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Auf dem Eis

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06.08.2005
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Auf dem Eis

Es hat wieder angefangen zu schneien. Hier und da schweben dicke Flocken auf den Boden, der schon mit einer dünnen weißen Schicht bedeckt ist. Etwas Kaltes legt sich auf Ingas Nase und beginnt, bei dem Kontakt mit der warmen Haut sofort zu schmelzen.

Inga freut sich. Schon lange haben sie hier im Ruhrgebiet keinen Winter wie diesen mehr gehabt. Richtig mit Schnee und Eis!
Inga sieht glücklich auf den See vor sich, auf dem sich jung und alt schlindernd oder gleitend über das Eis bewegt. Sie nimmt die Schlittschuhe von ihrer Schulter und zieht sie an. Viertel vor drei. Natürlich ist sie wieder mal die erste. Ihre Freunde necken sie schon wegen ihrer ständigen Überpünktlichkeit.

Vorsichtig steigt sie aufs Eis und wagt die ersten Schritte. Welch ein Unterschied zu dem Eisstadion mit seinem Gedränge und den Disco-Sounds! Hier sind Raum und Weite, und statt der Schlittschuhrillen der anderen Leute gibt es hier als Hindernisse nur die dünne Schneedecke und hier und da einen Zweig oder ein Blatt.

Ein paar Meter vor ihr sind ein Mann und ein Kind. Der Mann spricht ruhig und fährt langsam einen kleinen Halbkreis. „Siehst du, so kannst du übersetzen.“, mit der Betonung auf dem „über“. Das Kind versucht es nachzumachen, löst den rechten Fuß vom Eis, um ihn links vor den anderen zu setzen. Ein paarmal klappt es, doch dann stolpert es über einen eingefrorenen Ast und purzelt auf den Boden. Die dicke, rote Pudelmütze fällt vom Kopf und gibt zwei Rattenschwänzchen frei.
Inga sieht zu, wie der Mann dem Mädchen auf die Beine hilft und es geduldig aufmuntert, überrascht über die Intensität ihrer Gefühle. Was rührt sie so daran?

„Natürlich! - Paps!“ Ihr eigener Vater hat ihr das Eislaufen beigebracht, war jeden Winter mit ihr auf den Teichen in der Umgebung. Damals waren sie noch jedes Jahr zugefroren, und sie hat die Zeit immer genossen. Auch in dem Jahr, als ihre Eltern sich trennten, hat sie gespannt auf die kalte Jahreszeit gewartet.

Es war keine dramatische Scheidung, nicht wie bei ihrer Freundin Dorle, bei der heftige Streitigkeiten und Gekeife auf der Tagesordnung waren. Nein, ihre Eltern haben vor ihr selten gestritten und sich nie gegenseitig herabgesetzt, und erst Jahre später hat Inga begriffen, wieviel Unglück ihr dadurch erspart geblieben ist. Trotzdem war es für sie eine schwere Zeit. Es war immer ein Loch, entweder Paps oder Mama fehlten ihr, und selbst das Verständnis ihrer Eltern war nicht imstande, diese Lücke zu füllen.

Damit sie genug Zeit mit beiden Eltern hatte, lebte sie jeweils eine Woche bei ihrer Mutter und eine bei ihrem Vater. Auf einmal hatte sie zwei Zuhause, zwei Kinderzimmer, zwei Betten – und doch hat sie sich nicht mehr richtig daheim gefühlt. Obwohl der Übergang von einer Wohnung zur anderen immer mit einem Haufen von Taschen und Tüten verbunden war, vermisste sie fast jedes Mal irgendetwas: ihre Barbies, ihre Lieblingspuppe oder irgendein Buch, das sie gerade in dieser Woche lesen wollte und zuhause vergessen hatte. Und irgendwann wachte sie nachts auf und fand, verschlafen, wie sie war, den Weg zum Klo nicht, weil sie sich so schnell nicht orientieren konnte. Es war einfach so verwirrend, immer dieser Wechsel, und sie hörte die Eltern mit gedämpfter Stimme über sie reden hören, wie sie es immer taten, wenn sie es nicht mitbekommen sollte.

Inga gleitet über das Eis, mit ihren Erinnerungen beschäftigt. In dem Trennungsjahr damals war die Kälte spät eingebrochen, und Inga hat jeden Tag den Teich kontrolliert und ungeduldig auf die Freigabe durch die Stadt gewartet. Dann endlich war sie mit ihrem Vater auf dem Eis, übte Drehungen mit ihm und Rückwärtsfahren. Sie spürte, dass etwas in der Luft lag, obwohl sie keine Ahnung hatte, was es sein könnte.

