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Another hole in the head
Langsam durchschlug die Kugel die Schädeldecke. Sie hielt sich nicht lange im Gehirn auf, was ihr dann auch keine Zeit ließ sich vorsichtig hindurch zu bewegen. Wenige hunderstel Sekunden später verließ das Projektil mit einem lauten Krachen den Cranium links direkt überhalb meines Ohres. Dabei gab es sich wenig Mühe dem Leichenpräperator viel Mühe zu ersparen. Aber aufgrund meiner 30kg Übergewicht würde die Leichenschau sowieso kein sonderlich schöner Anblick. Naja, vielleicht würde meine Familie, insbesondere meine Schwester, daran denken mir irgendetwas mit Längsstreifen anziehen zu lassen. Am besten nichts Rotes, rot war gerade sowieso alles, das Blut rann aus dem zertrümmerten Schädel hinab in mein Auge. Durch einen purpurenen Filter sah ich ein Mädchen, das ich schon einmal im Publikum einer meiner unzähligen Konzerte, gesehn hatte auf den Schützen, der für mein momentan doch eher schlechten Gesundheitszustand verantwortlich war, zulaufen. Langsam senkte sich seine Hand und mit ihr der Revolver mit dem schwarzen schier niemals endenwollenden Lauf.
Das Mädchen trommelte mit ihren Fäusten auf die mickrige Brust meines zukünftigen Mörders ein. Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Er sank auf die Knie, seine Augen waren aussagelos, sie blickten ungläubig auf das glänzende Metall seiner Taurus. Sie glitt ihm langsam aus den Fingern. Und fiel auf die staubige, sommerwarme Straße und blieb auf ihr, wie mein Kopf, liegen. Das Mädchen hörte nicht auf zu schreien und auf ihren Freund wie wild einzuschlagen. Ihn schien das nicht zu interessieren, seine Augen verrieten mir, dass ihm gerade das ganze Ausmaß, seiner anfänglich so unbedeutenden Eifersucht gegenüber diesen anfänglich so unbedeutenden Musiker, klar wurde.