Was ist neu

Aria

Mitglied
Beitritt
19.04.2002
Beiträge
463
Zuletzt bearbeitet:

Aria

Rauschend stürzte der Wasserfall hinab in den kleinen See. Auf vollgesogenen Blättern spiegelten sich Sonnenstrahlen und tauchten die Lichtung in funkelndes Licht. Ein Regenbogen wölbte sich über der aufgeregten Wasseroberfläche. Aria kniete mit ihrer zierlichen Gestalt auf einem Felsblock direkt am Rande des Sees und spürte die feinen Wassertropfen, die der Wind zu ihr hinüber wehte. Sie prickelten auf ihrem Gesicht. Mit ihrem dunklen Umhang war Aria der Schatten inmitten dieses Farbenspiels. Sie erinnerte sich, wie sie zum ersten Mal an diesen Ort geführt wurde: Als fröhliches Kind, lachend im Wasser spritzend mit Erena und Albora, ihrer Mutter am Ufer ein strahlendes Lächeln zuwerfend, voll von kindlichem Übermut bei diesem himmlischen Vergnügen. Die Ehrfurcht vor dem See des Lebens, wie ihr Volk diesen Ort nannte, wurde ihr am selben Abend eingeflüstert. Hier fanden Luft, Wasser und Erde zusammen wie sonst nirgendwo. Als Aria sich einige Jahre später mit den Elementen und den Wäldern verband, füllte sie diese Ehrfurcht völlig aus; in ihrem Herzen, ihrem Körper und in ihren Gedanken. Darauf war sie stolz. Stolz, Wanderin ihres Volkes genannt zu werden.

Es folgte eine lange Zeit des Begreifens. Ihre Magie war vor allem eine Frage des geduldigen Fühlens der Natur und ihrer unglaublichen Widersprüche: Die Kraft eines Jahrhunderte alten Baumes, die Energie des Wassers, wenn die Wellen tobten oder die Macht des Windes im Sturm. Gleichzeitig die Verletzlichkeit einer Knospe, die Leichtigkeit eines Tropfen oder eines Windhauchs. Die Natur konnte alles sein, vereinte alle Gegensätze. Und wer sie fühlte, in sich aufnahm und verstand, dem wohnte auch ihre Kraft inne. Aria beherrschte jetzt die Macht der Natur, besaß ihre Anmut, ihre Fröhlichkeit, ihre Freude. Und manchmal ihre Grausamkeit.

Jetzt konnte sie ihr Spiegelbild nur noch schemenhaft im Wasser erkennen, es war nur noch eine Frage von Minuten bis die Sonne ganz hinter den Bergen verschwand. Ihre tiefschwarzen Augen ruhten abwartend auf dem Wasser, die Spitzen ihres langen dunklen Haars berührten den Felsen. Die Dämmerung schritt schnell voran. Sie schloss die Augen, versank ganz in ihrem Inneren, eins mit den Elementen. Ihre scharf geschnittenen Gesichtszüge spannten sich. In wenigen Minuten würden sie sich verzerren, ihr Denken würde verblassen hinter den anschwellenden Emotionen. Ihr Instinkt würde sie vorwärts treiben. Sie würde den Wald durchstreifen, nur den Zwang zur Erfüllung des Rituals spüren. Während ihre dunkle Erscheinung mit der Nacht verschmolz, würden ihre Augen sehen, beobachten und ruhelos umherschweifen. Aria hatte Angst. Angst vor sich selbst. Denn heute Nacht würde sie jagen.

In der Stille des Waldes klangen die einsamen Geräusche wie ein Donnerschlag. Hier ein brechender Ast, dort eine fallende Eichel. Nicht mehr. Tiere hielten sich in solch einer Nacht fern von diesem Teil des Waldes. Lautlos schlich Aria zum Licht, hörte schließlich das Prasseln des Lagerfeuers. Als sie näher kam, erkannten ihre Augen jede Regung im Gesicht der drei Männer. Pferde waren nicht in der Nähe, das spürte Aria, die Männer waren zu Fuß unterwegs. Hier hatten sie ihr Lager aufgeschlagen, tranken jetzt am Feuer, grölten und lachten. Ihre Kleidung, zwei waren eher zerlumpt, einer trug einen feinen Umhang, kannte sie nicht – es war ihr auch egal, woher sie kamen. Aber sie konnte spüren, wie das Blut im Herzen der Männer pulsierte. Ein kurzer Anflug von Bedauern. Drei. Ein einziger wäre ihr lieber gewesen. Nur diesen einen benötigte sie. Noch ein Blick, dann schlich sie heran und betrat den Lichtkreis des Feuers. Dunkel wie die Nacht selbst, hochaufragend, umgeben von wildem schwarzen Haar erschien sie den Männern. Kurz herrschte Stille.

„Na, was für einen Überraschung.“, rief dann der Erste, „verlaufen?“
„Du kommst uns ja gerade recht.“, grinste der Zweite. „Sie will uns bestimmt den Abend versüßen.“ Die beiden lachten laut auf und sahen sie gierig an. Im Gesicht des dritten Mannes stand lähmende Furcht. Er ahnte, was über sie kam. Langsam ging sie auf den Bärtigen zu, der ihr am nächsten saß, griff in seine Haare und zog ihn auf die Beine. Der Mann schrie und versuchte sie mit der Hand abzuwehren. Mit einer kurzen Bewegung fing sie diese ab und riss mit ihren Zähnen seine Kehle auf. Der Schrei verstummte und machte einem Röcheln platz. Blut sprudelte hervor. Im Rücken spürte Aria den zweiten Mann. Ein Schwert glitt aus der Scheide. Ohne, dass sie sich umdrehte, fuhr ihr rechter Arm geschmeidig nach hinten, zerfleischte mit den Fingernägeln die Brust, drang ins Herz, tötete sofort. Sie achtete nicht mehr darauf, wie der Mann zu Boden fiel, legte den Ersten vorsichtig auf sein Gesicht, so dass sein Blut ungehindert in den Waldboden fließen konnte und sich das Ritual vollendete. Dann schaute sie zum dritten Mann. Er starrte sie an und sah das Blut auf ihren Lippen, Fetzen von Fleisch an den Fingern. Er rührte sich nicht. Ein Augenblick - und Aria verschwand in der Stille der Dunkelheit.

Balzac bewegte sich lange nicht. Keine Regung war in seinem Gesicht zu erkennen, vielleicht ein Lidschlag dann und wann. Lange Minuten vergingen bis er den Kopf zur Seite drehte und sich würgend übergab. Gelber Schleim rann in den Waldboden, vermischte sich an einigen Stellen mit rotem Blut. Hektisch spülte Balzac Wasser in seinen Mund und trank gierig bis sein Beutel leer war. Dann sah er sich um. Seine beiden Begleiter waren tot. Nein, sie waren zerrissen. Das Ritual der Wanderinnen war ihm aus vielen Geschichten der Herren bekannt, die er selbst in den letzten Jahren junge Adepten erzählt hatte. Doch der Unterricht ersetzte keine Erfahrung. Dass diese um so vieles anders, grausamer sein könnte als eine Erzählung, hätte er nicht für möglich gehalten. Erst jetzt bemerkte Balzac sein Zittern und den kalten Schweiß auf seiner Stirn, seinem ganzen Körper. Er hatte den Tod gesehen. Auch den kannte er nur aus Erzählungen. Nie hatte er diesen Hauch so nah gespürt. Seine Augen versuchten am Rande des Feuerscheins eine Bewegung auszumachen, etwas zu erkennen. War sie noch in der Nähe? Wenn er seinem Wissen, hach, seinem Bücher-Wissen, über das Ritual der Waldvölker Glauben schenkte, war sie verschwunden und würde auch nicht mehr auftauchen. Frühestens zum kommenden Neumond, wenn die Nacht wieder so dunkel war wie heute.

