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Bücher abbrechen

Alter, ernst, hör auf Bücher zu verstümmeln. Lies im Winter halt dünne Bücher und nicht irgendwelche Schinken. Tut mir schon weh, wenn ich Tapetenmesser und Buch in einem Satz lesen muss.

Ps. Falls es wen interessiert : hab das Buch abgebrochen. Ein kleiner Schritt für mich, ein großer für die Menschheit. Oder in dem Fall wohl eher umgekehrt. ;p

 
Zuletzt bearbeitet:

lö Scheff schrieb:
Ich hoffe das ist ein Scherz!

dot schrieb:
Das ist ja krass, offshore!

Tscho schrieb:
Alter, ernst, hör auf Bücher zu verstümmeln.
Jetzt mal im Ernst: Wo ist das Problem?
Erstens mache ich das nur mit Taschenbüchern, zweitens klebe ich sie, sofern sie's wert sind, anschließend wieder sorgsam mit Tixo zusammen und drittens reden wir von unbelebter Materie und nicht von Babys oder jungen Katzen.
(Und viertens platzt mein Bücherregal aus allen Nähten und ich hab keine Lust, mir schon wieder ein neues zu bauen.)

 

Ahoi,

zum Thema »Bücher abbrechen« erzähl´ich euch, wie ich das halte:
Bücher, die ich liebe und regelrecht verschlinge, breche ich immer 20 bis 30 Seiten vor dem Ende ab - ich kann die einfach nicht fertig lesen. :heul: Warum? Weil die Leute aus dem Buch zu meinen Freunden geworden sind. Ich kenne sie ganz genau - ihre Vorlieben, ihre Abneigungen, ihre schwarzen Seelen. Ich lebe, liebe und leide mit denen. Ein Buch zu Ende lesen heißt für mich, Abschied zu nehmen von etwas Vertrautem, von etwas, das mir Freude gemacht hat. Das fällt mir brutal schwer, denn ich hasse Abschiede. Ich lese dann einige Tage oder Wochen nicht weiter und entwöhne mich somit langsam. Dann erst bin ich bereit für das Finale. Jetzt kann ich das Buch fertig lesen, ins Regal stellen oder der Bücherei zurückbringen und gut ists.

Den Büchern die ich nicht mag oder die mir nicht gefallen, gebe ich aber immer eine zweite oder dritte Chance. Mir geht es da wie Jobär: Es kommt sehr auf die Stimmung/Lebenslage an, in der ich mich befinde. Manchmal fehlte/fehlt mir auch die nötige Reife oder ich war/bin nicht sensibel genug für das Thema. Mit David Copperfield von Charles Dickens, den ich im Alter von dreizehn Jahren zu Ostern bekam, konnte ich zunächst nichts anfangen - später habe ich ihn verschlungen und mich gefragt, warum das so war. Ich denke: alles braucht seine Zeit.
Ich werfe aber niemals ein Buch weg - aus Respekt vor dem Autor oder, wenn es ein Geschenk war, vor dem der es mir schenkte. Ich verschenke oder spende gelegentlich mal eins oder zwei ... Den Copperfield habe ich immer noch und gebe ihn nie wieder her - den bekam ich von meiner Großmutter und damals gab es noch den wunderschönen Brauch, dem Beschenkten eine Widmung ins Buch zu schreiben ;)

Lieber Gruß
Tintenfass

 

ernst offshore

nachdem ich dieses elektronische Lesegerät in eine Schublade gesteckt und zugeschlossen habe, kommt auch wieder das Problem, dass dicke Schinken (oder Ziegel) schwer zu handhaben sind. Da ist die Idee, das Buch zu teilen, gar nicht schlecht. Habe ich früher mit einigen wissenschaftlichen Wälzern angestellt, weil die anders gar nicht zu handhaben waren. Eben gerade hatte ich ein Buch, bei dem 32 Seiten doppelt vorhanden waren. Glücklicherweise waren auch alle anderen Seiten da. Da habe ich auch überlegt, die doppelten Seiten herauszutrennen. Und ein gebundenes Buch habe ich ganz einfach totaloperiert, so dass ich knapp 1000 lose Seiten hatte. Aber nur so konnte ich die wichtigen Seiten einwandfrei scannen.
Wenn ich Buchstaben ausradieren oder Seiten zerfetzen würde - das täte mir weh, aber ein Buch sorgfältig auseinanderschneiden, finde ich in Ordnung.

