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Ausgebrannt

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06.08.2005
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Ausgebrannt

„...“
Pause.
Irgendwie fühle ich, dass sie eine Frage gestellt hat, habe aber keine Ahnung, was sie will. Noch nicht einmal grob kann ich das Thema einschätzen. Jennifers Wortschwall fing schon vor unserem Spaziergang, daheim in der Wohnung an, plätschert seit Stunden über mich hinweg. Am Anfang habe ich an den passenden Stellen noch „hms“ und „ahas“ von mir gegeben, bevor ich ganz weggedriftet bin. Wenn ich nicht bald etwas sage, wird sie misstrauisch.

„Entschuldige, sagst du das noch einmal?“
Dieses blöde Klischee: Ein Mann – ein Wort. Eine Frau – ein Wörterbuch. Dabei weiß ich es doch und habe Verständnis dafür, dass wir in verschiedenen Lebensbereichen sind. Ich muss ständig mit Leuten reden, mein Handwerk ist es, zuzuhören, nicht nur die harten Fakten zu erfassen, die sie absichtlich äußern, sondern auch die Feinheiten, die sie gar nicht mitteilen wollen. Sie ist den ganzen Tag über allein und vermisst jetzt, wo sie das Examen endlich geschafft hat, ihre Kommilitonen, und mit ihnen die interessanten Gespräche, die sie immer geführt haben. Sonntag bedeutet für sie, sich endlich in Ruhe mit mir auszutauschen, alle Themen zu bereden, für die in der Woche keine Zeit bleibt. Ich dagegen will am Wochenende nur meine Ruhe, und mich stören schon die anderen Passanten um uns herum.

Ich drehe mich kurz um und sehe, wie viel des Weges wir schon hinter uns gelassen haben. Eben noch sind wir aus dem Auto gestiegen, vorbeigegangen an den etwa dreißig Gänsen, die uns wie allen Besuchern schon auf dem Parkplatz entgegenkamen, neugierig und fordernd, in der Hoffnung auf mitgebrachte Körner oder altes Brot. Jennifer hat mich angestupst, lachend aufmerksam gemacht auf die unbekümmerten Vögel, die dreist auf der Straße zwischen Parkplatz und See wandelten und den Autofahrern bei der An- und Abfahrt eine Zwangspause bescherten. Das Recht der Vorfahrt ist manchmal relativ.

Mist, schon wieder nicht zugehört. „Bitte, was?“, frage ich sie wieder.
„6,9 Diagonale,“
Wovon spricht sie bloß? Mini-Fernseher?
„Damit ist das Display fast so groß wie die Fotos selbst.“
Ach so, digitale Kameras. Erleichterung.
„Und die hast du dir jetzt gekauft?“, versuche ich, wieder ins Gespräch einzusteigen.

„Du hörst ja überhaupt nicht zu!“
Sie bleibt abrupt stehen, stemmt die Hände in die Hüften, so dass sie fast von zwei alten Damen angerempelt wird. „Die ganze Zeit erzähle ich dir von den Apparaten, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann. Und du fragst jetzt einfach, ob ich mir die schon geholt habe?“ So langsam dämmert es mir. Ach ja, zu Hause hatte sie Prospekte gewälzt. Als wenn ein dichter Nebelschleier sich nach und nach auflöst, sehe ich meine Frau zum ersten Mal seit unserer Abfahrt deutlich neben mir, und ich erschrecke über ihre Mimik. Die Augen funkeln, die Augenbrauen sind zusammengezogen, und über ihrer Nasenwurzel hat sich wieder die kleine Furche gebildet, die in den letzten Monaten an Tiefe zuzunehmen scheint. Jennifer ist wirklich böse, und ich kann es ihr nicht verdenken. Aber so einfach mache ich es ihr nicht. „Ich hab’ da was verwechselt“, maule ich und gehe langsam weiter. Zögernd folgt sie mir.

Ich werfe noch einen Blick zurück: Jetzt sind wir schon ein gutes Stück von der Brücke an der Straße entfernt, gehen weiter am Ufer entlang, der Sonne entgegen. Die Menschen um mich herum sind mir unbekannt; wir werden gerade von einer gemischten Gruppe mit Walking-Stöcken überholt. Ich erschrecke, denn ich habe keine Ahnung, womit ich die letzten Minuten verbracht habe. Bestimmt waren meine Gedanken auch nicht interessanter als das Geplapper von Jennifer, aber Tatsache ist: ich weiß es einfach nicht. Auch an den bisherigen Weg kann ich mich nicht erinnern. Das Schild mit dem Spruch „Der See stirbt!“, das uns immer am vorderen Ufer begrüßt, habe ich übersehen. Schon liegt die missachtete Warnung gegen die Fütterung der Vögel ein Stückweit hinter uns. Die Sonne strahlt uns wärmend an, ich blinzele.

