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Auf der Straße

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23.05.2023
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Auf der Straße

Auf der Straße

Es war ein kalter Morgen Ende November, und ich fror am ganzen Körper. Ich lief die verschneite Straße hinunter, an den endlosen Auto- und Häuserreihen entlang und machte mir gerade Sorgen, dass ich zu spät zum Training kommen würde, als ich ihn sah. Blonde, leicht verwuschelte Haare, die vom Wind zerzaust um seinen Kopf herumwirbelten, und die er in dieser Sekunde mit einer einzigen fließenden Bewegung zur Seite strich. Er trug eine schwarze Lederjacke und darunter einen ebenfalls schwarzen Kapuzenpullover, dazu Jeans und weiße Sneaker. An seiner Hand funkelte ein silberner Ring, und um sein Handgelenk lag locker ein Armband, welches den selben metallisch-silbernen Glanz besaß wie der Ring, der wenige Zentimeter davor das Licht der Sonne reflektierte, die gerade für einen kurzen Moment hinter ein paar Wolken hervorblitzte. Er lief über die Straße von der gegenüberliegenden Straßenseite her in meine Richtung. Genau auf mich zu. In wenigen Sekunden würde er mich erreichen, und dann würde alles um mich herum verschwimmen. Ich konnte nicht mehr laufen, nicht mehr denken und schon gar nicht reden. Vielleicht ja ein Kopfnicken. Ja, das würde ich vielleicht noch hinbekommen. Wenn ich dazu sogar ein "Hallo" oder "Was läuft" herausbringen würde, dann wäre das eine absolute Meisterleistung, aber soweit war ich nach eigener Einschätzung noch nicht.

Gleich. Gleich war es soweit. Er hatte die andere Straßenseite erreicht. Meine Straßenseite. Jetzt. Jetzt. Jetzt sah er auf und blickte direkt in meine Richtung. Er begann zu lächeln, als er mich sah, und dieses Lächeln brachte mich endgültig um den Verstand. Alles um mich herum wurde wie ein Glas Milch. Hell und leicht süßlich und unmöglich zu durchschauen. Diese Blase, die uns beide umgab und die nur um uns herum existierte. Die alles andere irrelevant machte und die mich den Rest der Welt vergessen ließ. Dann blinzelte ich, und die Blase platzte. Denn jetzt war er fast bei mir, und ich war gezwungen, etwas zu sagen. Gezwungen, einen Laut von mir zu geben, am besten in einer menschlichen Sprache. "Du schaffst das", sagte ich mir selbst. "Du kannst ein normales Gespräch mit ihm führen." Und dann war er auch schon da. Er war stehen geblieben und grinste mich an. Wenige Schritte von mir entfernt. Ich hatte ebenfalls angehalten und grinste jetzt zurück. Wann bitte hatten sich meine Mundwinkel bitte in diese Richtung bewegt? Ich war mir sicher, bis vor wenigen Sekunden noch meinen "Es-ist-erst-Dienstag-und-ich-friere-mir-gerade-den-Hintern-ab" Gesichtsausdruck aufgesetzt zu haben, und jetzt grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. "Hi", brachte ich heraus und starrte in seine Richtung. Teils aus Erwartung auf seine Antwort, teils weil seine Augen einfach diesen fesselnden Glanz besaßen. Diesen Punkt Licht in der Mitte der Iris, der einen festhält, wenn man ihn erst einmal gefunden hat, und der einen auch nicht mehr loslässt, sobald man hineingesehen hat. Diesen Punkt Licht verfolgte ich mit den Augen, während er in den seinen fröhlich umhersprang und seinem gesamten Blick dieses faszinierende Funkeln verlieh.

"Hi", sagte er. Er grinste immer noch. Ein warmes und einladendes Grinsen. Eins von der Sorte, bei der man einfach weiß, dass die andere Person es absolut so meint und dass sie sich freut, dich zu sehen. "Wo soll's hingehen?", fragte er.

