Was ist neu

Bis dass der Tod uns scheidet

Mitglied
Beitritt
21.09.2008
Beiträge
95
Zuletzt bearbeitet:

Bis dass der Tod uns scheidet

Ein kleiner Zettel in meiner Handtasche stellte mich vor eine schwerwiegende Frage. Lohnt es sich, für eine Affäre alles aufs Spiel zu setzen?
Für ein paar Stunden gestohlenes Glück? Berauschend und doch nur von kurzer Dauer? War es das wert?


„Liebst du mich?“, hörte ich ihn fragen.
Sein Gesicht ganz nah an meinem. Alles darin war mir so vertraut ... dunkelbraune Augen hinter einer Brille ohne Fassung ... eine kleine Narbe von einer OP, die fast bis zum Kinn verlief; jedes noch
so kleine Fältchen. Unzählige Male hatte ich sein Gesicht gestreichelt; mich ihm nahe gefühlt. Mein Blick hing an den sinnlichen Lippen, die mich unzählige Male leidenschaftlich geküsst hatten und ebenso ungestüm von meinen Lippen erwidert wurden. Feingliederige Hände, die meinen Körper erforschten und die empfindsamsten Stellen kannten und liebkosten.


Jeder Mensch braucht das Gefühl, etwas Besonderes zu sein ...
Jeder Mensch braucht das Gefühl, geliebt zu werden und dass es nichts anderes gibt; das Wichtigste überhaupt zu sein, das auf diesem Planeten existiert.
Gibt es unendliche Liebe, bis dass der Tod uns scheidet?
„Liebst du mich?“ Was sollte ich antworten? Es hatte einmal so verheissungvoll angefangen.
Wir waren beide jung und relativ unerfahren. Vor ihm gab es ein paar mehr oder weniger harmlose Flirts. Flüchtige Bekanntschaften! Erste unschuldige, scheue Küsse und zaghafte Berührungen, die zum Träumen verführten und nach noch viel mehr schrien. Ich war 17 Jahre jung und reif für eine hingebungsvolle, intensive Beziehung. Ich war bereit, alles zu geben. Unter seinen Händen wurde ich zur Frau; er stillte meine Sehnsüchte. Es war eine aufregende, stürmische Zeit. Ich lebte nur noch für den Moment, bis er bei mir war und wieder in das Land voller Verlangen und Zärtlichkeit entführte. Lange gab es nichts anderes; nur ihn und mich. Gab es etwas Schöneres?
Eingehüllt von Liebe und Begehren ... den Partner zu entdecken; die erogenen Zonen des Körpers zu erforschen. Wenn leichte Schauer über den Rücken jagen und man nur noch den Wunsch verspürte, ihm zu gehören. Eins zu werden mit dem geliebten Partner. Hier und jetzt in einem Taumel der Wollust und Begierde versinken ...


„Liebst du mich?“ Eine Frage, die er in den letzten Tagen oft stellte, als fühle er meine Zweifel.
Unser Leben verlief in geregelten Bahnen; wie ein stetig gleichmäßig dahin plätschernder Bach.
Ein stilles Gewässer, ohne Höhen und Tiefen. Wir hatten alle unsere Ziele erreicht: ein gutgehendes Geschäft, zwei Kinder - ein Junge und ein Mädchen - bereits flügge und das schöne Häuschen im Grünen längst verlassen. Eigentlich war alles in schönster Ordnung; es ging uns doch ausgesprochen gut, und doch ... warum beschlich mich nur immer wieder so ein unbestimmtes Gefühl, etwas versäumt zu haben? Ich musste doch dankbar sein, einen Partner an meiner Seite zu wissen, auf den man sich verlassen konnte und der es verdiente, dumme Gedanken energisch beiseite zu schieben. Es lag nicht an ihm. Ich hatte einen guten Mann! Er war auch nicht nachlässig geworden, machte mir immer noch Komplimente und ging liebevoll mit mir um. Ab und zu erhielt ich noch ein kleines Geschenk oder einen Blumenstrauß. Nur in meinem Herzen fühlte ich eine Leere. Erklären konnte ich es nicht ... ihm nicht, nicht einmal mir selbst! Irgendwann verliert wohl alles im Laufe der Zeit zwangsläufig an Reiz. Im Alltagstrott hatte das Knistern und Kribbeln nachgelassen; die Gefühle verändert. Routine war eingekehrt ... es war alles so vorhersehbar, wie die 20 Uhr-Nachrichten oder die obligatorische Pizza am Freitag Abend. Mal abgesehen vom Wochenende, verlief nach einem arbeitsreichen Tag immer alles gleich ... während den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten unterhielten wir uns noch ein wenig über belanglose Dinge und verbrachten den Feierabend - wie immer - vor dem Fernseher. Und - wie immer - saß er neben mir, hielt meine Hand und streichelte gedankenverloren darüber. Manchmal schlief er mitten in einem spannenden Film/Krimi einfach ein. Seine völlig entspannten Gesichtszüge erweckten den Eindruck, dass er glücklich und zufrieden war.