Und dass es heute noch Menschen gibt, die ihre Bücher beerdigen - das steht ohnehin in einem anderen Buch.

 

Hier tun sich Abgründe auf!

 

Ja!
Bücher werden zerrissen oder aus Angst die Figuren zu verlieren, nicht zu Ende gelesen oder zwanghaft zu ende gelesen, weil man unbedingt wissen möchte, für wen sich Bella entscheidet. :p

 

Zu Bücher zerschneiden oder wegwerfen: ich habe zu Büchern ein ähnliches Verhältnis wie zu Lebensmitteln. Die wirft man nicht rum und schon gar nicht weg, sondern behandelt sie gut. Dabei finde ich es völlig unproblematisch, wenn ein Buch mal Fettflecken oder Eselsohren abkriegt. Gehört dazu. Quasi die Patina eines Buches.

Wenn man Bücher zerstört, muss ich immer an Bücherverbrennungen denken. Lieber verkaufe ich Bücher, die ich nicht mehr haben will.

 

weil man unbedingt wissen möchte, für wen sich Bella entscheidet. :p
Nein, ich wollte wissen, ob diese obernervige Tussi endlich irgendwann abkratzt. :p

 

Ach Jo, ich hab mehr Bücher abgebrochen als fertig gelesen. Geht mir auch mit Filmen so. Wenn ich nach zehn Minuten merke, dass es Zeitverschwendung ist, schalt ich aus. Auch Bücher, die ich mir gekauft hab. Ich hab oft so ein Gefühl, dass mich ein Buch gerade voll ausbremst, dass ich genau das jetzt nicht brauche. Oder es ist einfach erstaunlich schlecht geschrieben. Dann stell ich es ins Regal, in die zweite Reihe, wo ichs nicht sehen muss. Und das passiert echt häufig bei mir. Auch bei den ganz, ganz Großen. Das hat was mit Wellenlänge zu tun. Wenn ich mit dem Kerl keine Verbindung kriege, oder der KerlIn, dann können das andere abfeiern, wie sie wollen. Man hat einfach nicht alle Kanäle immer offen, und manchmal kommt ein Buch auch einfach zur falschen Zeit. Aber was sind denn zehn Euro gegen 30 Stunden Lebenszeit? Meine Güte, ich hab das Gefühl, es gibt genug geile Bücher, dass man das ganze Leben lang immer was Gutes lesen kann, was einen flasht, man muss eben aussortieren. Aber in keinem Fall was lesen, was einem nicht gefällt.

 

*Meine Güte, ich hab das Gefühl, es gibt genug geile Bücher, dass man das ganze Leben lang immer was Gutes lesen kann, was einen flasht, man muss eben aussortieren.*
!!

 

Ganz ehrlich: Bücher und Filme, die mich wirklich geflasht haben, so richtig, gibt es vielleicht jeweils zehn, nicht mehr. Wo wirklich alles passt.

 

Dann hast du einfach ein schlechtes Händchen bei der Auswahl. Ich hab allein letztes Jahr schon locker zehn gelesen, die mich geflashed haben.

 

Echt? Letztes Jahr hatte ich ein gutes Jahr: fünf, sechs Titel. Kann sein. Schmeiß ma paar Namen rüber!:D

 

Na ja, ich hatte Glück, ich hab letztes Jahr erst John Green entdeckt, konnte mir also das komplette Schaffenswerk reinleiern. Und davon war wirklich jeder Roman ein Treffer. Sind allerdings keine Bücher für harte Männer. :D

 

Okay, jimmy, Bücher, bei denen alles passt, finde ich auch kaum. Wenn du das unter "was dich flasht" verstehst, geb ich dir recht. Ich meine Bücher, die man gut lesen kann, wo man zum Nachdenken angeregt wird oder den Stil geil findet, oder wo man sich selbst verstanden fühlt, oder wo man eine neue Sichtweise gezeigt bekommt, die man gut nachvollziehen kann. Aber dass alles passt, kommt höchst selten bei mir vor.

 

Kann es sein, dass die Wichtigkeit von Büchern und überhaupt von lesen von den Leuten hier im Forum im Vergleich zum (unpackbar spannenden, hirnzerfetzenden, abenteuerlichen, großartigen) wirklichen Leben einfach maßlos überschätzt wird?
Also wenn ich mir das kollektive Herumgeflenne wegen ein paar zerschnittener Bücher so anschau, glaub ich das beinahe.
:D

 

Wer Bücher zerschneidet, kann sich mal kein Stück aus dem Fenster lehnen. :p

 

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