Immer wieder sah er vor seinem geistigen Auge, wie sie unter Graf und Orlik wütete – schnell, wild und gewaltig. Balzac raffte hektisch seine Sachen zusammen, zog seinen dünnen Umhang fest um sich und floh von der Feuerstelle. Es mochte ein Weg von gut fünf Stunden sein, bis er Karpina erreichte. Hätten sie nur nicht übernachtet, sondern wären weitergewandert, wie sie es vorgehabt hatten. Nur mühsam kämpfte er sich durch den Wald, hielt aber stur den Weg zur Stadt. Zweige zerschnitten seine Hände und Arme, sein Gesicht. Balzac spürte es nicht, sah nur ihre Augen vor sich – schwarz und grausam. Die erste Wanderin seines Lebens.

Als er am nächsten Tag erwachte, verriet ihm kein Funken seiner Erinnerung wie er in das Haus seines Ordens gekommen war. Langsam richtete er sich auf, hob Beine und Füße aus dem Bett und versuchte zu stehen. Kaltes Wasser aus der bereitstehenden Messingschüssel weckte ihn. Er sah in einen Spiegel, dunkle Ränder unter den sonst meist fröhlich blickenden Augen, erster Schorf auf zwei Schnittwunden an Wange und Kinn. Die Erinnerung kehrte zurück. Aber auch seine Beherrschung hatte er wiedergefunden. Ohne zu zögern, streifte er sich ein langes Hemd über, verließ die Kammer und machte sich auf zu Ronder, dem höchsten Magier des Ordens, seinem Herrn.

Ronder erwartete ihn bereits beim Mahl im mittleren Saal. „Reichhaltiges Frühstück, wo doch der Tag noch nicht einmal sein volles Licht hat“, sagte Balzac mit dem ersten Lächeln seit vielen Stunden.
„Ich sehe, du hattest zu viele Freiheiten in Merkura, Schüler, dass du dir solche dreiste Reden erlaubst. Und offensichtlich hast du zu wenige Stunden Unterricht erhalten, wenn du die Morgendämmerung nicht von der Abenddämmerung unterscheiden kannst. Aber es freut mich, dass du deinen Humor trotz der Erlebnisse nicht verloren hast.“
Das Lächeln verschwand.
„Habe ich so lange geschlafen?“ Er hielt einen Moment inne.
Ronder stand auf, umarmte ihn und sah ihm tröstend ins Gesicht: „Ich freue mich sehr, dich wieder zu sehen. Und vor allem unversehrt.“
„Ich freue mich auch Vater, aber es war eine grausame Nacht.“
„Wir haben es schon gehört, zwei Köhler haben die beiden Leichen gefunden. Der Stadtrat erwägt eine Hundertschaft zur Siedlung am Konesberg zu schicken und Rache zu nehmen.“
„Woher wissen sie, dass es das Waldvolk war?“
„Du selbst hast es der Stadtwache erzählt – zumindest sprachst du halb in Trance von schwarzen Augen, von einer Wanderin, von Blut – der Rest war einfach als die Köhler aufgeregt hier in Karpina eintrafen. Wer hätte gedacht, dass du nach Deiner langen Ausbildung in Merkura so zurückkehrst“
„Aber seit wann erwägt man das Waldvolk anzugreifen? Sie erfüllen ihre Rituale seit Jahrhunderten – oder hat sich hier in den vergangenen Jahren soviel verändert?“, hakte Balzac nach.
„Der Stadtrat will seine Macht zeigen. Schon länger weitet der Herzog sein Einflussgebiet aus und so langsam hat er Karpina damit eingekreist. Nur mit Stärke kann der Rat seine Position hier halten – und diese will er jetzt beweisen. Wir sollen ihn übrigens ebenfalls unterstützen. Ratsherr Kraun wünscht, dass einer unserer Magier seine Männer begleitet.“
„Das werden wir nicht tun, das Waldvolk wird jeden Mann töten.“
„Trifft mein Schüler hier die Entscheidungen? Wir werden. Dem Rat jetzt etwas abzuschlagen, erhöht die Gefahr, dass wir zum nächsten Ziel der Machtspiele werden. Ich werde unseren Orden heraushalten, bis der Kampf zwischen Herzog und Stadt entschieden ist. Hektor wird die Krieger begleiten.“
„Lasst mich gehen, Herr.“
„Fünf Jahre warst du nicht hier. Hast du überhaupt schon in einer Schlacht deine Magie eingesetzt? Wieso sollte ich den Schüler, der gekommen ist, um zum mächtigsten Magier unseres Hauses aufzusteigen, in dieses Gemetzel schicken? Man hat mir berichtet, dass deine Macht nur noch von uns Herren übertroffen wird. Noch. Etwas mehr Erfahrung und weniger Leichtsinn und du wirst ein Magier, wie ihn unser Orden noch nie gesehen hat. Das will ich nicht aufs Spiel setzen.“
„Ich war dabei als die Wanderin ihr Ritual vollzog.“
„Und dort hast du bereits versagt.“
„Ja, ich war wie gelähmt. Aber diesmal weiß ich, was mich erwartet. Ich kann die Männer am besten schützen, vielleicht verhindern...“
„...und außerdem sehe ich noch etwas anderes in deinen Augen.“
Einen Moment war Balzac sprachlos.
Ronder sah ihn durchdringend an. „Gut. Aber achte auf dich. Du hast immer die Macht, dich selbst zu retten. Vergiss die Krieger, wenn es um dein Leben geht. Und nun zieh dich zurück, sobald die Nacht herein gebrochen ist, wird der Tross aufbrechen. Alles weitere, wenn du wieder zurückkehrst.“
„Ja, Herr.“
Nachdenklich sah Ronder seinem Schüler und Sohn hinterher.

Gebrüll, Gestank und Gedränge beherrschten den Marktplatz von Karpina. Es waren sicher nicht die besten Truppen, die der Stadtrat in diesen fast aussichtslosen Kampf schickte, aber wohl die wildesten Männer und Frauen der gesamten Armee. Axtschwingende Krieger, mit langen Bogen bewaffnete junge Frauen und zehn handvoll Speerträger. Balzac schüttelte den Kopf. Was sollten sie mit ihren langen unbeweglichen Speeren ausrichten? Sie eigneten sich als erste Reihe gegen heranstürmende Reiter oder Fußvolk auf offenem Gelände – aber die Angreifer in der Waldlandschaft würden sie nicht einmal sehen, bevor ihre Pfeile sie durchbohrten.

Langsam und unter dem Gebrüll ihrer Hauptmänner setzten sich die Kämpfer in Bewegung und bahnten sich ihren Weg durch die matschigen Strassen der Stadt – nur ängstlich und still beobachtet von den Bürgern. Zu groß schien ihnen wohl die Gefahr, dass einer der Krieger einen langen Blick falsch auffasste. Die Menschen empfanden eher Angst als Bewunderung. Allerdings noch mehr vor dem Waldvolk als vor den Kriegern. Balzac las in so manchen Gedanken auch die Furcht vor Rache für diesen Angriff. Der Rat irrte, wenn er mit dieser Strafaktion, die Menschen auf seine Seite ziehen wollte. Dann passierte der Tross das Stadttor.

Während des langen Marsches durch die Nacht dachte Balzac an die Wanderin. Nie hatte ihn der Anblick eines Menschen innerlich so aufgewühlt. Haare, Kleidung, selbst ihre Augen waren dunkler als jede mondlose Nacht. Er zitterte bei den Gedanken an die Tiefe ihres Blicks. Sie sah tiefer in seine Seele hinein, als es selbst ihm bei anderen möglich war. Und Balzac hatte gespürt, dass sie ihre Kraft anders war als seine. Es gehört zu ihrem Wesen. Er fürchtet sich vor ihr, wie er sich noch nie vor irgendetwas gefürchtet hatte. Er spürte den Tod, wenn er an sie dachte, als ob er in diesem Moment an dem Lagerfeuer sitzen würde und sie ihn als nächstes Opfer auserwählt hätte. Aber er spürte auch Faszination, tiefe Neugier und gar Bewunderung. War das ganze Waldvolk so?