Hatte er das gerade wirklich? Interessierte es ihn, wohin ich ging? "Zum Training", brachte ich heraus und hob meine Tasche mit meinen Sportklamotten hoch, die ich in der Hand trug. "Cool", entgegnete er. "Du spielst Fußball, oder?" Mein kindliches Grinsen neigte sich endlich zu einem gelassenen Lächeln. "Ja, genau", sagte ich. Fußball. Damit kannte ich mich aus. Darüber konnte ich gut reden. Das entspannte mich. "Am Wochenende ist ein wichtiges Spiel, und da scheucht uns der Trainer die ganze Woche in jeder freien Minute über den Platz", erklärte ich und erntete dafür ein anerkennendes Nicken. "Wow. Bei diesem Wetter jeden Tag draußen trainieren... Respekt", meinte er und brachte damit mehrere Feuerwerke in mir zum Explodieren. Fand er gerade etwas cool, was ich in meinem Leben machte? Sah so aus. "Okay", dachte ich mir, "es läuft gerade sehr gut, jetzt nicht durchdrehen." Um das Gespräch weiterzuführen, fragte ich einfach: "Du tanzt, oder?" Er nickte. "Ja, genau." "Seit wann?", fragte ich und riss mich endlich von dem hellen Punkt in seinen Augen los, den ich die ganze Zeit über angestarrt hatte. Er überlegte kurz. "Seit zwei Jahren", sagte er dann. "Cool", antwortete ich und wurde rot. Verdammt, warum passierte mir das immer in den unpassendsten Augenblicken? "Wie bist du dazu gekommen?", fragte ich dann, einfach um meine glänzenden Wangen zu überspielen. "Ich bin durch meine Mum dazu gekommen", erzählte er. "Sie war Tänzerin vor meiner Geburt. Sie hat mir oft von ihren Auftritten und von ihrer Tanzgruppe erzählt, als ich noch kleiner war. Irgendwann dachte ich mir, ich muss das auch mal ausprobieren, und seitdem liebe ich es." Er lächelte etwas verträumt. "Wow, das klingt schön", sagte ich und lächelte zurück. Wir sahen uns eine Weile an. "Ja, ist es", entgegnete er dann. Ich wollte ihn gerade fragen, was er beim Tanzen so machte, welchen Stil er tanzte und zu welcher Musik und noch tausend andere Sachen, die mir im Kopf herum schwirrten, als mein Handy klingelte. Ich zog es aus meiner Hosentasche und sah entschuldigend zu ihm hinüber. Er nickte nur verstehend. Ich nahm ab und hielt das Handy an mein Ohr. Großer Fehler. "Wo bleibst du? Wir warten seit einer Viertelstunde auf dich!", rief mein Trainer aufgebracht durch das Telefon, in einer Lautstärke, die mich mein Handy so schnell wie möglich von meinem Ohr wegheben ließ. Ich sah auf die Uhr. Scheiße. Er hatte recht, ich war extrem spät dran. Er hatte mich komplett durcheinander gebracht. Seine Augen, seine Stimme, dieser helle Punkt...

"Tut mir leid, Trainer, ich hab total die Zeit vergessen", sagte ich und sah zu Boden. Teils aus Zerknirschtheit, teils weil es mir peinlich vor ihm war, von meinem Trainer gerügt zu werden. "Beeil dich und schwing deinen Hintern hierher. Sofort!", kam es noch aus dem Telefon in meiner Hand, dann tutete es. Er hatte aufgelegt. "Tut mir leid, wenn ich dich aufgehalten habe." Er blickte betreten zu Boden. "Nein, nein", kam es sofort von mir. "Mach dir keinen Kopf, ich war eh schon zu spät, und der Trainer hat sowieso seit 'ner Woche schlechte Laune." Ich lächelte, und er sah auf und lächelte zurück. "Na dann", irrte ich mich, oder wurde er rot? Ich schüttelte fast unmerklich den Kopf, um diese Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. "Hat mich gefreut, dich zu treffen...", sagte ich und versuchte, diese Worte mit so viel Ehrlichkeit zu sagen, wie ich konnte, um ihm zu zeigen, dass ich mich wirklich gefreut hatte. Um ihm vielleicht den Bruchteil des Feuerwerks in mir zu zeigen, das gerade wieder in roten Tönen in meinem Inneren implodierte. "Mich auch", sagte er und lächelte wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, das einem das Gefühl von Ehrlichkeit und Wärme gab und förmlich den Schnee um uns herum zum Schmelzen brachte.