Sie haben eine Pause gemacht und am Ufer gehockt, mit einer Schnitte und etwas heißem Tee aus der Thermoskanne. Ihr Vater hat sie eine ganze Weile angesehen und dann zögernd das Gespräch begonnen: „Du weißt ja, dass Mama und ich dich sehr lieb haben. Aber wir haben uns ja schon vor Monaten getrennt.“
Inga nickte. Das wusste sie doch alles.
„Inzwischen habe ich eine andere Frau kennen gelernt. Eine Frau, die ich auch lieb habe, und wir bekommen ein Baby.“
Inga reagierte nicht, und ihr Vater fuhr fort:
„Stell dir vor, du wirst ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommen!“
Inga war fassungslos, doch sie schaffte es, alle auf sie einstürmenden Gefühle aus ihrer Stimme zu filtern und etwas tonlos zu fragen: “Ein Baby?“
„Ja, und da müssen wir etwas ändern. Wir werden eine größere Wohnung brauchen, und da ich in unserer Nachbarstadt arbeite, werden wir da auch eine suchen. Aber du kannst dann die Wochenenden zu uns kommen, und an den Feiertagen, und in den Ferien...“

Das war zuviel. „Ich hasse dich!“ wollte Inga aufschreien, „dich und die Frau und das Baby!“
Stattdessen sprang sie auf, begann, quer über den Teich zu fahren und fuhr und fuhr. „Nur nicht stehen bleiben!“ dachte sie bei sich, denn dann könnte der ganze Schmerz sie einholen. Nur laufen, laufen, in langen, gleitenden Schritten, immer weiter, immer voran! Sie drehte Runde um Runde auf dem See, bis ihre Füße zu schmerzen begannen. Ihre Unterschenkel taten ihr weh, und die Kinderschlittschuhe, die ihr langsam zu eng wurden, brannten Löcher in ihre Fersen. Sie begann zu singen, Lieder von ihren Kassetten, laut, brüllte sie in den Wind, und erst als sie völlig müde war, kehrte sie zu ihrem Vater zurück.

Ingas Atem stockt, und bewusst inhaliert sie ein paar Züge tief in die Lunge und bläst sie wieder aus, bis sich von selbst ein neuer Rhythmus bildet.
Es ist dann alles viel weniger schrecklich gewesen, als sie sich das ausgemalt hat. Die neue Wohnung war an der Stadtgrenze und kaum weiter entfernt als die alte. Die andere Frau war auch ganz in Ordnung, und ihr Brüderchen, Eike, wurde ein Freund, den sie nie mehr missen wollte.

Und in der Wohnung der Mutter lebte Inga sich richtig ein und fand dort Freunde. Sie kam langsam zur Ruhe. Nur ihre Füße haben Spuren ihrer Qual gezeigt, und wochenlang sind die Wunden an ihren Fersen nicht verheilt.

Gemütlich gleitet Inga wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück, an dem jetzt, einer nach dem anderen, Ingas Freunde auftauchen und sich die Schlittschuhe anziehen. Sie sieht wieder zu dem Mann und dem Mädchen hinüber, das ungelenk und nach vorn gebeugt sich abmüht, rückwärts in Schwung zu kommen.
„Nicht nach unten sehen, dann kommst du ins Stocken!“ versucht der Mann, ihm die Angst zu nehmen. „Nur Mut, das Eis trägt dich schon!“

 

Hallo Elisha,

die Aufteilung der Erzählstränge ist gelungen, in den Erinnerungen allerdings bist du mir etwas zu knapp, zu zielgerichtet und, um die Kürze zu erreichen, auch zu berichtend. Bevor Ingas Emotionen auch im Leser ankommen, brichst du ab. Zum Beispiel das Gespräch mit dem Vater, das dramatisierte Weglaufen über das Eis und gleich darauf die Bagatellisierung des Ganzen im nächsten Absatz.
Dadurch frage ich mich, wenn das alles so undramatisch war, warum die Erzählung?
Auch in diesem Eislauf beschreibst du die körperlichen Folgen, aber nicht die Gedanken.
Irgendwie möchte deine Geschichte so nicht greifen.
Natürlich gibt es eine Menge Scheidungen, die eben nicht dramatisch verlaufen, bei denen die Eltern das mit den Kindern sogar einigermaßen gut auf die Reihe bekommen. Aber beschäftigen solche Scheidungen dann so sehr, dass sie zu wehmütigen Erinnerungen beim Beobachten einer solchen Szene werden? Da wäre die Erinnerung wohl normalerweise bei "Ja, mein Vater ist auch immer mit mir Schlittschuh gelaufen" hängengeblieben, weil eben die Beziehung geklärt geblieben ist.
Auch will sich diese Wehmut bei mir eben aus diesem Grund nicht einstellen, denn die Prot scheint sie nicht wirklich zu haben. Sie erinnert sich nur in Fakten, nicht in Emotionen, so als könnte sie die Tiefe ihrer Empfindungen nicht mehr zurückholen, weil sich ja alles in Wohlgefallen aufgelöst hat. Das war mir zu distanziert.

auf dem sich jung und alt schlindernd oder gleitend über das Eis bewegte.
Da musste ich ja erstmal nachschlagen. Im Lexikon - Ruhgebietssprache habe ich es dann gefunden. ;)
Es war einfach so verwirrend gewesen, immer dieser Wechsel, und sie hatte die Eltern mit gedämpfter Stimme über sie reden hören, wie sie es immer taten, wenn sie es nicht mitbekommen sollte.
Das ist unklar, denn die Eltern leben ja, als sie sich auf dem Weg zum Klo verirrt.