Nach einigen Stunden erreichten die Truppen den Gipfel des Kones. Längst war die Steppe, die Kaprina auf viele Meilen umgab, bewaldetem Gebiet gewichen. Immer wieder wurden dunkle Waldstücke unterbrochen von Lichtungen oder steinigen Hügeln. Der Kones war die höchste Erhebung in dieser Gegend. Von hier aus konnten sie bereits vereinzelte Leuchtfeuer der Siedlung erkennen, die sich vom Dunkel der bald schwindenden Nacht abhoben. Getrennt wurden sie nur noch von einem flach abfallenden Gelände mit vereinzelten Bäumen, die je näher man dem Tal kam, immer dichter wuchsen.

Der Heerführer ließ Balzac zu sich rufen. Er war kleiner aber harter Mann mit wildem dreckigem Haar. Sein Blick war ernst, entschlossen. Seine Hände hart und voller Schwielen. Ein verschmutztes, mit Kerben übersätes Kettenhemd schützte seinen Oberkörper. Er sah Balzac lange an, der in seiner eher zarten und gepflegten Erscheinung ein Widerpart war.
„Wie kannst du uns unterstützen, Magier?“, fragte er fast widerwillig.
„Ich kann einen Teil deiner Männer schützen, eine Aura wird sie umgeben. Entweder die Bogenschützen, damit sie möglichst lang unbehelligt schießen können oder die Truppen mit denen ihr angreifen werdet, damit diese nicht lange bevor sie ihre Gegner erreichen, fallen werden.“
„Dann hätten sie zwei von eurer Sorte senden sollen. Zauberei beherrscht ihr Herren“, das letzte Wort betonte er höhnisch, „einfaches Denken offensichtlich nicht. Wie viele Kämpfe hast Du erlebt?“
„Es wird mein erster sein – aber ich habe das magische Kriegshandwerk gelernt.“ Balzac hielt seinem Blick stand.
„Eine schöne Hilfe. Rennt nur nicht fort, wenn es beginnt.“
„Ich werde tun, was ich kann.“
„Dann schützt zuerst die Lanzenträger.“

Vorsichtig rückten die Truppen gemeinsam vor. Die Lanzenträger an der Spitze, dahinter rund zweihundert Axtschwinger. Mit etwas Abstand folgten ebenso so viele Bogenschützen, die sobald sie auf Schussweite heran waren, das Feuer eröffnen sollten. Umso mehr sie im Schlaf überraschen und töten konnten, desto besser. Langsam und so leise wie möglich bewegte sich der Tross vorwärts. Genau in dem Moment, da sie hielten und der Angriff bevorstand, erfüllte ein Surren die Luft, das jedoch von vorne kam. Die ersten Fußtruppen fielen. Die Überraschung war misslungen. Balzac öffnete sofort den Schirm und umgab sich und die ersten Reihen der Lanzenträger mit dem unsichtbaren Schutz. Die Pfeile des Waldvolks prallten wirkungslos ab. Im Rücken Balzacs wurden kleine Feuer entfacht, an denen die Bogenschützen ihre Pfeile entzündeten. Sekunden später flog ein Feuerhagel auf die Siedlung und die sie umgebenden Bäume zu. Gleichzeitig rückten die Lanzenträger in ihren schweren Rüstungen vor. In wenigen Augenblicken war die Siedlung, die gerade noch in das Zwielicht der Morgendämmerung getaucht war, grell erleuchtet. Überall brannte sich das Feuer seinen Weg. Direkt neben dem Schirm, der wenige Zentimeter hinter Balzac endete, schlugen Pfeile ein, andere erreichten die Bogenschützen und er hörte die Schreie der dort getroffenen Frauen. Balzac zögerte noch einen Moment, wartete bis die Lanzenträger nah genug zum direkten Kampf herangekommen waren und drehte dann den Schild von ihnen weg, nach hinten zu den noch verbliebenen Schützen. Als Balzac seinen Blick wieder nach vorn richtete, sah er drei Wanderinnen am Rande der Siedlung. Schwarz gekleidet erschienen sie in einem kalten blauen Licht. Sie hatten die Augen geschlossen, die Arme eng an ihre schmächtigen Gestalten angelegt. Ein leiser Gesang erklang, eher zu erfühlen, denn zu hören und im nächsten Moment kam Wind auf, der stetig an Kraft zunahm. Dann begann es zu regnen. Nicht stark, sondern feine Tropfen, die sich schnell verdichteten und sich wie eine Wand nassen Nebels über das Land legten. Balzac sah aus der Siedlung Hunderte von Männern des Waldvolkes auf die Lanzenträger zuströmen. Bekleidet mit einem dunklen Schurz um die Hüften und weißen Bändern, die fest um ihren Oberkörper gebunden waren. Sie trugen nur einen kurzen Speer, bewegten sich zielstrebig auf die Spitzen der Lanzen zu. Sie würden von ihnen aufgespießt werden. Die Feuer der Siedlung erloschen im Regen und als Balzac, sich umdrehte, sah er, dass auch bei seinen Bogenschützen nur noch Dunkelheit herrschte. Sofort blickte er wieder nach vorn. Er konnte die eigenen Truppen erkennen. Vom Waldvolk sah er nur noch die drei Wanderinnen in ihrem Licht. Alles andere war im regnerischen Nebel verborgen. Dann hörte er die Schreie der Lanzenträger und Axtschwinger. Mit Grausen sah er mitten in den Gesichtern der Angreifer, genau an der ungeschützten Stelle am Hals die kurzen Speere des Waldvolkes herausragen. Jeder Wurf schien zu treffen, zu töten. Wütend beschleunigten die Angreifer ihre Schritte, um näher an das Waldvolk heranzukommen und sie mit den Lanzen und Äxten zu erreichen.

Balzac eilte nach vorn, ohne entschieden zu haben, was er tun konnte. Den Schutzwall jetzt aufzurichten, war sinnlos, da der Schirm praktisch nicht zu durchdringen war und die Lanzenträger dann selbst nicht angreifen könnten. Aber er konnte einen Mut-Zauber sprechen, der die Angreifer etwas schneller und unbarmherziger machte, sie an den Sieg fest glauben ließ. Vielleicht war es nachher auch wichtig, einen Rückzug zu decken. Balzac wagte sich an den Rand des kleinen Schlachtfeldes heran, sprach die geheimen Worte und richtete sie auf seine Kämpfer. Mit wilden Schreien nahmen die um fast die Hälfte verkleinerten Truppen von Kaprina Tempo auf und erreichten einige der Kämpfer des Waldvolkes. Eine Handvoll Axtschwinger strebte zielsicher auf die drei Wanderinnen zu, die sich augenblicklich zerstreuten. Eine von ihnen wich mit schnellen Bewegungen aus. Sie kam geradewegs auf ihn zu. Drei der Kämpfer waren direkt hinter ihr. Balzac musste sich entscheiden. Er konnte mit seiner verbliebenen magischen Kraft noch einen Zauber wirken, um sie zu verlangsamen, dann aber nachher keinen zweiten Schirm wirken. Er entschied sich, sein langes Messer zu ziehen und ihr entgegen zu treten. Zehn Meter vor ihm, wich sie nach links aus, weiter ab vom Schlachtfeld. Einer der Axtschwinger reagierte schnell und schnitt ihr den Weg ab. Sie war sofort von allen dreien umringt. Dann hielt sie einen Moment inne. Balzac erkannte sie. Einer der Axtschwinger, der mindestens sechs Fuß maß, holte in ihrem Rücken kurz aus und schlug zu. Ihre Reaktion war noch schneller. Fast mühelos wich sie aus, schnellte an die Seite des Kämpfers und riss ihm mit ihren bloßen Händen ein riesiges Loch in den Bauch. In seinen Augen stand Überraschung bevor er fiel. Balzac sah das Zögern der beiden anderen - er selbst immer noch unfähig sich zu bewegen. Sofort war sie beim nächsten Kämpfer, zerfetzte seinen Hals und hielt seinen Kehlkopf zwischen ihren Fingern. Diesmal reagierte der verbliebene Kämpfer schnell, und schwang seine Axt. Sie sprang zu Seite, verhinderte, dass die riesige Waffe sie zerteilte, aber ihr schwarzes Gewand war an ihrem Rücken von oben bis unten aufgerissen. Blut rann an ihr herab. Sie richtete sich auf und floh. Ihre Bewegungen waren langsamer geworden. Der Axtschwinger löste sich aus seiner eigenen Überraschung, sie getroffen zu haben und eilte ihr hinterher. Auch Balzacs Beine gehorchten wieder und er versuchte den beiden zu folgen. Der Kämpfer war nun fast bei ihr, schrie lauthals seinen bevorstehenden Sieg heraus. Er holte im Laufen aus und schlug zu, doch die Wanderin wich an einem mächtigen Baumstamm aus und die Axt fuhr hinter ihr ins berstende Holz. In einer fließenden Bewegung umrundete sie den Baum, tauchte hinter dem Kämpfer auf, der seine Axt aus dem Stamm ziehen wollte, und riss ihm seinen Rücken auf. Er sackte auf der Stelle zusammen. Balzac hatte beide fast erreicht, als sie sich zu ihm umdrehte. Er sah das blaue Licht in ihren Augen, wie es ihre schwarze Iris umgab. Angst überkam ihn, fasste sein Inneres, eine irrsinnige, mächtige Natürlichkeit umgab ihn. Sie sah ihn an, schien zu einem tödlichen Sprung anzusetzen. Dann knickten ihre Beine weg, sie sank zu Boden und das seltsame Gefühl verließ Balzac.

