicht immer so dolle wie hier.
Deine markierten Stellen sind gut analysiert. ich werde es beim umschreiben beachten. danke.

@chris Es war eine feststellung von mir. du magst mich und meine geschichten halt nicht. das muss man zumindest denken, wenn man deine kommentare ließt. und das ist auch nicht schlimm. ich bin der letzte, der etwas gegen Verrisse hat. nur, so denke ich, solte man verrisse an texten anbringen, wo eindeutig erkennbar ist, dass sich ein autor keine mühe gegeben hat, ihn, wie man so schön sagt, hier in unser schönes forum hineingekotzt hat.
ich für meinen teil, gebe mir mühe bei meinen texten. und das weißt du. und daher erwarte ich zumindest respekt vor dem text und nicht, dass du ihn kurz abhaldelst, mich und meine meinung als schlecht darstellst und dann noch sagst, du hättest keine zeit für weitere anmerkungen. dann spar dir den kommentar.
ansonsten werde ich auch deine hinweise beachten, wie ich es immer tuhe.

@bella harsche themen bist du doch schon von mir gewohnt, oder?

ich weiß zwar nicht, warum du mit die stellen per PN schicken willst, da texte ja durchaus im tread besprochen werden können, dafür sind sie ja da, aber daran interessier bin ich schon.
nur sage ich im vornherein, dass dieser text auf brutalität aufbaut, und ich ihn eigentlich nicht abschwächen möchte.

danke für die fehler und die worte

gruß an alle

 
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Hallo Aris Rosentrehter!

Ich habe deinen Text bereits vor einigen Tagen gelesen und war von deinem mitreissenden Stil fasziniert. Diese Geschichte vermittelt sehr viel Authentizität. Fast hatte ich das Gefühl, die Lebensbeichte eines realen Kinderschänders zu lesen. Die offene Direktheit deiner Sprache, hat mich tief berührt. Da und dort fand ich die Brutalität vielleicht etwas zu stark betont.
Schreibfehler sind mir kaum aufgefallen -wurden auch bereits von Vorkommentaren erwähnt- vielleicht hätte ich manchmal eine andere Wortwahl getroffen. Wenn es sich auch nicht gerade um mein Lieblingsthema gehandelt hat, ich fand deine KG ausgesprochen lesenswert.

Recht liebe Grüße,
Manuela

 
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Hallo Aris,

nun muss ich endlich mal - nachdem ich sie mehrfach gelesen habe - die erste (jedenfalls soweit ich mich erinnere) "Thriller"-KG von dir beurteilen.

Also: Ich finde, dass die Geschichte eher unter Gesellschaft stehen müsste statt unter Spannung/Krimi. Nach meinem Empfinden erzeugst du keine Spannung und willst es wohl auch gar nicht. Dass die Geschichte hier einigen zu brutal vorkam, hat mich ein wenig amüsiert. Brutal? Aber das liegt vielleicht daran, dass man sicherlich von sehr unterschiedlichen Erfahrungen ausgehen kann, was solche Stoffe betrifft. Die Wirklichkeit ist oft viel schrecklicher als dieser Stoff. Wenn man sich z. B. mal damit beschäftigt, was Andrej Tschikatilo beispielsweise getrieben hat.

Den Stoff hast du sehr ambitioniert bewältigt. Hättest du einen Thriller mit Spannungsmomenten scheiben wollen, hättest du deine bevorzugten Satzkonstruktionen und die Spielerei mit der Sprache nahezu gänzlich unterlassen müssen. Spannung, das ist meine Überzeugung, wird nach anderen schriftstellerischen Regeln und Gesetzen erzeugt, da darf man keine sprachlichen Spielereien wagen. Da du aber darauf nicht verzichten wolltest, hast du auf jeden Fall die richtige Entscheidung für deine Erzählperspektive getroffen. Und da passt es dann sprachlich sehr gut, weil du die Möglichkeit hast, die irren Gedankenwege und Handlungen deines Prots stilistisch einzubetten und seinen kranken Geist entsprechend zu entlarven.