Es ist technisch schon recht routiniert, was du geschrieben hast, für mich fehlt aber leider die Seele, fast wie Wodka ohne Alkohol.

Schade.
Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo Sim,
danke für das Lesen und deine Kritik. Natürlich finde ich es schade, dass die Geschichte dir nicht besser gefallen hat.

in den Erinnerungen allerdings bist du mir etwas zu knapp, zu zielgerichtet und, um die Kürze zu erreichen
der ganze Rückblick findet ja in der Viertelstunde statt, die sie zu früh ist - deshalb wollte ich es nicht zu lang machen
Dadurch frage ich mich, wenn das alles so undramatisch war, warum die Erzählung? Auch in diesem Eislauf beschreibst du die körperlichen Folgen, aber nicht die Gedanken.
Nein , es war nicht undramatisch, und die Prot lässt ja in der Situation keine Gedanken und Gefühle zu, sondern als einzigen Schmerz den körperlichen. Das war Absicht beim Schreiben. Und auch im Rückblick stellt sie sich nicht wirklich der "Tiefe ihrer Empfindungen".
Das ist unklar, denn die Eltern leben ja, als sie sich auf dem Weg zum Klo verirrt.
Den Satz verstehe ich nicht.
Irgendwie möchte deine Geschichte so nicht greifen.
Das finde ich natürlich schade und hatte gehofft, mehr Meinungen dazu zu hören, aber vermutlich zieht der Challenge viel Lese-und Kommentierlust ab. :shy:

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,


Das finde ich natürlich schade und hatte gehofft, mehr Meinungen dazu zu hören, aber vermutlich zieht der Challenge viel Lese-und Kommentierlust ab

Mein Gedanke zu diesem Satz war folgender: Die Leute geniessen noch die schönen Herbsttage mit Sonne und Wärme - heute zB lief ich noch im T-Shirt rum!

Da hat man intuitiv noch keine Lust, auf einen Text zu klicken, der Kälte ausstrahlt :). So ging es mir jedenfalls die letzten Tage. Meiner Erfahrung nach sind auch nur ganz bestimmte Leute im Challenge, sicher nicht alle, die Alltag frequentieren. Zudem steht dein Text erst ein paar Tage hier: Also Geduld!

So, nun inhaltlich:

Ich hatte große Mühe, nachzuvollziehen, wie das Kind zwar alle zwei Wochen eine ganze Woche lang bei ihrem Vater wohnt und von der neuen Lebensgefährtin nichts mitbekommen hat. Wenn der Vater so einfühlsam sein soll, hätte er die neue Freundin schon viel früher eingeführt - zudem hätte das die Tochter doch im Alltag sicher mitbekommen :confused:

Der Sprung von diesem Gespräch zu dem nächsten Absatz fand ich auch etwas schnell. (es war dann alles weniger schrecklich...) und gefiel mir nicht.
Dann beschreibst du einen längeren Zeitabschnitt und fängst dann wieder von den Füssen an...das finde ich etwas irritierend.

Mir war der Abstand zu den familiären Geschehnissen aus Sicht der Prota zu distanziert. Die Idee, wie du die Geschichte eingebettet hast, hat mir gut gefallen.

Lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

@Bernadette
Vielen Dank für deinen Kommentar.

Die Leute geniessen noch die schönen Herbsttage mit Sonne und Wärme - heute zB lief ich noch im T-Shirt rum! Da hat man intuitiv noch keine Lust, auf einen Text zu klicken, der Kälte ausstrahlt
Na ja, dann hab ich Hoffnung, bei dem Wetterwechsel jetzt. :shy:
Ich hatte große Mühe, nachzuvollziehen, wie das Kind zwar alle zwei Wochen eine ganze Woche lang bei ihrem Vater wohnt und von der neuen Lebensgefährtin nichts mitbekommen hat.
Der Vater will ja Negatives von der Tochter fernhalten (deshalb reden die Eltern ja auch nicht vor ihr über ernste Sachen). Ich kenne Alleinerziehende, die ihre Partnerschaft nur in kinderfreien Zeiten ausleben - besonders im Anfang, wenn noch nicht so klar ist, ob das Ganze Bestand hat.
Der Sprung von diesem Gespräch zu dem nächsten Absatz fand ich auch etwas schnell.
Okay, dazu überlege ich mir noch was.
Gruß, Elisha

 

@Bernadette

Der Sprung von diesem Gespräch zu dem nächsten Absatz fand ich auch etwas schnell.
und @sim
Zum Beispiel das Gespräch mit dem Vater, das dramatisierte Weglaufen über das Eis und gleich darauf die Bagatellisierung des Ganzen im nächsten Absatz.

