Was ist neu

Clyde

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30.07.2008
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Clyde

Es war eine Nebel verhangene Nacht in einer ansehnlichen Stadt namens Wisconsin.
Ich hatte einen harten Tag hinter mir und spürte jeden verdammten Knochen im Leib, als ich am Tresen von Johny's Inn mein letztes Geld versoff.
Den ganzen Weg von Palmer Industries bis hierher war ich zu Fuß gegangen und es hatte in Strömen geregnet. Gott urinierte wieder einmal lachend auf seine Kinder, und er hörte erst damit auf, als ich klatschnass die Tür zu Johny's öffnete.
Manchmal, wenn man die Dinge genauer betrachtet, könnte man fast meinen, Gott hätte was gegen mich persönlich. Ich konnte es ihm nicht verübeln, denn ich sprach nicht gerade gut über ihn, betete als Kind nie, bevor ich zu Bett ging. Und wahrscheinlich war Gott mit seiner Aversion gegen mich nicht allein.
Denn auch sein Untertan, dessen Untertan ich war, also mein Chef, schien mich nicht besonders zu mögen.
Weshalb auch sonst, sollte er mich immer in die beschissensten Schichten einteilen, die verfügbar waren? Und weshalb sollte er mich sonst immer zusammen mit Georg arbeiten lassen, wo dieser doch ein schleimiger Prolet war, mit nichts als Scheiße im Kopf.
Nein – der Typ musste mich hassen.
Und genau das waren meine Gedanken, die ich gerade versuchte in schmierigem braunen Whiskey zu ersäufen.
„Bye, bye, ihr nichtsnutzigen Gedanken. Wir sehen uns in der Hölle“, murmelte ich und leerte das Glas mit einem Zug.
Dann ließ ich es hörbar auf den Tresen sinken und das Klirren eines leeren Whiskeyglases zeigte seine Wirkung als der gute alte Johny zu mir herübersah.
„Machst du mir noch einen J.?“
„Klar, Clyde“, sagte er und griff erneut in das Regal hinter sich um eine Flasche des feinsten schottischen Whiskeys hervor zu zaubern.
Dankend nahm ich den neuen Drink an, und er zog einen Strich auf dem kleinen Bierdeckel, der vor mir stand. Ich hatte mich immer gefragt, wie lange und wie viel ich wohl trinken musste, damit der Bierdeckel mit Strichen umrandet war.
Einmal hatte ich es sogar versucht zu schaffen, aber Johny wurde automatisch sparsamer mit dem Striche ziehen und irgendwann war ich einfach rückwärts vom Hocker gekippt.
Ich war zwar total durchnässt, aber ich hatte mir geschworen, nicht allzu lange zu bleiben.
Nur ein paar Drinks, einfach um mit dem Tag abzuschließen.
Schließlich wartete Arlene zuhause auf mich, vermutlich voller Sehnsucht. Aber genauso wusste ich auch, dass es wieder Ärger geben würde, denn sie mochte es nicht, wenn ich gleich nach der Arbeit zu Johnys ging.
Sie sagte, ich sei ein Alkoholiker, und dass sie mich verlassen will. Das sagte sie häufig, aber sie tat es nie.
Mir war durchaus bewusst, dass sie mich liebte, aber ich liebte einen Drink nach der Arbeit. Einen kühlen Whiskey, der die Kehle herunter strömt und das halbe Gehirn mit sich nimmt. Und dieses Gefühl konnte sie mir schon seit einigen Jahren nicht mehr geben.
Ich würgte mir noch zwei Ladungen rein, bevor ich meinen Mantel vom Haken nahm und auf die Uhr sah.
Es war bereits kurz vor Mitternacht. Ich meine, ich hatte Spätschicht, das wusste Arlene auch, aber nur bis um Zehn.
Großartig, wenn man mal die Zeit vergisst, und umso schlimmer ist es, wenn man ihr dann flehend hinterher rennt, aber sie nicht mehr einholen kann.
Ich schlüpfte in meinen Mantel und zog meinen Hut tief ins Gesicht.
Dann ging ich zum Tresen, nickte Johny zu und schob ihm zwanzig Dollar rüber.
Es war mittlerweile eigentlich egal, wie viel Geld ich ihm gab, denn ich hatte schon so oft anschreiben lassen, dass ich gnadenlos verschuldet war. Deshalb bezahlte ich regelmäßig zwanzig Dollar. Und das war manchmal zu viel, manchmal zu wenig, aber es hielt die Schulden ungefähr auf einem Niveau.
Irgendwann, wenn ich endlich in dieser verdammten Lotterie gewann, dann würde ich lächelnd bei Johny reinschneien und ihm einen ganzen Batzen Cash auf den Tresen knallen. Dann würde ich aufhören zu trinken und mit Arlene nach Mexiko gehen.