Noch einen Wimpernschlag. Dann war sein Lächeln an mir vorbeigezogen. Er lief weiter. Ich sah ihm nach. Er drehte sich um und lächelte, und seine Augen lächelten mit. "Und viel Glück beim Training", rief er noch. Dann war er hinter der nächsten Häuserecke verschwunden. Und ich war allein. Allein auf dieser Straße. An einem kalten Morgen Ende November.

Dann rannte ich. Ich rannte und rannte. Ich rannte, und irgendwann kam ich an. Aber den ganzen Tag über hatte ich dieses Gesicht vor Augen. Sein Gesicht. Sein Gesicht mit dem unsterblichen hellen Punkt.

 

Hallo alle
Ich bin noch neu auf dieser Seite und als Autor generell. "Auf der Straße" ist meine erste Kurzgeschichte. Ich weiß, sie hat nicht wirklich einen Spannungsbogen, aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. Da ich noch neu in dem Genre bin freue ich mich wenn ihr meine Kurzgeschichte lest und über eure Kritik:)
I'manewwriter

 

Hey @I'manewwriter

Ein herzliches Willkommen von mir.

An seiner Hand funkelte ein silberner Ring, und um sein Handgelenk lag locker ein Armband, welches denselben metallisch-silbernen Glanz besaß wie der Ring, der wenige Zentimeter davor das Licht der Sonne reflektierte, die gerade für einen kurzen Moment hinter ein paar Wolken hervorblitzte.

Er lief über die Straße von der gegenüberliegenden Straßenseite her in meine Richtung.

Das liest sich etwas sperrig.
eventuell:
Er lief von der anderen Straßenseite her in meine Richtung.
Oder: Er lief über die Straße in meine Richtung.

An seiner Hand funkelte ein silberner Ring, und um sein Handgelenk lag locker ein Armband, welches den selben metallisch-silbernen Glanz besaß wie der Ring, der wenige Zentimeter davor das Licht der Sonne reflektierte, die gerade für einen kurzen Moment hinter ein paar Wolken hervorblitzte.

Das ebenso. Da die Kette um sein Handgelenk und der Ring nicht wirklich eine Relevantes haben, würde ich hier kürzen. Vor allem da es Winter ist und er in einer dicken Jacke und einem Pullover steckt, wo die Kette eh nach vorne gedrückt würde. Da frag ich mich auch, würde man sie überhaupt sehen?

eventuell:
An seiner Hand funkelte ein silberner Ring, der das Licht der Sonne reflektierte, die gerade für einen kurzen Moment hinter ein paar Wolken hervorblitzte.

"gerade" kannst du hier ruhig streichen.

In wenigen Sekunden würde er mich erreichen, und dann würde alles um mich herum verschwimmen.

Das erste "würde" mit "wird" ersetzen. Es ist ja auch so.

Ich konnte nicht mehr laufen, nicht mehr denken und schon gar nicht reden.

Wie muss ich mir das vorstellen, sie konnte nicht mehr laufen? Ist sie stehen geblieben?
Dann würde ich das so schreiben und reden tut sie ja auch gleich, auch das Denken.
Ich weiß, was du sagen willst. Aber es beißt sich.

Eventuell kannst du das umformulieren. Dass sie stehen blieb, sie Mühe hatte einen klaren Gedanken zu fassen und ihre Worte nicht auf die Zunge rutschen wollten.