Allein stand er zwei Meter vor der Wanderin, die auf dem Waldboden lag, blutete und sich nicht mehr bewegte. Weit entfernt hörte er nur noch leise die Kampfgeräusche. Langsam kniete er sich neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter, um vorsichtig den Umhang beiseite zu schieben und ihre Wunde frei zu legen. Seine Hand schrak zurück. Ihr Körper war kalt wie Eis. Balzac zögerte einen Moment, dann nahm er seinen Mut zusammen und legte seine Finger weit gespreizt an den oberen Rand der Wunde, die wenige Zentimeter über dem Nacken begann. Ohne eine Sekunde daran zu denken, dass er keinen weiteren Zauber mehr würde wirken können, bevor er nicht eine Weile geschlafen hätte, sprach er die Worte der Heilung und strich dabei vorsichtig an der noch immer blutenden, kalten Wunde hinab. Weit schneller, als er es je an anderen Verletzten gesehen hatte, schlossen sich Fleisch und Haut. Sie musste trotz ihrer Erschöpfung über starke Selbstheilungskräfte verfügen. Mit einem Satz sprang Balzac auf. Er hatte soeben einen Feind geheilt, eine grausame Mörderin, die seine zwei Begleiter und drei Kämpfer praktisch zerfleischt hatte. Aber er spürte, dass hier nur der Verstand zweifelte. Balzac war fasziniert von dieser Wanderin, von ihrer Kraft, die er bei diesen Kämpfen beobachten konnte, die er fühlte, als er sie gerade berührte und die sie wie eine Aura umgab. Und da war noch etwas, das er noch nicht begreifen konnte. Er beugte sich zu ihr hinab und drehte sie vorsichtig auf den Rücken. Behutsam strich er ihr das wilde Haar aus dem Gesicht und fühlte ihre Stirn. Sie war warm, von der eisigen Kälte, die sie noch vor wenigen Augenblicken ausgestrahlt hatte, war nichts mehr zu spüren,. Balzac betrachtete zum ersten Mal ihre Gesichtszüge. Wie sanft sie wirken konnte. Die langen, dunklen Wimpern fielen ihm zuerst auf dann die darüber liegenden feinen Augenbrauen. Ihre fast durchscheinende Haut, unter der sich hohe Wangenknochen abzeichneten, stand in völligem Gegensatz zu ihrem pechschwarzen Haar. Ihre Lippen waren ebenfalls ungewöhnlich dunkel, fast bläulich. Ihre Brust hob und senkte sich in ruhigem Takt. Balzac fühlte sein Innerstes. Dies war keine Neugier, keine Angst im gewohnten Sinne. Es war Aufregung und gleichzeitig ein Kribbeln, ein wohliges, warmes Kribbeln. Wie Ameisen, die in seinem Magen auf und ab tanzten. Verwirrung. Plötzlich blickte er in ihre geöffneten schwarzen Augen und schreckte zurück. Sie sah an ihm vorbei, zischte einen kurzen Laut. Dann erst spürte Balzac die Bewegung hinter sich.

Er erwachte in einer nur schwach beleuchteten Hütte. Vorsichtig hob er seinen Kopf und wartete auf ein schmerzendes Gefühl. Doch er fühlte sich unversehrt, obwohl er sicher war, einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen zu haben, bevor er das Bewusstsein verlor.
„Dir geht es gut, du bist unverletzt. Wäre ich nicht im letzten Moment erwacht, hätte er dich mit der Spitze statt dem Schaft des Speeres getroffen, und du würdest jetzt auf dem Haufen mit den anderen Leichen eures Volkes liegen.“
Sie saß einige Meter von ihm entfernt, an die Wand gelehnt, die Beine angezogen und mit den Armen umschlungen wie ein kleines Kind.
Er sah in ihr Gesicht. „Und auch du wärest nicht mehr am Leben, hätte ich deine Wunde nicht versorgt. Obwohl du unsere Männer getötet hast.“
„Du warst auch im Wald, als ich das Opfer der Erde darbrachte.“ Es war eine Feststellung. „Warum hast du mich gerettet?“, fragte sie leise.
Während Balzac über eine Antwort nachdachte, spürte er, wie ein leichter Windhauch seine Gedanken streifte. Er sammelte seine mentalen Kräfte und schirmte sich ab. Das Gefühl verschwand sofort.
„Du bist stark, aber du hast Angst. Das ist seltsam. Also dann sprich, wenn es dir auf diese Weise leichter fällt: warum hast du mich gerettet?“
„Es war ein Gefühl, das in mir lag. Ich habe es einfach getan.“ Dann versuchte Balzac seinerseits ihre Gedanken zu lesen. Langsam sandte er einen sanften Impuls, fühlte vorsichtig in ihrem Innern und spürte überrascht, dass ihn nicht einmal die Gegenwehr eines einfachen Bauern erwartete. Im Gegenteil. Seine suchenden Gedanken wurden begrüßt, offen empfangen, fast hatte er das Gefühl, dass sie umschmeichelt, gar liebkost wurden.
„Wenn du mich lieber in meinem Inneren finden möchtest.“, hörte er sie, nein, fühlte er sie antworten. Sein Körper zitterte unter den zarten Berührungen ihrer Gedanken. Sie schmiegten sich an ihn. Er spürte in ihr eine Leichtigkeit, eine Unbeschwertheit und Sanftheit, die auch ihn erfasste. Sie lockte ihn, streichelte ihn und lud ihn ein, sie ganz zu erfassen und zu erfahren. Er ließ zu, dass sie ihn an sich band, sich mit ihm vereinigte. Balzac war fasziniert von der Natürlichkeit, von dem Leben, dass in ihr pulsierte und an dem sie ihn Teil haben ließ. Nie hatte er sich bisher so von Kraft erfüllt gefühlt, die dabei gänzlich anders war, als die Kraft der Herren, die vor allem aus Konzentration und Anstrengung bestand. Keine Bedenken bei ihr, keine Schranken – nur völliges Hingeben. Balzac fühlte sich zurück versetzt in seine Kindheit. In munteres unbedachtes und unbeschwertes Spielen und Lachen. Dann spürte er, wie er als Kind auf Wiesen tollte, das Gras unter seiner nackten Haut wuchs und lebte. Wie jeder einzelne Halm ihm Leben schenkte. Nie hatte Balzac sich so lebendig, so eins mit der Welt gefühlt. Er sah sich auf Bäume klettern und unter seiner Hand die Rinde ihm Kraft schenken hinauf zu steigen. Dann wieder spürte er prickelndes, kühlendes Wasser, wie einen sanften Wasserfall, der jeden Zentimeter seines Körpers erfrischte. Balzac fühlte das Leben und zum ersten Mal ganz sich selbst. Irgendwann holte sie ihn zärtlich zu sich zurück. Balzac löste sich nur widerwillig aus ihren Gedanken und sah sich etwas erstaunt zurück in der Hütte. Er blickte sie an voller Überraschung, voller Zuneigung. Einige Minuten schwiegen sie beide.