Die kühle Brise der Sommernacht wehte um mich herum. Der Regen hatte aufgehört, und ich machte mich auf den Heimweg.
Gelegentlich verschwammen ein paar Laternen und Autoscheinwerfer vor meinen Augen, das lag zweifellos am Alkohol, aber die Wirkung drang nicht allzu stark durch. Ich war mittlerweile einiges gewohnt.
Als ich die Serie von Appartmentwohnungen entdeckte, blieb ich vor unserem stehen. Das Licht im Wohnzimmer brannte, und das Farbenspiel des Fernsehers flackerte aus dem Fenster auf die Straße herunter. Es erinnerte mich an alte Zeiten, als ich noch in Diskotheken ging und tanzte bis zum Abwinken.
Ich öffnete die Eingangstüre und verfehlte nur zweimal das Schlüsselloch. Sonst passierte mir das häufiger.
Dann schlich ich die Treppen im Flur nach oben, um Arlene, falls sie vor dem Fernseher eingeschlafen war, nicht zu wecken.
Die dritte Tür auf der linken Seite war die Pforte zu unserem Apartment. Ich wollte gerade erneut nach dem Schlüsselloch tasten, als ich bemerkte, dass die Tür nur angelehnt war.
Rasend schnell kamen die Gedanken zurück, die ich doch gerade erst so erfolgreich beseitigt hatte.
Ich öffnete leise die Tür und als ich im dunklen Flur stand, hörte ich den Fernseher aus dem Wohnzimmer laut und deutlich.
„Arlene!?“, rief ich durch die Wohnung, doch der Schall meiner Worte wurde von den ungestrichenen Wänden gefressen.
Jetzt waren nicht nur die Gedanken wieder da, sondern es waren noch bedeutend mehr Sorgen dazu gekommen.
Eine regelrechte Panik machte sich in mir breit, denn sonst stand sie immer schon hinter der Tür, wenn ich nach Hause kam, um mich anzukeifen, dass ich schon wieder getrunken hätte, und dass sie sich so schlecht fühlt, und was sie denn noch machen soll.
Doch keine Arlene stand hinter der Tür. Eine Standpauke wäre mir lieber gewesen, als Das.
Ich ging behutsam ins Wohnzimmer und sah ihre Hand auf der Rückenlehne der Couch liegen.
„Ach, Arlene“, sagte ich erleichtert. Sie musste beim Fernsehen eingeschlafen sein, dachte ich, und ich ging um die Couch herum.
Und als ich sah, was passiert war, waren nicht nur Gedanken und Sorgen da, und auch kein bisschen Panik, sondern ein Schwall von Gedanken und eine Welle der Panik überschwemmte mein Gehirn.
Arlene lag da auf der Couch, die Hand auf der Rückenlehne und sie lag in einer Lache ihres eigenen Blutes. Binnen Sekunden realisierte ich was geschehen war, und ich sah, dass das Blut aus ihrem Schädel floss. Ganze Brocken von roter, geronnener Flüssigkeit hatten ihr blondes Haar verklebt, und ihre leeren, toten Augen betrachtete mich vorwurfsvoll.
Meine erste Reaktion war die jedes normalen Menschen. Ich hastete zum Telefon und wählte 911.
Als sich am anderen Ende der Leitung ein Officer zu Wort meldete, schrie ich irgendwelche Wortfetzen ins Telefon. Ich schrie und stammelte, und irgendwo in etlichen tausend Metern Entfernung versuchte ein Officer mich zu beruhigen.
Ich versuchte wieder Herr meiner Sinne zu werden, und als ich den Hörer fallen ließ, war ich sicher, dass ich zumindest meine Adresse und was von meiner toten Frau erzählt hatte.
Die Wohnung verschwamm vor meinen Augen, als ich mich herumdrehte und erneut zu Arlene herübersah, und das konnte nicht mehr am Alkohol liegen, denn ich war so nüchtern, wie noch nie in meinem Leben zuvor.
Ohne zu wissen, was ich genau bezwecken wollte, rannte ich ins Schlafzimmer und wühlte meine 9 mm aus der Nachttischschublade.
Ich betrachtete sie kurz, spürte kalten Stahl in meinen Händen, und musste an irgendeinen Gangsterfilm denken.
Dann rannte ich zurück zu Arlene und schaute sie mir noch ein letztes Mal an. Sie gab kein Lebenszeichen mehr von sich, und dieser Abend scheint mir heute so surreal, wie ein Abend nur sein kann.
Als ich vor Arlene kniete, fing ich plötzlich an zu weinen, vollkommen unkontrolliert, wie ein Kind, wenn es am ersten Tag in den Kindergarten muss.
Ich heulte Rotz und Wasser, es mussten nur wenige Sekunden gewesen sein, doch der Schmerz in meinem Herzen verlängerte diese wenigen Augenblicke um Jahre.
Dann rannte ich nach draußen.

