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Ausfahrt verpasst

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12.10.2006
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Ausfahrt verpasst

Alles eingepackt. Die Koffer wurden verstaut. Das Auto nochmals auf Herz und Lunge geprüft. Wie damals als ich mit meinen Eltern Jahr um Jahr wie Nomaden gen Süden gefahren bin. Diesmal nur alleine. Ich mach mich auf die Socken auf die Lebensstrasse. Diesmal ist im Gepäckraum die Persönlichkeit als Beifahrer der Charakter und das Temperament unter der Motorhaube. Leidenschaft heißt die Autobahn. Ahnungslos ist das Ziel.

Ich fahre auf dieser Autobahn vergessen und gedankenlos. Ich weiß nicht mal genau wohin. Ich hab nur so eine Ahnung wie der Ort aussieht wo ich hin will. Aber mir scheint, dass ich irgendwie auf der falschen Autobahn bin. Hier auf dieser Autobahn ist es ständig Winter und ich will eigentlich auf eine Autobahn, auf der es warm ist. Zum Trost gibt es hier keine Staus die mich aufhalten, jedenfalls bisher nicht. Ab und zu haben wir zähfließenden Verkehr, dabei kann man kurzfristig nicht überholen und man ist gezwungen sich hinter die anderen anzureihen, aber alles ohne große Zwischenfälle und dem Himmel sei dank auch ohne Unfälle, jedenfalls keine in die ich verwickelt bin. An einigen fährt man unberührt vorbei. Und an anderen möchte man stehen bleiben und helfen. Man ist entsetzt aber unbeteiligt. Es sind diese Art von Unfällen, bei denen man froh ist, dass es keine Toten gibt, aber man trotzdem über die Dummheit der Fahrer fassungslos ist. Meine Autobahn ist schön glatt, relativ solide ausgebaut, nur an einigen Stellen ausgebessert und gut beschildert. Einige fahren neben mir und andere wiederum biegen nach geraumer Zeit ab. Viele werden jedoch von mir überholt. Ein schnelles temperamentvolles fahren zwingt mich oft auf die linke spur. Natürlich nur solange es der verkehr möglich macht. Es sind lauter schöne Ausfahrten an denen die Leute herausfahren, wahrscheinlich zu ihren Familien, Angehörigen oder manchmal auch zur Arbeit oder nur zu Besuch oder aber einfach nach Hause. Wahrscheinlich befinden sich schöne Städte und prächtige Landschaften hinter all diesen Ausfahrten, sonst würden die Menschen ja einfach weiterfahren. Ich fahre lieber weiter aber die Ausfahrten werden immer weniger. Mir ist es hier im Wagen wohler und ich fahre weiter, als dass ich mich hinter irgend einer Ausfahrt verirre. Vielleicht gibt es ja dann auch keine Einfahrt und dann? Nein, nein ich habe ein schönes Auto, dass mir Sicherheit und Freiheit gibt. An den Raststätten fahre ich ebenfalls vorbei. Diese sind mir zu schmuddelig und überlaufen, aber auch diese werden immer rarer. Bald muss doch meine Ausfahrt kommen. Ich fahre im Regen und freue mich auf die erten Sonnenstrahlen. Ich bin schnell unterwegs, fahre jedoch nicht am Limit. Warum auch? Ich merke nur nicht wie die Zeit vergeht und eh ich mich versehe, ist mein Tank leer. Am Seitenstreifen komme ich unverhofft zum Stehen. Ich steig aus meinem warmen Auto und blicke der Autobahn entlang. Hab ich meine Ausfahrt verpasst? Ich werde mich wohl nach einer SOS Säule umsehen müssen. Die werden mich bestimmt auslachen. Kein Sprit und das auf der Autobahn. Vergessen zu Tanken. Wie kläglich. Nur weil ich nicht auf die Anzeige meiner Reserven geachtet habe und zu träumerisch über die Autobahn glitt. Es geschieht mir schon recht, dass ich nun zu fuß meine Ausfahrt suchen muss oder soll ich doch lieber auf Hilfe warten? Der Nebel hat sich über die ganze Gegend gelegt und die Motorhaube dampft noch in der frostigen Kälte. Der Sitz ist noch ganz warm und die Stille im Wagen ist verführerisch behaglich. Die Kälte muss ich nun wohl oder übel ertragen. Auf einer Autobahn in wärmerer Gegend wäre dies sicher leichter zu ertragen gewesen. Ich weiß es wäre angenehmer und sinnvoller auf Hilfe zu warten, als wie zu fuß den langen Weg auf dem Seitenstreifen entlang der Autobahn zu gehen. Heißt ja nicht um sonst Standspur. Aber Wer würde denn schon einem Menschen Helfen, der erst alles überholt und dann wegen leerem Tank liegen bleibt. Nein, nein, die würden sich wahrscheinlich ins Fäustchen lachen und sich dabei denken „wäre er vernünftig mit seinen Reserven umgegangen, dann würde er es auch bis zur nächsten Tankstelle schaffen. Wir müssen uns alle an die selben Spielregeln halten. Sonst wird das bestraft.“ Ich muss weiter. Ich kann nicht hier auf Moralapostel warten, die mir so oder so nicht weiterhelfen. Ich wüsste nicht einmal ob ich mir überhaupt von solchen helfen lassen würde. Nein, nein ich muss weiter. Ich weiß nur nicht in welche Richtung. Vor um nach meiner Ausfahrt zu suchen oder zurück nach einer verpassten Ausfahrt Ausschau zu halten. Manchmal gibt es keine richtige Entscheidung. Es gibt nur die, die wir schon immer in uns getragen haben, ob nun vor oder zurück...