„Liebst du mich?“ Noch vor kurzem hätte ich es klar und deutlich mit einem „Ja“ beantwortet, aber jetzt gab es einen anderen Mann. Einen, der mein Herz zum Pochen brachte. Einen, bei dem ich mich wieder als Frau fühlte; attraktiv und begehrenswert ... nicht wie ein lieb gewordenes Anhängsel, an das man sich gewöhnt hatte und irgendwie zum alltäglichen Leben gehörte. Und doch ... es gab immer noch wohltuende, befriedigende Liebesnächte; aber es fehlte die Spannung - etwas reizvoll Neues zu erleben. Herzflimmern - ertrinken in Gefühlen am Rande des Wahnsinns und Erträglichen. Die Gefühle von Schwäche und Lust, waren gewichen einem Gefühl von Vertrauen, Harmonie, Geborgenheit und Verständnis füreinander. Zusammengehörigkeit ... war es das, was ich mir von einer erfüllten Beziehung, vom Leben erwartet hatte? War das schon alles? Warum wurde die Sehnsucht immer größer, noch einmal zu fühlen, dass man lebte? Etwas Einmaliges, nie da Gewesenes zu erleben? Was war nur los mit mir? Ich bin kein oberflächlicher Mensch; ich überlege lange und gründlich. Von meinem Naturell bin ich eher monogam veranlagt. Ich hatte ihn nie betrogen, aber war es nicht schon Betrug, wenn man an einen anderen dachte? Eine ganz rhetorische Frage quälte mich ... wofür lebte man? Wofür lohnte es sich, zu leben?


Auf der Geburtstagsfete einer guten Bekannten fiel er mir auf. Er war nicht einmal besonders gutaussehend; genau genommen nicht einmal mein Typ. Es war nichts Auffälliges an ihm ... und doch!
Vom ersten Moment an gefiel er mir. Eine unerklärliche Anziehungskraft ging von ihm aus, die mich verwirrte. Ein Blick in seine Augen genügte! Es hört sich verrückt an und auch unglaubwürdig. Augen sind der Spiegel der Seele. Ich hätte in seinen ertrinken können. Meerblaue Augen, die auf den ersten Blick beinahe kühl wirkten und mich doch aufmerksam fixierten. Meerblaue Augen, die mein Herz zum Schmelzen brachten. Eine spannungsgeladene Luft hing zwischen uns, die wir beide spürten. Um uns herum war alles unwichtig geworden. Wir unterhielten uns an diesem Abend sehr lange und in seinen Augen las ich ungläubiges Staunen; fühlte sein Interesse ... und viele, unausgesprochene Dinge. Gab es Liebe auf den ersten Blick? Jeden Tag begegnet man doch Menschen, aber warum fühlt man sich plötzlich zu einem Fremden hingezogen? Warum findet man einen anderen Menschen attraktiv ... anziehend? Ein Phänomen, das sich gar nicht leicht erklären lässt.
„Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören“, zwinkernd steckte er mir zum Abschied einen Zettel zu, den ich seit einigen Tagen - mit gemischten Gefühlen - tief verborgen in meiner Handtasche trug.


Ein kleiner Zettel in meiner Handtasche brachte alles durcheinander.
Während ich die Nummer wählte, fiel mein Blick auf ein Familienfoto, das neben dem Telefon auf dem Sideboard stand. Dunkelbraune Augen, die freundlich in die Kamera lächelten. Seine Arme hatte er um meine Schultern gelegt. Ich dachte an den Duft seines After Shaves; konnte es förmlich riechen ... ich dachte an seine sinnlichen Lippen und die feingliederigen Hände, die mich so oft gestreichelt hatten.
Für einen Moment schloss ich die Augen ... gibt es Liebe, bis dass der Tod uns scheidet?
Als am anderen Ende abgenommen wurde, beschlich mich ein eigenartiges Gefühl,
das mich zögern ließ ...

