Auch Drachen müssen auf´s Klo

[zauberer68]

Auch Drachen müssen auf´s Klo

Der König stutzte. Er schlug mit der Faust auf das Bett. So eine unverschämte Forderung hatte er noch nie gehört. Da verlangte dieser Drache Kunibert nachts um halb zwei in seinem königlichen Schlafgemach, dass er, der König mit ihm Gassi gehen solle. Dabei hatte ihm der Kioskbesitzer, von dem er den Drachen gekauft hatte (denn der Kioskbesitzer ist auch ein weltweit anerkannter Drachenzüchter) Stein und Bein geschworen, dass der Drache schon seit 250 Jahren stubenrein sei.
Fluchend warf der König sein Deckbett zur Seite, schubste seine Frau an, die noch selig schnarchend neben ihm lag, schwang die Beine aus dem Bett und sucht nach den Pantoffeln.
Der Drache Kunibert entschuldigte sich währenddessen wortgewaltig.
„´tschuldigung Herr König, aber das liegt bestimmt an dem leckeren Sirupsaft, den ihr mir gestern zu meinem Geburtstag ausgeschenkt habt. Seitdem muss ich dauernd auf´s Töpfchen.“
Töpfchen war hierbei stark untertrieben. Es war der ausrangierte Badewannenzuber der Königstochter. Seit sie vor fünf Jahren den Hufschmied geheiratet und mit ihm weggezogen war, stand der Zuber verlassen im Eck des Badezimmers.
„Ja, ja“, der König stöhnte, band den Drachen vom Bettpfosten los, gab seiner Gattin, die immer noch selig schnarchte, einen Klaps auf ihren dicken Hintern und stapfte mit dem Drachen an der Leine Richtung Badezimmer.
„Weißt du“ sagte der König, “ich finde es gräßlich, dass du zu schamig bist wie jeder anständige Drachen auch draussen dein Geschäft zu verrichten. Statt dessen pinkelst du jede Nacht den Zuber meiner Tochter voll.“
Betreten schaute der Drache zur Seite. „Ich weiß“, kam es kleinlaut von ihm, „aber mein Psychologe und ich, wir arbeiten dran“.

 

[chazar]

Hi Zauberer!

dass der Drache schon seit 250 Jahren stubenrein sei.

Ich will mal Korinthenkacker spielen. Stubenrein heißt, dass die lieben Tiere Blase und Darm zügeln, bis man sie nach draußen lässt.
Ein Hund (bzw. Drache) ist also auch dann stuberein, wenn er bittet, nach draußen gebracht zu werden. Bitten im Sinne von Winseln.

aus dem Bett und sucht nach den Pantoffeln

Tempus! suchte

Es war der ausrangierte Badewannenzuber der Königstochter.

Gut.

einen Klaps auf ihren dicken Hintern

Naja.

Tja, und wo ist der Rest, habe ich mich gefragt?
Bei einem derartig kurzen Text (eine richtige Geschichte ist das kaum), da erwartet man am Ende ja geradezu eine auflösende Pointe.
Die kam aber nicht, statt dessen präsentiert du am Schluss einen Gag, der etwas mau ist und zudem die "Geschichte" nicht abrundet.
So liest sich das alles etwas unfertig und lustlos.

In diesem Sinne
c

 

[gnoebel]

Moin Zauberer,

Ich schließe mich Chazar an. Auch für meinen Geschmack war die Geschichte einfach zu kurz. Die Idee fand ich eigentlich ganz nett und die Umsetzung auch recht gelungen, aber richtige Stimmung wollte nicht aufkommen. Kaum hatte man sich richtig in den Text reingelesen, war er schon wieder zu Ende...
Den Schluß fand ich leider arg enttäuschend, da hätte ich mehr erwartet. Vielleicht fällt dir da noch ne schöne Pointe ein.

(denn der Kioskbesitzer ist auch ein weltweit anerkannter Drachenzüchter)

Klammer würde ich weglassen und die Information irgendwie direkt in den Satz mit einbauen. Guter Gag aber.

iegt bestimmt an dem leckeren Sirupsaft, den ihr mir gestern

Ich habe mir selbst vor kurzem sagen lassen, daß das "ihr" in diesem Fall wohl pluralis majestix irgendwas heißt und groß geschrieben wird

Seit sie vor fünf Jahren den Hufschmied geheiratet und mit ihm weggezogen war

geheiratet hatte

 

[Woltochinon]

Hallo Zauberer,

ein schöner Anfang einer potentiellen Geschichte.

Zitat:
(denn der Kioskbesitzer ist auch ein weltweit anerkannter Drachenzüchter)

Hier wäre eine absurdere Erklärung (die unter Umständen dann den Ausgangspunkt für weitere Abschnitte des Textes darstellt), angebracht.

Die Szene mit der Königin schwebt so zwecklos im Raum...

Tschüß... Woltochinon