„Was war das?“, fragte er zitternd.
„Das Leben.“
„Zeige mir mehr davon, mehr von dir.“ Er war über sich selbst erstaunt, diese Worte so frei heraus auszusprechen. „Es ist anders, so viel mehr als alles, was ich bisher erleben und erfahren durfte. Ich kann es schwer in Worte fassen.“
Minuten verstrichen.
„Bitte.“
„Du kannst nicht bleiben.“, sagte sie sanft.
„Warum nicht? Mein Herz begehrt es.“
„Das Waldvolk bleibt unter sich. Immer. Aber ich habe dir zu danken. Erinnere dich immer daran, was in Deinem Herz verborgen ist, denn du hast einen Feind gerettet.“ Balzac setzte an zu sprechen, dann spürte er eine schnelle Bewegung ihrer Gedanken und ihm wurde schwarz vor Augen.

Er erwachte am Rande einer kleinen Lichtung. Langsam hob er den Kopf und sah sich verwirrt um. Er befand sich nur eine gute Stunde entfernt von Karpina. Die Siedlung des Waldvolkes lag fernab im Norden. Neben ihm lag ein Beutel mit Brot, ein Gefäß mit Wasser und eine weiße Rose. Mit einer Blüte zwischen seinen Fingern spürte Balzac die frische Erinnerung an die Kraft der Natur. Er sah sich um und hoffte, sie würde neben einem Baum stehen und ihn beobachten. Fast als könne er ihren Blick auf sich spüren. Doch er war nur umgeben von Wald und Wiesen. Während er sich mit dem Wasser erfrischte, wusste Balzac, dass er nicht nach Karpina zu den Herren und seinem Vater zurückkehren konnten. Er hatte mehr erfahren, als er je erlernen konnte und er wusste, dass einstudiertes Wissen ihm nicht ausreichen würde. Jetzt nicht mehr. Balzac stand auf, schulterte den Beutel und machte sich auf nach Westen.

Aria sah in das klare Wasser ihres Sees. Sie verfolgte seine Schritte bis er zwischen den Bäumen verschwunden war, sandte ihm einen sanften Gedanken nach und kehrte dann zurück zu ihrem Dorf.

 

hey streicher,
ich fand den perspektivwechsel am anfang ein bisschen verwirrend. am anfang ist es die frau, dann zeigst du ploetzlich den zauberer - das hat mich kurz aus dem lesefluss gerissen. zwischendurch fand ich, dass du ein paar absaetze zu wenig drin hast, und ein
paar bilder hingen schief - in der schlacht, die beschreibung der frau zum beispiel, da bin ich kurz haengengeblieben. irgendwas war da nicht rund.
ich finde die geschichte schoen und fluessig. nur teilweise fand ich, du warst mir zu distanziert und zu wenig in der innensicht deines prots. dabei sind mir besonders die schlachtszenen aufgefallen. auch das magiekonzept hat sich mir nicht ganz erschlossen. wenn er maechtig genug ist, dass die ihn da hinschicken, warum kann er dann nur dreimal zaubern? da solltest du nochmal druebergucken.

gruß
vita
:bounce:

 

Ein Regenbogen wölbte sich über der aufgeregten Wasseroberfläche.
Äh, ein Regenbogen wölbt sich? Aufgeregtes Wasser? Ui... :schiel:

Aria kniete mit ihrer zierlichen Gestalt auf einem Felsblock direkt am Rande des Sees
Das impliziert, dass sie sich auch ohne ihre zierliche Gestalt dort hinkien kann. Personenbeschreibung also lieber einzeln.

Äh, ich bin auch nicht so der Spezialist in Textarbeit aber heißt es nicht auch Auf Grund oder durch anstatt von

Mit ihrem dunklen Umhang war Aria
?

fröhliches Kind, lachend im Wasser spritzend mit Erena und Albora
fröhlich kannst du rausnehmen. Das "lachend" zeigt schon, dass das Kind fröhlich ist. Zuviele Adjektive, wenns geht, lieber vermeiden.... .

wenn die Wellen tobten
... es sollte in dem Zusammenhang wohl eher heißen: ...das Toben der Wellen...

Aria beherrschte jetzt die Macht der Natur, besaß ihre Anmut, ihre Fröhlichkeit, ihre Freude. Und manchmal ihre Grausamkeit.

Jetzt konnte sie ihr Spiegelbild


Im ersten Moment dachte ich, es wäre ein Stilmittel, aber dann...

Aria hatte Angst
Dieser Satz kommt mir zu plötzlich. Würde ich langsamer heranführen. Hört sich so reingeworfen an. Davor hört es sich so an, als würde sie ihre Fähigkeiten total "toll" finden. Ein bisschen runder...

So, zum Inhalt. Ich habe die Geschichte gerne gelesen und ich würde sagen sie ist gut. Aber gut beudetet hier, dass du nämlich locker mehr draus machen könntest. Du hattest echt super Absätze, dabei, aber dafür waren andere Dinge noch verbesserungswürdig. Erst einmal würde ich mich vita anschließen. Der Personenwechsel ist nicht ausgeglichen genug. Da der Zauberer am meisten Platz einnimmt, setzte einen Absatz mit ihm davor. Denn so ist diese Wanderin als erster Stelle, dabei ist sie eigentlich die Nebenperson. Ich habe ziemlich lange bei dem Zauberer gewartet, bis sie nun wieder kommt und das war nicht gut. Dann würde ich die Personenwechsel auch mit einem -- anzeigen. Denn ansonsten ist man erst einmal verwirrt, wenn nun wer ganz anderes dran ist.

Was mir noch nicht so gut gefallen hat, war ist die Darstellung des Typen, teilweise. Wir haben da einen starken Magier, der aber in der ersten Darstellung rüberkommt, als koennte er überhaupt nix. Denn wenn er so stark ist, warum hat er sich nicht einmal versucht gegen diese Wanderin zu wehren. Gut, später wird dann gesagt, aus Angst und weil sie so einen coolen Lähmzauber hat. Das finde ich etwas platt. Nebenbei ebenso die beiden Typen, welche zu ihm gehören. Die könnte man noch etwas aufpumpen, dann wirken sie nicht wie totales Klischee.
Das führt auch über zur zweiten Kritik. Deine Kämpfe sind für mich so ein bisschen wie ein Computerspiel. Noch 79% Magie = 192 Magiepunkte. Ein Aurenspruch kostet 21 Magiepunkte, also kann ich ihn noch so und so oft anwenden. Ebenso, wie er mit den Auren umgeht. Also ich könnte entweder die Bogenschützen, oder die Axtkämpfer schützen. Was der Hauptmann sagt, finde ich dann schon ganz treffend. Wenn wir zwei von euch hätten... Da frage ich mich doch nur, ja und wenns zehn davon gibt. Wäre das Heer dann unbesiegbar? Warum z.B. könnte er nicht zehn Bogenschützen und zehn Axtkämpfer beschützen? Hört sich eben an wie in einem Computerspiel oder Rollenspiel. Aber für ne Geschichte finde ich persönlich so etwas ungeschickt.

Was ich aber wirklich gut fand, z.B. war dieser Teil, als sie sich in der Hütte begegnen. Super einfühlsam geschrieben. Den fand ich echt toll gemacht.

Äh, leider muss ich am Ende trotzem nochmal meckern. Das kannst du besser. Echt, deinen Plot insgesamt finde ich echt toll. Aber das Ende, nach dem, was davor kam, kannst du besser machen. Entweder, indem du dir was spritzigeres ausdenkst oder in dem du es nicht in so wenigen Zeilen abfertigst. Das hast du davor ja auch nicht gemacht.

Fazit: Gutes Geschichte, aber hat noch längst nicht ihr Potential ausgeschöpft!!

(und jetz ärger dich bidde nicht, dass ich soviel gemeckert hab, mich hat das auch ziemlich viel Zeit gekostet;))

Lg

Thomas

PS: Und bitte die Absätze im Mittelteil!!!

 

das ging ja wirklich fix mit dem feedback :) echt super...