Ich rannte auf die Straße und sprang in meinen Wagen.
Zunächst fuhr ich einfach nur los, einfach nur weg vom Ort des Geschehens, einfach nur weg von dieser surrealen Nacht.
Ich wollte nicht dabei sein, wenn die Polizei eintraf.
Als ich ein paar Straßen weiter war und an einer roten Ampel hielt, setzte ein Rasen zusammenhangsloser Gedanken ein und riss mich fort.
Wer hatte das getan? Wer hatte einen Grund? Ich würde den Wichser finden, und ich würde ihm die schlimmste Nacht seines Lebens bescheren.
Es musste jemand gewesen sein, der wusste, dass ich nach der Arbeit nicht gleich nach Hause kommen würde.
Ich konnte niemanden mit einem Motiv finden.
Ich konnte nur rätseln.
Doch mein erster Weg führte mich zu Georg, denn ich wusste, dass er früher mit Arlene geschlafen hatte, bevor wir zusammen gekommen waren.
Und ihm war auch klar, dass ich nicht direkt nach Hause kommen würde, denn er kannte mein Alkoholproblem.

Ich hielt vor seinem kleinen Eigenheim am Stadtrand.
Der Weg hierher war absolut mörderisch gewesen, denn ich war zurzeit definitiv nicht der Richtige um hinterm Steuer zu sitzen. Aber mir blieb keine andere Möglichkeit.
„Georg!“, schrie ich aus voller Kehle, als ich an die Tür hämmerte.
„Mach auf, verdammt! Ich muss mit dir reden! Mach schon!“
Hätte seine Frau nur eine Sekunde länger gebraucht, um die Tür zu öffnen, ich schwöre bei Gott, ich hätte sie eingeschlagen.
„Clyde? Was ist denn…“.
Ich beachtete sie nicht weiter und stieß sie zur Seite.
Mit großen Schritten eilte ich die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und sie sah, dass ich bewaffnet war.
„Oh Gott, Clyde!“, schrie sie mir hinterher.
„Ist er da oben?“, fragte ich sie und versuchte mich zu beherrschen.
„Ja, im Schlafzimmer. Aber warte!“, fügte sie hinzu, doch ich hörte nicht mehr hin.
Ich betrat schwungvoll das Schlafzimmer und Georg lag im Bett.
Er las gerade ein Buch.
„Du verdammtes Arschloch, was hast du mit Arlene gemacht!“, schrie ich und trat die Stehlampe beiseite.
„Clyde!“, rief er erschrocken und wühlte sich aus seiner Bettdecke.
„Nein, nichts da, Clyde!“, antwortete ich vor Wut schnaubend und schlug ihm mit der Pistole gegen den Hals. Er kippte zur Seite und sank an der Wand zusammen.
Seine Frau erschien in der Tür und ich sagte ihr, sie solle verdammt noch mal verschwinden, sonst würde ich sie abknallen, und sie tat, was ich sagte.
„Was ist denn los, verdammt?“, fragte er während er sich auf dem Boden krümmte.
„Das weißt du ganz genau, Man! Arlene ist tot!“, schrie ich und ich wollte ihn treten, doch ich konnte es nicht. In dem Moment, da ich es aussprach, ergoss sich erneut ein Schwall von Tränen über mein Gesicht.
Wenn man es sich selbst sagen hört, dann klingt es noch tausend Mal realer, als es ohnehin schon war.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Clyde! Ehrlich nicht!“, sagte er und traf dabei einen flehenden Tonfall. Er log.
Als er sich bemühte wieder aufzustehen, trat ich einen Schritt zurück und richtete die Pistole auf ihn.
„Ich weiß es genau, du verdammtes Arschloch! Du hast mit ihr gevögelt!“, schrie ich und ich schoss ihm ins Knie. Er sackte vor mir zusammen, wie ein Häufchen Elend.
„Verdammt, Clyde! Du weißt doch, dass das schon ewig her ist! Man, ich bitte dich, ich bin verheiratet!“, schrie er, und zwischendurch rang er nach Luft um die Schmerzen zu unterdrücken.
Ich wusste genau was er fühlte.
Als ich mal auf dem Heimweg überfallen worden war, hatte mich so ein verdammter Penner angeschossen, und das schlimmste war nicht der Einschuss an sich. Das schlimmste war das Brennen, dass die Kugel hinterließ. Und ich vermutete, dass diese Kugel noch in Georgs Knie steckte.
„Warum, Georg!? Warum!?“, schrie ich und trat einen Schritt näher.