 

hi darkeyes,

bisher war ich immer sehr sachte mit meiner kritik hier im Forum. Vorallem, weil alle Geschichten bisher für mich irgendwo einen wertvollen Ansatz hatten oder irgendeine sprachliche Finesse. Du beschreibst eine sagen wir mal alltägliche Situation, das Zweifeln an einer eigentlich glücklichen Beziehung. Dein Protagonist (finde es übrigens erstaunlich wie viele Ich-Erzählungen hier herumschwirren, ein bisschen Distanz zu dem Erzählten wäre ab und zu vielleicht auch ganz gut) ist in einer Konflikt-Situation die man in den ersten 15 Zeilen dann auch verstanden hat. Das beschriebene Gefühl ist simpel, sie fühlt sich wie ein Hund und nicht wie eine begehrte Lady. Aber du reitest darauf rum, da müsstest du etwas individuelles reinbringen, etwas was hier anders ist als bei all den anderen Paaren. Vielleicht eine glückliche Beziehung die nicht nach dem Klischee verläuft und trotzdem nicht genug ist?
Und dieser Kerl, bzw. die Beschreibung von ihm ist so was von pink - ich mein ihhhh.
Also ein bisschen weniger Kitsch wäre in meinen Augen angebracht. Oder gleich eine satirische Nummer, auch wenn das hier etwas schwierig wird.

Gut gemeint,

Grüße,

nikonotiz

PS: Doppelgemoppelt hält besser:

Zitat: "Eine unerklärliche Anziehungskraft ging von ihm aus, die ich mir nicht erklären konnte."

 

Hallo nikonotiz,

hmmmm ... ich glaube, dass jeder Mensch ab und zu an seiner Beziehung zweifelt ... und je länger die Beziehung dauert ... umso mehr ;)
Ich habe den anderen Mann ganz bewusst etwas blass erscheinen lassen, weil ich glaube, dass eine große Gefahr wirklich darin besteht, wenn Dir plötzlich in einer langjährigen Beziehung - nach vielen Jahren - plötzlich ein Mensch begegnet - der optisch gesehen, auch gefallen könnte ;-)

Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Hallo Darkeyes.

Wer so einen Nick hat, der kann doch bestimmt ein subtiles Beziehungsgeflecht zeigen. Doch leider hat mich diese Geschichte nicht begeistern können. Ausgelutschte Klischees werden bedient, „moralische“ Beweggründe fürs Tun oder Lassen vorgeschoben und die Sprache ist dabei so trivial, dass es beim Lesen weh tut. Das einzige was ich gut finde ist, dass hier die Erzählerin in medias res gleich auf den Punkt gekommen ist. Dem folgen leider langatmig eigenwillige Resümees und am Ende

Für einen Moment schloss ich die Augen ... gibt es Liebe, bis dass der Tod uns scheidet?
Als am anderen Ende abgenommen wurde, beschlich mich ein eigenartiges Gefühl,
das mich zögern ließ ...

ein Wischiwaschipseudogefühl, bei dem sich der Leser aussuchen kann, was die Protagonistin wohl damit meint.

LG
GD

 

Hallo Goldene Dame,

wenn Du es so empfunden hast, kann ich wohl kaum etwas daran ändern.
Danke fürs Lesen und Kritik!
Den Schluss habe ich ganz bewusst offen gelassen ...
wenn schon trivial, dann mit Prinzip!

Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Hallo Darkeyes

Mein erster Eindruck war, es ist Klischeehaft und zugleich sehr real. Du bringst damit sehr schön zum Ausdruck, dass Realität sich eben oft auch in Klischees bewegt. Sprachlich fand ich es angenehm lesbar. Eine Alltagsgeschichte kurz und prägnant, von dem her gern gelesen.

Vertiefter und die Figuren belebter könnte es mehr darstellen. Meines bescheidenen Erachtens hat es in dieser Form einer Momentaufnahme aber durchaus seine Berechtigung, als gelungen wahrgenommen zu werden.