@vita

dass dir die personen noch etwas distanziert vorkommen, ist nen guter Hinweis, den ich mir noch einmal anschauen werde - charaktere mit denen der Leser mitfühlt, möglichst identifiziert sind ja oberstes gesetz; obwohl sie mir persönlich sehr ans herz gewachsen sind (geschichte ist über einen sehr langen zeitraum mit vielen pausen entstanden) - da muss ich also nochmal forschen..

perspektivwechsel: erstaunlich, dass das so irritiert - auf die idee wäre ich nie gekommen. Aber da es tommy auch so geht, muss sich daran wohl etwas ändern. eigentlich sollte die szene am see eine art prolog sein, die sich dann aber in die "zweite szene" hineingezogen hat. werde es wohl so versuchen, dass die lagerfeuersezene schon die andere perspektive hat. da fällt mir was zu ein.
zur magie komme ich unten bei tommy.

@tommy - keine angst, werde nicht beleidigt sein - so eine kritik ist ja ein haufen arbeit, wie ich weiß. Ich bin also eher begeistert.

bei den textkorrekturen gebe ich dir mal recht (gewölbte, mit ihrer gestalt) und mal nicht (aufgeregt, fröhlich, wellen) - gerade an "mit ihrer zierlichen Gestalt" bin ich selbst schon ein paarmal hängen geblieben - und habs dann doch drin gelassen. Tststs

dass "die angst" so plötzlich kommt, ist schon gewollt - was meinst du mit "..aber dann.."

zum perspektivwechsel habe ich oben was gesagt - ich würde die wanderin eher kürzer werden lassen, wie eine Art prolog (plus Ende). Aber diese Anmerkung war sehr wichtig, da dann wohl die meisten anderen Leser auf den erneuten Wechsel warten werden. Vielleicht muss ich da auch nochmal an den Titel ran.

Das Thema Magiekonzept kann ich nicht ganz nachvollziehen - dass Fähigkeiten nur begrenzt sind, ist doch sowohl in Literatur als auch Rollenspiel gängig, sonst könnten wir ja in der Fantasy alle Kämpfer & co. einstampfen, da dann ja alle unendlich starken Magier die Szenerie beherrschen. Das Thema "einen hab ich noch" kann ich aber in der Geschichte etwas reduzieren, dann wirkt es nicht so PC-mäßig. Vielleicht wirkt das Ganze auch etwas zu technisch - Schirm hierhin, Schirm dorthin!?

Ansonsten ist Balzac halt jung und unerfahren - aber mit sehr großem Potenzial. Das war mein Ansatz für die durchaus vorhandene Macht - aber auch sein Versagen am Lagerfeuer.

Schön, dass dir die Szene in der Hütte gefällt.. :)

Der Schluss: ja, ja - das haben eure Vorleser auch schon gesagt, zu plötzlich und zu kurz (dabei ist das ja schon ein verlängertes Ende). Was genau ist Dir zu kurz - die Szene in der er erwacht? das baue ich dann sicher noch aus! Das Problem liegt wohl darin, dass ich die Geschichte im Geiste schon weiterspinne und auch weiterschreiben werde - und hier nur einen Punkt gesetzt habe, damit sie als Kurzgeschichte durchgeht, damit sie endlich gelesen werden kann und ich Feedback dazu bekomme. Zwar ist jedes zweite Buch, dass ich lese Fantasy - aber beim Schreiben, habe ich mich bisher auf anderes konzentriert. Außerdem: Meine Pause auf kg.de dauerte eh schon viel zu lange. ;)

Tausend dank für die viele Mühe und viele grüße, streicher

 

Also das mit dem Magiekonzept ist halt Geschmackssache, daher machs so, wie es dir am Besten gefällt:).

Zum Ende: Du hast dir schon selbst die Antwort gegeben. Für dich hört die Geschichte dort nicht auf. Und genau so hört sie sich auch an. Als ob es das Ende eines Kapitels wäre und man gleich ein neues anfängt.

Während er sich mit dem Wasser erfrischte, wusste Balzac, dass er nicht nach Karpina zu den Herren und seinem Vater zurückkehren konnten. Er hatte mehr erfahren, als er je erlernen konnte und er wusste, dass einstudiertes Wissen ihm nicht ausreichen würde. Jetzt nicht mehr. Balzac stand auf, schulterte den Beutel und machte sich auf nach Westen.

Gerade das hört sich nächstem Kapitel an. Vielleicht würde ich das umändern?

Und ihr letzter Part ist zu kurz. Daher kommt denke ich auch dieses Gefühl. Es wirkt zu nachgeworfen. Wie am Ende eines Kapitels :D .

Warum hast solange Pause gemacht? Ich hab dich hier glaube ich noch nie gesen.

 

Streicher schrieb:
Aria sah in das klare Wasser ihres Sees. Sie verfolgte seine Schritte bis er zwischen den Bäumen verschwunden war, sandte ihm einen sanften Gedanken nach und kehrte dann zurück zu ihrem Dorf.

Das wirkt auf mich wie "nachgeschmissen". Das Ende ohne die beiden Sätze sagt eigentlich schon implizit aus, dass Aria im ihrem Dorf bleibt während Balzac in die Welt hinauszieht.

Die Magie ist etwas merkwürdig: Einer der Magier soll das Heer begleiten und ausgerechnet der eben noch zusammengebrochene Neuling soll mitgehen?

Warum heilt Balzac die Wanderin? Und woher weiß diese, dass er sie geheilt hat und beschützt Balzac daraufhin? Das ist noch nicht so ganz rund.

 

Hi jaxen,

vielen dank fürs Lesen und Kommentieren.

Die beiden letzten Sätze zeigen, dass Aria ihn beobachtet (er fühlte sich ja auch beobachtet). Die Bedeutung sollte also klar sein. Beide Prots werden noch einmal gezeigt. Unabhängig von der oben ja schon gemachten richtigen Kritik, dass die Erzähldichte des Schlusses mit dem Rest der Geschichte nicht im Einklang steht.

Der "Neuling" ist ja nicht irgendein Neuling - siehe Gespräch mit seinem Vater "bald mächtigster Magier des Hauses". Und der "eben zusammengebrochene" hat ja von Mitternacht bis zur nächsten Abenddämmerung geschlafen. Du hast aber Recht, dass das an der (für mich aber noch akzeptablen) Grenze ist.

Warum heilt Balzac die Wanderin?

wird ja direkt in der Geschichte beantwortet

Mit einem Satz sprang Balzac auf. Er hatte soeben einen Feind geheilt, eine grausame Mörderin, die seine zwei Begleiter und drei Kämpfer praktisch zerfleischt hatte. Aber er spürte, dass hier nur der Verstand zweifelte. Balzac war fasziniert von dieser Wanderin, von ihrer Kraft, die er bei diesen Kämpfen beobachten konnte, die er fühlte, als er sie gerade berührte und die sie wie eine Aura umgab. Und da war noch etwas, das er noch nicht begreifen konnte.

und auch ihr traue ich durchaus zu, dass sie gespürt hat, von wem sie da geheilt worden ist.. manchmal muss es in geschichten auch so etwas wie einen sechsten Sinn geben dürfen. Diese stelle ist in meinen augen rund - aber das muss ja nicht jedem so gehen..

grüße, streicher

 

Hallo Streicher,

mit dem Perspektivenwechsel am Anfang hast du mich genauso irritiert wie vita. Warum machst du diese Passage nicht einfach kursiv - da merkt man schon optisch, dass sich jetzt was ändert.
Ansonsten fand ich den Anfang etwas zu lang. Natürlich, du versuchst hier möglichst viel zu erklären, aber ich fand ihn ein wenig langweilig.
Ich habe nicht verstanden, warum Aria Balzac verschont hat. Sie konnte sich doch denken, dass er irgendwohin geht und mit jemandem darüber spricht, oder? Oder konnte er sich doch durch seinen Zauber schützen? Oder spürte Aria schon da die besondere Verbundenheit?
Leider habe ich schon sehr früh geahnt, dass sich Balzac ein wenig in Aria verliebt hat, bzw. dass er hofft, dass er sie bei der Schlacht wieder sehen wird.
Irritiert hat mich auch, dass Balzac nur drei Zauber aussprechen konnte. Von einem Meister der Magie erwarte ich ein wenig mehr. Vielleicht könntest du es so machen, dass er sich nach einem Zauber so lange ausruhen muss, dass er für die Schlacht nichts mehr tun könnte. Gewisse Zauber brauchen viel Kraft, andere weniger. Das wäre zumindest für mich schlüssig.
Schön, dass Balzac Aria verschont hat. Gestört hat mich jedoch, dass er so wenige Gefühle zeigt. Er müsste doch zumindest wütend sein, dass sie seine Kameraden getötet hat, seine Gefühle sollten zwiespältiger sein.
Das die Gefühle überhaupt ein wenig zu kurz kommen wurde ja bereits gesagt. Dem muss ich mich leider anschließen.

