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Bacchus letztes Fest

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15.07.2005
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Bacchus letztes Fest

Bacchus' letztes Fest

Haben Sie sich schon einmal überlegt, was Sie tun würden, wenn Sie nur noch 36 Stunden zu leben hätten?

Mir ist dieses Unglück widerfahren, und wenn ich Glück habe, bleibt mir nun gerade noch Zeit, meine Geschichte zu erzählen.

Vermutlich war ich einer der besten Gentechniker der letzten beiden Dekaden. Talentiert war ich, wenn es darum ging, neue Varianten für Problemlösungen zu finden. In der Genforschung, besonders im Bereich der Virengenetik, steht man oft vor besonders ungewöhnlichen Problemen, die man weder erwartet, noch berechnet hat, und deren Lösung sich einer simplen Arithmetik ebenso entziehen wie ihr Erscheinen. Dabei ist das, was die Virengenetik betreibt, eigentlich sehr einfach und folgt prinzipiell stets derselben Formel. Nicht selten jedoch reagieren die Forschungsobjekte anders als man es berechnet hat und in einem solchen Fall kann es fast Ewigkeiten dauern, bis man eine Lösung gefunden hat.

Ich hatte meine Fähigkeiten in die Dienste einer der größten amerikanischen Firmen gestellt: Genetic Systems, GeneSys.

Auf das, was wir dort taten, bin ich nicht gerade stolz. Als ich nach meinem Studium angefangen hatte, waren auch wir nur ein pharmazeutischer Konzern gewesen. Ich bekam einen acht-Jahres-Vertrag und mehr Forschungsgelder als ich hätte ausgeben können. Dass so ein Glück nicht lange halten konnte, kam mir nicht in den Sinn, wurde mir jedoch schmerzlich bewusst, als unsere Firma nur drei Jahre später abstürzte. Wir hatten ein künstliches Protein entwickelt, welches, einmal in den Körper eingeschleust, dort selbständig reproduziert wurde und ein hervorragendes Mittel gegen die Bluterkrankheit darstellte.

Leider bekamen wir mit einem Mal unerwartete Probleme: Bei den Tierversuchen war uns nie etwas aufgefallen, also hatten wir bereits mit Humanversuchen begonnen. Das Protein zeigte Erfolg und war bereits zur Anmeldung und Überprüfung gegeben worden, als uns achtzig Prozent unserer Versuchspersonen wegstarben. Es dauerte Wochen, bis wir herausfanden, was geschehen war: Bei einigen Personen verbanden sich unsere optimierten Proteine mit anderen zu einem Enzym, das die Magenschleimhäute seiner Opfer zersetzte.

Trotz aller Talente in meiner Abteilung, der Gelder, der Möglichkeiten, gelang es uns nicht, herauszufinden, womit sich dieses unerwartete Verhalten der Proteine erklären ließ. Und schon gar nicht gelang es uns, die Opfer wieder lebendig zu machen.

Die Prozesswelle spülte unsere Aktien aus der Wall Street und uns von der Karte der medizinischen Institutionen, und direkt in die Hände eines ruchlosen Millionärs namens Morgan.

Morgan war Sympathisant hochrangiger Militärs, ein Mann mit Beziehungen, und wer in der Firma blieb, produzierte von da an biologische Waffen.

Ich war damit nicht einverstanden, hatte durch die Krise des Konzerns jedoch stark an Mitspracherecht eingebüßt. Also fügte ich mich vorerst in mein Schicksal, und begann Verhandlungen mit anderen Konzernen zu schließen, in der Hoffnung, dass mich jemand aus meinem Vertrag kaufen würde. Das Glück winkte mir ein letztes Mal aus der Ferne zu, als ein anderer großer Pharmakonzern Interesse zeigte, jedoch ebenfalls klar machte, dass ich meine Zeit bei GeneSys würde absitzen müssen.

In meinem letzten Jahr entwickelten wir Bacchus.