Ich hab jetzt einen kurzen Übergang zugefügt und hoffe, es liest sich besser.
Ingas Atem stockte, und bewusst zog sie ein paar Züge tief in die Lunge und blies sie wieder aus, bis sich von selbst ein neuer Rhythmus bildete.
Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,


Ich hab jetzt einen kurzen Übergang zugefügt und hoffe, es liest sich besser.

Ums besser lesen ging es mir nicht. Du beschreibst eine ausführliche Szene auf dem Eis, den Konflikt mit dem Vater. Und von einem Satz zum anderen, so, als wolltest du schnell fertig werden, umspannst du die (bzw. läßt sie aus)Situation der Annäherung. Erst will sie nicht und dann, peng, war doch alles nicht so schlimm. Das wird mit dem eingefügten Satz überhaupt nicht besser, im Gegenteil, der gehört meines Erachtens in den Abschnitt davor.

Ich verstehe zwar nun schon, wie du es aus der Sicht von Heute gemeint hast, aber beim ersten Lesen knallt diese Ausführlichkeit gegen das schnelle gute Ausgehen der Familiengeschichte.

Lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elisha,

deine Story besteht aus einer Rahmenerzählung und den Erinnerungen von Inga. Insgesamt hat mir das gut gefallen. Aber an ein paar Stellen fand ich es zu melodramatisch und manchmal auch ein bisschen sprunghaft (zu schnell).

Hier ein bisschen Detailkritik:
und statt der Rillen durch die Schlittschuhe der anderen Leute gab es hier als Hindernisse nur die dünne Schneedecke
Umständlich. Vorschlag: und statt Schlittschuhrillen gab es hier als Hindernisse nur die dünne Schneedecke

hatte sie fast jedesmal irgendetwas vermisst: ihre Barbies, ihre Lieblingspuppe oder irgendein Buch, das sie gerade in dieser Woche lesen wollte und zuhause vergessen hatte.
-> Gutes Detail

„Ja, und das macht ein paar Änderungen erforderlich. Wir werden eine größere Wohnung brauchen...
-> Dieser Dialogteil klingt für mich etwas hölzern, sorry. Vielleicht besser: Ja, und wir werden dann eine größere Wohnung brauchen..."

Das war zuviel. „Ich hasse dich!“ wollte Inga aufschreien, „dich und die Frau und das Baby!“ Stattdessen sprang sie auf, begann, quer über den Teich zu fahren und fuhr und fuhr.
-> Auch diesen Dialogschnipsel finde ich nicht besonders geglückt. Ist mir zu melodramatisch,. In einem Absatz vier Ausrufezeichen. Vielleicht besser kürzen? Vorschlag: Sie sprang auf, begann, quer über den Teich zu fahren, und fuhr und fuhr. Also nur die Körpersprache wirken lassen. Das ist m.E. stärker, und man versteht es trotzdem.

... denn dann könnte der ganze Schmerz sie einholen. Nur laufen, laufen, in langen, gleitenden Schritten, immer weiter, immer voran!
-> Nochmal zuviel des Guten, finde ich. Diesen melodramatischen Satzteil würde ich streichen.

Sie drehte Runde um Runde auf dem See, bis ihre Füße zu schmerzen begannen. Ihre Unterschenkel taten ihr weh, und die Kinderschlittschuhe, die ihr langsam zu eng wurden, brannten Löcher in ihre Fersen. Sie begann zu singen, Lieder von ihren Kassetten, laut, brüllte sie in den Wind, und erst als sie völlig müde war, kehrte sie zu ihrem Vater zurück.
-> Gute Details, das macht ihre Verzweiflung klar.

zog sie ein paar Züge tief in die Lunge und blies sie wieder aus, bis sich von selbst ein neuer Rhythmus bildete. Es war dann alles viel weniger schrecklich, als sie sich das ausgemalt hatte. Die neue Wohnung war an der Stadtgrenze...
-> zog sie ein paar Züge ist doppelt gemoppelt: ziehen und Züge haben denselben Wortstamm. Außerdem denke ich da an Zigaretten. Und dann geht es mir hier (wie bernadette) zu schnell. Ich würde einfach vor dem Satz "Es war..." einen Absatz machen, damit der Leser durchschnaufen kann.

Nur ihre Füße hatten Spuren ihrer Qual gezeigt, und wochenlang waren die Wunden an ihren Fersen nicht verheilt.
-> Allein schon das Wort Qual ist mir zu melodramatisch. Besser gfällt mir: Nur die Blasen (besser als die abstrakten "Wunden"!) an ihren Fersen waren nach Wochen noch nicht verheilt.

Das Ende - „Nur Mut, das Eis trägt dich schon!“ - find ich wieder gut. Schön doppeldeutig, eine Aufforderung, nach vorn zusehen.