Stilistisch fand ich deine Geschichte gut bis sehr gut. Manchmal hast du einige Dinge, für meinen Geschmack, zu umständlich ausgedrückt. Vielleicht solltest du dir die Geschichte nochmal laut vorlesen - meistens fallen einem solche Dinge dann auf. Die Dialoge fand ich sehr gut.

Eine gute Geschichte, die sehr gut werden könnte, wenn du noch ein bisschen drüberschaust und einiges geringfügig änderst.

LG
Bella

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Bella - vielen dank noch einmal - zum Thema Perspektivwechsel habe ich dann ja direkt mal den Formatierungstrick gezogen... werde aber trotzdem nochmal auch an eine inhaltlicher Anpassung arbeiten.

aria tötet balzac am Anfang nicht, weil sie ja nur ihr ritual erfüllt - das heißt, ein(!) opfer... der zweite stirbt notgedrungen, weil er sie angreift...sie bedauert ja auch, dass mehrere am feuer sitzen...

die magiethemaik schau ich mir wie versprochen nochmal an...

dass du das mit dem "verlieben" geahnt hast, ist ja nicht abwegig - zeigt man zwei prots in einer geschichte, die dann noch mann und frau sind - muss man ja auf den gedanken kommen... finde ich aber nicht so schlimm....

ansonsten vielen dank fürs lesen.. freut mich, wenn es dir gefallen hat..

viele grüße, streicher

 

Hi Streicher!

Zuerst einmal muss auch ich am Perspektivenwechsel nörgeln, bevor ich zum Lob komme. Du versuchst, die Geschichte einzurahmen, aber das gelingt dir nicht ganz. Ich hatte nacht dem Titel und der langen Einleitung erwartet, dass die Geschichte aus der Sicht Arias geschrieben ist, aber die kg war die Story von Balzac. Das mit der Magie hat mich nicht besonders gestört, fand ich ok.

Ansonsten hat mir die Geschichte vom Stil her sehr gefallen. Die Wanderinnen habe ich toll gefunden!

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo Streicher,

Wow!

Ich bin geplättet.

Nein wirklich.
:)

Die Gegenüberstellung der beiden Welten - einerseits die weibliche Naturmagie und andererseits die männliche Technikmagie - hast du wirklich gut hingekriegt.
Zu diesem Grundgedanken hast du dir alle möglichen Situationen, Einzelheiten und Aspekte überlegt, und diese zu einer spannenden Geschichte zusammengesetzt.
Durch diese Gegenüberstellungen wird auch Balzacs Wandel sehr plausibel gemacht.

Hier kommt erstmal eine Liste von Kleinigkeiten (nicht unbedingt in Textreihenfolge).

„Leichtigkeit eines Tropfen“
s vergessen

„junge Adepten erzählt hatte“
n vergessen

„Beine und Füße aus dem Bett“
Hier würde ich erst Füße und dann Beine nehmen.

„dass sie ihre Kraft anders war als seine“
sie zuviel

„er war kleiner aber harter Mann“
ein vergessen

„dass hier der nur Verstand zweifelte“
Vertauschung

„zu den Herren und seinem Vater zurückkehren konnten“
n zuviel

„Morgendämmerung nicht von der Abenddämmerung“
Wiederholung Dämmerung
Hier könnte man schreiben „Morgenröte von der Abenddämmerung“.

„Gebrüll“
wiederholt sich am Anfang von zwei aufeinanderfolgenden Absätzen

„harter Mann ... Hände hart“
Hier wiederholt sich hart.
Außerdem gefällt mir in der Phrase „ein kleiner, aber harter Mann“ das „harter“ nicht. Das ist mehr Telling als Showing. Besonders im Gegensatz zum visuellen „kleiner“

„einen Zauber wirken ... keinen zweiten Schirm wirken“
Wiederholung wirken

„die er bei diesen Kämpfen beobachten konnte, die er fühlte“
Zeitfehler?
vielleicht eher
„die er bei diesen Kämpfen hatte beobachten können, die er gefühlt hatte“

„auf ein schmerzendes Gefühl. Doch er fühlte sich unversehrt“
Wiederholung Gefühl - fühlte

„wuchs und lebte. Wie jeder einzelne Halm ihm Leben schenkte. Nie hatte Balzac sich so lebendig“
Wiederholung lebte - Leben - lebendig

„Er sah sich auf Bäume klettern und unter seiner Hand die Rinde ihm Kraft schenken hinaufzusteigen.“
Hmm, den Sinn kann ich schon erfassen, trotzdem finde ich‘s komisch formuliert.

„zu sich zurück ... erstaunt zurück“
Wiederholung zurück

„deinem Herz“
„deinem Herzen“ finde ich schöner.
Und „deinem“ schreibt man neuerdings klein.

„Mit einer Blüte“
„Mit der Blüte“ fände ich besser, denn die Blüte ist doch wohl die Rose.
Außerdem kommt so das Rosen-Symbol besser raus, finde ich.

Soviel zu den unwichtigen Sachen.

Gut finde ich, dass alles sehr „realistisch“ dargestellt wird (Magie hat enge Grenzen, Protagonist muss kotzen).
Und auch, dass keine unnötigen Ekelhaftigkeiten verwendet werden (Gewalt, Sex, Splatter, ...).
Und auch die ganzen kleinen Überraschungen und Informationsstückchen, mit denen der Leser die ganze Zeit gefüttert wird (Gespräch zwischen Balzac und seinem Vater, Gespräch zwischen Balzac und dem Heerführer, Beobachtung von Balzac durch die Wanderin am Schluss, ...).

Um genauer herauszufinden warum ich die Geschichte so gut finde, habe ich mir bei den einzelnen Absätzen Konstruktionen und Inhalte rausgeschrieben, die mir gefallen.
Ich hänge das hier mal an.
Es ist zwar etwas telegrammartig, aber vielleicht interessiert‘s dich ja, was beim Leser so ankommt.
:)

viele Grüße und vielen Dank für die Geschichte
jflipp

---

Absatz1:
Natur, Situation

Absatz 2:
verschiedene Seiten der Natur
dunkle Vorahnung

Absatz 3:
zurück zur Situation mit Übergang zur dunklen Seite

Absatz 4:
Entdeckung der Beute

Absatz 5:
Überwältigung der Beute
Beschreibung relativ nüchtern und geschäftsmäßig - es wird ein Ritual ausgeübt

Absatz 6:
Umschalten auf die Technik-Seite
Erbrechen erhöht die Glaubwürdigkeit, erzeugt einen realistischen Eindruck
Beseitigung der Gefahr geschickt gemacht

Absatz 7:
Entkommen der Technik-Hauptperson (Balzac)
wieder realistische Details

Absatz 8:
Rückkehr von Balzac in die starre Technikwelt.
Trotz einiger unangenehmer Erinnerungen und Nachwirkungen erlangt er die Kontrolle wieder und findet zurück in die starren Ordnungen.

