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Blick in den Spiegel

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10.06.2005
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Blick in den Spiegel

Der Raum war fast völlig dunkel. Die schweren Vorhänge an den Fenstern schirmten das helle Tageslicht ab, die wenigen Lichstrahlen, die durch spärlich verteilte Ritzen im Vorhang fielen, warfen surreale Schatten in den Raum.
Sie selbst stand direkt vor dem manneshohen Spiegel und betrachtete sich selbst. Viele Leute hatten sie oft für ihre beinahe schon aristokratischen Gesichtszüge, das lange, blonde Haar und die schlanke Figur bewundert. Ihre ehemals offenes Wesen hatte dazu beigetragen, dass sie überall gern gesehen war.
Doch schon lange waren diese Zeiten Vergangenheit. Ihr war bewusst, dass sie heute fast nirgendwo mehr gern gesehen war. Viele würden ihre mit offener Verachtung begegnen, andere würden mit vorgehaltener Hand lästern und sie abschätzend von oben bis unten mustern, fast so als wäre sie ein Wesen von einem anderen Planeten, das man genau analysieren und in jede Einzelheit zerlegen musste, damit man nicht Gefahr lief in eine verhängnisvolle Falle zu tappen.
Eigentlich kümmerte sie es nicht, was die Leute redeten. Viel mehr kümmerten sie ihre eigenen Gedanken. Manchmal fragte sie sich, was aus dem offenen und strahlenden Funkeln in ihren Augen geworden war, das sie so oft bei sich beobachtet hatte. Früher jedenfalls. Wenn sie heute in ihre Augen sah war sie gleichzeitig fasziniert und abgeschreckt. Kälte, kam es ihr in den Sinn, das war der beste Begriff für den Ausdruck in ihren Augen.
Sie war sich im klaren darüber, dass in den letzten Jahren einige Veränderungen in ihrer Seele Einzug gehalten hatten. Wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sich eigentlich ihr ganzes Wesen geändert hatte. War sie früher beliebt und offen gewesen, spürte sie heute beinahe schon physisch die Mauer um sich herum, die jedem klar machte, dass man ihr nicht zu nahe kommen sollte. Und eigentlich wollte sie es auch so. Ruhe und alleine sein. Viele verwechselten es mit Einsamkeit oder Arroganz, aber sie war zufrieden, wenn sie Distanz zwischen sich und anderen Menschen waren konnte. Distanz bewahrte einen vor Enttäuschungen...und vor Mitgefühl.
Sie konnte sich nicht vor der Tatsache verschließen, dass sie einer Menge Menschen weh getan hatte. Sie hatte gewütet, geschrien und verschaffte sich Genugtuung für ihre Wunden, die noch nicht einmal angefangen hatten zu vernarben, selbst nach Jahren. Auch viele Menschen, die nicht einmal etwas von ihren Verletzungen wussten, waren von ihr verletzt worden. Manchmal lagen ihre Motive selbst für sie selbst im unklaren, doch eigentlich wusste sie, dass die meisten Taten aus Angst geschahen. Angst ihre Vergangeneit noch einmal durchleben zu müssen oder in eine ähnliche Situation zu kommen. Angst noch einmal zu leiden.
Wenn sie vor zehn Jahren ihr heutiges Ich gesehen hätte, hätte sie sich nicht erkannt. Eigentlich wollte sie nie so werden. Nie gehasst werden und noch dazu zu Recht. Nie wollte sie so emotionslos werden, dass sie nicht einmal mehr der Tod eines nahe stehenden Menschen berührte. Doch mache Veränderungen hatten sich nicht aufschieben lassen und teilweise war sie auch froh darüber. Sie war stärker geworden, härter, ganz nach dem Spruch: Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Doch sie hatte viel dabei verloren, auch wenn sie den Verlust nicht bedauern konnte, weil sie nichts und niemandem mehr nachtrauern konnte. Mitgefühl, Nächstenliebe, Offenheit und Skrupel. Irgendwo waren sie in ihrem Leben verloren gegangen, einfach an einer Kreuzung des Lebens zurück geblieben und hatten sie alleine weiterziehen lassen.
Ihr war klar, dass sie sich vor Gewissensbissen schon längst hätte selbst zerfleischen müssen, doch sie spürte nicht einmal den Anflug von Reue. Wenn sie an die vielen leidenden Gesichter zurückdachte, an die vielen Leben, die sie zerstört hatte, empfand sie immer noch eine leise Genugtuung, sie sie seinerzeit in eine wilde Euphorie versetzt hatten.
Nun war sie vielleicht zu weit gegangen. Der heutige Tag würde vielleicht ihr komplettes Leben verändern. Diesmal hatte sie eine Grenze überschritten, die besser nicht überschritten hätte werden sollen. Doch für sie gab es kein Zurück mehr.
Langsam und bedächtig wischte sie sich die Tränen ab, die auf ihre Wangen geströmt und ihre Augen rot gefärbt hatten. Mit einem Ruck riss sie die Vorhänge zur Seite und blinzelte mehrmals, bis sie sich an das helle Tageslicht gewöhnt hatte. Zeit weiterzukämpfen, murmelte ihre innere Stimme, die schon immer ein guter Begleiter gewesen war. Entschlossen öffnete sie die Tür und verließ das Haus. Von ihrem kurzen Moment der Schwäche und der Selbsterkenntnis, war nichts mehr zu erkenne. Sie war wieder stark. Ihr Blick war wieder kühl, selbstbewusst und beherrscht. Sie lief entschlossen die Straße herunter. Selbstsicher, unnahbar und arrogant. Und wie immer allein.