Bacchus war als biologischer Kampfvirus zur Tröpfchenübertragung gedacht. Einmal im Blutkreislauf des Opfers angelangt, erfährt das Opfer eine tödlich überhöhte Ausschüttung an Adrenalin und Endorphinen, die es übermütig machen, ausbrennen und schließlich tötet. Wer von Bacchus infiziert wird, ist für die Dauer bis zum Tode -36 Stunden- zu fast allem fähig, verliert jegliche Angst und besteht nur noch aus Gewalt, Übermut und Tatendrang. Nach 36 Stunden steigert das Virus die Adrenalinausschüttung so extrem, dass das Opfer an einer schlichten Überdosis stirbt.

Ursprünglich war Bacchus nicht als Waffe, sondern als Rauschmittel für unsere eigenen Soldaten gedacht, denn Bacchus steigert die Kampffähigkeiten eines Menschen bis zum Vierfachen. Wir waren noch dabei, einen Weg zu finden, Bacchus’ Wirkung dahingehend abzuschwächen, dass es nicht mehr tötete, doch das Militär nahm unsere damalige Version bereits mit seiner tödlichen Wirkung ab. Eine Waffe mehr im Arsenal, so hieß es, konnte nicht schaden.

Unser Problem bestand unter anderem darin, dass sich für diese, die Erste, Version von Bacchus, kein Gegenmittel fand. Ein tödliches Mittel zu finden hatte nicht auf unserem Programm gestanden, daher war die Suche nach einem Gegenmittel lediglich eine Idee, als ich mich infizierte.

Wir hatten Bacchus-1 ein bisschen verändert und waren wieder einmal voller Hoffnung, es wäre nicht tödlich. In der Virengenetik ein Vorgehen, das viel zu oft gepflegt wird: Man dreht ein Schräubchen hier und ein Rädchen dort, ohne zu wissen, was das bewirken wird. Dann lässt man die Viren auf einen lebenden Metabolismus los und beobachtet die Wirkung. In diesem Fall gehörte der zur Verfügung stehende Versuchsmetabolismus einer Beutelratte. Ich setzte die Nadel an, das Tier machte einen kräftigen Fluchtversuch, und die Nadelspritze stach direkt in meinen Handrücken.

Die Gefühle, die einen in so einem Moment überwältigen, zu beschreiben ist eigentlich nicht möglich. Man verliert auf einen Schlag jegliche Hoffnung, obwohl man gleichzeitig doch hofft, es wäre ein Fehler oder alles nicht so schlimm, und der Virus wäre gar nicht in die eigene Blutbahn geraten.

Eine schnelle Blutprobe nahm mir diese letzte Hoffnung. Mittlerweile hatten wir Bacchus soweit abschwächen können, dass es nicht mehr über Tröpfchen, sondern nur noch durch Blutübertragung weitergegeben werden konnte, doch machte das meine Situation nicht erträglicher. Man gab mir acht Stunden, meine Dinge zu erledigen, bevor ich mich in Quarantäne zu begeben hatte. Ich war ein vernünftiger und verantwortungsvoller Wissenschaftler, ungebunden und frei von Verpflichtungen, bereit, mich an die Abmachung zu halten.

36 Stunden mögen eine lange Zeit sein, aber für mich schrumpften sie mit einem Mal zu einer einzigen Sekunde zusammen. Alleine wenn ich schlief, konnten schon bis zu acht Stunden davon im Nichts verschwunden sein, dann blieben mir nur noch achtundzwanzig.

Zu Hause dachte ich daran, was ich mit meiner knappen Zeit anfangen wollte. Mittlerweile war ich seit vier Stunden infiziert. Der Countdown lief.

Wenn ich auch geplant hatte, mich nach einigen Stunden wieder in die Obhut meiner Firma zu begeben, hatte ich die Wirkung des Virus nicht bedacht. Ich wurde euphorisch, geradezu schwerelos glücklich und hoffnungsvoll. In mir machte sich eine Art von Gleichgültigkeit breit, die ich nie zuvor erlebt oder erwartet hatte. Ich fühlte mich unzerstörbar, übermächtig, makellos. In diesem Zustand beschloss ich, all das zu tun und zu erleben, was ich schon immer hatte tun und erleben wollen.

Ich zog durch die Stadt.