„Clyde…“, sagte er und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
„Clyde, ach Clyde …“. Sein von Furcht erfülltes Gesicht veränderte sich und ich sah den Ausdruck seiner arroganten Überlegenheit, die er stets an den Tag legte.
Ich wurde unsicher, obwohl ich eine Waffe in meinen Händen und ihn in meiner Gewalt hatte. Allein dieser Blick, dieses hämische Grinsen, verunsicherte mich zutiefst.
„Du wusstest doch genau, dass sie verschwinden musste. Sie ging dir doch auf die Nerven, Mann! Wie oft hast du dich bei mir beschwert? Wie oft hast du dich ausgeheult?“
„Na und!? Das sind meine Angelegenheiten, du verdammtes Arschloch!“, schrie ich und trat ihm gegen das verwundete Knie. So wurde ich die Unsicherheit wieder los, die er mir mit seinem Grinsen zugefügt hatte.
„Nein“, erwiderte er unter großen Schmerzen, „Es waren nicht nur DEINE Angelegenheiten, mein Freund. Denn wie du bereits gesagt hast, habe auch ich mit ihr gevögelt“, sagte er und versuchte erneut sein Grinsen aufzusetzen. Doch unter diesen Umständen schien es ihm schwer zu fallen.
„Ich werde dich erschießen, du Wichser!“, schrie ich und drückte die Pistole gegen seinen Schädel, als hinter mir ein Knall ertönte.
Seine Frau stand in der Tür mit einer Schrotflinte, und direkt neben mir splitterte die Wand auf. Der Schrot riss tiefe Löcher in die Wand und ich bekam einen Splitter ins Auge.
Ich machte einen Satz zur Seite und schlug auf den Boden auf.
Mit der einen Hand hielt ich mein verletztes Auge zu, mit der anderen zielte ich auf das Weibstück mit der Schrotflinte.
Als ich registrierte, dass sie erneut abdrücken wollte, schoss ich ihr in den Bauch und sie ließ die Waffe fallen. Sie sackte zusammen und kniete in der Tür.
Ich sah Blut unter ihrer Bluse hervor rinnen, doch genauso befand sich Blut an meiner Hand, mit der ich mein Auge verschloss.
Doch ich verdrängte jegliche Gefühle und ging zu der auf dem Boden knienden Frau von Georg.
Georg selbst kämpfte an der Wand mit seinem Bein und versuchte aufzustehen.
Ich griff mir die zusammengesunkene Frau, und zerrte sie zu Georg herüber.
„Nein, AHHH!“, schrie sie, doch ihr Hilfeschrei wurde von Blut erstickt, welches sie unfreiwillig gurgelte und kurz darauf auf Georgs Hemd spuckte.
Georg wurde im Prinzip von seiner eigenen Frau wieder nach unten gedrückt und sank mit ihr zusammen auf den Boden.
Er lehnte mit dem Rücken an der Wand und sie lag mit ihrem Gesicht auf seiner Hose, sodass man, wären die Umstände anders gewesen, davon ausgehen könnte, dass sie ihm gerade einen Blasen wollte.
„War sie auch dabei!?“, fragte ich Georg und dieser schien jetzt der Verunsicherte von uns beiden zu sein.
Wir beide wussten, dass die Situation eskalierte, aber genau das brauchte ich jetzt, und Georg hatte keine andere Wahl als mitzuspielen.
„Sie war es, verdammt! Sie hat mich dazu getrieben! Sie hat mich erwischt mit ihr“, sagte Georg und er selbst schien jetzt völlig aufgelöst.
„Wann? Wann hat sie euch erwischt!?“, brüllte ich und ich spürte das mein Kopf rot wie eine Tomate sein musste. Außerdem begann mein Auge zu schmerzen, und ich befürchtete, dass ich erblinden würde.
„Vor drei Tagen. Vor drei Tagen, verdammt“, sagte Georg und schien sichtlich entsetzt über sein Verhalten.
Er nahm seine Frau in den Arm sie verdrehte die Augen zur Decke. Er hielt ihren Kopf zwischen seinen Händen, als dieser von Schrotkugeln durchbohrt wurde und zersprang, wie eine Melone die aus einem Fenster fällt.
Georg wurde von ihrem Blut besprenkelt und als er sich mit der Hand über die Augen wischte, sah er, dass ich die Schrotflinte in der Hand hielt.
Doch ich erleichterte ihn schnell und sprengte auch seinen Kopf mit der gewaltigen Durchschlagskraft der Waffe.

„Cut!“, rief der Regisseur in diesem Moment.
Ich blieb stehen und ließ die Waffe sinken. Ich drehte mich zum Kamerateam um, ließ die Waffe fallen und nahm meine Hand von meinem Auge.
Ich schüttelte mir den Blutbeutel aus der Hand, den ich zerdrückt hatte.
Georg und seine Frau standen hinter mir auf und rückten ihre Kostüme zurecht.
Die, aus Wachs gegossenen, zerschossenen Köpfe von ihnen, rollten zur Seite.
„Gut gemacht, Clyde“, sagte der Regisseur und trat zu mir ins Bild.
Im Hintergrund, stand Arlene, die gerade frisch geduscht aus der Kabine gekommen sein musste.
„Wirklich überzeugend“, fügte er noch hinzu.
„Danke, Mann. Danke“, sagte ich und ging raus um eine zu rauchen.
Der Film war im Kasten.


13.07.2008

Stefan

 

Hallo Stefan!

Erstmal: Es wäre nett, wenn du auch Kommentare zu Texten anderer schreiben, und nicht nur einen Text nach dem anderen posten würdest.

Zu deinem Text: Dass ist mal wieder einer, der mit einer Pointe "glänzt". Ach, ein Film. Es hätte genausogut ein Traum sein können. Sorry, aber derartige Pointen kommen nur, wenn der Autor nicht weiß, wie er einen Text vernünftig auflösen kann.
Außerdem passt dann die erste Person nicht wirklich. Du beschreibst da seine innersten Gedanken. Das würde nicht passieren, wenn man das Szenario auf der Leinwand betrachten würde. Vermutlich hast du an Mike Hammer oder so gedacht. Ist ja okay, aber dann nimm dir ein Beispiel an Mickey Spillane schreibe so einen Text und sage nicht: sorry, Leser, das war jetzt alles nicht echt, sondern nur ein Filmchen.

Ansonsten sind da noch einige Ungenauigkeiten drin, ich gebe nur ein paar Beispiele:

"von Johnys Inn" => Tja, wenn du dich schon in Amerika befindest, musst du bei derartigen Eigennamen auch die englische Schreibweise verwenden. Johny's Inn.

"Reihenhäusern" => Da sind die Wohnungen normalerweise nebeneinander, nicht in den Stockwerken nach oben verteilt.

"und wühlte meine 0.9 mm aus der Nachttischschublade." => Eine Pistole mit dem Kaliber einer Nähnadel?

"muss mit dir reden! Mach schon!"." => Nach der wörtlichen Rede kein zusätzlicher Punkt. Das hast du noch öfter im Text.

"ach Clyde…". " => Leerzeichen vor die Auslassungspünktchen.

"Sie ging dir doch auf die Nerven, Man!" => Mann schreibt man mit zwei n. Und sorry, aber dieses Geplänkel ist total unrealistisch. Schließlich hat der Typ eine Kugel im Knie. Der würde ohnmächtig werden, verbluten oder was weiß ich, aber kein rationales Gespräch mehr führen!
Das gilt ebenso für Clyde. Wenn der einen Splitter im Auge hat, rennt der allerhöchstens noch schreiend durch die Gegend.
=> Und sag jetzt nicht: Ist doch bloß ein Film. In einem Film wäre es ebenso unrealistisch und daher für den Zuschauer so blöd, dass er vermutlich vor Lachen aus dem Sessel kippt, sorry.