„Vielleicht kriegst du noch ein paar Sommersprossen“, versuche ich einen neuen Anfang und sehe zu dem Gesicht hinüber, das zwischen Jackenkragen, Schal und Mütze hervorlugt. Ich beuge mich zu ihr hinunter und küsse kurz ihre Nase, und ihr Ärger scheint wie verflogen. Gegen die Sonne blicke ich auf die glitzernde Fläche des Sees, sehe die Vogelinsel in seiner Mitte mit den Bäumen, in deren Kronen sich Reiher und Kormorane ihre Horste gebaut haben, und dann blicke ich zum Ufer auf der anderen Seite, zu den Menschen da drüben, die auch die Aussicht genießen. Wie bin ich wieder froh, dass es so viele schöne Flecke in meiner Heimat gibt. Zwar erinnert mich ein leises Grollen daran, dass nicht weit entfernt zwei Autobahnen entlang führen, aber in diesem Augenblick bleibt das Geräusch unbedeutend, ohne Belang und hat nichts mit mir und der Schönheit um uns herum zu tun. Bekannte, die mich zum ersten Mal in dieser Stadt besuchen, wundern sich über all die Bäume und Parks und Seen. Sie erwarten immer noch rauchende Fabrikschornsteine und kahle, schwarze Halden; das ist alles, was sie über das Ruhrgebiet zu wissen glauben. Ich fühle mich von der Umgebung angerührt, und wir gehen den Weg weiter, am See entlang. Auch Jennifers Laune ist wieder gestiegen; sie strahlt und legt ihre zierliche Hand in meine.

Ohne mir etwas anmerken zu lassen, schrecke ich vor dem Kontakt zurück. Am liebsten möchte ich ihre Hand abschütteln, mir meine wiederholen. Extremität, geht mir durch den Kopf. Ich nehme die Ausdehnung meiner Gliedmaßen wahr, spüre bis in meine Finger hinein. Merkwürdige Ausstülpungen, wenn man drüber nachdenkt. Dann wird meine Hand starr und gefühllos, und ich versuche, nichts an mich heran kommen zu lassen von der Berührung, meine Wahrnehmung der Hand abzuschalten oder auszublenden.
Innerlich gebe ich mir einen Ruck und versuche, an etwas anderes zu denken. Wann hat es eigentlich angefangen, dass ich Jennifers Ausführungen so schwer folgen kann? War es vor anderthalb Jahren, als ich die eigene Praxis eröffnet habe? Für mich war das ein wichtiger Einschnitt in meinem Leben, der viele Veränderungen nach sich zog. Plötzlich war ich nicht mehr angestellt, habe angefangen, jede Terminabsage persönlich zu nehmen, weil sie sich direkt auf mein Konto auswirkte. Meine Träume nachts wurden grauer und verworrener, doch ich hatte kein Geld für Supervision und weigerte mich, die Zeichen ernst zu nehmen. Bewusst habe ich es nur der ganzen Umstellung zugeschrieben.

Jennifer besuchte mich in den neuen Räumen, spendierte mir eine selbstgetöpferte Schale mit Keksen und Süßigkeiten und einen Kerzenleuchter für eine gute Atmosphäre. Sie saß eine Weile bei mir, sah seufzend aus dem Fenster und langweilte sich, als ich noch meine Abrechnung machte. Schließlich sagte sie in anzüglichem Ton :“Gib mir eine MM.“
Etwas unschlüssig sah ich sie über meine Lesebrille hinweg an, suchte ihr zwei Schokolinsen aus der Schale und reichte sie hinüber. Sie lachte auf, lehnte sich im Sessel zurück, hob ihren Rock und spreizte ihre Beine. „MM ist eine Muschi-Massage. Die Wahl der Mittel liegt bei dir.“
Damals war alles so einfach. MM wurde unser Code, und wir haben es in Variationen immer wieder nachgespielt, so dass wir schon losprusteten, wenn jemand auch nur „Smarties“ sagte.

Jetzt sind wir an der schmalen Seite des Sees angelangt, die der Straße gegenüber liegt. Hier führt eine kleine Brücke über den ablaufenden Bach, und auf dem Holzsteg bleiben wir stehen. Ich mag es, dem Wasser in seiner Strömung zuzusehen, welche Kraft, welche Macht es besitzt! Der See bleibt auch bei Minus-Graden ohne Eis, ganz im Gegensatz zu den Teichen, die sich, ein paar Meter entfernt, jenseits der Brücke anschließen. Heute ist das Eis dort nur eine glasige Fläche, zu dünn, um einen Körper tragen zu können. Ein Mann pfeift seinen Hund zurück, und ein Pärchen nimmt das Kleinkind schützend zwischen sich.

Ein kleines Mädchen, dick eingepackt in einen Schneeanzug, quengelt nach etwas Süßem, und ich muss wieder an die „Smarties“ denken. Plötzlich fällt mir auf, wie lange Jennifer es nicht mehr gespielt hat. Unruhe regt sich in mir, noch mehr bei einem anderen Gedanken: Wie würde ich reagieren, wenn sie es wieder versuchte? Bloße Gewohnheit starrt mir entgegen, oder ist es eine schleichende Verzweiflung? Nachts im Dunkeln schreien wir uns noch immer die Seele aus dem Leib, und wie ein Kind schlafe ich ein, den Kopf zwischen ihre Brüste gekuschelt, von ihren Armen gehalten.

