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Bettina

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31.07.2001
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Bettina

Als sie um 20:43 Uhr endlich zuhause eintrudelte, hatte sie diesen Peter fast komplett verdrängt. Es war noch richtig nett geworden mit ein paar Stammkunden in ihrem kleinen Bücherladen. Sie hatten sich an den schönen alten Mahagoni-Tisch gesetzt, geplaudert und getrunken. Seltsamerweise war das Hauptthema nicht die vorhergehende Vorlesung des "tollen" Peter Pettows gewesen, was Bettina natürlich sehr gelegen kam und ihre Stimmung wieder aufheiterte. Aber warum ließ sie sich von diesem Schnösel eigentlich die Laune verderben und sie merkte, wie sich bei diesem Gedanke ihre Stirn in Falten legte! Ihr war es im Grunde genau bewußt, dass sie ihn, ja ihn, anziehend fand. Er hatte mit ihr geflirtet und sie hatte mitgemacht und somit war sie genau gleich wie all die anderen Weiber, mit denen er sich sicher bei jeder seiner Vorlesungen "beschäftigte". Er ist sich seiner Wirkung auf Frauen sehr wohl bewusst und SIE ist auf ihn reingefallen! Bettina Ettwein, die sich geschworen hatte nie zu so einem dummen Frauchen zu werden!
"Ohh, HALT, STOP!", ging es ihr durch den Kopf. Um wieder auf andere Gedanken, bessere Gedanken, zu kommen, ließ sie sich ein Vollbad ein, stellte sich ein paar Trauben, die roten, die sie so liebte, und ein Glas Champagner auf den Badewannenrand. Zudem zündete sie sich noch ihre Duftkerzen an und dämpfte das Licht. So, nun konnte ihr wirklich nichts und niemand mehr die Stimmung versauen. Sie hatte schon genüßlich ihre linke Zehe in das nach Rosé duftende Badewasser getaucht, als plötzlich schrill das Telefon klingelte. "Das darf nicht wahr sein!", kam ihr gepreßt über die Lippen und sie entschloß sich im nächsten Moment, dass sie diesmal nicht ans Telefon gehen würde. Diesmal schaffte sie es, dessen war sie sich sicher. Einfach alles, was aufkommt verdrängen. Schließlich hatte sie es ja auch in den Griff bekommen ihre Lust am heimlichen Beobachten anderer zu unterdrücken, fast. Aber gleichzeitig hörte sie sich sagen: "Wenn es nun Peter ist...!". Wie ferngesteuert, zog sie hastig ihren Bademantel an und sprintete zu ihrer Couch, um mit einem gekonnten Hechtsprung darauf zum Telefon zu gelangen. Hier zögerte sie noch einen Moment, atmetet tief durch, nahm ab und hauchte ein verführerisches: "Ja", in den Hörer. Ihr Herzschlag blieb aus, sowie ihre Atmung: "Hoffentlich, hoffentlich..!". Doch weiter kam sie nicht mit ihren Ersehnungen. Ein nur allzu vertrautes, krächzendes: "Guten Abend, meine Liebe!", klang ihr entgegen. "Wen hast du denn am Telefon erwartet, dass du so in den Hörer hinein stöhnst? Hast du endlich einen Mann gefunden? Oh, ich dachte schon, das erlebe ich nicht auf meine alten Tage hin! Wie sieht er denn aus, hat er Geld? Du weißt man braucht sich wirklich nicht zu schämen, reich einzuheiraten. Hör' nicht auf diesen Mist den deine Kollegin, wie heißt sie noch gleich?". "Mascha!", sagte sie monoton. "Äh, ja genau, ähm, was sie immer sagt von wegen Liebe und so. Hör da nicht drauf ja?! Also, erzähl doch schon endlich! Immer muß man Dir alles aus der Nase ziehen. Von wem du das wohl hast!?". Bettina saß völlig fassungslos da und brachte kein Wort über die Lippen. Erstens mal war sie natürlich wie immer fassungslos über ihre Mutter, aber zugleich und dass noch viel, viel stärker war sie fassungslos über sich selbst. Wie konnte sie annehmen, dass Peter. Doch weiter kam sie nicht. "Kind bist du noch dran? Was ist denn los mit Dir? Der muß aber toll sein, wenn du sogar sprachlos bist!", sprudelte es aus ihrer Mutter heraus.