Normalerweise war ich ein schüchterner, eifriger Bücherwurm, ein Mann, der eine Frau nicht ansprechen würde, die nackt auf meinem Schoß sitzen und mich küssen würde. In dieser Nacht jedoch tänzelte ich durch die neonbeschienenen Boulevards, quatschte jede Frau an, die mir attraktiv erschien, oder die wirkte, als würde sie es mögen, angesprochen zu werden. Der Virus konnte ausschließlich über das Blut übertragen werden und nicht durch Geschlechtsverkehr, was mein Gewissen in jenem Moment beruhigt haben mag. Der Ehrlichkeit halber muss ich jedoch gestehen: Zu jenem Zeitpunkt wäre es mir auch absolut egal gewesen, wie und wodurch ich Bacchus hätte übertragen können.

Sie aber, die eine, sah ich in einer der Bars, durch die ich nun schon seit Stunden tingelte und sprach sie genauso offen an wie jede andere, die ich bisher gesehen hatte. Im Unterschied zu den anderen hatte ich bei dieser jedoch Erfolg.

Die Stunde im Hotel ist einer genauen Schilderung hier vermutlich nicht wert, zumal ich mich bereits wieder in meine Hose zwängte und aus der Tür stürmte, während ich meinen Saft noch aus mir herauspumpte. Zu begierig war ich darauf, zu erleben, zu tun, zu machen. Ich hatte Schweiß auf der Stirn und Heuschrecken im Magen, die einen irren Tanz aufführten, mich atemlos weiter durch die nächtlichen Strassen jagten.

Ich war seit zwölf Stunden infiziert. Suchtrupps hatten meine Wohnung gestürmt und durchkämmten die Strassen nach mir. Ein letztes mal sah ich auf meine Uhr, bevor ich sie ungeduldig von meinem Handgelenk riss und mit Kraft gegen eine Hauswand schmetterte, dass sie in Dutzenden winziger Metallteilchen wie Feuerwerk durch die Nacht spritzte.

Ich stampfte durch die Straßen, summte und sang gleichzeitig, schnippte mit den Fingern und machte gelegentliche Tanzschritte. In einer dunklen Gasse traf ich ein junges Paar, vielleicht siebzehn Jahre alt. Sie hatte sich verliebt an ihn gekuschelt, er hielt sie wärmend im Arm, als ich ihm meinen Fuß in den Magen rammte, den Ellbogen ins Gesicht schlug, und der Frau mit einem Freudenschrei die Stirn auf die Nase hämmerte. Beide brachen zusammen, und ich trat einige Minuten auf sie ein.

Weshalb ich das tat, war mir selbst ein Rätsel. Ich nahm knapp zwanzig Dollar aus seiner Brieftasche, sang und summte, während ich ihm noch ein paar Mal ins sein blutüberströmtes Gesicht trat, und tänzelte weiter.

Zwanzig Stunden war meine Infizierung her, als mein Zustand den von blanker Raserei erreichte.

Im Park fand ich fünf Obdachlose, die schwer betrunken um einen kleinen Drahtkorb herumhockten. Was genau ich ihnen antat, weiß ich nicht mehr. Meine Erinnerung besteht aus Schreien, Gewalt, Blut und Knochen, Draht, den ich durch weiches Fleisch jage, Augen, die unter dem Druck meiner Finger aufbrechen und ein Schwall milchig gelbe Masse, die über meine Finger trieft.

Ein Paar, das spazieren ging, sah mich, schnaubend rannte ich hinter ihnen her, meine Beine brannten vor Energie, ich flog durch den Park, trieb meine Fäuste wieder und wieder in rotes, knochiges Fleisch, stieß Rufe der Freude und des Kampfes aus, spuckte in ihre zerstörten Gesichter.

Und irgendwie, obwohl ich nichts anderes mehr zu sehen schien als meinen Rausch, spürte ich, dass dies erst der Anfang sein würde. Das ich gerade erst begann, mein wahres Potential zu entdecken.

Eine Großstadt in der Nacht ist eine Oase, um all die Aggressionen auszuleben, die jeder in sich trägt. Jeder, selbst die, denen man es nicht ansieht, sind erfüllt von Wut, Frustration, unterfüllten Träumen, Ängsten und Zweifeln. Ja, mir war bewusst, dass ich böses tat, und ja, vermutlich hätte ich mich trotz meines Endorphinrausches gezügelt. Doch die Wut, die Angst, das Wissen um meinen nahen Tod, während all die anderen dort draußen leben würden, all das fühlte ich, spürte ich, all das wollte raus aus mir, brach sich Bahn durch meine Fäuste, meine Schläge, meine Tritte und mein Gebrüll, mit dem ich durch die Nacht tobte.