Jennifer hat wieder angefangen zu erzählen, und nebenbei hängt sie sich bei mir ein. Als wir uns kennen lernten, nannte sie mich wegen meiner Länge „Lulatsch“, und ich sie „Federbällchen“ nach einem alten Kinderbuch, weil sie so zart und so zerrupft wirkte wie ein kleines Küken. Obwohl sie nicht wesentlich schwerer ist, spüre ich, wie ihr Gewicht an meiner Seite zieht, mich in Schieflage bringt. Zumindest fühlt es sich so an; ich stöhne: „Vorsicht, mein Hexenschuss!“ und entziehe ihr meinen Arm. Folgsam lässt sie mich gehen, erschrocken, schuldbewusst ...

Ich bin doch so ein Arschloch! Was mache ich nur mit ihr? Warum kann ich sie nicht an mich drücken, wie das junge Paar dort drüben, das verträumt am Wasser steht und dem Flug eines Reihers zusieht, der elegant seine Runden zieht in der Luft. Oder gemeinsam mit Jennifer den Enten und Schwänen Bröckchen zuwerfen und uns wie Kinder freuen an den zutraulichen Tieren. Stattdessen würde ich gern hier verharren, allein, ungesehen, nur stehen und schauen. Mich eins fühlen mit der Natur, „einzeln und stark wie ein Baum, brüderlich wie ein Wald“, ganz nach dem türkischen Sprichwort. Sollen sie mich doch in Ruhe stehen lassen, alle! Sollen sie sich doch abwenden: meine Frau mit ihren Tausend Worten, mit ihrem unstillbaren Wunsch nach Nähe! Und meine Eltern, die langsam gebrechlich werden und nur Forderungen stellen, die ich niemals zu ihrer Zufriedenheit erfüllen kann! Und ganz besonders meine Klienten, die mir tagaus, tagein die Ohren zuheulen und doch zu keiner Änderung bereit sind!

Was war ich doch früher idealistisch! Allen habe ich helfen wollen und habe daran geglaubt. Der erste Suizid eines Klienten hat mich erschüttert, aber meine Kollegen trösteten mich, und ich habe es auf die schlechte Ausstattung und die lange Warteliste in der Beratungsstelle geschoben. Seit ich selbstständig bin, kann ich mir nur noch leisten, für Menschen da zu sein, die mich auch bezahlen können. Und selbst bei denen habe ich ein schlechtes Gewissen, so dass ich nur gerade soviel berechne, um über die Runden zu kommen.

Deshalb war ich ja auch so froh über die Anfrage vor ein paar Monaten, stundenweise im Gefängnis in unserer Stadtmitte Gruppensitzungen anzubieten. Wenigstens ein regelmäßiges Einkommen als Basis, auf das ich bauen konnte. Aber mehr noch, ein Abenteuer, endlich mal hinter diese Mauern und Absperrungen zu gucken, um die ich so oft gefahren bin. Und schließlich, etwas zu bewirken, gesellschaftlich wichtig zu sein! Endlich hatte ich wieder ein edles Ziel: jungen Menschen zu zeigen, dass es andere Wege als Gewalt gibt, dass man einfach miteinander reden kann.

Wie war ich doch naiv! Schon in der ersten Stunde lief alles anders als geplant: „Göt!“ „Arsch!“ Mahmut und Sascha gingen sich fast an die Kehle und überhäuften sich in gebrochenem Deutsch mit Vulgärausdrücken. Johannes, ein dünner, blasser Teenager mit Pickeln überall versuchte anscheinend zu erraten, was ich von ihm hören wollte und versuchte, genau diese Worte zu produzieren. Der Rest saß teilnahmslos da, wie in dichtem Nebel. Insgesamt kamen sie doch nur in meine Gruppe, weil sie sich eine Belohnung davon versprachen. Vielleicht weniger Arbeit, oder Aussicht auf baldige Entlassung! Vertrauen ist die Voraussetzung jeder Art von Beziehung, besonders aber in der Therapie. Doch wie sollte ich ihnen helfen können, wenn ich keinem von ihnen vertrauen konnte?

Als ich Jennifer das erste Mal mein Leid klagen wollte, hat sie nur mit einer Handbewegung abgewinkt und gemeint: „Das ist dein Job. Du wolltest ihn.“ Damals war sie in Examensvorbereitungen, hat ständig für Prüfungen gelernt und an ihrer Arbeit geschrieben, und ich habe bereitwillig und verständnisvoll diesen Teil von ihr ferngehalten. Diesen, und was noch alles?

Wir haben fast den See umrundet, dort vor uns liegt wieder der Parkplatz. Am liebsten würde ich jetzt nicht zurück in den Wagen steigen, sondern einfach weiterlaufen, quer über die angrenzende Wiese, dann die Straße entlang, bis der nächste Wald, das nächste winterlich unberührte Feld mich locken würde. Meinen Körper in Bewegung spüren, den Sauerstoff in alle Zellen pumpen, mich wohler fühlen, heil werden ... Aber selbst Sieben-Meilen-Stiefel würden nicht reichen, um vor allem davonzulaufen. Täglich, stündlich kommen neue Erlebnisse hinzu, die mich kränken oder verstören. „Leiden ist einfacher als handeln“, kommt mir ein Zitat in den Sinn.