Grüße,
Stefan

 

@leixoletti
Danke für deinen Kommentar. Ich lasse mir die Stellen, die du zu dick aufgetragen findest, und deine Vorschläge dazu durch den Kopf gehen, bin aber noch unschlüssig.
Und an dem für euch zu schnellen Übergang arbeite ich noch, bisher ohne Ideen.
Gruß, Elisha

 

@all
ich habe die Geschichte nochmal gründlich überarbeitet und die Zeiten geändert, um von dem schweren Plusquamperfekt wegzukommen und den Übergang von der Erinnerung und der (jetzt) Gegenwart besser hinzukriegen.
Klarer geworden ist es mir auf dem Vorleseworkshop, als Uwe (Danke!) feststellte, dass ja das Setting gleich sei: in beiden Situationen ist Inga auf dem Eis. Deshalb hoffe ich, mit dem Tempuswechsel wenigstens das eindeutig gemacht zu haben.

Zitat von Bernadette
Du beschreibst eine ausführliche Szene auf dem Eis, den Konflikt mit dem Vater. Und von einem Satz zum anderen, so, als wolltest du schnell fertig werden, umspannst du die (bzw. läßt sie aus)Situation der Annäherung.
Auch das ist mir noch mal klarer geworden.(Wieder: danke, Uwe) Ich durchbreche dabei bewusst die Erwartung des Lesers, weil der gern wissen möchte, wie die Rückkehr zum Vater gelaufen ist. Als Erzählerin finde ich aber, es ist genug erzählt. Es geht nicht um schnell fertig werden wollen, sondern ich finde es so stimmiger.

Zitat von leixoletti
Nur ihre Füße hatten Spuren ihrer Qual gezeigt, und wochenlang waren die Wunden an ihren Fersen nicht verheilt.
-> Allein schon das Wort Qual ist mir zu melodramatisch. Besser gfällt mir: Nur die Blasen (besser als die abstrakten "Wunden"!) an ihren Fersen waren nach Wochen noch nicht verheilt.
Ich wäre zu einer Änderung bereit gewesen, wurde aber von blasengeschundenen Frauen (Danke, Juvena und Frau Satan) darin bestärkt, dass Qual das passende Wort sei. Na ja, und natürlich soll es ja zwei Bedeutungen tragen, die physische und psychische.

So, ich hoffe nochmals auf Kommentare, wobei mich das Wetter ja theoretisch unterstützen könnte.

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

So, da bin ich. Der Tod. Hast mir ja gesagt, ich solle öfters auch mal andere Texte lesen und kommentieren; stimmt natürlich. Also fang ich doch mal bei dir an ;D

Insgesammt muss ich jedoch leider sagen, das ich die Geschichte nicht sehr gelungen finde. Zwar merkt man, das du durchaus schreiben kannst und an manchen Stellen schaffst du es auch Bilder beim Leser zu erstellen, doch zu häufig verfällst du zu Berichten. Damit meine ich, es sind zu viele Textstellen, in denen Vergangenes kurz zusammengefasst wird ohne das du die Personene direkt in bestimmten Augenblicken handeln lässt. Es fehlt meiner Meinung nach noch ein wenig die Handlung, die den Leser erst wirklich fesselt. Diese ensteht nur an einer Stelle so wirklich; nämlich innerhalb der Erinnerung an den Vater beim Schlittschuhlaufen. Meiner Meinung nach erzeugen solche Textstellen beim Leser eine viel größere Spannung. Weiterhin muss ich leider auch sagen, das ich den Inhalt, also die Idee der Geschichte nicht sehr interessant finde. Aber das ist auch häufig Meinungssache.

Gruß Der Tod :D

 

Hallo Todi,

So, da bin ich.
Ja, angenehm.

Damit meine ich, es sind zu viele Textstellen, in denen Vergangenes kurz zusammengefasst wird ohne das du die Personene direkt in bestimmten Augenblicken handeln lässt. Es fehlt meiner Meinung nach noch ein wenig die Handlung, die den Leser erst wirklich fesselt.
Das passt ja zu den Kommentaren vorher. Bei dieser Geschichte will ich das nicht ändern, aber bei neueren achte ich da mehr drauf.

Weiterhin muss ich leider auch sagen, das ich den Inhalt, also die Idee der Geschichte nicht sehr interessant finde.
Ja, das ist Geschmacksache.

Danke fürs Lesen und den Kommentar.

Gruß, Elisha

 

Liebe Elisha!