 

Hi Schattenspiel,

herzlich Willkommen hier in Kg.de :).

Du schreibst von einer Frau, du beschreibst sie und doch habe ich das Gefühl, nichts wirklich Wichtiges über sie zu wissen.
Du beschreibst nur und das wird sehr langweilig zum lesen.

Zudem hast du sehr viele Wiederholungen in deinem Text:

Sie selbst stand direkt vor dem manneshohen Spiegel und betrachtete sich selbst.

Ihre ehemals offenes Wesen hatte dazu beigetragen, dass sie überall gern gesehen war. Doch schon lange waren diese Zeiten Vergangenheit. Ihr war bewusst, dass sie heute fast nirgendwo mehr gern gesehen war.

Eigentlich kümmerte sie es nicht, was die Leute redeten. Viel mehr kümmerten sie ihre eigenen Gedanken.

Soche Wiederholungen sind als Leser einfach nervig, sorry; wenn ich das so an dich, der hier zum ersten Mal postet, schreibe.
Ich gehe aber davon aus, dass du Kritik lesen willst und die bekommst du.

Nun war sie vielleicht zu weit gegangen. Der heutige Tag würde vielleicht ihr komplettes Leben verändern. Diesmal hatte sie eine Grenze überschritten, die besser nicht überschritten hätte werden sollen. Doch für sie gab es kein Zurück mehr.

Ja was ist denn da nun passiert? Du läßt mich wie ein Fisch im Trockenen zappeln...

Zeit weiterzukämpfen, murmelte ihre innere Stimme, die schon immer ein guter Begleiter gewesen war. Entschlossen öffnete sie die Tür und verließ das Haus. Von ihrem kurzen Moment der Schwäche und der Selbsterkenntnis, war nichts mehr zu erkenne. Sie war wieder stark. Ihr Blick war wieder kühl, selbstbewusst und beherrscht.

Moment: die innere Stimme, die Arroganz und Kühle anzeigt, ist ein guter Begleiter?

Tut mir leid, mit deinem Text kann ich so nicht viel anfangen.

Lieber Gruß
ber

 

Hm, zunächst einmal find ich gut, dass du trotz der angesprochenen Wiederholungen durchaus einen weiten Wortschatz an den Tag legst.

Was die Story angeht:

Bei den Kritikpunkten stimm ich der ersten Kritik zu. Eine gewisse Monotonie ist da, die, so hab ich das verstanden, aber auch gleichzeitig auf das Leben der Frau anspielen soll. Netter Effekt, nur in den Ausmaßen halt schwieriger zu lesen.

Positiv: Die Atmosphäre kommt rüber. Und das sehr gut.

 

Hi :)
erstmal danke für die Kritiken, klar will ich die lese, dafür bin ich ja da :)
Ja, eigentlich wollte ich mit den Wiederholungen ein kleines bisschen rüberbringen, dass ihr Leben ziemlich monoton und gleichbleibend ist, aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, sind die Wiederholungen schon ziemlich häufig. Wahrscheinlich auch zu häufig.