Eine Handvoll Jugendliche, die mich vermutlich für betrunken hielt, beging den Fehler, mich überfallen zu wollen. Es sollte das erste Mal werden, dass ich mit meinen eigenen Händen einen Menschen tötete. Ich wurde mit Waffen bedroht, die Angreifer lebten in dem sicheren glauben, ich wäre schwach, desorientiert, und eingeschüchtert von ihren Pistolen. Sie kamen nicht einmal dazu, überrascht zu sein, als ich mich mit der Kraft eines Güterzuges auf ihren Anführer stürzte, ihm den Arm brach und die Waffe entriss. Ich feuerte blind das Magazin in die Meute, stolperte über drei Leichen und zwei Verwundete, die mich um Hilfe anflehten, während ihre Freunde panisch in der Dunkelheit verschwanden. Ich sah auf den Anführer herab, der mich aus einem noch zitternden Auge anstarrte, das andere nur noch ein blutiges Loch, aus dem kleine Knochensplitter ragten wie Corn Flakes aus Erdbeermilch.

„Ist es nicht ein herrliches Gefühl, wenn man weiß, man wird bald sterben?“ fragte ich den Jungen, der mich kaum noch wahrnahm. „Man fühlt sich so frei, man ist zu allem fähig, weil es keine Konsequenzen mehr gibt.“ Ich sah fasziniert zu, als er mit bebenden Lippen und dem Wahnsinn in seinem stumpfen Blick langsam aus dem Leben glitt.

Achtundzwanzig Stunden nach meiner Infizierung vergewaltigte ich die Frau. Ich sah sie auf der Straße und wollte sie einfach haben. Ich hatte weder die Zeit, noch die Lust, zu flirten, zu fragen, zu ihr zu fahren, zu streicheln, zu schmusen, zu küssen, zu reden und all den Kram. Ich hieb ihr einige Male mit einem metallenen Gegenstand, vielleicht auch einem Ziegel, ich erinnere mich nicht, auf den Kopf, zog sie in den nach Urin stinkenden Kellereingang eines Hauses und nahm sie mir so oft, bis ich selbst fast die Besinnung verlor.

An die nächsten Stunden habe ich keine Erinnerung. Mein Gedächtnis setzt ein, knappe vierzig Stunden nach meiner Infizierung. Ich sitze auf dem Dach eines Hochhauses, Hubschrauber kreisen über mir, Polizeisirenen und Megaphonansagen jaulen durch die Luft. Keuchend, blutüberströmt und mit Schmerzen in den Armen, einem blutenden Bein, sitze ich auf dort oben, an die Brüstung gelehnt. Auf meinem Schoß ein Gewehr, dessen Lauf noch knistert vor Hitze, um mich herum Dutzende, vielleicht Hunderte von Hülsen.

Endlich hatten wir unser lang gesuchtes Bacchus Virus gefunden. Nicht mehr tödlich, hält der Rausch etwa 40 Stunden an, bevor die Drüsen schlicht überfordert sind, die Produktion von Endorphinen und Adrenalin eingestellt wird, und der Körper zur Ruhe kommt. Doch solange Bacchus im Körper bleibt, reicht ein kurzer Gefühlsausbruch, ein Jubel, eine Trauer, ein Zweifel, den Prozess von vorne zu beginnen, und einen für 40 Stunden in eine Monstrum zu verwandeln.

Ich hatte das Virus überlebt, doch es war in mir, und ich wäre eine Gefahr gewesen für alle Zeit.

Der Prozess war kurz. Ich gestand, bettelte geradezu um die Todesstrafe, und bekam sie, und nun werden sie bald kommen, um die Welt von mir zu befreien.

Drei Jahre sitze ich in der Todeszelle. Drei Jahre versuche ich nun krankhaft, mich an Namen oder Aussehen der beiden Frauen zu erinnern, seit ich erfuhr, dass Bacchus doch durch Sex übertragen wird, und seit der Konzern die Suche nach einem Gegenmittel eingestellt hat, weil sie haben, was auch immer sie wollten.

 
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Die Geschichte ist schon etwas älter, knappe acht Jahre, die Thematik damit vielleicht auch. Überarbeitet ist es nochmal. Ich bin mir auch nicht 100%ig sicher, ob's hier in der richtigen Rubrik ist, aber es war damals als Horrorgeschichte gedacht, also soll es vorerst auch unter Horror bleiben! :D

Gruß,
Huutini!

Edit: Ach ja, ich gestehe: der Rechercheaufwand für diese Geschichte hält sich in Grenzen und basiert vornehmlich auf meinem damaligen Wissen aus dem Biologie-Leistungskurs, ich lasse mich aber gerne über Fehler diesbezüglich aufklären!

 

Hi Huutini!

Erstmal: Die Absätze sind suboptimal gesetzt. Ich wäre für eine Unterteilung in größere Sinnabschnitte.

Das Hauptproblem im Plot ist, dass die Firma es sich wohl kaum leisten könnte, einen Infizierten auch nur für wenige Stunden frei herumlaufen zu lassen. Die Gefahr, dass genau das passiert, was in deiner Geschichte passiert, nämlich dass der Virus sich ausbreitet, ist einfach zu groß, gerade wenn er so auf die Psyche des Infizierten schlägt, was ja bekannt ist. Das Unternehmen macht sich damit angreifbar und verklagbar. Wahrscheinlich muss es sogar eine staatliche Behörde einschalten.

Die Verzweiflung, die der Protagonist nach seiner Infektion wahrscheinlich fühlt, hättest du für meinen Geschmack detaillierter rüberbringen können.

Die Todesstrafe halte ich im Fall des Wissenschaftlers für unrealistisch, schließlich hatte er die Infektion nicht willentlich herbeigeführt und befand sich in einer Art Drogenrausch. Aber gut, wenn er es darauf anlegt kann es sein. Das Ende geht überhaupt ein bisschen flott, den Leser so über die Pläne des Konzerns im Dunkeln zu lassen ist doch arg unbefriedigend.

Du schreibst sehr nüchtern, was dem wissenschaftlichen Thema anfangs sicher angemessen ist, kannst so nicht durch Stil, sondern nur durch Charaktere und Plot überzeugen, was meines Erachtens nicht gelingt. Spätestens bei den Barbesuchen könntest du vom "Tell" zum "Show" übergehen.

Fazit: Plot hat logische Lücken, stilistisch verbesserungswürdig, dünne Charaktere

Seaman

 

Hey MisterSeaman,

danke fürs lesen und kritteln!

Muss dir leider recht geben, das sind halt alles Punkte, die in der schon älteren Grundstory verankert sind, und die ich vermutlich ohne grundsätzliche Neukonzeption des Textes nicht mehr raus kriege. Und ich HAB schon einige Logiklöcher gestopft! *hüstel*

Einziger Widerspruch: Wie genau sollte ich den Leser über die Pläne des Konzerns aufklären? An sich war geplant, dass jeder Leser sich hierzu was eigenes denken kann, je nachdem was es für ihn bedeutet, dass so ein Virus frei in der Welt herumläuft...

Lieben Gruß,
Huutini!

 

Einziger Widerspruch: Wie genau sollte ich den Leser über die Pläne des Konzerns aufklären? An sich war geplant, dass jeder Leser sich hierzu was eigenes denken kann, je nachdem was es für ihn bedeutet, dass so ein Virus frei in der Welt herumläuft...
Naja, aber das ist mit einem Satz doch arg schnell abgetan. Zum Beispiel könntest du noch beschreiben, wie er nachts in der Todeszelle wachliegt, weil ihn diese Frage nicht schlafen lässt. Vielleicht hat er ja auch ein paar Vermutungen, erinnert sich Details aus seiner alten Arbeitsstelle, die er damals für unwichtig hielt, die aber plötzlich einen neuen Sinn ergeben. Dann hättest du gleichzeitig auch noch was für Charakterisierung getan.