„Cut!", rief der Regisseur in diesem Moment. => Ja, und Ende. Nur gemacht, damit der Leser nicht mit kritischen Fragen kommen kann. Wenn du wirklich eine gute Geschichte schreiben willst, dann streiche dieses Ende und werde realistischer.

"13.07.2008"
"Stefan" => Und das hier kannst du streichen. Dein Name steht ja bereits über dem Text, und wann du das Ganze verfasst hast, interessiert keinen.

Grüße
Chris

 

hey,

ja, das waren jetzt die texte die ich sowieso noch auf
lager hatte, weisstu...deshalb hab ich jetz einfach mal
drei hintereinander gepostet.

Außerdem passt dann die erste Person nicht wirklich. Du beschreibst da seine innersten Gedanken. Das würde nicht passieren, wenn man das Szenario auf der Leinwand betrachten würde.

ja, natürlich nicht. der schauspieler der in diesem film clyde spielen
würde, würde ja auch nicht so denken.
aber es schien mir die beste möglichkeit zu sein, ohne gleich zu verraten,
dass es sich bei all dem um einen film handelt, denn ansonsten
hätte ich ja gleich schrieben müssen, dass er z.B. nur einen blutbeutel
in der hand zerdrückt (keine ahnung, ob das in filmen wirklich so gehanhabt wird).

"von Johnys Inn" => Tja, wenn du dich schon in Amerika befindest, musst du bei derartigen Eigennamen auch die englische Schreibweise verwenden. Johny's Inn.

sorry, das war word.

"Reihenhäusern" => Da sind die Wohnungen normalerweise nebeneinander, nicht in den Stockwerken nach oben verteilt.

stimmt auch, appartmentwohnungen wäre zutreffender gewesen.

"und wühlte meine 0.9 mm aus der Nachttischschublade." => Eine Pistole mit dem Kaliber einer Nähnadel?

hehe, 9 mm versteht sich.

Und sorry, aber dieses Geplänkel ist total unrealistisch

ja, zugegebenermaßen ist das schon unrealistisch.
allerdings finde ich, dass man hinsichtlich der tatsache, dass es eben
ein film ist, dass nicht unbedingt berücksichtigen muss
(obwohl ich eigentlich absolut kein fan von action filmen bin),
aber wie oft sieht man da einen bruce willis oder so, der mit
acht gebrochen knochen und drei kugeln, die in seiner brust stecken immer
noch durch die gegend rennt und bösewichte verkloppt.
was ich damit sagen will: man sollte es nicht so sehr am realismus
fest machen, ob jetzt jemand mit solchen verletzungen noch im stande
wäre ein gespräch zu führen, etc.

auf jeden fall:
danke für die kritik!

lg stefan

 

Hallo stefan!

"allerdings finde ich, dass man hinsichtlich der tatsache, dass es eben
ein film ist, dass nicht unbedingt berücksichtigen muss" => Ja, wie schon gesagt, du hast die "Pointe" nur geschrieben, damit du vor unangenehmen Rückfragen nach der Logik gefeit bist, richtig?
Übrigens, was ich noch vergessen hatte: am Ende sagt der Regisseur "Cut". Aber wenn da wirklich ein Film gedreht werden würde, würde auch zwwischen den einzelnen Szenen (die ja keinesfalls am Stück gedreht werden) einiges passieren. Fehlt völlig, nur um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken, um nicht zu sagen, ihn zu veräppeln. Ich persönlich kann so etwas ganz und gar nicht leiden.

Und dir Fehlerchen kannst du ruhig korrigieren, dazu ist der Bearbeiten-Button unter dem Text schließlich da.

Grüße
Chris

 

du hast die "Pointe" nur geschrieben, damit du vor unangenehmen Rückfragen nach der Logik gefeit bist, richtig?

nee, nicht wirklich...
ich überlege mir doch nich, wie ich mich vor rückfragen drücken kann,
sondern das war einfach ne spontane idee.
mit sicherheit führt das den leser auf ne flasche fährte,
vielleicht auch nich grade auf die geschickteste art und weise,
aber wie gesagt:
das war einfach n spontanes ding, das so enden zu lassen.
aber ich versteh schon, was du meinst, und ich werd auf jeden
fall auch deine kritik berücksichtigen.
weißtu, die story ist halt generell einfach beim schreiben
entstanden, ohne große hintergrundüberlegung und ohne
überarbeitung.

im übrigen weiß ich, was ein edit-button ist, und ich werde mich
auch nicht scheuen davon gebrauch zu machen.

lg stefan

 

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