Absatz 9:
nette Überraschungen mit erst morgens dann abends und erst Schüler dann Vater
der Stil des Vater-Sohn-Gesprächs erinnert mich irgendwie an Indiana Jones III - ich finds gut
politische Konstellationen werden kurz und knapp dargelegt
Heraushebung von Balzacs Fähigkeiten
geheimnisvolle Andeutungen

Absatz 10:
Beschreibung der Untauglichkeit der Technik-Seite
interessanter Punkt: auch Frauen ziehen in den Krieg
Gebrüll, Gestank und Gedränge: erzeugt Realität, erinnert an Industrie, guter Gegensatz zur Natur

Absatz 11:
Auszug der Krieger
Grundlage der Technik-Seite wird dargestellt: Furcht, Angst
Balzac las in so manchen Gedanken: nebenbei wird erwähnt, dass Balzac auch Gedanken lesen kann

Absatz 12:
Beschreibung von Balzacs Zwiespalt
einerseits erkennt er die Gefahr der Wanderin
andererseits interessiert sie ihn
er erkennt den Unterschied zwischen sich und ihr
hier wird nochmal erwähnt, dass Balzac in die Seelen von anderen hineinschauen kann
wurde geplantet in Absatz 11 - gut
auch gut das Ende des Abschnitts mit einer Frage

Absatz 13:
die Krieger der Technik-Seite nähern sich der Siedlung
nichts besonderes zu erkennen

Absatz 14:
Konfrontation zwischen der Technik-Oberschicht (Balzac) und der arbeitenden Bevölkerung (Heerführer)
realistische Beschreibung des Heerführers
wie in unserer Welt auch treffen Praxis und Theorie aufeinander
man erfährt immer wieder neues über Balzacs Fähigkeiten - das erhält das Interesse
auch gut: die Magie hat Grenzen und ist nicht allmächtig

Absatz 15:
magische Kriegführung
gut - der Detailgrad ist so hoch, dass es realistisch wird, aber nicht zu hoch für meinen Geschmack
hier werden auch nochmal die Technik-Seite mit ihrer streng geordneten Angriffsformation und die Natur-Seite mit ihrer ungeordneten Angriffsformation gegenübergestellt

Absatz 16:
Jagd auf eine Wanderin
wieder ordentlich viele Details
die Erledigung des dritten Axtkämpfers mit dem Umrunden des Baumes ist schön choreographiert

Absatz 17:
Balzac heilt die Wanderin und gibt ihrer Anziehungskraft auf ihn nach
gut - die Grenzen von Balzacs Magie-Fähigkeiten geben seiner Entscheidung Schwere
gut auch die Beschreibung der Wanderin ohne platte, langweilige nackte Tatsachen

Absatz 18:
die Wanderin zeigt Balzac die Naturseite
hier werden nochmal die Technik-Seite und die Natur-Seite von Balzac selbst veglichen
hier wird das Eindringen in Gedanken heftig verwendet, was in Absätzen 11 und 12 schon nebenbei erwähnt wurde - gut geplantet
die geistige Vereinigung der beiden ist sehr schön beschrieben und erzeugt mehr Gefühl als die üblichen platten, langweiligen ... (siehe oben)

Absatz 19:
Balzac wechselt vollends zur Naturseite über
schöne einfache, dramatische Erklärung des vorhergehenden Absatzes
gut auch das schnelle Zuendebringen der Geschichte nach dem Höhepunkt

Absatz 20:
weiße Rose - gutes Symbol
Balzacs Erkenntnis wird für den Leser nochmal erklärt

Absatz 21:
Klammer zum Anfang
nochmal Erinnerung an den Höhepunkt der Geschichte durch das Eindringen in seine Gedanken
noch eine kleine Schluss-Überraschung: Verwendung des Sees als Überwachungskamera
dadurch wird auch Balzacs Gefühl im vorhergehenden Absatz erklärt
allerdings sollte man das dort etwas deutlicher formulieren als nur mit „hoffte“

 

Hi sirwen,

vielen dank für dein lob - und es freut mich, dass dir die wanderinnen gefallen haben.. mir gefallen sie nämlich auch - manchmal gehen ja einige dinge einer geschichte etwas unter - und hier drehte es sich ja auch fast nur noch um perspektiven und magiekonzepte ;)

danke dir dafür

hi jflipp,

ich denke, dass "WOW" muss von mir kommen - selten eine solch ausführliche kritik gelesen... wirklich super, das ist ja ne menge arbeit.. und natürlich freue ich mich, dass es dir dabei auch noch so gut gefallen hat...

das thema technik - natur, würde ich aus meiner sicht mit "verstand - gefühl/natur" übersetzen... das hätte ich bei meiner eigenen geschichte nicht besser rausarbeiten können als du...ist ja ein ziemlich detaillierter Ablaufplan - und sogar ne super hilfe für eine geplante fortsetzung..

auch danke für die vielen kleinen fehlerchen - die ich wohl auch mit meinem 70sten geb. nicht abstellen werde ;) ist nicht mein ding....

ansonste gäbe es zum telegramm einiges zu sagen - zum beispiel, dass es tatsächlich geklappt hat sehr viele infos über die personen in die 2,3 gespräche zu legen....und zum thema details: für mich machen sie immer das salz in der suppe aus - solange es zur geschichte passt.

ich bin aber vor allem froh, dass die geistige begegnung zwischen aria und balzac am schluss so gut rüberkommt... die war mir nämlich sehr wichtig.. und ist ja dann doch sehr emotional-leise für fantasy..

also noch mal: super kritik!

Viele grüße, streicher

 

Hallo Streicher

<Zitat>
ich bin aber vor allem froh, dass die geistige begegnung zwischen aria und balzac am schluss so gut rüberkommt... die war mir nämlich sehr wichtig.. und ist ja dann doch sehr emotional-leise für fantasy..
<Zitatende>

Bei der geistigen Begegnung werden viele schöne Sachen beschrieben und wie sich Balzac sehr lebendig fühlt.
Was soll daran bitte "emotional-leise" sein?
So ein Höhepunkt der Geschichte ist mir wesentlich lieber als expliziter Mord und Totschlag.
Insbesondere wenn Balzacs Gefühl dann auch noch auf den Leser abfärbt. :)

viele Grüße
jflipp

 

Hallo Streicher,

ich kenne nur die Version, in der der Anfang bereits kursiv ist, und mich hat der Übergang nicht verwirrt, ich finde das schon in Ordnung so ;)

Beim Lesen dachte ich, dass der Titel nicht so gelungen ist, weil er irgendwie impliziert, dass Aria die Hauptperson ist und ich gerade aufgrund dessen immer darauf gewartet habe, dass die Perspektive wieder wechselt. Nach kurzem drüber Nachdenken finde ich den Titel widerum passend, weil die Begegnung mit Aria ja das ganze Leben des Prot auf den Kopf stellt und sie dementsprechend natürlich sehr wichtig für die Geschichte ist. Ich bin da glaub ich ein bisschen zwiegespalten ... :D

Ansonsten fand ich die Geschichte sehr gelungen, auch wenn mir noch einige Fehlerchen aufgefallen sind ...

Gruß,

Red Unicorn

 

Hi Red U.,

danke fürs Lesen und Kommentieren. Verstehe es, wenn man bei Aria zwiegespalten ist. Aber sie ist schon die Hauptperson: sie steht im Mittelpunkt der Geschichte, auch weil sie im Mittelpunkt von Balzacs Gedanken steht.

Freut mich , wenn dir die Geschichte gefallen hat...

viele grüße, streicher

 

Hi Illu,

danke für deine Kritik - mit der ich gut leben kann.

ja, Aria ist hübsch - aber auch häßliche Menschen aben wir ja nun schon unendliche viele gesehen...insofern sehe ich da niemanden als stereotypen, sofern die figuren auch durch andere aspekte als ihr aussehen leben...und das ist hier ja der fall..

"gut zu lesen und leicht verständlich" ist mir immer sehr wichtig....

"serie": muss ich mal schauen - jede geschichte immer abzuschliessen ist ja nicht so einfach. Aber in irgendeiner form wird noch etwas folgen.. jetzt wird erst einmal diese version noch etwas überarbeitet – noch etwas mehr emotionen bei den beiden.. und beim thema magie werde ich ach noch mal schauen.. obwohl ich dutzende von fantasyromanen gelesen habe, ist mir noch nicht ganz klar, wie so viele auf den rollenspielaspekt kommen – obwohl es stimmt, dass ich sowohl PC- als auch sonstige Rollenspiele mag..

Grüße, streicher

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom