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Begegnung der dritten Art
Was ich jetzt erzähle, glaubt mir sowieso kein Mensch und doch hat es sich vor 28 Jahren genauso zugetragen:
Ich war damals 15 und auf dem Weg nach Syrien mit meinem arabischen Vater, seiner fünften Frau, meiner Schwester und meinem Halbbruder. Wir befanden uns noch in der Türkei in einem wüstenähnlichen Gelände, wo sich nur alle paar Kilometer eine Haus befand. Es gab keine Straßenbeleuchtung oder Lichter anderer Art. Plötzlich fuhr meine Vater an den Straßenrand und sagte:
„Komme mal mitte Habibi, ich musse dir zeigen eine unglaubliche Sache:“
Mein Vater machte die Scheinwerfer aus und wir stiegen gemeinsam aus. Nachdem wir uns etwas vom VW-Bus entfernt hatten beobachtete mein Vater angestrengt den Himmel. Ich schaute auch hoch und war von der Pracht, die ich erblickte, erschlagen. Noch nie hatte ich einen solchen Sternenhimmel gesehen. Ich war in Berlin aufgewachsen und da konnte man, aufgrund der Beleuchtung der Stadt, nur die allerhellsten Sterne sehen. Alles Andere wurde vom Kunstlicht überstrahlt. Aber hier in dieser Wüste, wo absolute Dunkelheit herrschte, sah man die ganze Milchstrasse, jeden noch so weit entfernten Stern. Es war einfach nur atemberaubend. Auf einmal schrie mein Vater:
„Da iste es, schau!“
Er deutete mit dem Zeigefinger der rechten Hand in eine Richtung und ich folgte mit den Augen seinem Finger. Erstmal sah ich nichts, außer einer Trillion Sterne.
„Wenn du gut aufpasst, kannst du sehen eine Stern der sich bewegt. Alles steht still, diese Stern aber nicht. Konzentrier dich, dann siehst du die Stern.“
Ich schaute und schaute und dann.... jaa, ich sah ihn. Wow, der bewegte sich wie ein hektischer Gummiball. Er machte zick zack Bewegungen, um dann wieder ruckartig stehen zu bleiben und sich mit den anderen Sternen zu vermischen. Dann raste er wieder los, änderte abrupt die Richtung. Es war nicht leicht ihm zu folgen, so wahnsinnig schnell und unberechenbar waren seine Bewegungen. Mein Vater spielte ein bisschen Professor und sinnierte:
„Weist du Habibi, diese Flugobjekte is nich von diese Erde, machte Bewegungen, was keine von unsere Flugzeuge machen kann. Kann auch keine Sattelite sein, weil die stehe still für uns weil mache Bewegung von Erde mit und so kanns du Bewegung nich sehn.“
Dann sagte er nach einer wichtigen, geheimnisvollen Pause langsam und eindringlich:
„Das - isse - eine ---- UFO! Eine außerirdische Flugobjekte!“
Ich bekam eine Gänsehaut. So sehr ich auch wusste, dass mein Vater gerne übertrieb, war ich ja hier und sah es mit meinen eigenen Augen! So etwas konnte nicht vom Menschen gemacht sein, Bewegungen dieser Art waren Scince Fiction. Dann überlegte ich die Entfernung, die dieses „UFO“ in unglaublicher Geschwindigkeit praktisch aus dem Stand überwand. Ich sah andächtig nach oben, konnte nicht genug von den Sternen und dem UFO bekommen.
Erst als meine Geschwister nörgelten, ob wir irgendwann mal weiterfahren, erwachte ich aus meiner Lethargie. Mein Vater murmelte etwas von Nervensägen und was sie nicht verstehen, wollen sie nicht akzeptieren.
Wie auch immer, wir fuhren weiter, aber dieses Erlebnis hatte für mich zwei wichtige Aspekte: Ich hatte einen wichtigen, einmaligen Moment mit meinem Vater erleben dürfen, den ich so selten sah, da wir getrennt lebten. Der zweite Aspekt war, dass ich mich schon immer für alles was mit Scince Fiction und den Sternen zu tun hatte interessierte. Seit diesem Erlebnis habe ich keinen Zweifel mehr daran, dass es nicht nur außerirdisches Leben gibt, sondern dass es in unmittelbarer Nähe zu uns existiert. Aus irgendwelchen Gründen zeigt es sich uns nicht. Aber wenn man weiß wie der Mensch auf alles Unbekannte reagiert, ist es vielleicht besser so.