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Auf nach Timbuktu

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06.12.2005
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Auf nach Timbuktu

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Allein nach Timbuktu

Besser hätte Helens Leben eigentlich nicht beginnen können: Bei den älteren Leuten galt sie als „Tochter aus gutem Hause“, denn ihre Eltern hatten es, nach deren Meinung, „zu etwas gebracht“. Außerdem war sie hübsch anzuschauen mit ihren honigfarbenen Locken. Niemandem war sie je unangenehm aufgefallen, weder in der Schule noch im Religionsunterricht. Ein sanftes Mädchen also, mit Wimpern, so lang, dass sie, bei richtigem Licht, Schatten auf die Wangen warfen. Ein Mädchen, das jedermann mochte, am allermeisten ihr Vater.
Bescheiden, sittsam und rein – irgendjemand hatte ihr diese Adjektive ans Herz gelegt, will heißen: ins Poesiealbum geschrieben. Sei wie das Veilchen im Moose... sogar an die krakelige Jungenschrift und die Tintenkleckse dazwischen konnte sie sich noch erinnern und an seine – vielleicht ein halbes Jahr später - aufgeregt gestammelten Worte: „Mit dir würde ich bis nach Timbuktu gehen!“.
Karsten war wirklich rührend. Und sie? Sie hatte übermütig den Kopf zurückgeworfen und immer nur ihr helles, flüchtiges Lachen ausgestoßen.
Auch jetzt, da sie daran dachte, wollte es wieder in ihr hoch kollern. Gerade noch rechtzeitig, buchstäblich in letzter Sekunde, konnte sie es am Entweichen hindern. Sie passten nun nicht mehr zusammen, sie und dieses Lachen.
Doch, sie war immer noch jung. Vielleicht nicht mehr so ganz? Und sie war gewiss auch noch schön. Aber vielleicht auch nicht mehr so ganz? Früher, ja, da hatten sie fast alle so gesehen: jung, schön, klug. Sie würde es weit bringen, hatte es geheißen – und Mutter hatte mit gekräuseltem Lächeln selbstgefällig in die Runde geblickt.
Da war der Vater schon lange weg gewesen. Verschwunden. Spurlos.
Helen hatte ihre Mutter damals lange forschend aus den Augenwinkeln beobachtet, aber Anzeichen von Traurigkeit oder Schmerz über sein Verschwinden konnte sie nicht ausmachen. Einmal hatte die Mutter auf die Frage ihrer Tochter ärgerlich gefaucht: „Von mir aus kann er in Timbuktu sein!“
Das Mädchen hatte daraus entnommen, dass die Mutter keineswegs vorhatte, ihm dorthin zu folgen wie Karsten seinerzeit ihr, Helen. Doch manchmal kommt eben alles ganz anders. Hier kam plötzlich Roger. Wie aus dem Nichts war er aufgetaucht – und hatte alles, was vor ihm war, zu einem Nichts zusammenschrumpfen lassen.
Ach Roger, Helen wusste bis heute nicht, ob das überhaupt sein richtiger Name war... vom ersten Moment an hatte er ihr eingeredet, sie sei jung, schön und klug. Das heißt: Schön und klug? Solche Wörter benutzte er kaum. Er wollte, dass sie sexy sei – und clever.
Helen, dieser Name war übrigens auch so ein Spleen ihrer Mutter, der ihr in der Schule den Spitznamen „Fromme Helene“ eingebracht hatte, reckte ihre Glieder, die jetzt schon bei der geringsten Bewegung schmerzten.
Dabei fiel ihr Blick durch die schmutzigen Scheiben, wanderte über die Dächer der Stadt. Wie hatte sie sich manchmal regelrecht zurück halten müssen, um nicht einfach los zu wandern, hin und wieder an ein Fenster zu klopfen, um zu diesem und jenem nur mal so „Hallo!“ zu sagen. Aber so etwas tut man nicht in einer Großstadt. In der Hauptstadt schon gar nicht.
Der Schrank mit der Klappe fiel ihr wieder ein, der stammte aus ihrem Kinderzimmer in der Provinz, einst ihr geheimnisvoller Schreibschrank, später Aufenthaltsort von weniger geheimnisvollen Flaschen. Jetzt allerdings waren sie leer. Wie sie.
Oder vielleicht doch nicht? Zu hastiges, zu hoffnungsvolles Öffnen der Klappe und das Fehlen von Öl, ein Tropfen hätte ja schon genügt, um es verstummen zu lassen, ließen die Scharniere quietschen. Und auf dem Boden der einzigen Flasche, die im Fach noch ihr kümmerliches Dasein fristete, war auch nicht das kleinste Milliliterchen zusammengelaufen. Oder?
Helen gab der Flasche einen unsanften Stoß, aber das änderte auch nichts an deren unerfreulichem Zustand.
„Wir passen zusammen“, konstatierte sie bitter, dem laut gewordenen Gedankensatz hatte sich nun doch so eine Art Lachen beigemengt, was sie widerspruchslos duldete. Rücklings ließ sie sich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Es war ein Rundbett - aus besseren Zeiten – und es stand mitten im Raum.
Roger hatte das so gewollt. Und sie hatten sich oft sinken lassen, von allen Seiten. Sie hatte überhaupt immer alles getan, was Roger wollte. Nicht wie ihre Mutter, die sich irgendwann eine eigene Meinung geleistet hatte und nun wohl überzeugt davon war, so den Vater vertrieben zu haben. Helen wusste es zwar besser, aber das musste sie jetzt wirklich für sich behalten.
Und nun war auch Roger verschwunden.
Sie rappelte sich mühsam hoch, was nicht so einfach war, stolperte mehr als dass sie ging wieder zum Fenster.
Wieso putze ich die nicht? fuhr es ihr schmerzhaft durch den Kopf. Roger hätte ihr „Feuer unterm Arsch gemacht“, aber davor brauchte sie sich ja nun nicht mehr zu fürchten. Davor nicht.
„Die Kunden merken sehr wohl, ob eine sauber ist oder nicht!“, hätte er sie angebrüllt. Aber nun war er ja weg. Verschollen. Seit wann? Das Datum war ihr mittlerweile entfallen.
Die Männer auf dem Revier hatten nur verständnislos geschaut und gegrinst, als sie eine Vermisstenanzeige aufgeben wollte.
„Der kommt schon wieder!“
Dauernd verschwinden Leute. Das wundert offenbar niemanden mehr.
War sie selbst nicht auch schon verschwunden? Jedenfalls für ihre Familie, wobei sie, wie selbstverständlich, nur an die Mutter dachte. Noch heute hat sie deren Warnungen im Ohr. Roger sei nicht gut für sie, er würde sie nur benutzen, ausnutzen, dann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Ach Mutter, was wusste sie schon!
„Würdest du denn jemals verstehen, wie ergeben, ja hörig, ich diesem Mann war?“ dachte sie laut mit kläglich verzogenem Mund, in dem sich die Zunge pelzig wölbte. Sie wäre mit ihm bis nach Timbuktu gegangen, jawohl, das hatte sie ihm auch oft zugeflüstert.
„Du weißt ja nicht einmal, wo dieses verdammte Timbuktu liegt!“
Sein Lachen war nicht hell und flüchtig, sondern dunkel und gebieterisch. Erst viel später hatte sie nachgeschaut: eine kleine Oasenstadt in der heutigen Republik Mali. Grün und freundlich stellte sich Helen dieses Städtchen vor, von geheimnisvollen afrikanischen Düften durchzogen. So ging sie immer öfter in Timbuktu spazieren, umgeben von Wärme und Licht, erfüllt von fremdartigen Klängen. Mit der Zeit war diese Stadt zu ihrem Traum vom Paradies herangewachsen, sie träumte ihn sogar zu einer Zeit, als der Traum eigentlich schon lange vorbei war.
So war sie also langsam verschollen, nach Hause hatte sie eine Karte geschrieben. Sie sei ausgewandert, nach Amerika, ein ehemaliger Studienfreund hatte die Post mitgenommen und sie in San Franzisko abgeschickt. Nach C. – in die Provinz.
Als ihr Blick auf den Bretterzaun an einem Grundstück gegenüber fiel, las sie wieder diese Nummer: 0800 – 111 0 111.
„Wenn Sie sich etwas von der Seele reden wollen...“
Eigentlich ganz einfach. Idiotensicher. Sozusagen.
Langsam drehte sie sich wieder um, sah an den Wänden die Scheinwerfer der Autos entlang kriechen. Von unten drangen Geräusche zu ihr in die luftige Höhe, Bremsen quietschten, die Straßenbahn schepperte um die Ecke, in der Wohnung unter ihr schrie ein Kind, und sie regte sich nicht einmal mehr darüber auf.
Es war Abend geworden.
Es war Zeit.
Endlich.
Seit Wochen ging das nun schon so. Jeden Abend nahm sie sich vor, der inneren nun endlich auch die äußere Verschollenheit folgen zu lassen. Aber ihr Körper streikte jedes Mal, wenn sie auf die Brüstung klettern wollte. War das überhaupt noch ihr Körper? Wie ein Schwamm kam er ihr vor, einer, der alles Unglück dieser Welt begierig aufsaugte. Aber der Schwamm war jetzt voll.
„Quatsch!“ hätte die Mutter gelacht, sie solle sich doch nur umschauen, es gäbe so vieles, worüber man sich („bei allen Problemen!“) doch nun wirklich freuen könne.
Ach ja? Vielleicht über den Krieg, der täglich grauenhafte Bilder ins Wohnzimmer spuckt? Oder die Bilder von den Kindern, die vor Hunger aufgeblähte Bäuche bekommen? Ganz zu schweigen von der Not, die ihre Eltern manchmal zwingt, ihre eigenen Nachkommen zu verkaufen?
Helen las schon seit Wochen keine Zeitungen mehr, den Stecker des Fernsehers hatte sie vorsorglich herausgezogen. Sie konnte die hereinströmende Flut von Katastrophen einfach nicht mehr ertragen.
Und Roger?
Wie gut, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie hatte. Nicht zur Mutter mit ihrem verdammten Zweckoptimismus. Den Vater kümmerte das eh nicht mehr, das wusste niemand besser als Helen. Sie hatte es schließlich gesehen.
Roger wusste natürlich nichts von alledem, aber trotzdem war sie für ihn nie „bescheiden, sittsam und rein“ gewesen. Deshalb wohl auch hatte er eines Tages, wie selbstverständlich, die Männer mitgebracht. Als sie sich anfangs weigerte, kam, ganz unverhofft, die erste Spritze.
Später kamen dann immer mehr, Männer und Spritzen, und sie merkte kaum noch, wie sich alles aufzulösen begann.
Nur manchmal spürte sie die Nähe des Abgrunds, doch das anfängliche Schaudern war längst zur Gleichgültigkeit mutiert.
Sie hatte immer alles getan, was Roger von ihr verlangte, hatte ihm immer getreulich alles Geld abgeliefert... bis zu jenem Spaziergang in den Bergen. Dort hatte sie sich zum ersten Mal gewehrt gegen seine Angriffe. Ein Wort hatte das andere ergeben.
„Du siehst so richtig abgehalftert aus, die Kunden werden wegbleiben...“
„Ich will das alles überhaupt nicht – habe es nie gewollt!“
Sie wird dieses Lachen, so dunkel und gebieterisch, niemals vergessen, mit dem er sie an den steilen Abgrund zerrte und drohte, sie hinabzustoßen, wenn sie sich nicht ein bisschen mehr zusammennähme.
Wieder in Berlin, war sie gleich zur Polizei gegangen, aber die Diensthabenden hatten verständnislos die Achseln gezuckt.
0800-111-0111! Die Nummer der Telefonseelsorge am Zaun, verbunden mit der Aufforderung: „Wenn sie sich etwas von der Seele reden wollen...“
Von welcher Seele? dachte sie und sprang. Sie hatte sich auf den Weg gemacht. Allein. Allein nach Timbuktu.