Gruss

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Anakreon,
Hallo Maria.Meerhaba,

@ Anakreon - Danke fürs Lesen und Kommentar, dass Du meine Geschichte als gelungen wahrgenommen hast. Gerade als ich mich noch über Dein Lob gefreut habe, folgte gleich ein Dämpfer.

@ Maria.Meerhaba - Danke auch Dir fürs Lesen und vielleicht hast Du sogar Recht!
Ich werde darüber nachdenken, wie ich mehr Struktur in meine Geschichte bringen könnte. Leider mache ich immer den gleichen Fehler; ich habe eine Idee, bringe es zu Papier und dann ab damit ins Forum. Ich sollte wirklich mehr daran feilen und muss zu meiner Schande gestehen, dass mir dazu leider oft ein wenig die Geduld fehlt.

Liebe Grüße,
Darkeyes


@ Maria.Meerhaba,

sooo ... ich habe den Text noch einmal überarbeitet und hoffe, dass ich etwas Ordnung
in das Durcheinander gebracht habe! ;-)

 

Meine Güte, das beste hast du vernichtet. Der Einstieg ist nun auch gruselig! Sorry

 

hallo Darkeyes,

ich kenne nur die endgültige Fassung, daher nur dazu mein Kommentar....naja....begeistert mich nicht gerade. Es ist so Rosamunde-Pilcher-Liebesroman-Schleim....

sinnlichen Lippen, die mich unzählige Male leidenschaftlich geküsst hatten und ebenso ungestüm von meinen Lippen erwidert wurden.
also mal ehrlich: ungestüm von meinen Lippen erwidert...uaah.......genauso furchtbar wie
Feingliederige Hände, die meinen Körper erforschten und die empfindsamsten Stellen kannten und liebkosten.
....das ist schon arg Tiffany-Roman und co.

Unter seinen Händen wurde ich zur Frau; er stillte meine Sehnsüchte.
... ....brech....

Eingehüllt von Liebe und Begehren
...noch so ein Satz der einem die Nackenhaare hochstehen lässt

Es ist natürlich Geschmacksache, ob man sowas mag oder nicht. Vieleicht solltest du die Geschichte/den Konflikt einfach etwas "moderner" erzählen, nicht so auf die leidenschaftliche, klebrige Pauke hauen. Zumindest ist das der Grund warum ich (und ich denke meine Vorredner ebenfalls) den Text nicht sonderlich gelungen finde.

Tut mir leid :crying:

lg Engelchen

 

Hallo Maria.Meerhaba,
Hallo Engelchen,


@ Maria.Meerhaba - Öhm .. jetzt widersprichst Du Dir aber! In Deiner ersten Kritik hast Du geschrieben, dass mir der Einstieg gelungen sei und daran habe ich auch überhaupt nichts verändert. Die ersten zwei Absätze sind Wort für Wort geblieben! Du hast bemängelt, dass es bergab ging, als ich zu philosophieren angefangen habe und genau ab DA habe ich auch erst versucht, ein wenig das Durcheinander in meiner Geschichte zu beseitigen.
Sorry, jetzt zweifele ich doch ein wenig, ob man manche Ratschläge wirklich beherzigen sollte. :(


@ Engelchen - Danke fürs Lesen und Kritik! Ich hätte mir gewünscht, dass Du bei Deiner Kritik Vorschläge machst. Wie erzählt man denn leidenschaftliche Gefühle "moderner"? Vielleicht liegt es an meinem Alter, dass mir dafür die Worte fehlen oder einfach nur daran, dass ich es gerne ein bisschen "klebrig" mag. :D
Schade, dass Du bei meiner Geschichte brechen musstest, :crying: aber immerhin hast Du es mit dem Rosamunde-Pilcher-Liebesroman-Schleim verglichen, was mir doch wieder ein wenig Hoffnung macht. Mein Ziel ist es auch nicht, große Literatur zu schreiben und es tröstet mich, dass den Kitsch von der Pilcher auch ganz viele mögen. :)

Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Hallo Darkeyes!

@ Maria.Meerhaba - Öhm .. jetzt widersprichst Du Dir aber! In Deiner ersten Kritik hast Du geschrieben, dass mir der Einstieg gelungen sei und daran habe ich auch überhaupt nichts verändert.

Eine Verwechselung mit …

Meine Güte, das beste hast du vernichtet. Der Einstieg ist nun auch gruselig! Sorry

… vielleicht?