Jennifer kramt lächelnd den Autoschlüssel aus der Tasche hervor. Während ich noch einmal zurücksehe, zu den Gänsen, dem See, der Sonne, fragt sie gutgelaunt:
„Na, bist du jetzt glücklich, dass ich mitgekommen bin?“
Ich starre sie kurz an. Wie immer fehlen mir die Worte. Ich nicke.

 

Hallo Elisha,

Die missachtete Warnung gegen die Fütterung der Vögel liegt es jetzt ein
"es" streichen

Die Sonne vor uns strahlt uns wärmend an
"vor uns" streichen

„MM ist eine Muschi-Massage. Die Wahl der Mittel liegt bei dir.“
*Augen zuhalt*

Ein kleines Mädchen Kind
"Kind" ist zuviel

Lieblings, sag mir morgen früh nochmal, dass wir glücklich sind!
Gut schilderst du die Angst des Protagonisten, nicht mehr mit seiner Frau "auszukommen", dass beide nur noch aneinander vorbeileben. Ein wenig zu bemängeln habe ich als Mann die anfänglichen Schuldeingeständnisse. Ich für meinen Teil würde wohl nicht so denken und analysieren, warum ich denn nicht zuhöre. Aber der Herr scheint ja Psychologe zu sein... da tut ein wenig Selbsterkenntnis auch nicht schlecht.

Hat mir gefallen,
Eike

 

@Sternensegler
ein neuer Rekord in Sachen Schnelligkeit! Kaum gepostet, hast du angefangen zu antworten! Danke!

Fehler sind korrigiert, wobei ich mir bei dem Satz unsicher bin:

Die Sonne vor uns strahlt uns wärmend an
Das vor uns hatte ich eingebaut, um zu zeigen, dass er sich wieder nach vorn gedreht hat. Ist das denn so auch verständlich?

Ich für meinen Teil würde wohl nicht so denken und analysieren, warum ich denn nicht zuhöre. Aber der Herr scheint ja Psychologe zu sein... da tut ein wenig Selbsterkenntnis auch nicht schlecht.
Ja, wenigstens die ist ihm geblieben. Ansonsten ist ihm ja alles abhanden gekommen, was sein Handwerkszeug als Therapeut beinhaltet: Beziehung aufbauen, Empathie, Akzeptanz, zuhören können, die richtigen Worte finden ...Er ist also wirklich ausgebrannt.

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,

Ihr Wortschall plätschert über mich hinweg.

Wolltest du vielleicht Wortschwall schreiben?

Die Menschen um mich herum sind mir unbekannt; wir werden gerade von einer gemischten Gruppe mit Walking-Stöcken überholt.

Wie sind die gemischt? Männchen, Weibchen...blond,dunkelhaarig...alt, jung?

Der See bleibt auch bei Minus-Graden ohne Eis,
Wieso den Trennsstrich?

Ein Mann pfeift seinen Hund zurück, und ein Pärchen nimmt das Kleinkind zwischen sich.

Pärchen - im Duden nicht gefunden, aber müsste man das nicht mit zwei aa, also Päarchen, schreiben? Nee, sieht genauso komisch aus. Bin aber selber unsicher und stelle es nur mal in den Raum.


Seit ich selbständig bin, bin ich nur noch für Menschen da, die mich auch bezahlen können.
selbstständig

Ich naiver Irrer!
Wie konnte ich ihnen helfen, wenn ich keinem vertrauen konnte?
Das finde ich inhaltlich etwas schwach. Ein Psychologe muss wissen, wie sich so ein Klientel in etwa verhält. Diese Vorstellung habe ich als Laie ja schon in Ansätzen.

Der Plot gefällt mir. Der Prot weniger ;). Ich finde, du hast ihn gut gezeichnet, den Psychologen, der vor lauter Arbeit, Anstrengung und Druck nicht mehr klar sieht. Seine Frau mehr erträgt als mit ihr lebt, sie nicht mehr achtet, weil er sich in seinem Wust so verstrickt hat.

Was mir fehlt ist irgendein Gedanke von ihm, wie er vielleicht versuchen könnte, aus diesem Kreislauf herauszukommen. So nimmt er die Situation an, lamentiert darüber, sieht aber scheinbar keine Notwendigkeit, etwas daran zu ändern. Ganz schön paradox bei seinem Beruf.

Auch könnte die Frau etwas mehr aufbegehren und sich nicht mit einem Nasenküsschen zufrieden geben wie ein kleines Kind.

Aber alles in allem eine Geschichte, die mir gut gefällt; ich finde, du hast hier auf kg.de schon erkennbare Fortschritte gemacht.

Lieber Gruß
bernadette

 

@Bernadette
danke fürs Lesen und Kommentieren!

Wortschwall und selbstständig (läuft mir zuwider, weil es in der alten RS ein böser Fehler war) sind verbessert, Pärchen ist, glaube ich, korrekt , und die gemischte Gruppe (Geschlecht) finde ich auch okay.

Zitat von Elisha
Ich naiver Irrer!
Wie konnte ich ihnen helfen, wenn ich keinem vertrauen konnte?
Zitat von Bernadette
Das finde ich inhaltlich etwas schwach. Ein Psychologe muss wissen, wie sich so ein Klientel in etwa verhält. Diese Vorstellung habe ich als Laie ja schon in Ansätzen.
Ja, aber er war idealistisch (und hat sich vielleicht auch was vorgemacht).