"Hallo" oder "Was läuft" herausbringen würde, dann wäre das eine absolute Meisterleistung, aber soweit war ich nach eigener Einschätzung noch nicht.

Es wäre hier Interessent zu wissen, ob sie ihn schon mal ansprechen wollte und es nicht geklappt hat. Warum wäre es sonst eine Meisterleistung?


Jetzt. Jetzt. Jetzt sah er auf und blickte direkt in meine Richtung. Er begann zu lächeln, als er mich sah, und dieses Lächeln brachte mich endgültig um den Verstand.

Du arbeitest mit Wortwiederholungen. Das kann manchmal funktionieren, manchmal auch nicht. Hier, finde ich, könntest du ein "Jetzt" weglassen.

Denn jetzt war er fast bei mir, und ich war gezwungen, etwas zu sagen. Gezwungen, einen Laut von mir zu geben, am besten in einer menschlichen Sprache.

Der ist super

Und dann war er auch schon da. Er war stehen geblieben und grinste mich an. Wenige Schritte von mir entfernt. Ich hatte ebenfalls angehalten und grinste jetzt zurück

Hier machen sich die Wiederholungen nicht so gut.

Ich war mir sicher, bis vor wenigen Sekunden noch meinen "Es-ist-erst-Dienstag-und-ich-friere-mir-gerade-den-Hintern-ab" Gesichtsausdruck aufgesetzt zu haben, und jetzt grinste ich wie ein Honigkuchenpferd.

Hier kommen sie wieder, schon im übernächsten Satz, das "war" und das "grinste"

Diesen Punkt Licht in der Mitte der Iris, der einen festhält, wenn man ihn erst einmal gefunden hat, und der einen auch nicht mehr loslässt, sobald man hineingesehen hat.

Hier könntest du bei ihr bleibe. Der sie festhält und den sie nicht mehr loslässt.

Diesen Punkt Licht verfolgte ich mit den Augen, während er in den seinen fröhlich umhersprang und seinem gesamten Blick dieses faszinierende Funkeln verlieh.

Oder was genau wolltest du hier schreiben?

Er grinste immer noch. Ein warmes und einladendes Grinsen.

Hier wieder das Grinsen, lass ihn ruhig was machen. Seinen Fingerring drehen oder sein Ohrläppchen reiben oder was man da so macht, wenn man aufeinandertrifft. Dass er grinst, wissen wir ja schon. Den zweiten könntest du auch streichen.

Eins von der Sorte, bei der man einfach weiß, dass die andere Person es absolut so meint und dass sie sich freut, dich zu sehen.

Könnte daher ebenso weg. Sowas muss man dem Leser auch nicht vorkauen.

Mein kindliches Grinsen neigte sich endlich zu einem gelassenen Lächeln.

Da ist es wieder. Das Grinsen. Du könntest auch beschreiben, wie sich ihre Mundwinkel lockern oder ähnliches.

"Wow. Bei diesem Wetter jeden Tag draußen trainieren... Respekt"

Hier sagt er etwas, dass er nicht wissen kann. So viel ich weiß, trainiert man ja auch oft in der Halle. Aber hey, ich kann mich täuschen, denn ich habe keine Ahnung von Fußball ;)

"Cool", antwortete ich und wurde rot.

Das kann sie so auch nicht wissen. Sie sieht sich ja nicht selbst. Aber ihre Wangen könnten warm werden oder ähnliches.

fragte ich dann, einfach um meine glänzenden Wangen zu überspielen.

auch hier, das kann sie nicht wissen.

Ich wollte ihn gerade fragen, was er beim Tanzen so machte, welchen Stil er tanzte und zu welcher Musik und noch tausend andere Sachen, die mir im Kopf herumschwirrten, als mein Handy klingelte. Ich zog es aus meiner Hosentasche und sah entschuldigend zu ihm hinüber.

Scheiße. Er hatte recht, ich war extrem spät dran. Er hatte mich komplett durcheinander gebracht. Seine Augen, seine Stimme, dieser helle Punkt...