Das ist sicher keine neue Technik und sie beraubt sich von Anfang an leider der Möglichkeit, Spannung aufzubauen. So übt diese Form der Darstellung vorrangig eine gewisse Faszination aus und es gelingt dir vor allen Dingen, atmosphärisch starke Momente und gute Bilder zu erzeugen. LeserInnen, die mit solchen Stoffen bisher eher weniger Berührung hatten, sind dann natürlich schnell damit zu beeindrucken, so unvermittelt in eine verrückte Gedankenwelt einzutauchen. Die Inhalte, die du dabei verwendest, bedienen sich allerdings recht breitgetrampelter Pfade, da hätte etwas mehr Innovation gut getan, um Inhalt und Sprache dichter zusammen zu führen. Da ist dir nicht unbedingt das Bild eines irren Kindermörders gelungen, das sich von dem 08/15-Schema großartig unterscheidet.

Den Anspruch allerdings, dass durch eine KG dann auch das Handeln eines völlig abgedrehten Prots tiefenpsychologisch vollständig nachvollziehbar aufbereitet wird, habe ich dabei übrigens nicht. Ich will gar nicht verstehen, warum die so geworden sind. Nicht in einer KG.

Ein paar sprachliche und formale Nachlässigkeiten haben den Lesefluss ein wenig eingeschränkt, aber ich wollte jetzt erst einmal meine grundsätzlich Kritik loswerden. Das andere vielleicht später, denn ich bin zeitlich mal wieder ertwas knapp.

Gesamtfazit: Der Plot ist nicht neu, die Perspektive klug gewählt, stilistisch interessant und anspruchsvoll, atmosphärisch, mit guten Bildern, aber spannungsarm und möglicherweise in der falschen Rubrik.

Grüße von Rick

 

hallo manuela. freut mich, dass mein text doch bei einigen leuten gut ankommt. das freut mich.
ich denke, bei thrillern ist auch die stimmung, umgebung und zeit des lesers etwas entscheident für die spannung, die entsteht.
und ja, ich habe mich hier um eine sehr direkte, sachlich und unspektakuläre sprache bemüht.

hallo rick

gleich 3 mal gelesen. dann kann es ja so schlecht schon mal nicht sein.
das ich aber bei dir kein gefühl von spannung erzeugen konnte, ist aber schade. denn ich wollte, quer deiner Interpretation, schon geziehlt spannung erzeugen. sicherlich liegt hier das hauptaugenmerk auf der brutalität, den perversionen und dem psychischen hintergrund. in gesellschaft wäre ich sicherlich ein nicht so großes missfallensrisiko eingegangen, hätte aber mehr hintergrund bringen müssen.

Hättest du einen Thriller mit Spannungsmomenten scheiben wollen, hättest du deine bevorzugten Satzkonstruktionen und die Spielerei mit der Sprache nahezu gänzlich unterlassen müssen.
ich finde eigendlich, ich habe hier nicht so rummgespielt. ich hatte mich um eine sachliche und direkte sprache bemüht, die keine zweideutigkeiten oder fehlinterpretationen zulässt. der verquerte satzbau sicherlich ist absicht.

Die Inhalte, die du dabei verwendest, bedienen sich allerdings recht breitgetrampelter Pfade,
nichts gegen dieses statement, aber ich kann mich nicht dran erinnern, mal von einem psychopathen gelesen oder gesehen zu haben, der in der Angst seiner opfer weiterleben möchte, da er sich selbst zeugungsunfähig ist.

dann fazit fällt dann ja eher nicht so gut aus, aber ich denke, wir verstehen uns schon, denn du setzt ja acch einen gewissen anspruch an mich, und das ist auch gut so.
daher bin ich sehr dankbar, und würde mich über weitere anmerkungen natürlich freuen.

bis dahin

besten Gruß

 

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