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Broken Wings
Als ich auf der Erde gelandet war, waren da diese stumpfen Schreie. Ich konnte sie nicht hören, aber spüren. Also bestritt ich meinen Pfad vom Hügel in das Tal. Schritt für Schritt dämmerte das Tageslicht. Da waren diese Blicke hinter den Spalten. Blicke, die ich nicht sehen konnte, aber spüren.
Sie sahen meine Flügel.
Bald würde ich am Fuß des Hügels angekommen sein. Tausende von Blicken beschritten meinen Pfad. Es kam mir vor, als würde sich der Hügel bewegen, obwohl er doch eigentlich in den Himmel ragte und nicht beweglich schien.
Am Fuße des Hügels sah ich eine Straße mit Laternen. Das Laternenlicht lotterte in der Dunkelheit. Unter dem Laternenlicht konnte ich Kinder sehen. Sie hatten Angst vor der Dunkelheit, aber ich konnte ihre Angst nicht spüren.
Ein Kind kam auf mich zu.
Es hatte keine Augen. Obwohl das Kind blind war, nahm es meine Hand und führte mich zu einer Tür. Die Tür, die zur Welt führte. Als ich durch die Tür ging, konnte ich die stumpfen Schreie hören, die Blicke sehen und die Angst spüren. Das Kind war blind, weil es die Wirklichkeit nicht sehen wollte.
Nun schloss ich die Tür. Vor mir standen tausende Kinder. Sie hatten keine Augen mehr. Ich hatte meine Arme für sie geöffnet und sie liefen auf mich zu, - versteckten sich unter meinen Flügeln. Aber es waren zu viele und meine Flügel zerbrachen unter der Last, die sie zu tragen hatten.
Zeco