Gruß

Asterix

 

hallo Darkeyes,

Vielleicht liegt es an meinem Alter, dass mir dafür die Worte fehlen oder einfach nur daran, dass ich es gerne ein bisschen "klebrig" mag. :D
eben....das meinte ich. Es ist Geschmacksache, ob man es klebrig mag oder nicht. Manchmal mag ich es auch klebrig, aber in diesem Fall fand ich es für den Konflikt, den du eigentlich erzählen wolltest (Frau fühlt sich nach vielen Jahren zu einem anderen Mann hingezogen und zweifelt an ihrer Ehe) nicht so passend. Mir hätte es eben "moderner" oder sagen wir "einfacher" besser gefallen. Ist nur meine Meinung.

Grundsätzlich finde ich sowieso sollte man sich nur das aus Kritiken raus holen, was man für sich nachvollziehbar findet und mit dem man noch leben kann. Wenn du Rosamunde Pilcher magst, gut, ist nicht dagegen zu setzen. Ich gucke auch ab und zu "das Traumschiff" und habe alle Twilight Bücher gelesen (jetzt dürfen gerne alle anderen auch brechen)...hihi...die sind ja eigentlich auch recht "klebrig", aber da passt es irgendwie, wenn ein Vampir aus einem anderen Jahrhundert was von "du bist mein Leben" faselt :)

Und ich musste natürlich nicht über deine ganze Geschichte brechen, sondern fand nur den ein oder anderen Satz ätzend. Ich bitte zu verzeihen, ich wollte auf keinen Fall gemein oder herablassend sein!!!

Ich kann dir gerne an Beispielen sagen, wie ICH es schreiben würde, aber dann ist es ja nicht mehr deine Geschichte sondern meine Version und die gefällt dir vieleicht überhaupt nicht.

Ich war 17 Jahre jung und reif für eine hingebungsvolle, intensive Beziehung. Ich war bereit, alles zu geben. Unter seinen Händen wurde ich zur Frau; er stillte meine Sehnsüchte.
Ich war Siebzehn, als wir uns kennenlernten. Er war es, der mich entjungferte und mir zum ersten mal in meinem Leben einen Orgasmus bescherte.

Es war eine aufregende, stürmische Zeit. Ich lebte nur noch für den Moment, bis er bei mir war und wieder in das Land voller Verlangen und Zärtlichkeit entführte.
Ich war komplett verrückt nach ihm, wollte keine Minute ohne ihn sein. Wir verbrachten die Wochenenden, ohne auch nur einmal aus dem Haus zu gehen, in seiner kleinen Studentenbude und vögelten uns auf der durchgelegenen Schlafcouch die Seele aus dem Leib.

Wenn dir das zu vulgär ist (was ich glaube, wenn ich so deinen Stil lese), kann man es ja auch entschärfen und z.B. schreiben. Wir verbrachten die Wochenenden, ohne auch nur einmal aus dem Haus zu gehen, in seiner kleinen Studentenbude und konnten die Finger nicht voneinander lassen.

Lg
Engelchen

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Asterix,


oh .. wie peinlich! :schiel: Da habe ich wirklich etwas gewaltig verwechselt.
Entschuldige bitte :huldig: @ Maria.Meerhaba.

@ Goldene Dame - aber am Einstieg hat sich trotzdem NICHTS verändert, dann war er wohl schon immer gruselig! :(

Liebe Grüße,

Darkeyes

Hallo Engelchen,


so so ... schmunzel mal zu Engelchen ...
Zitat: und vögelten uns auf der durchgelegenen Schlafcouch die Seele aus dem Leib.
Ja, SO hätte man es natürlich auch ausdrücken können, aber SO würde ich es zumindest in einer KG. nie schreiben.
Am Schreibstil kann man wahrscheinlich erkennen, wer schon zum alten Eisen gehört oder noch ein junger Hüpfer ist. ;)
Mein Tagebuch von damals erinnert auch so gar nicht an Rosamunde Pilcher, aber diese Gedanken möchte ich den Lesern wirklich nicht zumuten. :Pfeif:
Im Übrigen halte ich Dich für kein bisschen gemein oder herablassend ...
ich finde Deine Kritik durchaus berechtigt! :)


Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Liebe Darkeyes,

Am Schreibstil kann man wahrscheinlich erkennen, wer schon zum alten Eisen gehört oder noch ein junger Hüpfer ist.
na, so ganz taufrisch bin ich leider auch nicht mehr :schiel: Werd dieses Jahr 40....