Wahrscheinlich habe ich das mit der Arroganz und der Kühle nicht so besonders gut rübergebracht, sry. Ich hab nicht so wirklich darüber nachgedacht, dass ihr es vielleicht nicht so gut verstehen könnt wie ich, was ja selbstverständlich ist, weil ich die Geschichte schreib *g* Ich wollte eigentlich klar machen, dass sie sich Schwäche nie vor Anderen anmerken lassen würde und das ihre Kühle und kalte Fassade ein Schutz vor Schmerzen ist...

Und ich hätte also die Stelle mit der "überschrittenen Grenze in ihrem Leben" genauer erörtern sollen? Jetzt wo ihr es sagt, fällt es mir auch auf. Ich wollte eigentlich an der Stelle etwas komplett anderes rüberbringen. Wäre mir aber ohne eure Kritik gar nicht aufgefallen. Deshalb nochmal danke :) Ich wollte eigentlich zeigen, dass ihre "Taten", über die man eigentlich ja auch nichts genaueres weiß, eigentlich noch nachvollziehbar waren, aber dass sie an diesem Tag eben eine Grenze überschritten hatte, die nicht mehr verständlich war und sie langsam zu einem gefühlskalten Monster machen würde.

Mh, eigentlich bin ich froh, dass ich die Story hier gepostet hab, wegen der Kritik, aber auf der anderen Seite ist es mir auch irgendwie peinlich, weil ich vielleicht ein bisschen genauer und sorgfältiger über die Geschichte hätte nachdenken sollen...aber ich hoffe ich kann eure Kritik gut umsetzen...danke :)
LG

 

Okay, bins nochmal orthographisch durchgegangen. Und nicht erschrecken *g*. Dafür sind Beta-Leser da. Diese Flüchtigkeitsfehlerchen überliest man selber immer *g*.

Und achja, peinlich müsste es dir sein, wenn du ... wenn du... hm... mist, mir fällt nix ein *g*.
I mean, that's, what KG.de is for.


die wenigen Lichstrahlen
ein t vergessen *g*
Ihre ehemals offenes Wesen
Viele würden ihre mit offener Verachtung begegnen
jeweils ein e zuviel bei dem Wort "ihre"
fast so als wäre sie ein Wesen
Komma hinter "so"
Wenn sie heute in ihre Augen sah war
Komma hinter "sah"
Kälte, kam es ihr in den Sinn, das war der beste Begriff für den Ausdruck in ihren Augen.
Hier ists schwieriger. Ich würde hinter das erste Komma das Wörtchen "so" hinzufügen, und hinter dem zweiten Komma das Wörtchen "das" weglassen. Klingt schneidiger.
Manchmal lagen ihre Motive selbst für sie selbst im unklaren
Eines der beiden "selbst" müsste weg, und das Wort Unklaren groß geschrieben werden *g*.
Irgendwo waren sie in ihrem Leben verloren gegangen, einfach an einer Kreuzung des Lebens zurück geblieben
Klar, was du meinst. Aber wenn du das Bild "Kreuzung" benutzt, würd ich nicht "zurückgeblieben" sagen, sondern z.B. "falsch/anders abgebogen".
sie sie seinerzeit in eine wilde Euphorie versetzt hatten.
Vertippser, sie=die.
und der Selbsterkenntnis, war nichts mehr zu erkenne.
Noch einer *g*. +n

 

Hilfe :confused: Da hab ich echt viele übersehen...irgendwie fallen einem so Fehler nie auf *g* Aber danke :) Naja, wenn ich erstmal bei Word den Programmfehler gefunden hab, kann ich auch wieder die Rechtschreibprüfung durchlaufen lassen, dann wirds hoffentlich besser...

 

Hm... deine Geschichte war einfach zu lesen, was Rechtschreibung, Grammatik, usw. anging. Insofern mach dir mal keine Sorgen *g*. Sind ja eh nur Flüchtigkeitsfehler, die passierten Goethe GARANTIERT auch *g* (und mir auch ... hehe *g*).

Ist mehr so ne Art Bonus, wenn die jemandem auffallen, um die Story optisch zu verbessern :D

 

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