Was mir fehlt ist irgendein Gedanke von ihm, wie er vielleicht versuchen könnte, aus diesem Kreislauf herauszukommen.
Hab ich als Gutmensch auch überlegt, aber wollte die Story nicht überladen. Vielleicht mach ich noch 'ne Andeutung ...

Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha

Also, bis zu der Stelle

... ist wirklich böse, und ich kann es ihr nicht verdenken. Aber so einfach mache ich es ihr nicht. „Ich hab’ da was verwechselt“, maule ich und gehe langsam weiter. Zögernd folgt sie mir.
fing das ganze wunderbar an. Ich freute mich auf so etwas wie einen Kampfdialog zwischen den Geschlechtern. Doch dann hast du deinen Prot sich den ganzen Weg um den See nur noch selbstbemitleiden lassen und seine Begleitung vollkommen ausgeblendet, ihr nur noch den Part der naiven Freundin gelassen. Irgendwie passen die beiden Teile meiner Meinung nach nicht zusammen.

Dein Prot ist ausgebrannt, sehnt sich nach Abstand, möchte allein sein. Ein Spaziergang um den See, dass wäre genau das richtige. Doch seine Freundin will unbedingt mit. Das passt ihm zwar gar nicht, er möchte sie aber nicht verärgern.
So, hier wäre doch enorm viel Konfliktpotential vorhanden, wenn du nur seine Freundin mehr in's Spiel bringen würdest. Ich bekomme nicht das Gefühl, dass er Angst hat sie zu verlieren.
Es reicht ja, ihr ein Küsschen auf die Nase zu geben und die Welt ist wieder in Ordnung.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen.
Nur bietet mir der zweite Teil zuwenig Spannung, ich empfinde Längen beim Lesen.
Die Schlussfrage finde ich unlogisch oder eben naiv, wolltest du das?

„Na, bist du jetzt glücklich, dass ich mitgekommen bin?“
Ich starre sie kurz an. Wie immer fehlen mir die Worte ...
Mir auch, sie müsste doch eigentlich an seinem Gesichtsausdruck ablesen können, dass seine Stimmung im Keller ist. ;)

Lieben Gruss
./

 

hi elisha,

also ich find die geschichte beängstigend real geschrieben, ich habe mich schaudernd wiedererkannt.
dieses lähmende gefühl kommt perfekt rüber (zumindest zu mir, die ich es kenne), wenn man sich wünscht, das leben würde einfach so weiter an einem vorbeiziehen und einen in ruhe lassen und man könnte einfach so stehen bleiben und NACHDENKEN. aber da sind doch immer die andern, die einen mit ihrem wortschwall, ihrem lärm, ihrem wunsch nach körperkontakt stören und die gedanken unterbrechen, die aber doch gedacht werden müssen.
solche menschen wirken asozial, ungesellig und sind doch oft die, die am meisten reflektieren und situationen am besten einschätzen.

hat mir wirklich gut gefallen,

h.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Dotslash
Das freut mich ja besonders, dass du die Geschichte kommentierst, wo ich doch aus Versehen einen Titel von dir, nämlich Ausgebrannt benutzt habe. Dafür sei hier geworben.;)

Ich freute mich auf so etwas wie einen Kampfdialog zwischen den Geschlechtern. Doch dann hast du deinen Prot sich den ganzen Weg um den See nur noch selbstbemitleiden lassen
Nun, der Prot ist eben passiv aggressiv , seine Freundin naiv und unsensibel. (Deshalb auch der Schluss.) Und sie leiden beide aneinander.
Ich bekomme nicht das Gefühl, dass er Angst hat sie zu verlieren.
Vielleicht hat er das auch nicht, vielleicht meint er sogar, sie wie sein ganzes belastendes Leben loswerden zu wollen.

Den Kampfdialog nehme ich mal als Anstoss für eine neue Geschichte mit, mal sehen.

Gruß, Elisha

P.S. @Groper und @TanteHildegard: euch antworte ich später!

 

@Groper

Listen: die kunst besteht mitunter im weglassen, nicht in der langatmigkeit...
Damit rätst du mir genau zu dem, was in deinen Geschichten meistens bemängelt wird ;)

prospekten über das ruhrgebiet
Oh, hab ich das erwähnt? Vielleicht werde ich ja noch eine Heimatdichterin?*g*

Danke, Groper, dass du dich zu später Stunde durch den ganzen Text gearbeitet hast und schade, dass es dir keinen Spaß gemacht hat.

Trotz meiner flapsigen Antwort oben habe ich über deinen Vorschlag nachgedacht; vielleicht hat das ja auch mal Auswirkungen auf mein Schreiben.

@Tante Hildegard

also ich find die geschichte beängstigend real geschrieben, ich habe mich schaudernd wiedererkannt.
Seit ich die Geschichte geschrieben habe, rätsele ich auch darüber, was die Figuren mit mir zu tun haben ;)

Ich fühle mich von deiner Interpretation auch gut verstanden und danke dir für das Lob.