"Verdammt noch mal! Nein, ich habe keinen Mann kennengelernt und ich habe das auch nicht vor, zu deiner Info. Ich bin so komplett zufrieden mit meinem Leben und brauche keinen Mann: Nicht fürs Herz und erst recht nicht fürs Finanzielle! Ich will eine alte Jungfer bleiben. OK?! Habe ich mich jetzt deutlich genug ausgedrückt? Lass mich endlich mit diesem Männergelabber in Ruhe!", schrie Bettina aufgebracht in den Hörer. Ihre Mutter gab ein tiefes Seufzen von sich und preßte unter halb unterdrücktem Schluchzen hervor: "Oh nein, ich habe es schon fast geahnt, aber jetzt trifft es mich doch schlimmer, als erwartet. Aber ich habe das schon mit meinem Frauenarzt genau besprochen und du kannst gleich morgen zu ihm hin! Je früher desto besser." Nun war Bettina nahe dem Durchdrehen. Sie war eine erwachsene Frau von 35 Jahren und ihre Mutter will sie zum Frauenarzt schicken. Was ging in diesem Kopf vor, genau dieses fragte sie jetzt auch völlig entsetzt ihre Mutter. "Nun ja, meine Kleine. Das ist Vererbung, natürlich vaterseits, manchmal beginnen die Wechseljahre auch etwas früher, aber man kann da viel machen mit Hormonbehandlung und so. Deshalb kommt auch dieser Haß auf das andere Geschlecht, da bin ich mir ganz sicher, aber wir stehen das schon gemeinsam durch." Alles andere ging in einem Wutgebrüll von Bettina unter, dass mit den Worten endete: "Mein Bad wartet auf mich!". Zack und aufgelegt! Bettina lag wild schnaufend auf ihrem Sofa. Sie wußte nicht, über was sie sich als erstes aufregen sollte und, ach, sie war völlig aus dem Häuschen. Was sollte sie jetzt tun!? Wenn sie hier liegen bleiben würde, würde sie wirklich durchdrehen, da sie über alles nachdenken und natürlich noch einmal alles durchleben müßte. Schlechter Vorschlag! Ihr Entspannungsbad, ja, wie es schon heißt: zum Entspannen.Nein, da wären immer noch nur sie und ihr Kopf. Ihr viel nichts besser ein, als erst mal auf den Schreck etwas zu trinken und ja nicht nachzudenken, dass würde ihr Herz nicht verkraften! Nach der ersten Flasche Rotwein und wildem umher Getanze auf ihre Lieblingsmusik, zog sie sich an und ging in die nächst beste Bar. "Oh Gott, wie lange war sie schon nicht mehr aus gewesen!", dacht sie erstaunt, als sie in die kleine Bar eintrat mit dem Namen "Symposion"! "Was das Wort wohl bedeutet?", schoß es ihr durch den Kopf, doch sie dachte nicht weiter darüber nach, ging hinein und gab sich dem wilden Trubel hin. Es war herrlich, sie redete mit der und mit dem, trank dies und das, bis sie ihn kennenlernte.
Er hieß Ralf und war wunderschön, sowie seine Wohnung und sein Bett, in welchem sie völlig verkatert aufwachte. "Sie hatte doch nicht...? Nein, bestimmt war das alles wieder nur einer ihrer irren Träume.". Sie klammerte sich solange an diesen Gedanken, bis sie eine Hand auf ihrem Bauch spürte und ein zärtlich gehauchtes: "Guten Morgen, Bettina!". Das Karussell der Selbstvorwürfe und Kurzatmigkeit fing sich wieder an zu drehen. Es drehte sich schneller, immer schneller. Sie hatte das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden, als alles abrupt endete, der Grund dafür war ein Kuß. Ihr Gehirn konnte auf einmal wieder einen klaren Gedanken fassen. Sollte sie sich von einem dummen Karussell alles kaputt machen lassen, sie könnte auch noch im Alter ihre Fehler bereuen, jetzt hatte sie keine Lust dazu und deshalb erwiderte sie ihn auch. Den Kuß.

 

Hallo! Leider verstehe ich diese Geschichte nicht. Hat der/die Autor/in die Namen der Hauptperson verwechselt (Mascha/Marleen)oder soll ein Fall von Persönlichkeitsspaltung geschildert werden?
Freundliche Grüße

Dietmar

 

So, joLepies, ich hab erst mal die Geschichte aus deinem Posting gelöscht. Die hat da nix zu suchen. Du kannst gern Tipps geben, aber ganz sicher schreibt hier niemand anderer Mitglieder Geschichten neu. Dann fände ich es SUPER, wenn du damit aufhören würdest, jedes Zitat auch noch FETT zu markieren. Die Zitate werden bereits hervorgehoben, du machst dadurch alles nur unübersichtlicher. Und da ich überhaupt keine Lust mehr habe, dir alle paar Monate wieder irgendwas Neues vorzubeten, das du dann rigoros ignorierst, hast du jetzt die Möglichkeit, meinen Bitten nachzukommen. Wenn nicht, tritt Schonzeit für dich auf KG.de ein.

 

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