 

Hallo Athradis,

herzlich willkommen hier. Du hast dir für diese frühe Geschichte eine schwere Rubrik herausgesucht.

Erst mal den Formalkram. Die Geschichte wimmelt von Fehlern. Kommasetzung, Groß- und Kleinschreinbung. Eine Überarbeitung ist dringend zu empfehlen, ebenso eine optische Auflockerung der Bleiwüste des 2. Absatzes.

Nu aber zum Text und zum Inhalt:


Alles eingepackt. Die Koffer wurden verstaut. Das Auto nochmals auf Herz und Lunge geprüft. Wie damals als ich mit meinen Eltern Jahr um Jahr wie Nomaden gen Süden gefahren bin. Diesmal nur alleine. Ich mach mich auf die Socken auf die Lebensstrasse. Diesmal ist im Gepäckraum die Persönlichkeit als Beifahrer der Charakter und das Temperament unter der Motorhaube. Leidenschaft heißt die Autobahn. Ahnungslos ist das Ziel.

Eigenlich könnte man hier Schluss machen. Dein Einstiegsabsatz ist gar nicht schlecht, sogar recht vielversprechend aber in den nachfolgenden Zeilen machts du vieles davon kaputt. Das liegt einerseits am Stil. Die ewigen Wortwiderholungen, der stereotype Satzbau Ich...

Das macht keinen Lesespaß.

Davon unabhängig stellt sich die Frage nach dem Hintersinn. Was ist das für eine kalte Welt, durch die der Prot fährt? Was bedeutet überholen, überholt werden? Warum gibt es keine tödlichen Unfälle? Den Punkt mit den Reserven: Da hackst du auf typisch menschlicher Kleingeisterei herum, mit erhobenem moralischen Zeigefinger. Ja und? Und was ist die richtige Ausfahrt? Das Ende der Reise?

Wenn Dein Zeil wer, die Leserschaft mit einem Berg (mehr oder eher weniger) philosophischer Fragen zurückzulassen, dann Klassenzeil erreicht.

Ansonsten hinsetzen, überarbeiten.


Bitte nicht persönlich nehmen, LG,

N

 

Hej Ahtradis,

in Deinem Text setzt Du das Leben mit einer Autobahn gleich, den Lebenswillen oder -mut mit dem Auto, bzw. dem Fahrer.
Gleich nach dem ersten Absatz passiert etwas, was ich nicht verstehe:

Zitat:
"Leidenschaft heißt die Autobahn."

hast Du vorher geschrieben, und dann:

Zitat:
" . . . mir scheint, dass ich irgendwie auf der falschen Autobahn bin."

Wie geht das?
Vielleicht solltest Du den Text noch einmal durchgehen und überprüfen, wofür jeweils Autobahn, Ziel usw. stehen und ob das Ganze einigermaßen schlüssig ist. Auch, dass der Prot "zu träumerisch über die Autobahn" gefahren ist, dann kein Benzin mehr hat, zwischendurch aber Unfälle, die Beschaffenheit der Autobahn und die Vekehrssituation wahrnimmt, passt meiner Meinung nach nicht gut zusammen.

Den Schluß verstehe ich überhaupt nicht:

"Es gibt nur die, die wir schon immer in uns getragen haben."

Ich finde, dieser Satz steht etwas ohne Zusammenhang da.

Außerdem solltest Du nochmal Korrektur lesen, Groß- und Kleinschreibung und sogar ich sehe, dass einige Kommas fehlen.;)
Du benutzt sehr oft die Worte "Autobahn", "Vekehr" und "fahren". Solche andauernden Wiederholungen besser vermeiden.

Gruß Ane

 

Hallo Nicole,

danke für deinen Willkommensgruss...

