Sirius! Ehm,
Dein Ich-Erzähler, Quinn, hat ein Problem mit dem Körper. Oder genauer: Mit der Tatsache, dass eine Frau aus Fleisch und Blut besteht. Das zumindest klingt gleich an, es wird aber noch deutlicher:
es ist ein Aspekt, dass ihn das rein Körperliche der zweiten Frau so reizt, ohne verbale Kommunikation, ja.
Ich würde sagen, hier haben wir einen typischen Fall von einem verstörten Männchen, das nicht begreift, dass (seine) Frau in erster Linie gefickt und geschwängert werden und erst dann eine Perlenkette umgehängt bekommen will.
Das klingt so "typischer" Fall ... dann würd die Geschichte ja keinen interessieren. Du interpretierst die Perlenkette halt sehr straight, in eine Richtung, als "Belohnung" sozusagen.
Es geht natürlich auch umgekehrt: Wenn der Herr es ihr nicht (mehr) so besorgen kann, dann besorgt er ihr Schmuck, die vielen alten Knacker mit allzu jungen Frauen voll von Klunker sind Beweis genug.
Das zum Beispiel hier. Keine Ahnung, da funktioniert der Text wohl wie so ne Psychokarte, wenn man da Brüste statt ner Fledermaus sehen will, bitte.

Ist ja auch ein Zeichen dafür, dass er irgendwo funktioniert. Ich bin da durchaus ein wenig stolz drauf, dass man so einen Text in ganz verschiedenen Richtungen lesen kann, jo, krieg nur manchmal einen Mutterinstinkt für die Figuren, wenn sich die Kritiker dann so auf sie stürzen - wie hier früher mal bei der Weinverkäufer-Nummer. Das ist wohl dann die Gefahr bei dieser Art von Texten.
Sie ist hier nur höfflich, denn wahrscheinlich meint sie: Mann, also er, ist viel zu verkopft.
Da entgeht dir -für meine Begriffe - zum Beispiel der Humor, der hier beabsichtigt war.

Danke dir für deinen Kommentar, schade, dass das Geschmacksurteil fehlt, aber damit kann mein Ego auch mal leben
Quinn
Hallo Kasimir,
Die Katrin soll damit erhaben gemacht werden. Es scheitert, würde ich mal sagen, in beiden Fällen und das ist für ihn auch gut so. Sowohl die Antilope als auch Katrin bleiben gerade dadurch besonders, weil keine seine Wünsche restlos erfüllt.
Und es verleiht natürlich jeder der beiden Figuren einen Bruch, erweitert sie um eine Dimension, macht sie größer und rätselhafter.
Für mich eine schöne Geschichte über das Wesen von Wünschen und Träumen!
Oh, das freut mich!
Danke dir für den Kommentar
Quinn
Hallo Abdul,
Wie zum Henker sieht eine Antilope noch mal aus?
Wie ne Mischung aus Reh und ner 100-Meter-Sprinterin?
So richtig zufriedenstellen konnte mich dein Text aber vor allem deshalb nicht, weil es sich bei ihm, wie Andrea treffend bemerkte, mehr um eine Figurenkonstellation als um eine Geschichte handelt. Das ist nach der Kurzgeschichten-Definition von kg.de natürlich legitim und manchmal sogar besser als eine "richtige" Geschichte - hier aber empfand ich diesen Weg als unzureichend.
Da hab ich die letzten Tage drüber nachgedacht. Ich glaube, es liegt wirklich daran, dass bei dieser Art von Texten (von denen ich ja -dafür schäm ich mich auch nicht sonderlich - schon ne Handvoll geschrieben hab) die Idee im Vordergrund steht, das Weltbild, die Thematik einfach. Die dann halbwegs sauber auszuführen ... ist handwerklich nun nicht die riesen Herausforderung. Sind ja hier auch nur 4 Absätze, also ne Handvoll Bilder und Motive und ein paar eingängige Sätze. Da kommt's also eher darauf an, eine Thematik zu trefen und Bilder zu finden. Und die Urteile über diese Art von Text werden dann emotionaler sein, als bei einer sagen wir mal "gestrickten" Geschichte. Wo es viel mehr um meßbaren Größen wie Handlungsablauf, Figurenentwicklung, usw. geht.
Es sind schon ein Stück weit zwei Paar Schuhe. Also ich verstehe deine Anmerkungen echt, mir geht das genau so, und bei den Geschichtchen sagen die Leute im besten Fall halt: "Ich hätte gerne weitergelesen", und im schlechtesten: "Die Geschichte hat ja gar nicht angefangen."
Auf mich wirkt der Text eher ein wenig wie der Trailer zu einer Kurzgeschichte.
Hehe, jo. Um's mal Marketingmäßig zu formulieren, ich hab ja die letzten Jahre genug Hauptfilme gedreht, von denen der ein oder andere bestimmt nen Trailer bräuchte.
danke dir für die Kritik, hat mich zum Nachdenken gebracht
Quinn
so das dazwischen überspringen wir mal
Hey Ane,
Schön wie am Schluss die Behauptung von Katrin, man (wer? sie selbst, wenn sie nicht ausreichend schluchzt und schreit) sei zu verkopft gewissermaßen überboten wird, durch die tierische Stimmlosigkeit der Antilope.
Jap, das waren meine Gedankengänge.
Freut mich, dass es dir so gut gefallen hat, schönes Gefühl, danke dir
Quinn