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha

wieder eine Kg in der nicht viel passiert. du weißt ja... ich brauch action.
Aber hier beschränkst du dich ja auf das Gedankengut des Prots und ich hab teilweise Gefallen dran gefunden.
Auch ich gehöre zu den Leuten, denen man erst noch beweisen muss wie schön das Ruhrgebiet sein kann. ich wohne ja nicht weit entfernt, und ich hab auch schon in Wuppertal gewohnt, (nicht das du sagst ich wüßte nicht wovon ich spreche) und in Bochum auch schon aber nur für 2 wochen.
und es behagt mir dort nicht. meinetwegen hättest du da auch mehr schreiben können, hätte mich interessiert, was du da so toll findest.
die wunderschöne landschaft? (höhö)
Ansonsten ist mir das Weibchen zu passiv.
Des weiteren ansonsten gefällt mir MM und wie du beschrieben hast, dass sich eine Beziehung auf solchen rein sexuellen Spielchen aufrecht erhalten lässt.

Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elisha,

mir hat der Anfang deiner Geschichte sehr gut gefallen: Das Erlebnis, von einem Redeschwall überschwemt zu werden, hast du gut rübergebracht. Dasselbe gilt für das peinliche Gefühl, das der Ich-Erzähler hat, als er mit einer unpassenden Äußerung wieder in die Unterhaltung einsteigt.

Hier sind die Dialogfetzen sehr atmosphärisch (z.B. „Du hörst ja überhaupt nicht zu!“) und die Gestik passt gut dazu (Sie bleibt abrupt stehen, stemmt die Hände in die Hüften). Schön ist auch die Erwähnung der Gänse.

Aber nach dieser Stelle wird es für mein Gefühl irgendwie dünn...

Da kommt dann die Bemerkung, wie schön das Ruhrgebiet ist. Das mag ja so sein, aber du vermittelst mir dieses Erlebnis nicht, es bleibt eine Behauptung...

Und dann kommen fast nur noch Reflexionen, Erinnerungen, und ein paar Beobachtungen, die mir sinnlos erscheinen: Ein Schild, ein paar Sommersprossen, ein Mann pfeift seinen Hund zurück, und ein Pärchen nimmt das Kleinkind zwischen sich. Oder diese ominöse MM. Das passt für mich alles nicht so richtig zum Thema der Geschichte.

Der Kern dieser Story war für mich: Ein Therapeut, dessen Job das Zuhören ist, mag nicht privat auch noch von der eigenen Freundin/Frau belabert werden. Und dazu passt auch der vorletzte Satz, der meiner Ansicht nach die Pointe ist: Wie immer fehlen mir die Worte. Das bedeutet für mich: Diesem Typ, der so genau zuhören muss, fehlt die Gabe des Redens. Ein schönes Ende, ein guter Schluss. Zu meinem Erlebnis dieses Textes würde die Überschrift "Mir fehlen die Worte" besser passen als "Ausgebrannt".

Fazit: Der Anfang und die letzten paar Sätze haben mir sehr gut gefallen, aber in den hinteren zwei Dritteln der Story würde ich stark kürzen.

Grüße,
dein Stefan

P.S. Ich habe meine Anmerkung VOR der Lektüre der Kommentare geschrieben - Ehrenwort. Das finde ich wichtig, weil ich weiß, wie leicht man sich beeinflussen lässt. Aber post scriptum fällt mir auf, dass dotslash das gleiche Gefühl hatte wie ich. Auch ihm hat der Anfang am besten gefallen. Mir hat das Ende aber sehr gut gefallen ...

 

[SPAM]

Zu meinem Erlebnis dieses Textes würde die Überschrift "Mir fehlen die Worte" besser passen als "Ausgebrannt".
...und ich hätte den Titel wieder für mich alleine. :D
[/SPAM]

 

Zu meinem Erlebnis dieses Textes würde die Überschrift "Mir fehlen die Worte" besser passen als "Ausgebrannt".

Hat was, der Alternativvorschlag. Aber mit "Ausgebrannt" wird die Lethargie, die der Prot seiner Situation gegenüber an den Tag legt, besser ins Licht gesetzt.

 

Hi Elisha,

es ist ja schon einiges zu deiner KG gesagt worden, und alles ist irgendwo richtig.
Zuersteinmal kann ich dir sagen, dass mir deine Geschichte gefallen hat, weil sie die Situation vieler Ehen oder Beziehungen schildert.
Zum zweiten, könntest du sie wirklich um einiges kürzen.
Z.B. die Gefängniszene ist viel zu ausführlich. Hier dachte ich: daraus könnte man eine zweite KG machen.
In fast jedem Absatz ist mindestens ein Satz zuviel.

hier:

Dieses blöde Klischee: Ein Mann – ein Wort. Eine Frau – ein Wörterbuch. Dabei weiß ich doch, dass wir in verschiedenen Lebensbereichen sind.
das könntest du m. E. streichen. Du brauchst nicht darauf hinzuweisen. Du beschreibst es ja in der Gesch.
Und so sind noch einige überflüssige Hinweise (Sätze) darin.