Tatsächlich sind einige Rechtschreib- und Tippfehler vorhanden.
Die ganze Geschichte wurde von mir einfach zu schnell in diese Rubrik
gestellt. Das nächste mal werde ich mich besser um Detaills kümmern.

Aber nun zum Inhalt:

Die kalte Welt soll nichts anderes sein wie der Lebensweg... auf einer Autobahn auf der wir alle fahren. Überholen und überholt werden ist sehr offensichtlich wie im richtigen Leben, ob es nun die persönliche Weiterentwicklung, der Berufliche weg oder eine spirituelle Erkenntnis ist.

Was nun das Ende der Reise ist bzw. was die richtige Ausfahrt ist, soll ja eben
genau das bewirken was du beschrieben hast (Fragen über Fragen) ... also Klassenziel erreicht.

Nun ein paar Worte zur typisch menschlichen Kleingeisterei:

Dieser Part über unsere Reserven wird ja -zwar in einer anderen Form - auch von Ane moniert. Der Prot als Platzhalter für einen bestimmten Typus gibt auf alles acht, was seine Umgebung hergibt. Seinen eigenen Reserven sprich seiner Gesundheit schenkt anfangs keine grosse Beachtung. Erst im Ernstfall... usw.

Danke für deinen Rat. Ich werde mich auf meinen Hosenboden setzen und das ganze überarbeiten. Da ich auch nach mehrmaligem Lesen auch der Meinung bin, dass der Stil etwas zu wünschen übrig lässt.

Und Danke für die Kritik. Ich bin dankbar um jede...

liebe grüsse

PS: Die Antwort an Ane muss ich mir erst noch reiflich überlegen. Da sie auch Treffend war wo ich geschludert habe. :hmm:

 

Hallo Ane,

"Leidenschaft ist die Autobahn...", und plötzlich fühlt sich der Prot auf der
falschen Autobahn. Ich versuche hier etwas, was möglicherweise zu dünn, bzw. missverständlich ist. Einfache Erklärung: der Verlusst der Leidenschaft.
Wie im richtigen Leben.

Der Schluss:
"Es gibt nur die, die wir schon immer in uns getragen haben."

Hier wollte ich ein Gespräch mit Laotse und seinem Schüler sinnig als Formel wiedergeben:

L: "...die Dinge sind so wie sie sind."
S:"Wie kann man die Dinge ändern?"
L:" ... indem man sie ändert. Dann sind die Dinge wieder so wie sie sind."

vielen Dank für deine Kritik
ich hoffe etwas Licht reingebracht zu haben.
Der Stil und Rechtschreibung werden überarbeitet.

lg

 

H Athradis!

Mal abgesehen von den vielen stilistischen und Schreibfehlern durchaus eine Geschichte, die eine Idee mit Potential beinhaltet: Die Autofahrt zeigt Lebenssituationen auf. (- Der Stau - hat ne ähnliche Thematik)
Richtig philosophisch würde es für mich erst wenn deine Story einen größeren, tiefergehenden Bereich betrachten würde. Sicher, klar Leben wir manchmal überholend >rücksichtslos<, die Reserven werden >verbraucht<. Aber was folgert daraus? Manchmal wirkt das, als ob du zu viele Fragen aufwirfst, anstelle eines Schwerpunkts.

Zitat:

Aber Wer würde denn schon einem Menschen Helfen, der erst alles überholt und dann wegen leerem Tank liegen bleibt

Interessante Frage - würden sie nicht vielleicht auch helfen, weil es eine Art Triumph für sie wäre? Schwer zu sagen, hmmm …

- Pol

 

Hallo Athradis,

eine Idee mit vielen Möglichkeiten (muss ich ja sagen ;)), obwohl ich da sehr vorsichtig bin, viel zu oft wird bei Philo-Geschichten ein tatsächlicher Weg mit Lebensweg gleichgesetzt. Oft durch die menschenfeindliche Wüste oder einen Berg hinauf (möglichst noch mit Licht der Erkenntnis).
Mir geht es etwas wie Arne, dass manches unstrukturiert wirkt, Ziel, Ausfahrt, Reserven usw. Man weiß dann nicht - was ist philosophisch gemeint, was real oder psychologisch?

Bei

„Manchmal gibt es keine richtige Entscheidung. Es gibt nur die, die wir schon immer in uns getragen haben, ob nun vor oder zurück...“

Schreibst du, dass du dich an so eine Art Koan von Laotse anlehnst, eine reizvolle Idee, aber das `Unfragen-Element´ des Koan spiegelt sich in deinem Satz nicht wider. Mir kam es eher so vor, als ob die Entscheidung egal sei, die Hauptsache, man hat sie schon immer in sich getragen. Gibt es keine neuen Einsichten?

L G,

tschüß Woltochinon

 

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