Ein schönes Stimmungsbild, das Erinnerungen der Protagonistin an die Vergangenheit heraufholt. Damit zeigst Du schön, wie gewisse Dinge Auslöser für das plötzliche Auftauchen von Erinnerungen sein können, wie das Hirn die Dinge miteinander verknüpft.
Die Erinnerung selbst wirkt sehr realistisch auf mich – allerdings geht sie mir stellenweise ein bisschen zu wenig tief. Zum Beispiel hier:

Es war keine dramatische Scheidung, nicht wie bei ihrer Freundin Dorle, bei der heftige Streitigkeiten und Gekeife auf der Tagesordnung waren. Nein, ihre Eltern haben vor ihr selten gestritten und sich nie gegenseitig herabgesetzt, und erst Jahre später hat Inga begriffen, wieviel Unglück ihr dadurch erspart geblieben ist. Trotzdem war es für sie eine schwere Zeit. Es war immer ein Loch,
Die schwere Zeit und das Loch sind mir ein bisschen zu wenig an Gefühlsbeschreibung. – Leid mißt sich ja leider nicht im Vergleich zu anderen, ein gebrochener Finger tut nicht weniger weh, nur weil es Menschen gibt, die nach einem Unfall quasi erst wieder neu zusammengebaut werden müssen. Und wie Du richtig schreibst, wird einem sowas auch erst hinterher bewußt. Deshalb würde ich mir hier schon mehr von den erlebten Gefühlen der Protagonistin wünschen – »schwere Zeit« und »Loch« drückt nicht die Gefühle selbst aus –, bevor sie sich dann mit der Freundin vergleicht, die es viel schlimmer erwischt hat. Also ich denke zum Beispiel primär an Angst, wie die Zukunft aussehen wird, vielleicht die düstere Vorstellung eines Weihnachtsbaumes, vor dem ein Elternteil fehlt, oder selbiges bei einer Geburtstagsfeier, usw. Sowas ist ja für ein Kind fast unvorstellbar, weil es von Geburt an gewohnt war, daß immer beide Eltern da waren, und was unvorstellbar ist, macht Angst, egal, wie es bei der Freundin war.

Es ist ja auch irgendwie so eine Aussage der Geschichte, daß manches zuerst viel schlimmer aussieht, als es dann tatsächlich ist. Damit das so richtig rüberkommt, solltest Du eben meiner Meinung nach auch dieses Angsthaben vor der Situation mehr herausholen. Dann kommt auch das anschließende »eh nicht ganz so schlimm« besser hervor, und dann sieht man am Schluß noch besser, wie gut die Aussage des am Eis beobachteten Vaters mit dem Sohn zur Geschichte paßt. – Man sieht es natürlich jetzt auch schon, wenn man hinschaut, aber es ginge halt noch eine Spur besser. ;)

Die Sache, daß sie zwar zwei Zuhause, aber kein Daheim hatte, finde ich hingegen wieder sehr gut beschrieben. Als sie das mit dem Baby erfährt, könntest Du wieder ein bisschen tiefer gehen, den Schmerz mehr herausholen, das Sich-zurückgesetzt-Fühlen, die Angst, den Vater nun ganz zu verlieren.
Schön ist jedenfalls, daß sie dann wieder wußte, wo sie zuhause war, statt zwischen zwei Wohnungen zerrissen zu sein – irgendwo muß man sich geborgen fühlen.

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»Es hat wieder angefangen zu schneien. Hier und da schweben dicke Flocken auf den Boden, der schon mit einer dünnen weißen Schicht bedeckt ist. Etwas Kaltes legt sich auf Ingas Nase und beginnt, bei dem Kontakt mit der warmen Haut sofort zu schmelzen.«
– würde sowohl »angefangen« als auch »beginnt« vermeiden, z.B. durch den viel direkteren Einstieg »Jetzt schneit es wieder«, und auch das Schmelzen der Schneeflocke würde ich nicht nur beginnen lassen: »… auf Ingas Nase und schmilzt beim Kontakt mit der warmen Haut.«

»Inga freut sich. Schon lange haben sie hier im Ruhrgebiet keinen Winter wie diesen mehr gehabt. Richtig mit Schnee und Eis!
Inga sieht glücklich auf den See vor sich,«
– »Inga freut sich« würde ich streichen, da Du es ja anschließend zeigst.

»auf dem sich jung und alt schlindernd oder gleitend über das Eis bewegt.«
Jung und Alt – meiner Meinung nach »bewegen«, aber möglich, daß da beides geht, bin aber jetzt zu faul, nach einer Regel zu suchen. ;)

»„Siehst du, so kannst du übersetzen.“, mit der Betonung auf dem „über“.«
– würde », mit der Betonung auf „über“« streichen, falls Du es lassen willst, gehört zumindest sowas wie »sagte er mit der Betonung …«.

»bei der heftige Streitigkeiten und Gekeife auf der Tagesordnung waren.«
– wäre für »an der Tagesordnung«

»oder irgendein Buch, das sie gerade in dieser Woche lesen wollte und zuhause vergessen hatte.«
– da Du hier beschreibst, daß sie eigentlich nirgends zuhause war, würde ich hier »zuhause« vermeiden, z.B. könntest Du auch schreiben »lesen wollte, das aber in der falschen/anderen Wohnung lag«.

»und sie hörte die Eltern mit gedämpfter Stimme über sie reden hören, wie sie es immer taten, wenn sie es nicht mitbekommen sollte.«
– »hören« ist zuviel; hier ist mir nicht klar, wobei sie die Eltern reden hört, sie sind da ja schon geschieden. Vielleicht kannst Du irgendwas dazuschreiben, wie zum Beispiel, daß der Vater eines Abends nach dem Zurückbringen der Tochter noch bei der Mutter blieb und Inga die beiden dann reden hörte, oder wie es halt sonst gemeint ist?