Seaman

 
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Haben Sie sich schon einmal überlegt, was Sie tun würden, wenn Sie nur noch 36 Stunden zu leben hätten?
dürfens auch 24 sein? Dann ja
Mir ist dieses Unglück widerfahren, und wenn ich Glück habe, bleibt mir nun gerade noch Zeit, meine Geschichte zu erzählen.
hm, 36 Stunden sind ne Menge Zeit, also keep cool und hau rein
Ich hatte meine Fähigkeiten in die Dienste einer der größten amerikanischen Firmen gestellt: Genetic Systems, GeneSys.
man beachte die biblische Anspielung :teach:
Und schon gar nicht gelang es uns, die Opfer wieder lebendig zu machen.
sorry, aber das ist einer der dümmsten sätze, die ich je gelesen habe ... kommt wie ne Leserverarsche rüber
Normalerweise war ich ein schüchterner, eifriger Bücherwurm, ein Mann, der eine Frau nicht ansprechen würde, die nackt auf meinem Schoß sitzen und mich küssen würde.
beim Küssen redet es sich nun mal schlecht ;)
und seit der Konzern die Suche nach einem Gegenmittel eingestellt hat, weil sie haben, was auch immer sie wollten.
ok, das habe ich nicht verstanden ...
Hi Huutini,
der Plot deiner Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, dass ein Wissenschaftler sich selbst einen tödlichen Virus injiziert, aber das Ende kannte ich in dieser Form noch nicht, und ich muss zugeben, es hat mich überrascht!
Ich mag es ja immer, wenn eine geschichte zwei überraschende Wendungen hat, eine, dir von vornerein klar ist (dass das Virus eben nicht mehr tödlich ist), und eine die unvorhersehbar kommt (die Übertragungsweise). Andererseits ist es bereits spät, es könnte an meinem verschlafenen Gehirn liegen, dass ich das Ende nicht vorherhsehen konnte :)
Am Schreibstil hab ich nichts auszusetzen, schöne Wiedergabe der Gedanken bzw. Nacherzählung.
Hab irgendwo noch nen zentralen Satz gefunden ... hm, wo is er denn ... ah, ja:
"Man fühlt sich so frei, man ist zu allem fähig, weil es keine Konsequenzen mehr gibt."
da steckt viel Wahrheit drin. Man sollte sich ausgehend von dieser "These" mal überlegen, ob man sein Leben wirklich lebt, oder ob kman sein Leben gelebt wird.
Guts Nächtle :sleep:
Bruder :sad: Tserk
P.S: Fehlerliste kommt per PN

 

Find deine Story sehr gelungen.
Es sind v. a. die unterdrückten Triebe, die in unserer Gesellschaft zu schlimmen Psychosen führen. Der Prot lebt endlich alles aus! (und hat dafür mit dem Leben zu bezahlen) :thumbsup:

Also: Dream as if you'll live forever. Live as if you'll die today.

James Dean

 

Hi Huutini,

wenn der Anfang deiner KG auch sehr nüchtern und sachlich war, so hat mich doch der zweite Teil geschockt.:sad:
Manchmal frage ich mich, wie Menschen, z.B. im Krieg, nur so grausam sein können. Jetzt weiß ich es.:D

Sicher hättest du mehr Schow reinbringen können. Aber mir hat gerade der knappe Stil gefallen und meine Fantasie angeregt.
Über Logik in deiner KG will ich nicht nachdenken, weil ich glaube, dass es gerade in der Wissenschaft Dinge gibt, die wir garnicht wissen wollen/sollten.

und seit der Konzern die Suche nach einem Gegenmittel eingestellt hat, weil sie haben, was auch immer sie wollten.
Entweder hast du diesen Satz geschrieben, um dich aus der Erklärungsnot zu befreien:D oder du willst damit sagen, dass es dem Konzern nur darauf ankam, ein Mittel zu erfinden, dass extreme Gewalt auslöst und die infizierten nicht mehr daran sterben. Also, der Zweck heiligt die Mittel und nach mir die Sinflut.

Man fühlt sich so frei, man ist zu allem fähig, weil es keine Konsequenzen mehr gibt."
Ein herrliches Gefühl. Ich kenne es aus meinen Träumen.:shy:

ganz lieben Gruß, coleratio

 

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