Scheiße, er hatte recht, ich war spät dran.
Nicht nur, dass der nächste Satz genau gleich beginnt "Er hatte" man bezieht sich dann auch auf den Trainer und nicht auf den Jungen. Das ist etwas verwirrend.

Er hatte aufgelegt.

Das dürfte allen klar sein nach dem Tuten und kann daher gestrichen werden.

"Hat mich gefreut, dich zu treffen...", sagte ich und versuchte, diese Worte mit so viel Ehrlichkeit zu sagen, wie ich konnte, um ihm zu zeigen, dass ich mich wirklich gefreut hatte.

Das ist zu viel des Guten. Sie ist ja ehrlich. Eine Geste oder etwas würde vielleicht besser passen.

"Mich auch", sagte er und lächelte wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, das einem das Gefühl von Ehrlichkeit und Wärme gab und förmlich den Schnee um uns herum zum Schmelzen brachte.

Dann war sein Lächeln an mir vorbeigezogen. Er lief weiter. Ich sah ihm nach. Er drehte sich um und lächelte, und seine Augen lächelten mit.


Deine Geschichte ist eine Momentaufnahme. Vielleicht ein Beginn einer Geschichte. Ein Beginn einer jungen Liebe.
Dabei komme ich nicht nahe an deine Charakter heran, weil du hauptsächlich von ihnen erzählst und ich sie deswegen nicht wirklich spüre. (show dont tell)

Ich bin mir nicht sicher, warum du nicht mehr geschrieben hast, über ihn oder sie. So ist und bleibt es ein kurzer Text den mein Leserherz nicht ganz entfachen mochte.
Etwas mehr tiefe würde ihr gut tun. Etwas mehr Hintergrund. Etwas mehr Leben.

Aber das ist nur meine Meinung.
So wie alles was ich hier korrigiert habe, vergiss das nicht. Davon musst du auch gar nichts annehmen.
Ich bin hier ebenfalls neu und ein kleiner Fisch im großen Ozean. Also lass dich nicht von meiner Korrektur ärgern, ich lerne hier nämlich auch noch.

Ansonsten mochte ich deine Momentaufnahme. Für Romantik bin ich sowieso immer zu haben, also gerne mehr :D

Gruss Smoke

 

Hallo & willkommen hier, @I'manewwriter,

du beschreibst diese Begegnung sehr detailliert - allerdings kann ich die Gefühle der Protagonistin (?) nicht recht nachvollziehen, da ich nicht weiß, in was für einem Verhältnis sie zu dem Jungen steht, darüber erfahre ich leider nichts. Inwiefern kennen die sich? Da Einblick zu bekommen, würde es für mich interessanter machen.

Manchmal kamen mir deine Beschreibungen verkrampft vor, so als wolltest du ganz genau sein (weil es wahr ist?). Manchmal ist es besser, so was dann etwas abzuwandeln, damit es besser in den Fluss passt. Bsp.:

An seiner Hand funkelte ein silberner Ring, und um sein Handgelenk lag locker ein Armband, welches den selben metallisch-silbernen Glanz besaß wie der Ring, der wenige Zentimeter davor das Licht der Sonne reflektierte, die gerade für einen kurzen Moment hinter ein paar Wolken hervorblitzte.
Das ist umständlich (und die Wolken-Sonne lenkt dann ab). Was willst du sagen? Dass er ein Armband und einen Ring trug, der in der Sonne blitzte (warum blitzt das Armband nicht auch?). Sag das doch einfach(er).
Er lief über die Straße von der gegenüberliegenden Straßenseite her in meine Richtung.
Auch umständlich/unschön.

Alles um mich herum wurde wie ein Glas Milch. Hell und leicht süßlich und unmöglich zu durchschauen.
Dieses Bild funktioniert nicht, finde ich. Du erläuterst den Vergleich zwar, aber da war ich schon verwirrt. Da findest du was Besseres - einen Schleier oder so. Danach sprichst du ja auch von einer Blase, was ja nicht so viel mit einem Glas Milch zu tun hat..