Deine Stimmungsbilder hingegen finde ich gut. Dass dein Prot sie bemerkt, zeigt, wie sehr er sich nach Ruhe und in sich gekehrt sein sehnt.
Er empfindet sein Leben nur noch als Pflicht. Nichts macht mehr Freude. Sein Inneres ist taub. Er weiß nicht mehr ob er "empfindet".
Eine Woche Schlaflabor wäre nicht schlecht. (das wünsche ich mir immer, wenn ich an so einem Punkt angekommen bin):Pfeif:

Auch dass du seine Freundin nicht groß in Szene stellst, finde ich okay. Es kam dir, so denke ich, nur auf deinen Prot an.

Ich hätte dir gerne noch mehr zu deiner KG gesagt, aber von einer Sekunde auf die andere, raubt mir jetzt die Müdigkeit meine Gedanken.:schiel:

Wie gesagt, trotz der obigen Punkte, habe ich deine KG gerne gelesen.

lieben Gruß, coleratio

 

@all

Beim Lesen der Kommentare spüre ich etwas Wesenhaftes, das hinter mir schwebt und an meiner Schulter zupft.
"Was machen die da?"
Ich brauche mich nicht umzudrehen. "Hi, Prot."
"Ja, hi Aut, aber sag doch mal ..."
"Die diskutieren über einen neuen Titel."
"Dürfen die das? Das ist doch ..." Prot ist aufgeregt.
"Doch, dürfen sie", beruhige ich.
"<Wie immer fehlen mir die Worte>? Schlimm genug, dass du das geschrieben hast. Das ist doch nur ein Symptom!"
"Stimmt. Du bist ausgebrannt, ich weiß. Aber ein bisschen viel Jammern ist schon drin, oder?"
"..."
"Ich drucke mir das mal aus und geh noch mal drüber. Vielleicht finde ich ja was zum Straffen."
"Aber verständlich soll es ..."
"Weißt du was, da fragen wir die anderen wieder"

Gruß, Elisha ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr,

ich habe die Geschichte jetzt ein paar Tage liegengelassen, nach Stellen fürs Straffen gesucht, überlegt, ob die Freundin nicht doch aggressiver sein sollte ...Nö, das wäre dann alles was anderes, als ich schreiben wollte und geschrieben habe. Trotzdem danke für die Anregungen!


@Aris

Auch ich gehöre zu den Leuten, denen man erst noch beweisen muss wie schön das Ruhrgebiet sein kann. ich wohne ja nicht weit entfernt, und ich hab auch schon in Wuppertal gewohnt, (nicht das du sagst ich wüßte nicht wovon ich spreche) ...
*Heimatdichtermodus an* WUPPERTAL? DAS IST DOCH NICHT DAS RUHRGEBIET! *Heimatdichtermodus aus*

Des weiteren ansonsten gefällt mir MM und wie du beschrieben hast, dass sich eine Beziehung auf solchen rein sexuellen Spielchen aufrecht erhalten lässt.
Eben nicht! Dass solche Spiele möglich waren, zeigt noch eine gewisse Leichtigkeit, die aber zum Zeitpunkt des Spaziergangs nicht mehr existiert.


@Groper

groper hat noch nie zuviel auf einmal in eine geschichte reingestopft: immer nur das allernotwendigste, den rest muss man sich selber dazu machen...
Das meinte ich doch. Dir sagt man immer, erkläre doch dieses und jenes im Text; für deinen Geschmack bin ich zu explizit - und geschwätzig. Ich will, dass es zusammenpasst und logisch aufeinander aufbaut; da passen wir nicht übereinander. (Es sei denn, du magst Das böse Ende. Die deutet ja nur an.)


@Leixoletti

mir hat der Anfang deiner Geschichte sehr gut gefallen: Das Erlebnis, von einem Redeschwall überschwemt zu werden, hast du gut rübergebracht. Dasselbe gilt für das peinliche Gefühl, das der Ich-Erzähler hat, als er mit einer unpassenden Äußerung wieder in die Unterhaltung einsteigt.

Hier sind die Dialogfetzen sehr atmosphärisch (z.B. „Du hörst ja überhaupt nicht zu!“) und die Gestik passt gut dazu (Sie bleibt abrupt stehen, stemmt die Hände in die Hüften). Schön ist auch die Erwähnung der Gänse.

Ja, ich habe überlegt, ob es so weitergehen könnte. Aber der Prot driftet doch immer mehr ab,will keinen Kontakt mehr, versucht sich zu besinnen. Deshalb finde ich den rest schon stimmig, auch wenn ein (von Dotslash vorgeschlagener) Kampfdialog mehr Action enthalten hätte.

Zu meinem Erlebnis dieses Textes würde die Überschrift "Mir fehlen die Worte" besser passen als "Ausgebrannt".
Wie der "Prot" im vorigen Kommentar sagt ;) :
..."<Wie immer fehlen mir die Worte>? Schlimm genug, dass du das geschrieben hast. Das ist doch nur ein Symptom!"

"Stimmt. Du bist ausgebrannt, ich weiß. ..."

das Fehlen der Worte ist nur ein Symptom für das Ausgebranntsein.