»„Ich hasse dich!“ wollte Inga aufschreien, „dich und die Frau und das Baby!“«
– dich!“, wollte Inga aufschreien.Dich und …

»„Nur nicht stehen bleiben!“ dachte sie bei sich, denn dann könnte der ganze Schmerz sie einholen.«
– bleiben!“, dachte sie
– »bei sich« würde ich streichen, man kann bei niemand anderem denken, stattdessen könnte »instinktiv« ganz gut passen. :)

»und bewusst inhaliert sie ein paar Züge tief in die Lunge und bläst sie wieder aus,«
– hab grad gesehen, daß das schon kritisiert wurde, möchte das bekräftigen – auch ich denke bei »ein paar Züge« automatisch an »ein paar Züge rauchen«. Anderer Vorschlag: füllt ihre Lungen einige Male bewusst bis in die Spitzen mit frischer Luft und bläst sie langsam wieder aus, …

»Und in der Wohnung der Mutter lebte Inga sich richtig ein und fand dort Freunde.«
– das »Und« am Satzanfang würde ich streichen

»„Nicht nach unten sehen, dann kommst du ins Stocken!“ versucht der Mann, ihm die Angst zu nehmen.«
– würde da entweder noch »Mit den Worten« davorsetzen, oder in der Mitte ändern auf »Der Mann versucht, …«


Alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Elisha,

deine Geschichte hat mir gut gefallen, sie ist fließend erzählt, auch die einzelnen Abschnitte finde ich passend. Natürlich gibt es keine dramatischen Szenen in denen geschwelgt wird, um das Mitgefühl der Leser zu gewinnen - schließlich erzählst du ja den Fall einer Scheidung, bei dem es zivilisiert zugeht.
Dieser plötzliche Einbruch der Erinnerung durch eine Beobachtung ist ein guter Aufhänger, ich kenne solche Situationen.
Die Wandlung des seelischen Schmerzes in einen selbst verursachten körperlichen, bis hin zu den brennenden Fersen, dem lauthals Singen, halte ich für eine der Situation angemessene Reaktion.
Am Schluss wird zwar dem Leser sehr deutlich eine Botschaft vermittelt, aber da der Satz ganz unverfänglich als Tipp für das Kind daher kommt, ist das kein Manko.

"Etwas Kaltes legt sich auf Ingas Nase und beginnt"

- Die Unbestimmtheit von "Etwas Kaltes" hat mich gewundert: Es sind doch Schneeflocken?

L G,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Elisha,

deine Geschichte ist gut geschrieben und der verwendete Stil passt zu dem, was du erzählen willst, aber gerade da liegt das Problem. Die Geschichte ist bekannt und irgendwie wirkt es, als sei das alles gar nicht erzählenswert. Es fehlt der Funke, der eine Geschichte aufregend, oder eben lesenswert macht. Im Grunde wird uns nichts erzählt und die anfänglich traumatischen Erinnerungen, die man erwartet, entpupen sich, wie du es selbst sagst, als gar nicht mal so schlimm.
Wie gesagt: Etwas fehlt bei deiner kg. Schade eigentlich, weil du sonst kaum Fehler machst.

Einen lieben Gruß...
morti

 

Hallo Elisha,

Schon lange haben sie hier im Ruhrgebiet keinen Winter wie diesen mehr gehabt.
Das klingt, als wäre das Ruhrgebiet ein Einkaufsmarkt und sie hätten den Winter schon lange nicht mehr im Angebot gehabt.

Hier sind Raum und Weite, und statt der Schlittschuhrillen der anderen Leute gibt es hier als Hindernisse nur die dünne Schneedecke und hier und da einen Zweig oder ein Blatt.
In diesem Satz kommt dreimal das wort "hier" vor.

„Siehst du, so kannst du übersetzen.“, mit der Betonung auf dem „über“.
Daraus würd ich machen:
„Siehst du, so kannst du übersetzen.“
Dann neuer Absatz.

ihre Eltern haben vor ihr selten gestritten
ihre Eltern haben selten vor ihr gestritten

und doch hat sie sich nicht mehr richtig daheim gefühlt.
besser fänd ich:
und doch hat sie sich nirgends daheim gefühlt.

weil sie sich so schnell nicht orientieren konnte.
Überflüssig und streichenswert.

und sie hörte die Eltern mit gedämpfter Stimme über sie reden hören
ich glaube das zweite "hören" soll ein "reden" sein.