Diesen Punkt Licht in der Mitte der Iris, der einen festhält, wenn man ihn erst einmal gefunden hat, und der einen auch nicht mehr loslässt, sobald man hineingesehen hat.
Ist das nicht irgendwie dasselbe?

Diesen Punkt Licht verfolgte ich mit den Augen, während er in den seinen fröhlich umhersprang und seinem gesamten Blick dieses faszinierende Funkeln verlieh.
Umständlich/verwirrend.

Fand er gerade etwas cool, was ich in meinem Leben machte? Sah so aus.
Dieses Selbsterniedrigungsgedöns ist mir too much - gleich wirft sie sich noch vor ihm in den Staub, oder wie? ;)

"Wie bist du dazu gekommen?", fragte ich dann, einfach um meine glänzenden Wangen zu überspielen. "Ich bin durch meine Mum dazu gekommen", erzählte er.
Unrealistischer Dialog, so würde kaum einer reden. Eher so:
"Wie bist du dazu gekommen?"
"Durch meine Mum."

Er hatte recht, ich war extrem spät dran. Er hatte mich komplett durcheinander gebracht. Seine Augen, seine Stimme, dieser helle Punkt...
Das Zu-spät-Sein könntest du schon ganz am Anfang einbauen, dann hättest du da noch ein bisschen zusätzliche Spannung von wegen sie ist in Eile, und dann sieht sie den Typen in der Ferne, und eigentlich hat sie keine Zeit, aber sie wird trotzdem langsamer und fängt an rumzudenken, was bei ihrer Begegnung passieren wird und so..

Du hast den Text in Häppchen aufgeteilt, das finde ich gut.
Noch besser wäre es, wenn du bei jedem Sprecher-/Perspektivwechsel noch eine neue Zeile anfangen würdest. Bsp.:

Hatte er das gerade wirklich? Interessierte es ihn, wohin ich ging? "Zum Training", brachte ich heraus und hob meine Tasche mit meinen Sportklamotten hoch, die ich in der Hand trug. "Cool", entgegnete er. "Du spielst Fußball, oder?" Mein kindliches Grinsen neigte sich endlich zu einem gelassenen Lächeln. "Ja, genau", sagte ich. Fußball. Damit kannte ich mich aus. Darüber konnte ich gut reden. Das entspannte mich. "Am Wochenende ist ein wichtiges Spiel, und da scheucht uns der Trainer die ganze Woche in jeder freien Minute über den Platz", erklärte ich und erntete dafür ein anerkennendes Nicken. "Wow. Bei diesem Wetter jeden Tag draußen trainieren... Respekt", meinte er und brachte damit mehrere Feuerwerke in mir zum Explodieren.

Hatte er das gerade wirklich? Interessierte es ihn, wohin ich ging? "Zum Training", brachte ich heraus und hob meine Tasche mit meinen Sportklamotten hoch, die ich in der Hand trug.
"Cool", entgegnete er. "Du spielst Fußball, oder?"
Mein kindliches Grinsen neigte sich endlich zu einem gelassenen Lächeln. "Ja, genau", sagte ich. Fußball. Damit kannte ich mich aus. Darüber konnte ich gut reden. Das entspannte mich. "Am Wochenende ist ein wichtiges Spiel, und da scheucht uns der Trainer die ganze Woche in jeder freien Minute über den Platz", erklärte ich und erntete dafür ein anerkennendes Nicken.
"Wow. Bei diesem Wetter jeden Tag draußen trainieren... Respekt", meinte er und brachte damit mehrere Feuerwerke in mir zum Explodieren.

Außerdem markierst du direkte Denke im Text auch mit den Anführungszeichen - das irritiert, weil die ja für wörtl. Rede sind. Direkte Denke wird z.B. gerne mal kursiv geschrieben.

Viel Erfolg & viele Grüße
Maeuser

 

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