Aber ich finde, man kann das Kind ruhig beim Namen nennen. "Ich wurde durch ihn zur Frau" bedeutet doch nichts anders als "er hat mich entjungfert" und was man meint, darf man auch ruhig deutlich schreiben, ohne dass man es direkt mit nem Porno verwechselt....auch in einer KG ...find ich zumindest... Wie gesagt, man kann es ja auch "entschärfen" wenn einem der ein oder andere Ausdruck so partout nicht über die Lippen bzw. Tastatur gehen mag.

Wie auch immer, Stil ist Geschmacksache, Punkt. Daher lass deine Geschichte so, wenn du sie so magst.

lg Engelchen

 

Hallo Engelchen,

ein Engelchen mit fast 40? Ist das nicht auch Wunschdenken? :lol:
Ich gebe Dir Recht ... natürlich ist alles eine Geschmackssache, aber ich persönlich halte es für viel reizvoller, manche Dinge eben NICHT beim Namen zu nennen! ;)
Wichtig ist, dass jeder weiß, WAS gemeint ist und ein bisschen Spielraum seiner Phantasie kann dem Leser nicht schaden! ;)
Ja, ich fühle mich wesentlich wohler dabei und lasse meine Geschichte, wie sie ist! :)

Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Hallo Darkeyes,

leider konnte ich mit deinem Text rein gar nichts anfangen. Dabei ist das Thema an sich interessant. Da schlummert etwas ähnliches noch auf meiner Festplatte. Das Thema bekommt natürlich keinen Innovationspunkt, aber letztlich ist es die Umsetzung desselben, die entscheidend ist.
Tja, und deine Umsetzung ist leider ... sehr unbeholfen. Da wird viel geredet, aber nix gesagt.
Mal nur ein paar Bsp:

„ Liebst du mich?“, hörte ich ihn fragen.
Bitte endlich die Leerstelle nach " da weg!

Sein Gesicht ganz nah an meinem. Alles darin war mir so vertraut ... dunkelbraune Augen hinter einer Brille ohne Fassung ... eine kleine Narbe von einer OP, die fast bis zum Kinn verlief; jedes noch
so kleine Fältchen. Unzählige Male hatte ich sein Gesicht gestreichelt; mich ihm nahe gefühlt. Mein Blick hing an den sinnlichen Lippen, die mich unzählige Male leidenschaftlich geküsst hatten und ebenso ungestüm von meinen Lippen erwidert wurden. Feingliederige Hände, die meinen Körper erforschten und die empfindsamsten Stellen kannten und liebkosten.
immer schwiergig so eine Liebesbekundung zu schreiben, ohne in den Schwulst abzurutzschen. Leider ist dir das hier nicht geglückt. Das Rezept: Umgehen. Liebe/ Zuneigung kannst du viel besser durch einzelne Szenen darstellen, als durch das Aufzählen von angestaubten leeren Clichés. Das mit der Narbe, das könnte so eine Sache sein. Wo ist die her, was ist da passiert, könnte die der Aufhänger sein für seine Einzigartigkeit?
Was für Fältchen, wann kommen die zur Geltung? Sinnliche Lippen? Was sind das für dich?

Jeder Mensch braucht das Gefühl, etwas Besonderes zu sein ...
jeder Mensch braucht das Gefühl, geliebt zu werden und dass es nichts anderes gibt; das Wichtigste überhaupt zu sein, das auf diesem Planeten existiert.
Gibt es unendliche Liebe, bis dass der Tod uns scheidet?
Das ist Kolumnenstil. Du schreibst doch aus der Ich-Perspektive, bleibe dabei. Solche Verallgemeinerungen kippen nur weg

Und bessere den Kleinbuchstaben aus, nach den ...