übte Drehungen mit ihm und Rückwärtsfahren.
"mit ihm" entweder ans ende oder streichen.

und fand dort Freunde.
"dort" streichen

versucht der Mann, ihm die Angst
ihr die Angst

Kennen wir sicher alle, das wir andere Menschen sehen und uns an eine vergangene Begebenheit erinnern, die ähnlich oder genauso abgelaufen ist. Ich finde du hast Ingas Erinnerung gut rübergebracht.
Ach und dann taucht da ein Eike drin auf... was will man schon mehr? :D

Gern gelesen,
Eike

 

Hi Elisha

Och man! Ich muss dir echt sagen, dass ich mich selten so gelangweilt habe. Das ist zwar Alltag, aber... Weder Inhaltlich, noch stilistisch, noch hat mir irgendein Satz vom Aufbau her gefallen. DU SCHREIBST SO BLA BLA! OH JETZT STIMMT WAS MIT MEINER TASTATUR NICHT! DA HAST DU NOCHMAL GLÜCK GEHABT,DENN ICH KÖNNT MICH HIER STUNDENLANG ÜBER SO WAS LANGWEILIGES AUSLASSEN. SICHERLICH GIBT ES DAFÜR EIN KLIENTE VON HAUSFRAUEN UND TUPPA WAREN VERKÄUFERN UND ELKE HEIDENREICH FASCHISTEN. ABER ICH FINDS EINFACH LANGWEILIG. DAHER AUCH KEINE KONSTRUKTIVE EINZELKRITIK, DENN...

GRUß

 

Hallo Ihr,
ich fang mal hinten an, damit ich mit dem Antworten nachkomme:

@Aris
ja, ich glaube, es ist kein Wunder, dass wir kaum was voneinander kommentieren. Da geht unser Geschmack wohl sehr auseinander.

SICHERLICH GIBT ES DAFÜR EIN KLIENTE VON HAUSFRAUEN UND TUPPA WAREN VERKÄUFERN UND ELKE HEIDENREICH FASCHISTEN.
Anscheinend ist dir da nix Besseres eingefallen; na ja, wer mit seinem Keyboard kämpfen muss! Also, dass es nicht dein Geschmack ist, reicht mir als Aussage. Der Rest ist weder amüsant noch konstruktiv.

@Sternensegler
Deine Bereitschaft zum Lesen hat mich ganz besonders gefreut. Von den Vorschlägen werde ich einige beherzigen.

versucht der Mann, ihm die Angst
ist richtig, weil Mädchen Neutrum ist (komisch, aber korrekt)
Schön, dass es dir gefallen hat! Jetzt überlege ich, wie ich dich in der nächsten Geschichte platziere. ;)

Gruß, Elisha

 

So, weiter geht es rückwärts. ;)
@Morti

Im Grunde wird uns nichts erzählt und die anfänglich traumatischen Erinnerungen, die man erwartet, entpupen sich, wie du es selbst sagst, als gar nicht mal so schlimm.
Das ist ja die eine Sache, die ich erzählen will: dass es dann doch nicht so schlimm wurde. Und ich wollte gerade nicht eine Schwarz-Weiß-Geschichte erzählen: die bösen Eltern, die nur an sich denken, die dramatischen Streitereien, Missbrauch ...es sollte eigentlich zeigen, dass selbst durch die, die Rücksicht nehmen und es gut meinen (kein Streit vor dem Kind, kein Streit ums Sorgerecht, gemeinsame Elternschaft ...), Leid verursacht wird.

@Wolto

Die Wandlung des seelischen Schmerzes in einen selbst verursachten körperlichen, bis hin zu den brennenden Fersen, dem lauthals Singen, halte ich für eine der Situation angemessene Reaktion.
Das ist natürlich auch etwas, das ich beschreiben wollte. Schön, dass du es nachvollziehen kannst.
Die Unbestimmtheit von "Etwas Kaltes" hat mich gewundert: Es sind doch Schneeflocken?
Ja, aber vielleicht wundert sie sich zunächst (ich fand es einfach schön)

@Häferl
Sorry, jetzt musstest du am längsten auf eine Antwort warten.

Insgesamt finde ich es schwierig, mehr Tiefe in die Geschichte zu bringen. Es soll ja eine kleine Geschichte sein; sie spielt sich quasi in der Viertelstunde ab, die Inga zu früh kommt. Da kann ich dann einiges nur anreißen, ohne die Dynamik/Struktur der Geschichte zu verändern.

»und sie hörte die Eltern mit gedämpfter Stimme über sie reden ... hier ist mir nicht klar, wobei sie die Eltern reden hört, sie sind da ja schon geschieden. Vielleicht kannst Du irgendwas dazuschreiben, wie zum Beispiel, daß der Vater eines Abends nach dem Zurückbringen der Tochter noch bei der Mutter blieb und Inga die beiden dann reden hörte, oder wie es halt sonst gemeint ist?
Ja, die Eltern üben die Elternschaft eben noch gemeinsam aus, also reden und beratschlagen sie noch gemeinsam trotz Scheidung

Die meisten Vorschläge bzw. Korrekturen werde ich noch einarbeiten.

Vielen Dank für das Lesen und die Kommentare!
Gruß, Elisha

 

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