Hallo @Maedy,
vielen Dank für deine Empfehlung.
Eines meiner Lieblingsbücher ist Marisha Pessl: Special Topics in Calamity Physics. In Deutsch: Die Physik der Alltäglichkeit. Das Buch hat mehrere hundert Seiten und ich habe drei Tage nur gelesen. Der Plot ist total verwoben, historisch teils bekannt, aber einfach spannend aufgearbeitet.
Das kommt definitiv auf meine Liste, ich liebe es auch außerhalb meiner normalen "Bequemlichkeitszone" zu lesen. Spannende Empfehlung, wäre ich von alleine nicht drauf gekommen.
Beste Grüße
MRG
Hallo @jimmysalaryman,
freue mich über deine Empfehlungen. Habe damals bei dem Thread mitgelesen, was Authentizität angeht und bin so auf Raymond Carver und Tobias Wolff gekommen. Sehr beeindruckend, was die beiden mit Worten erzeugen können, wobei mich Tobias Wolff noch etwas mehr abgeholt hat. Ich lese gerade seine Erzählungen "Die entscheidende Nacht" und seine sprachliche Eleganz ist etwas ganz besonderes, da sitzt jedes Verb.
Habe mir deine neuen Empfehlungen notiert und will vor allem auf die beiden kurz eingehen:
Robert Olmstead - Der Glanzrappe.
Das habe ich mir bestellt, bin gespannt darauf. Ich habe seinen Schreibratgeber gelesen, den ich ziemlich anspruchsvoll fand (habe mehrere Monate gebraucht, bis ich fertig war, weil ich die feinen Nuancen in der englischen Sprache erst einmal nachvollziehen musste) und mochte, wie detailliert er an die Analyse von Texten gegangen ist.
Cormac McCarthy - Die Straße.
Das ist eins meiner Lieblingsbücher. Es gibt da diese Stelle, als einer der Protas eine zerknüllte Zeitung anzündet und in einen Auflieger hinunterwirft und dann Menschenleiber vorfindet. Das Bild ist mir unter die Haut gegangen, absolut atemberaubend.
Alle aus unterschiedlichen Gründen. Ist auch immer die Frage, was genau du unter Plot verstehst? Eine gutes Grundgerüst, eine satte Geschichte oder der Bewegungsablauf der Figuren, also wie gerät Person A durch Konflikt in Situation B? Plot ist ja ein klein wenig so ein Mysterium, da jeder so ein bißchen etwas anderes darunter versteht.
Ja, gute Frage. Ich tue mich schwer für mich zu definieren, was ein Plot ist. In der Theorie sollte ich es eigentlich wissen, aber beim Schreiben komme ich da an meine Grenzen. Im Grunde geht es für mich wohl um Ursache und Wirkung und um Ziele der Figuren. Aber ich hänge da und meine eigene Definition bringt mir in der praktischen Umsetzung nicht so viel, daher suche ich nach guten Beispielen, von denen ich lernen kann.
Beste Grüße
MRG
Hallo @Katla,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, da ist sehr viel dabei.
ob man so ein Sog-Gefühl unbedingt über den Plot bekommt, weiß ich auch nicht (bei mir machen das auch andere Elemente aus), ich bin aber ein Fan von Thementhreads, weil einem da oft was Spannendes unterkommt. Schöne Idee.
Ist eine gute Frage. Wenn ich Charaktere faszinierend finde oder von der Sprache in Bann gezogen werde, dann ist es bei mir auch so, dass der Plot gar nicht so wichtig ist. Auf der anderen Seite merke ich bei mir auch, dass ich ab und an auch gerne eine spannende Handlung habe, die mich mitfiebern lässt.
Meine Tipps kannst du mit einer Prise Salz nehmen, ich liebe Bücher mit verrückten Plots, bei denen man lange nicht weiß, was überhaupt Sache ist und wo das hinführt bzw. ob es irgendwo hinführt. Allerdings: Das funktioniert nur, wenn der Autor seine Sache voll im Griff hat und das kein arbiträres Mäandern ist.
Ich bin Immer auf der Suche nach neuen Büchern, die ich noch nicht kenne und mir vielleicht auch selbst nicht direkt gekommen wäre. Interessant ist auf jeden Fall, dass alle Empfehlungen von dir für mich neu sind und ich noch keines dieser Bücher gelesen habe. Freut mich sehr.
Dmitry Gluchovsky: Metro 2033 (Heyne) hat eine grandiose Plotstruktur, die sich - auch thematisch - episodenhaft durch die Stationen der Moskauer Metro bewegt, dazu muss ich vermutlich nicht mehr viel mehr sagen. ImA eines der härtesten, intelligentesten und überraschendsten Enden bzw. Auflösungen in der Literaturgeschichte, wodurch man alles vorher - mit dem Prota zusammen - in völlig anderem Licht sieht. Leider negiert er das in den Fortsetzungen, die platt, langweilig und überflüssig sind.
Das hier hat mich besonders angesprochen, das besorge ich mir, danke!
Suchst du eigentlich auch Plots für KGs? Dann könnte man auch KGs mitsammeln.
Ja, das ist eine gute Idee. Mich hat die Kurzgeschichte "Sterbliche" von Tobias Wolff fasziniert. Ein Lokalredakteur wird beschuldigt, eine falsche Todesanzeige für einen Mann geschrieben zu haben und nicht ordentlich genug recherchiert zu haben. Denn eines Tages taucht der Mann im Büro seines Chefs auf und ist gar nicht tot.
Beste Grüße
MRG
Hallo @Webmaster,
und vielen Dank für deine Empfehlung.
The Diamond Age von Neal Stephenson als Beispiel für einen Roman, der sich zwischendurch ganz schön verzweigt, die Fäden aber zum Ende hin grandios zusammenführt.
Habe mir eine kurze Zusammenfassung durchgelesen und mich fasziniert der Gedanke mit der Nanotechnologie und der Auflösung von Nationalstaaten. Das besorge ich mir.
Ich glaub das will hier niemand beantworten, danach müsste man sich nur den Mund mit Seife auswaschen.
Ist ja schon einmal eine beruhigende Rückmeldung, dass es nicht nur mir so geht. Auf der anderen Seite bekomme ich Fitzek immer wieder empfohlen und möchte ihn nicht im Vorfeld abschreiben. "Das Geschenk" war allerdings absolut nicht mein Fall.
Beste Grüße
MRG