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Behinderungen

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25.10.2005
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Behinderungen

xxxx

 

Einigen von Euch wird die Story sicher bekannt vorkommen --> "Der Jammerlappen".

Ich habe mir die Kritiken zu Herzen genommen und die Story im Ganzen überarbeitet.

Daran kritisieren kann man sicher immer noch genug, bin mal auf Eure Verbesserungsvorschläge und Anregungen gespannt.

Ich habe jetzt auf jeden Fall mehr eine Gesellschaftskritik daraus gemacht.
Es geht um Behinderungen an sich, um die oft mangelnde Akzeptanz der Gruppe, auf die man trifft, Normalität und Abnormität, und zu guterletzt habe ich auch noch eine Liebesgeschichte daraus gemärchelt.

Gruß
Nadine

 

Hallo Nadine,

Mit meinen 17 Jahren besaß ich nicht besonders viel Selbstbewusstsein und konnte es manchmal kaum fassen, dass sich für mich überhaupt jemand interessierte.
Wie wirkt sich das aus? Besser ist, du lässt durch das Verhalten, durch Reaktionen im Leser einen Menschen mit wenig Selbstvertrauen entstehen.
Zurück im Spielraum angekommen, wagte mein neuer Verehrer es endlich, mich zu einer Partie Schach herauszufordern.
„Gern“, erwiderte ich.
So ohne Reaktion? Allgemein scheint mir schon durch die Bezeichnung "mein neuer Verehrer" hier eine Unlogik aufzutauchen. Das erweckt den Eindruck einer geklärten Beziehung, jetzt aber muss er sich erst vorstellen. Einen Typen, der einen nur anstarrt nennt man doch nicht Verehrer. Und dann ärgert sie sich über dieses Anstieren, ist aber sofort bereit, mit ihm eine Party Schach gern zu spielen, ohne sich dabei zu fragen, ob er das nur will, weil er ihr dann besser auf die Brüste starren kann? Keine Unlust bei diesem Gedanken? Hier hättest du die Chance, deine Prot nur nicht "nein" sagen können zu lassen. Das würde dann dem geringen Selbstbewusstsein entsprechen.
Er rückte seine Brille zurecht. „Weil ich nicht gut spiele. Weißt du, ich habe eine Lernschwäche und brauch für das, was andere in fünf Minuten lernen, die drei- bis vierfache Zeit.“
Okay, ganz selten kommt es mal vor, dass Menschen von Beginn an derartig offen sind. Aber das geht mir doch sehr ruckzuck fast vor dem Kennenlernen.
Ich blickte mit einer Mischung aus Betroffenheit und Wut an.
Und das scheinen mir etwas heftige Reaktionen auf die Offenbarung eines Fremden zu sein. Eher ist man dann doch unbeholfen, weil man nicht weiß, wie man auf so viel Offenheit angemessen reagieren soll.
In was für einer behindertenfeindlichen Welt leben wir eigentlich?
und dann gehen auch noch alle gutmenschlichen Gäule mit dir durch. Und dabei nimmst du dem Leser natürlich die Wertung ab. Soll er sich doch selber seine Gedanken machen, wie er es bewertet, dass jemand auf Grund einer Lernschwäche aus dem Schachclub fliegt. Im Übrigen hat die Lernschwäche nicht zwangsläufig etwas mit der Fähigkeit zu tun, Schach zu spielen.
Ich als Sehbehinderte wurde damit Tag für Tag konfrontiert.
Und jetzt schiebst du erst die Erklärung für diese merkwürdige Reaktion nach.
Danach knallen sie sich in einem Dialog gleich alles an den Kopf, anstatt sich erst mal langsam kennen zu lernen. Okay, das kann passieren. Aber irgendwie stößt es mir in der Geschichte unangenehm auf. Im Dialog wägt dann deine Prot die Schwere der Behinderungen ab, um, als Claus-Stephan das tut zu fragen:
Konnte man Behinderungen überhaupt gegeneinander aufwiegen?
Auch das eine Frage, die durchaus im Kopf des Lesers hätte entstehen können.
Was dann folgt, sind leider plattitüdenhafte Dialoge zum Thema Behinderung/Nichtbehinderung, der typische "Intolerante", den du zu allem Unglück auch noch so nennst und Wertungen allenthalben.
Da ist zwar gut gemeint, liest sich aber trotz oder vielleicht gerade wegen der Dialoge nicht wie eine Geschichte mit Entwicklungen.
Oft fehlen die Dialoge und es wird zu viel beschrieben. In dieser Geschichte wird zu viel ge- oder besser: zerredet.

Sorry, sim

 

Hallo Sim,

vielen Dank. Ich habe jetzt eigentlich mal versucht, halt dieses Sozialkritische, was ja bei meiner Erfahrung mit dem C-S damals doch sehr zum Tragen kam, zum Ausdruck zu bringen, mehr Tiefe zu gestalten etc.
An den Dialogen muss ich noch was machen, schon klar. Vielleicht kannst du mir ja noch mal einen Tipp geben...
Aber ich finds gar nicht so unlogisch, dass ALLES zerredet wird!
Besser als die Ursprungsfassung ist es auf alle Fälle schon mal - aber eben auch noch unausgegoren. Deine konstruktiven Kritiken werde ich mir nachher noch anschauen und das dann ggf. verändern.

Zu der Sache mit dem Intoleranten: der Herr spielt sich ja nun echt tierisch auf. Und Nathalie und C-S sind ja nun zwei Menschen, die Selbstwertprobleme haben. Das müsste ich vielleicht aber noch etwas untermauern.
Solche Menschen neigen halt oft dazu andere abzuwerten, sich nur an Dressaten "alle Menschen sind schlecht, intolerant" zu orientieren. Die brauchen das, um ihrem Ich halt zu geben.
Mensch, die Nathalie könnt ich halt mit 17 sein. Habe das, was ich halt so ähnlich erlebt habe, nur halt noch etwas ausgebaut und was dazu gemärchelt. *ggg*

Na ja, würde mich freuen, wenn du auf das mit den Dialogen noch etwas eingehen würdest.

Gruß
Nadine

 

Hi nadine,

ich kann dir das mit den Dialogen schwer erklären. Die gesamten Gespräche wimmeln vor moralischer Entrüstung über die Schlechtigkeit der Welt. Das liest sich einfach ermüdend und nach moralischer Keule.
Und wenn deine Prot nur über diese Sachthemen dann auch noch das Heulen anfängt, dann wird nicht klar, warum. Es kann durchaus vorkommen, dass sie stellvertretend für sich Partei für einen anderen ergreift, in diesem Falle für Claus-Stephan. Es kann sogar vorkommen, dass sie dabei weint, auch aus dem Defizit heraus, dass sich für sie nie jemand so eingesetzt hat (oder sie es so empfindet). Aber das wird nicht klar. Die psychologische Motivation ihres Handelns wird nicht deutlich. Daher wirkt es auf mich konstruiert und unglaubwürdig. Und dadurch mangelt es für mich an Tiefe.

Lieben Gruß, sim

 

Habe eine gute Idee, wie man das etwas interessanter und spannender gestalten könnte. Ich erwähne es erst viel viel später, dass meine Ich-Erzählerin sehbehindert ist, aber streue halt Andeutungen ein.

 

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