 

Hallo molly,

ich habe deine zweite Geschichte aus dem Textfenster mal herausgelöscht. Irgendwie ist sie dir da zweimal hereingerutscht. ;)

Zu aller erst einmal ein Herzliches Willkommen auf Kurzgeschichten.de. Ich wünsche dir hier viel Spaß und Erfolg.

Dein erster Beitrag hat also den Weg in die Rubrik Spannung/Krimi gefunden, deshalb habe ich ihn mir dann auch direkt einmal vorgenommen.
Das Erste das mir auffiel ist, dass sich der Titel in der Geschichte von der Überschrift in der Rubrik unterscheidet ("Auf nach Timbuktu" - "Allein nach Timbuktu"). War das so beabsichtigt? Der Inhalt der Geschichte würde diese Variationen durchaus rechtfertigen, aber es könnte ja auch ein Versehen gewesen sein, deshalb frage ich nach. ;)

Formal sind noch ein paar Fehler in der Geschichte, besonders im Bereich Kommata-Setzung. Da ist ab und zu eines an die falsche Stelle gerutscht oder auch einmal vergessen worden. Am besten du liest dir den Text noch einmal ganz in Ruhe selbst laut vor, so findest du die meisten recht schnell.
Hier ein paar weitere Beispiele für Dinge auf die du noch achten könntest:

Doch, sie war immer noch jung. Vielleicht nicht mehr so ganz? Und sie war gewiss auch noch schön? Aber vielleicht auch nicht mehr so ganz.
Vier Sätze, synchroner Stil. Aussage - Frage. Bei den letzten beiden vertauscht du es jedoch und das passt in meinen Augen nicht so ganz. "Und sie war gewiss auch noch schön" ist doch ein Aussagesatz, während es beim folgenden Satz eher eine Frage ist. Würde auch das Bild abrunden, wenn die Frage wiederholt würde.
Das heißt: schön und klug?
Passt so nicht ganz. Sinngemäß sind es zwei Sätze, denn sie unterbricht sich im Gedankenverlauf selbst. Da wäre also vielleicht besser: "Das heißt ... Schön und klug?". Du könntest den Satz auch noch ausfüllen, um das Verständnis zu erleichtern. Bsp: "Das heißt, eigentlich benutzte er kaum diese Worte. Schön und klug?" Oder ähnlich. Möchtest du es aber bei dem Fragezeichen belassen, solltest du das "Das" in ein "Was" ändern.
Ein weiterer Punkt auf den du generell achten solltest ist, dass nach einem Doppelpunkt groß weitergeschrieben wird. An sich könntest du aber auch versuchen, entsprechende Stellen zu umschreiben. Ein ":" liest sich in einer Kurzgeschichte meist recht unsauber, ist aber eine persönliche Meinung.
dem lautgewordenen Gedankensatz
Hier hast du zwei Worte zusammengesetzt, die nicht zusammen gehören: "Laut geworden". Zum Verständnis: Man schreibt solche Worte generell dann zusammen (oder setzt sie zusammen), wenn sie auch als eigenes Hauptwort stehen können: "Lautwerden" gibt es aber nicht. ;)
Sie rappelte sich mühsam hoch, was nicht so einfach war, stolperte, mehr als dass sie ging, wieder zum Fenster.
Hier ein Beispiel für ein verrutschtes, bzw. falsches Komma: "... was nicht so einfach war, (und) stolperte mehr(,) als dass sie ging, wieder (/zurück) zum Fenster."
Die Männer auf dem Revier hatten sie nur verständnislos angestiert und süffisant gegrinst, als sie eine Vermisstenanzeige aufgeben wollte.
Auch an anderer Stelle ist mir aufgefallen, dass du dich um recht komplexe Ausdrücke bemühst. Dies wirkt aber nicht immer gut, sondern zumeist aufgesetzt. Zum Beispiel statt "anstieren" einfach "anschauen", denn es wird ja schon durch das "verständnislos" näher umschreiben. Es ist wieder nur eine persönliche Anmerkung, aber du solltest dich bemühen so weit wie möglich zu vereinfachen. Das entspannt den Lesefluss. :)

Inhaltlich bin ich mir nicht ganz sicher, ob du in der Spannung-/Krimirubrik so gut aufgehoben bist. Während des Lesens habe ich die ganze Zeit auf eine Entwicklung gewartet, die mal vom Gesellschaftsaspekt fortführt, hin zu einem Mord oder einer bedrohlichen Aktion. Beides kam nicht... Ja, ich habe mir deine Prot sogar als Rentnerin vorgestellt, die nun alleine zu Hause sitzt und ihrem lieben (oder eben bösen Mann) Roger nachtrauert, der irgendwann verschwunden ist.
Auch ein Selbstmord am Ende der Geschichte macht sie weder spannender noch zu einem Krimi. Ich bin also mit einer falschen Erwartungshaltung an deine Geschichte herangetreten, doch soll das nicht heißen, dass sie mir nicht gefallen hätte.
Besonders der letzte Abschnitt ist verdammt stark!

Auch die Wiederholung der Begegnung mit der Polizei ist mir positiv aufgefallen, auch wenn ich bezweifeln möchte, dass die Polizisten tatsächlich so tatenlos herum gestanden hätten. Wir haben doch nicht nur Proleten zur Verteidigung unserer Gesetze. ;)

Fazit: Du solltest eindeutig noch einmal über deine Geschichte drüber lesen, um die Fehler zu finden und noch ein wenig mehr Schliff zu geben, aber sie ist definitiv etwas, auf das du aufbauen kannst. Der Stil ist zwar bei Zeiten sehr verschachtelt und kompliziert, aber das kann anderen ja durchaus gefallen.

Letztlich solltest du nur noch einmal überlegen, ob du dich nicht vielleicht in eine Rubrik verschieben lassen möchtest, die dem Inhalt deiner Geschichte mehr entgegenkommt. :)

LG,
:zensiert:

 

Hallo molly!

Diese Geschichte ist einfach klasse. So wie du von dem Leben der Protagonistin erzählst, immer in zarten Andeutungen, aber absolut klar, einfach phantastisch. Roger, die Liebe ihres Lebens, der in Wirklichkeit nur ihr Zuhälter ist; wie sie sich selbst betrügt und ihr doch alles klar wird; und ihr am Ende nur der Sprung bleibt.
Und das Verschwinden von Roger, auch hier kann sich der Leser selbst ein Bild machen, ohne daß du die Situation vollständig aufklärst. Naja, ich denke, er legt am Fuße des Abgrunds, aber schieb bloß keine Erklärungen nach. So, wie sie ist, ist die Geschichte hundertprozentig gelungen.

Übrigens, noch herzlich willkommen. Ich freue mich auf weitere Geschichten.

Grüße
Chris

 

Danke, danke, danke!

Hi, Chris,

danke dir für das überschwängliche Lob. Die Geschichte habe ich tausendmal mindestens umgeschrieben. Aber nicht hier, sondern bei mir zu Hause.
Muss mich erst eingewöhnen hier - bist du vom Team? Oder auch "bloß" so ein Schreiberling wie ich?
Na, mal sehen: habe gerade meinen viertes Romanms. fertig, da komme ich auch wieder zum Geschichtenschreiben.
Danke fürs Willkommen, habe mich dolle gefreut!
molly :)

 

Hallo, Zensur,

ich danke für die vielen Hinweise. Ich habe (s.o.) versucht, die Schwächen auszumerzen. Komme mit der Technik noch nicht so recht klar, danke fürs Löschen der versehentlich zweimal hereingerutschten Geschichte.
Ja, das stimmt, ich war mir auch nicht so recht schlüssig, ob es sich bei dieser KG um etwas richtig Kriminelles handelt. Andererseits: Sie hat schließlich ihren Roger umgebracht. Ich dachte, das habe ganz deutlich zwischen den Zeilen gestanden? :-)
Zum Doppelpunkt und der Großschreibung. Ich dachte immer, nur, wenn ein vollständiger Satz nach dem Doppelpunkt folgt, beginne er groß. Aber ich habe es geändert. "Schön und gut" - als Ellipse.
Dein ester Eindruck, es ginge hier um die Erinnerungen einer Rentnerin, hat mir ein Schmunzeln entlockt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich eine Rentnerin b i n :-)
Aber ich merke, dass ich hier noch jede Menge lernen kann. Wunderprima!
molly

PS: Bei Licht besehen: Vielleicht passt die Geschichte doch eher zu "Gesellschaft"?! Aber ich weiß nicht, wie ich sie "umbetten" soll

 

Hallo Molly,

ja, dass sie ihren Roger definitiv umgebracht habe, muss ich überlesen haben. Also liegt da der Fehler auf meiner Seite. ;)

Lass es dir noch einmal durch den Kopf gehen, ob du die Geschichte verschieben möchtest oder ob sie stehen bleiben sollte (manchmal festigt sich eine Meinung wirklich erst nach ein paar Tagen. :) )
Wenn du dich dann entschieden hast, gib mir einfach Bescheid (PN, E-Mail, oder einfach unter diese Geschichte) dann verschiebe ich sie ggf. (Verschieben können immer nur die Moderatoren der Ursprungsrubrik in eine andere, oder Global-Moderatoren.)

Zum Doppelpunkt. Soweit ich weiß, gibt es nur selten Fälle in denen nach einem Doppelpunkt klein weiter geschrieben wird. Zumindest meine Rechtschreibfibel gab mir den Hinweis: Nach Semikolon klein weiter, nach Doppelpunkt groß. Bislang bin ich immer ganz gut damit gefahren, aber ich muss zugeben, dass ich allmählich bei den ganzen Rechtschreibreformvermurksungen den Überblick verliere. :)

LG,
:zensiert:

P.S. Der Hinweis in Bezug auf die Rubrik war vielleicht auch etwas harsch geraten. So sollte es auf jeden Fall nicht rüberkommen.
Es sollte sich eher um eine Anregung handeln; also, ob dir die Geschichte so richtig erschien, wie sie steht (und dann gegebenenfalls die Rubrik wechseln möchtest), oder ob du in Bezug auf die Spannungs-/Krimi-Rubrik noch genretypischere Punkte einflechten würdest.

 

Wow, Molly!

Ich bin begeistert. Sehr dicht beschreibst du deine Protagonistin.
Sie wuchs mir buchstäblich ans Herz, während des Lesens. Zunächst dachte ich sogar, Roger wäre einfach "nur" ein wenig herrisch, hoffte auf die sich doch noch erklärende Liebe.
Doch dann entpuppte er sich als Zuhälter. Diese Wende hat mich wirklich überrascht.
Die versteckte Andeutung des Mordes ist auch sehr gut gelungen.
Du schreibst schon länger, gelle?!

Fazit: Eine sehr traurige Geschichte mit überraschender Wende. Sehr gute Charakterisierung!

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo molly,

diese scheint ja deine erste Geschichte hier zu sein und von daher gebührt ihr nämlich schon im Vorfeld Lob. Für einen Einstand ist die kg durchaus gelungen, aber das ist dir ja auch schon von anderer Seite aus gesagt worden. Nun zur Kritik. Was mir fehlt ist der Übergang von der „frommen Helene“ zu der Frau, die sie im Endeffekt geworden ist. Das passiert mir ein bisschen zu schnell. Warum ist Helen ihrem Roger so unterwürfig, worauf basiert diese Untergebenheit? Die Frage ist umso wichtiger, weil du zu Beginn und auch mal immer wieder zwischendurch deine Prot eigentlich als starke Frau beschreibst. Hier ist viel Platz für psychologisches Geplänkel, das gleichzeitig der Geschichte mehr Tiefe verleihen würde. Und dann das Ende? Sie springt? Wo springt sie? Selbstmord? Wenn du diese Frage mit Ja beantwortest, dann würde ich dir raten einen anderen Ausweg zu finden. Das ist jetzt wahrscheinlich mehr ein persönlicher Punkt, aber ein Selbstmordende habe ich hier einfach schon zu oft gelesen. Suizidale, gescheiterte Persönlichkeiten finden sich hier auf kg.de in mal hoher, mal minderer Qualität, was die Geschichte angeht, aber auf jeden Fall in Massen. Auf den Weg nach Timbuktu kann sie sich sicherlich auch auf andere Weise machen ;)
Wie gesagt, im allgemeinen ist dir ein Einstand hier gelungen, wenn auch noch ein einigen Stellen einiges an Potential verloren geht. Ich werde mir auf jeden Fall mal den Namen molly merken und gucken, wie sich deine Schreiberei entwickelt. Ich glaube, dass da noch ein paar richtig gute Geschichten bei rumkommen können :)

Einen lieben Gruß...
morti

 

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