@Dotslash
:sealed:
Hat die Werbung was gebracht? :D


@Coleratio
KÜRZEN? MEINE GESCHICHTE? :D
Ich habe die Sätze abgeklopft; schwierig, für die einen soll ich die Schönheit des Ruhrgebiets plastischer machen, für dich (und Groper) ist vieles an Info überflüssig. Die genannten Sätze finde ich wichtig. Die Gefängnisszene ist doch bedeutend, weil die Schlüsselszene (Jennifer will nicht mit dem Prot über dessen Probleme reden) damit vorbereitet wird.
Trotzdem hätte ich gern noch den Katalog wegzulassender Sätze; vllt könnte ich mich in dem einen oder anderen Fall ja überzeugen lassen ...Bist du noch/wieder munter? ;)

Gruß, Elisha

 

Macht schon nachdenklich, diese Geschichte und so mancher vergleicht wohl seine Gedanken mit denen Deines Prot.
Ich auch und gottseidank sind meine anders.
Allerdings hat mich das Ende etwas enttäuscht.
Der soll sich von seiner Frau trennen oder gemeinsam an der Beziehung arbeiten.
Gruß
3

 

@Dreimeier,

Macht schon nachdenklich, diese Geschichte und so mancher vergleicht wohl seine Gedanken mit denen Deines Prot. - Ich auch und gottseidank sind meine anders.
:D Meine natürlich auch, und die meines Liebsten erst ...weiß auch nicht, wie ich darauf gekommen bin ...

Allerdings hat mich das Ende etwas enttäuscht.
Aber in der Geschichte ist es doch konsequent. Die Prots müssen ja nicht immer lernen (vgl. Götterdämmerung), Hauptsache die Leser sehen, was Sache ist ...

Der soll sich von seiner Frau trennen oder gemeinsam an der Beziehung arbeiten.
Definitiv in die Beratung ... Ich bin doch die, die über ihre Prots immer sagt, dass sie richtig kommunizieren lernen sollten. ;) Vielleicht sollte ich mal einen Kurs anbieten? :idee: Und im Beruf sollte er auch was ändern, oder? Vielleicht Kurse geben? :sealed:

Gruß, Elisha

 

hallo elisha,

diese geschichte ist ein abriss aus einem wirklich sehr alltäglichen leben. monotonie und routine sind feinde. wir brauchen abwechslung und herausforderungen. aber ich sage nichts neues. und etwas neues sagst du auch nicht. vielmehr legst du das schwergewicht in die selbstdarstellung. dabei fängst du emotional an und wechselst später in eine informationsindustrie. das problem dabei und in deiner geschichte ist, dass der leser keinen faden erkennt, den er greifen könnte. ihm wird die intention nicht deutlich. als dann die informationen noch einfliessen, scheitert der leser darin, einen zusammenhang dazu zu finden. grundsätzlich ergibt alles natürlich eine teilweisige selbstdarstellung, wobei jennifer charakterarm ausgeht. sie wird fast gar nicht beschrieben, ausser dass sie durchhaltestark ist, leicht verzeiht und wirklich noch an die liebe zwischen ihnen glaubt.
so wie diese geschichte fliesst, so geht sie auch zu ende. einfach so. runde um den see, zurück in den alltag. und damit gibt es kein ergebnis. ich hatte gehofft, es würde mehr geschehen!
erzählttechnisch gefällt mir das aber ausgezeichnet gut. schön ruhig und kurzweilig geschrieben, eine motivation, diese geschichte, in der ja nichts passiert, bis zum ende zu lesen. erzählstil ist sehr gut gewählt!

im einzelnen habe ich noch:

Dabei weiß ich doch, dass wir in verschiedenen Lebensbereichen sind.

"sind" was sind? oder "leben" anstatt sind, und weil das doppelt ist vielleicht "existieren" oder noch besser "wirken"?

„6 mal 9 Diagonale“

schreibe zahlen besser aus.

Selbst Jennifer strahlt, legt ihre kleine Hand in meine.

also was ist jennifer denn? ein kind oder eine frau? frauen haben zierliche hände. kinder haben kleine hände. der leser könnte an dieser stelle verwirrt werden.

fazit: wie du schreibst, gefällt mir gut. ich wünschte mir aber, dass dieses erzähltalent für geschichten verwendet würde, in denen mehr geschieht, in denen der inhalt ebenso gut überzeugt.

bis dann

barde

 

@Barde

also was ist jennifer denn? ein kind oder eine frau? frauen haben zierliche hände. kinder haben kleine hände. der leser könnte an dieser stelle verwirrt werden.
Eine Kindfrau: klein und naiv . Ich überlege mir das noch mit"zierlich", wenn es zu Verwirrung mir einer kleinen Hand führt.

vielmehr legst du das schwergewicht in die selbstdarstellung. dabei fängst du emotional an und wechselst später in eine informationsindustrie.
Ja, der Erzählstil ändert sich, aber ich finde die Infos wichtig, um die Beziehung zu verstehen

das problem dabei und in deiner geschichte ist, dass der leser keinen faden erkennt, den er greifen könnte.
Nein??? :confused: Ich dachte, der rote Faden sei der Zustand des Prots, zuerst seine Geisitesabwesenheit und dann seine Reflexion darüber.:hmm:

Danke für dein explizites Fazit. :) Schade, dass dir der Inhalt nicht reicht! :shy:

Bochumer Gruß, Elisha

 

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