räumen verführten und nach noch viel mehr schrien. Ich war 17 Jahre jung und reif für eine hingebungsvolle, intensive Beziehung. Ich war bereit, alles zu geben. Unter seinen Händen wurde ich zur Frau; er stillte meine Sehnsüchte. Es war eine aufregende, stürmische Zeit. Ich lebte nur noch für den Moment, bis er bei mir war und wieder in das Land voller Verlangen und Zärtlichkeit entführte. Lange gab es nichts anderes; nur ihn und mich. Gab es etwas Schöneres?
Schön wäre es, wenn der Leser diese Frage beantworten könnte. Kann er aber nicht, weil du hier nicht ein einziges Bild anbietest, sondern nur Phrasen, die sich an Abgedroschenheit gegenseitig zu überbieten versuchen. Zeig doch mal eine solche Szene- zB einen Flirt. Das gibt mehr Nähe als zehn solcher Absätze wie den von mir bemängelten

Eine unerklärliche Anziehungskraft ging von ihm aus
das ist die schlimmste Kapitulation eines Autors. ;) Und leider bestätigst du das mit dem gesamten Text. Du willst etwas erzählen, doch anstatt das mit für den Leser erfahrbar machenden Bildern zu tun, bläst du Blasen auf, die einen diffusen Rahmen ohne Bild blubbern.

hören.“, zwinkernd
punkt aus der WR raus, wenn begleitsatz folgt

Als am anderen Ende abgenommen wurde, beschlich mich ein eigenartiges Gefühl,
das mich zögern ließ ...
zögern ließ? - sie hat doch schon gewählt (man beachte dieses Wortspiel!) ;)

Das klang jetzt insgesamt sehr hart, aber wir sind hier ja nicht auf dem Pony-Hof :D Letztlich sind diese Kritiken immer am hilfreichsten. Ich weiß noch, wie ich hier am Anfang zerfleischt worden bin. Aber bloß nicht schmollen, sondern tüchtig weiterschreiben. Musst ja nicht alles übernehmen, aber denk ruhig über die Punkte nach und überarbeite, wenn du ein bisschen Abstand vom text gewonnen hast.
Viel Spaß dabei :)

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

wenn ich ganz ehrlich bin, freut es mich, dass Du Stellung zu meiner Geschichte bezogen hast; auch wenn sie nicht schmeichelhaft für mich ausgefallen ist!
Bin kein Typ, der schmollt bei gerechtfertigter Kritik! ;)
Eher dankbar dafür, wie man es besser machen könnte!
Ich werde noch einmal jeden einzelnen Punkt durchgehen, den Du bemängelt hast, aber bitte lass mir etwas Zeit! Alte Frau ist keine D-Zug! :D

Liebe Grüße,

Darkeyes

Ach ja ... Entschuldigung, manchmal weiß ich nicht, wo irgendwelche Leerzeichen oder Kommas hingehören! :confused:


Noch etwas vergessen habe!
Zitat: zögern ließ? - sie hat doch schon gewählt (man beachte dieses Wortspiel!)

Korrekt, sie hatte zwar die Nummer schon gewählt, aber es bestünde ja auch zu diesem Zeitpunkt immer noch die Möglichkeit, das "Gespräch" wortlos zu beenden. ;)

 

Darkeyes, ich meinte, dass der Einstieg knackiger gewesen sei, aber das Gute daran, ist immer noch, das du mit dem Einstieg gleich auf den Punkt kommst. Vielleicht hat sich bei mir der Eindruck der Verschlechterung durch die Umstrukturierung ergeben. Da du ja auch gerne Vorschläge genannt haben möchtest.

Ein kleiner Zettel in meiner Handtasche stellte mich vor eine schwerwiegende Frage. Lohnt es sich, für eine Affäre alles aufs Spiel zu setzen?
Für ein paar Stunden gestohlenes Glück? Berauschend und doch nur von kurzer Dauer? War es das wert?

Ich tippte die Nummer in mein Handy. Doch als das Rufzeichen ertönte, drückte ich auf Aus. Mit feuchten Händen zerknüllte den kleinen Zettel in meiner Hand. War es das wert? Lohnte es sich, alles aufs Spiel zu setzen?

LG
GD

 

Hallo Goldene Dame,

Dein Vorschlag hat mir gefallen ... jetzt verstehe ich, was Du meinst! ;)
Ich habe eine Weile an meiner Geschichte gebastelt und werde nun nichts mehr ändern, aber einige Vorschläge davon bei meiner nächsten Geschichte beherzigen!
Bedanke mich noch einmal für das Interesse und die Mühe, die Du Dir gemacht hast!
Ich finde es sehr hilfreich, wenn ich begreife, WAS ich falsch gemacht habe!


Liebe Grüße,

Darkeyes

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom