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Cordon Bleu ist die neue Roulade

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10.10.2006
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Cordon Bleu ist die neue Roulade

Du kannst nicht abschalten. Du willst nicht abschalten. Du bist drin. Augen auf, du lebst den Traum. Die gebleichten Zähne blecken, den Bauch einziehen und ein Grinsen ins Gesicht zwingen. Irgendwo läuft jetzt die Titelmelodie deiner Show. Du bist dabei.
„Willkommen hier bei mir und schon geht es los. Verlieren wir keine Zeit, hier geht es ums Kochen, ums Kochen und“ – eine kleine Pause, in der du dich fragst, ob du vorher auf dem Klo warst und ob du gepinkelt hast – „Ums Kochen.“ Musst du? Heute bereiten wir zu: Hast du das gesagt oder nur gedacht? „Heute bereiten wir zu:“ Du hast es gesagt. „Fusion Food, das ist Englisch, macht aber nix, schmeckt trotzdem.“
Die Handgriffe gehen wie von selbst, du bist ein Roboter, ein Zentaur, du hast noch deinen Kopf und den Rest hat jemand anders, jemand der wirbelt, schnippelt, würzt, hantiert. Ein Zentaur. Schwabs Sagen. Dass du so was noch weißt, Wahnsinn.
Die Scheinwerfer lassen dich schwitzen, Perlen auf einer Menschenstirn, als würde jemand mit einem Laser auf dein Hirn zielen und alles ausbrennen, was nicht hierhergehört. Warst du pinkeln? Du wirst heute Nacht wieder träumen, von Sellerie und Spargel. Von Klischee-Bayern mit Gamsbart und Bierbauch, die Inder vergewaltigen. „Fusion Food“, sagst du. „Leberknödel mit Basmati-Reis, Sambal Olek und Tortellini.“ Nein, das darfst du nicht sagen. Pause, die ganzen Zutaten erst zum Schluss verraten, das macht die Leute neugierig, wir sind hier nicht im Zweiten. In der Pause wird deine Stirn abgetupft, du grinst einfach weiter, es ist leichter, das Grinsen zu halten als es ständig neu aufzubauen. Sellerie, heute Nacht träumst du wieder von Sellerie. Wenn du deine Augen schließt, ordnest du Gewürze. Rührst eine Sauce an. Wenn du deine Freundin…. Manchmal wachst du nachts auf und denkst dir, dass du tot bist, weil du die All’arabbiata-Sauce nicht riechst, weil deine Hände nicht nach Rotwein stinken, weil du keinen Dampf in der Nase hast und keine Krümel zwischen den Zähnen. Du bist nicht tot, du hast geträumt. Du bist acht Stunden in der Küche, vier Stunden in einem Fernsehstudio und die acht Stunden, in denen du schläfst, bist du auch in beiden. Und was dann noch übrig bleibt, wer weiß das schon? Es geht weiter. Augen auf. Du lebst den Traum. Hast du gepinkelt?
Während etwas in dir der Kamera erklärt, was Basmati-Reis ist, denkst du an den Strand in Italien, die Sandkörner sind weiß. Als du darüber gehst, fühlst du Reis zwischen deinen Zehen. Du siehst nach oben und die Sonne ist ein platt geklopftes Rindermedaillon. Im Meer schwappt eine senfgelbe Curry-Sauce.
Cordon Bleu, denkst du, so was könntest du mal wieder essen. Du sagst: „Fusion Food ist wie Cordon Bleu, stellen Sie sich das vor.“ Du hast Fusion Food schon so oft erklärt, aber jetzt verstehst du es selbst. „Cordon Bleu ist ja auch so, da ist Schinken drin, Käse und natürlich das Fleisch und ein Zahnstocher, der alles zusammenhält. So wie eine Pizza, nein, wie eine Roulade. Wenn man so will,l ist Fusion Food das neue Cordon Bleu, und das ist eine Roulade. Genau, das ist es. Cordon Bleu ist die neue Roulade.“
Du nickst versonnen in das rote Licht der Kamera, es ist so rot wie das Blut, das aus einem Steak tropft, wenn du es schneidest. Wenn du es zuschneidest. „Cordon Bleu“, gleitet über deine Lippen, „das ist die neue Roulade.“
Dein Kopf schaut deinem Zentaurenkörper dabei zu, wie er wirbelt und macht und hantiert, schneidet und schnippelt in der Luft herum. Dein Kopf registriert, was passiert. Deine Hose wird nass. Du warst gar nicht pinkeln. Das steakblutrote Licht der Kamera erlischt. Du lächelst.

 

Hi Quinn,

die Inflation der Kochshows mit den oft identischen Kandidaten auf allen Kanälen ist ganz sicher eine Geschichten wert. Und du schreibst gut. Doch irgendwie sitze ich ratlos vor dem Text und frage mich, warum erzählt er es so? Warum so fragmentarisch, warum so unter Stress? Gut, im Zweiten, wo man ja gerade nicht ist, bestimmen Zeitnot und labernde Moderatoren das Geschehen und verbreiten deshalb Hektik, da könnte ich mir diesen Tempowahnsinn, in dem man nur noch wie ein Roboter kocht, vorstellen. Verwirrung pur. Stress, bei dem man das Pinkel vergisst. Der Stress kommt auch durchaus bei mir an und stresst mich beim Lesen. Und außer ihm finde ich keinen Zusammenhang, kein Bindeglied in den Assoziationen, die Geschichte nicht wirklich, nur Schlagwörter, und natürlich kannst du sagen, so sind sie eben die Kochschows, der Stress, der mich vor der Geschichte erfasst, ist aber kein Spannungssstress, sondern ich erleben ihn anspannend und nervig. In sofern bin ich sehr zweigespalten. Ohne Frage wortreich und gut formuliert, ohne Frage eine Atmospäre erzeugt, mir aber zu zerhackt, wirklich unangenehm zu lesen.

Vielleicht wolltest du es so, um mal vom Ruf des Unterhaltungsschreibers wegzukommen. Vieleicht fehlt mir auch, dass ich die Kochschows zwar albern, aber nicht so erlebe.
Kurz: Es kann sein, dass du für dich optimal und treffend erreicht hast, was du wolltest, mich persönlich der Stress aber zu sehr abtörnt, mehr, als in den Kochshows. Und ich bin noch nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Ein Fernsehkoch am Rande des Nervenzusammenbruchs. Schön. Nachwürzen nicht vergessen!
Im Großen und Ganzen muß ich Sim Recht geben. Stilistisch bist du wie immer gut drauf, aber die Essenz, die Würze (die wirkliche) in deiner Geschichte geht schmerzlich ab und irgendwie fehlt der Bindfaden, der die Roulade bekanntlich auch zusammenhalten kann.
Anderseits, Quinn und Essgeschichten. Der Mann weiß, was Hunger macht.

lg
lev

 

Wie heisst dieser nervöse Engländer, der mit blossen Händen den Salat mischt, durch die Küche flitzt, alles gleichzeitig macht und dem unentwegt die Wörter aus dem Mund fallen? An den musste ich denken bei dieser Geschichte und hab mich amüsiert über das Denken beim schnippeln und raspeln.

Von daher hast Du mich schon erreicht. Aber son ganz klitzekleines geschmackvolles Rezeptchen hättest Du noch beifügen können.

Na ja, das ist keine Kritik, nur so ein Antwortgebrabbel im Sinne von: Gelesen, mich amüsiert und wissend, dass Du es viel besser kannst.

Tüpfelchen:

Die Schweinwerfer lassen dich schwitzen,

Nee, ehrlich?

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Wie heisst dieser nervöse Engländer, der mit blossen Händen den Salat mischt, durch die Küche flitzt, alles gleichzeitig macht und dem unentwegt die Wörter aus dem Mund fallen?
Jamie Oliver? Jamie Oliver ist super, die Geschichte hier nicht.

Hey Quinn

Ja, wie du unschwer erkennen kannst, die Geschichte hat mir nicht gefallen und ich feiere gerade meinen Triumph, dass du endlich mal eine (in meinen Augen) schlechte Geschichte geschrieben hast. Kochshows nerven mich schon im Fernsehen, (außer Jamie Olivers :D) es gibt zu viele Bücher übers Kochen bzw. Rezeptbücher, die ich ignoriere, in diesen Frauenzeitschriften gibt es Rezepte, jeder will kochen, mein Gott, was ist nur mit den Leuten los?

Ja, handwerklich natürlich sauber wie immer, aber auch ich dachte am Ende, ja, und jetzt? Was will er mir sagen. Im Grunde hat sim schon alles Nötige gesagt, und mein Kommentar soll nichts anderes aussagen, als ein "Hat mir nicht gefallen" und ich wollte, dass du das weißt. :D

Vielleicht gefällt mir die Geschichte aber auch deshalb nicht, weil ich nicht kochen kann. ;)

JoBlack

 

Wie heisst dieser nervöse Engländer, der mit blossen Händen den Salat mischt, durch die Küche flitzt, alles gleichzeitig macht und dem unentwegt die Wörter aus dem Mund fallen?
Jamie Oliver. Und ich hasse ihn, ehrlich. ;)

Hallo Quinn!

Mich hat dieser stressige Stil nicht genervt, dazu ist die Geschichte zu kurz und zu gut geschrieben. Also, die Geschichte ist nicht zu kurz, sie ist angemessen. Diesen ganzen Stress transportierst du gut, man wird da mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch den Text gezogen, aber für mich hats gepasst. Und diese Kontraste, das Verlogene, dreckige Witze und "Warst du pinkeln?", was man ja so gar nicht in der Küche hören will, das ist richtig gut. Und die Perspektive ist mal echt ungewöhnlich. Also ich meine für deine Geschichten, und ich weiß dass es mich oft stört, aber hier nicht. Überhaupt ist die ganze Geschichte gar nicht darauf angelegt, zu unterhalten, das genaue Gegenteil also von diesen Kochshows, aber fand ich gut.

:klug:

„Heute bereiten wir zu:“
Sieht komisch aus mit dem Doppelpunkt. Ist zwar davor auch so, aber ein Punkt würds auch tun.
„Fusion Food, das ist Englisch, macht aber nix, schmeckt trotzdem.“
:D
Schweinwerfer
Der Vertipper ist so geil, dass ich wieder überlegt hab, ob es Absicht war. Aber ich glaub eher nicht.
„Leberknödel mit Basmati-Reise,
Reis
Wenn du deine Freundin … du denkst, du schiebst ihr eine Sellerie rein.
Den zweiten Teil kannst du dir schenken. Weil man (in dem Fall ich :D) weiß schon, dass das ne Zote ist. Und dann wirds nochmal erklärt, so idiotensicher, da verpufft das irgendwie, würde ich streichen.

Liebe Grüße,
Strudel

 

Hallo zusammen,

hm, das war dann wohl nichts. Ich glaube, die Idee, dass er nicht nur kurz vor dem Zusammenbruch ist, sondern da wirklich live zusammenbricht, kommt einfach nicht stark genug raus, sondern bleibt in der Perspektitive gefangen. Schade, aber dann ging die Nummer halt mal schief. :)

Außer für apfel, der hat sie ganz gut gefallen, und Gisanne fand sie auch noch so okay. Die Kommentare arbeite ich noch ein, an Jamie Oliver hab ich gar nicht so gedacht, eher an Herrn Mälzer, der einen Zusammenbruch hatte im letzten Jahr. Ich wollte einfach mal zeigen, wie das wohl sein kann, wenn man bis an die Haarspitze voll mit einem Thema ist. Schade, dass das nicht geklappt hat. Mit meinem Ruf auls Unterhaltungsschreiber bin ich sowieso hoch zufrieden, das passt mir schon. :)

Danke euch für die hilfreichen Kommentare
Quinn

 

Hallo Quinn,

entgegen meinen Vorrednern hat mir deine Geschichte gut gefallen: Ich fand mich wieder :D
Vor Jahren als Mutter von zwei Kleinkindern, die mich monatelang kaum schlafen ließen, war ich beim Kochen auch ab und zu in einem solchen Delirium.
Die Hetze, dieser Lesestreß muss meiner Ansicht nach sein. Literatur soll nicht immer nur gefällig daherkommen. Du bist leider wie auch zB Rick einer der Autoren, die an den anderen eigenen Texten gemessen/verglichen werden, was die Sache nicht leicher macht. Von einer objektiven Warte aus gesehen ist die KG für mich gelungen.

Wenn man was Neues probieren will, kann es ja nicht immer gleich der Knaller sein. Ist ja beim Kochen auch so ;).

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Bernadette,

freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Im Laufe der Zeit baut man halt mit seinen Geschichten eine Erwartungshaltung auf, wobei ich jetzt nicht glaube, dass diejenigen, die kommentiert haben, vielleicht bis auf Frollein Black, nu so wahnsinnig davon betroffen sind. :)

Die Geschichte sollte jetzt auch nicht irgendwie betont etwas anderes sein, sondern ich wollte mich diesem Thema der "alltäglichen Besessenheit", wenn man so will, vernünftig nähern, so dass es dem Thema angemessen ist. Ich hätte auch über Schach schreiben können oder irgendetwas anderes, mit der Wahl so einer Kochshow hab ich mir vielleicht zu viele Nebenthemen mit ins Boot geholt und dadurch wurde es alles ein wenig verwässert.

Danke dir für deinen Kommentar und es freut mich, dass du die Geschichte für gelungen hältst
Quinn

 

Hi Quinn!

Ich finde nicht, dass diese Geschichte nicht quinnisch ist. Klar hat sie einen anderen Rhythmus, eine andere Geschwindigkeit: Während du sonst Fahrrad fährst, sind das hier fast schon 300 PS (… oder ZS?). Jaa, die Bilder fliegen so an einem vorbei, aber nicht wie in einem Museum, neeein, das ist so ein reißender Strom, der dann im Wasserlassen ‚kulminiert’. Die Bilder sind gut, quinnisch - quinnisch ist auch, dass das Motiv (Kochsendung) wirklich beliebig ist, ich merkte das. Aber das kann man ja zum Guten drehen und sagen: Naja, es geht um das Allgemeine, Stress überall, das Leben heute, der Mensch als Automat, Leistungsmythos und so. (Hast du ja ansatzweise auchin der Anwort an Bernadette gesagt.) Nicht so schlimm also. Schlimm ist auch nicht die Art, alles um einen Satz herum zu bauen: „Cordon Bleu ist die neue Roulade“. So ein Satz ist bei dir immer (oder oft oder meistens) der Schinken, das Drumherum verblasst. Vielleicht nur für mich, aber das stört mich mittlerweile, weil die Machart schon durchschaubar ist. Aber dann schaut man doch in den Text rein und eh man sich’s versieht, hat’s man gelesen, und dann auch noch gerne…

Die Smilies musst du dir nach jeder Aussage dementsprechend vorstellen, wären zu viele geworden! :D

Zeug:

Du bist drin. Augen auf, du lebst den Traum. Die gebleichten Zähne blecken, den Bauch einziehen und ein Grinsen ins Gesicht zwingen. Irgendwo läuft jetzt die Titelmelodie deiner Show. Du bist dabei.

Du bist drin – du bist dabei > Zuerst dachte ich an ein Versehen, weil das keine Steigerung ist, aber jetzt versteh’ ich’s, also hab ich nix gesagt.

Wenn du deine Freundin … du denkst, du schiebst ihr eine Sellerie rein.

Du denkst > denkst du ?


Gruß
Kasimir

 

Hallo Kasimir,

ich mach das gern mit Leitsätzen ja, das stimmt schon. Das dient mir auch selbst dazu, mich an einer Geschichte entlangzuhangeln, ist so ein Hafen, in den man im Verlauf einer Geschichten zurückkehren kann. Und es ist bestimmt auch ein Muster, das mit der Zeit nerven kann. Aber im Moment geht es ja noch, zumindest bei dir. :)

Mit dem Tempo, das stimmt schon. Da versuche ich mich der Geschichte anzupassen, der Geschwindigkeit, die sie erfordert oder von der ich denke, dass sie erforderlich ist. Hier ist es relativ schnell. Klar.

Zu deinen Anmerkungen, also das mit dem "du denkst du schiebst ihr eine Sellerie rein" - ist ja ein Satzbruch, ein Anakoluth, wenn ich das noch richtig weiß, da ist es mit richtigen Formen sowieso immer schwer. :) Ich denke man könnte es auf beide Arten machen, vielleicht entscheid ich mich da noch mal um.

Schön, dass dir die Geschichte gefallen konnte, danke dir für deinen Kommentar
Quinn

 

Hallo Quinn!

Ja, ich weiß nicht, hab ich jetzt auch nicht so toll gefunden. Es geht halt einfach nur um gewöhnlichen Stress, oder? Viel Witz und Originalität ist da nicht drinnen, und auch die Pointe ist eher matt bzw. vorhersehbar. Das Abgedrehte vieler deiner anderen Geschichten hast du hier nur begrenzt drinnen. Ich denke, in echten Kochshows wird noch viel größerer Unsinn geredet. ;)
Ja, mehr kann ich dazu auch nicht sagen. :)

ein Zentaur, du hast noch deinen Kopf und den Rest hat jemand anders, jemand der wirbelt, schnippelt, würzt, hantiert
du weißt, was ein Zentaur ist, ja? ;) Kann mir so einen kaum als geschickten Koch vorstellen ...
was nicht hier hergehört
hierher gehört
Sellerie, heute Nacht träumst du wieder von Sellerie. Wenn du deine Freundin … du denkst, du schiebst ihr eine Sellerie rein.
Ähm, meinst du nicht eher Meerrettich? Sellerie ist eher eine sehr dicke, runde Knolle, also Rettich würde von der Form her besser passen ... :D
weil du die Rabbiata-Sauce nicht
All´arrabiata, oder?
Wenn man so will ist Fusion Food das neue Cordon Bleu und das ist eine Roulade.
Kommas: Wenn man so will, ist ... Bleu, und das ...

Gruß
Andrea

 

Hallo Quinn,

für mich eine der Geschichten, die erst beim zweiten Mal richtig zünden. Eintopf wird ja bekanntlich auch mit jedem tag besser (oder so).
Also jetzt hat mir dein text wesentlich besser gefallen, als beim ersten Lesen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nun die Intention des texts kenne und diese mitlese. Das wird es sein. Vorher schien mir das Chaos nicht gerichtet genug. Blieb irgendwie alles in der Luft. Jetzt ergibt es plötzlich ein stimmiges Bild, die Hetze einen Sinn.
Kann natürlich auch schlicht daran ligen, dass ich beim ersten Mal nicht in der Stimmung für diesen snack war, jetzt aber hungrig bin.

Insgesamt sicherlich nicht einer deiner stärksten Texte, aber insgesamt auf jeden Fall lesenswert.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hey Andrea,

Ja, ich weiß nicht, hab ich jetzt auch nicht so toll gefunden. Es geht halt einfach nur um gewöhnlichen Stress, oder?
Ach na ja, es sollte darum gehen, dass man so übervoll von einem Thema ist, dass man - auch wenn man in einer anderen Situation ist - sich davon nicht mehr lösen kann. Er kocht noch im Schlaf, wenn er mit seiner Freundin schläft, eigentlich kocht er nur noch. Das kam wohl einfach nicht raus.

Das Abgedrehte vieler deiner anderen Geschichten hast du hier nur begrenzt drinnen.
Hm? Bitte? Abgedreht? :) Keine Ahnung, was du meinst. Ich bin seriös.

du weißt, was ein Zentaur ist, ja? ;) Kann mir so einen kaum als geschickten Koch vorstellen ...
Boah, einen Minotaur vielleicht nicht, aber einen Zentaur klar, menschlicher Oberkörper halt, hätte vielleicht Probleme beim Weintraubenstampfen, aber sonst?

Danke dir für deinen Kommentar und für deine Anmerkungen, werde mich damit wieder mal auseinandersetzen müssen :)
Quinn

Hey weltenläufer,

Das wird es sein. Vorher schien mir das Chaos nicht gerichtet genug. Blieb irgendwie alles in der Luft.
Ich denke das ist ein bisschen das Problem des Textes. Durch den Kochshow-Boom denkt man, es solle jetzt um irgendeine Art von Abrechnung mit Talkshows gehen, das ist aber nur die Kulisse für etwas Allgemeineres. Na ja.

Insgesamt sicherlich nicht einer deiner stärksten Texte, aber insgesamt auf jeden Fall lesenswert.
Jau, das ist doch schon mal was. Danke fürs Lesen und Kommentieren
Quinn

 

Hallo Quinn,

vielleicht bin ich einfach der falsche Leser für Deine Geschichte. Früher gab es nur ein Programm und das auch noch in „Schwarz-Weiß“. Damals konnte man nicht auf vier, fünf oder noch mehr Sendern „wundervolle“ Kochsendungen „bestaunen“. Heute muß man sie nicht sehen. Mein TV-Gerät hat diesen tollen Schalter, der das Gerät AUSSCHALTET und einen schwarzen Bildschirm hinterläßt. Wunder der Technik.

Deine Geschichte möchte ich mal

...wie eine Pizza,...
betrachten. Der Teig wurde „gewalzt“ bis er so dünn war, daß man die Zeitung beim „Durchblicken“ lesen konnte. Der Belag Versagensangst, schwache Blase,
...Perlen auf einer Menschenstirn...

Wenn du deine Freundin …
Die Einführung der Knolle in eine natürliche Körperöffnung hast Du ja Gott sei Dank gestrichen. Tut der Geschichte gut, kann sie aber nicht wirklich retten. Meiner Ansicht nach kann dieses Thema nur satirisch „abgehandelt“ werden, alles Andere ist zum Scheitern verurteilt.


Gruß, Keinstein

 

Hallo Keinstein,

vielleicht bin ich einfach der falsche Leser für Deine Geschichte. Früher gab es nur ein Programm und das auch noch in „Schwarz-Weiß“. Damals konnte man nicht auf vier, fünf oder noch mehr Sendern „wundervolle“ Kochsendungen „bestaunen“. Heute muß man sie nicht sehen. Mein TV-Gerät hat diesen tollen Schalter, der das Gerät AUSSCHALTET und einen schwarzen Bildschirm hinterläßt. Wunder der Technik.
Darum ging's mir nicht, so richtig gar nicht. Ist schon klar, dass es allgemein unter den Leuten, die sich mit dem Schreiben beschäftigen, unchic ist, fern zu sehen, aber die "wundervollen" Kochshows sind hier nur das Setting.

Meiner Ansicht nach kann dieses Thema nur satirisch „abgehandelt“ werden, alles Andere ist zum Scheitern verurteilt.
Das glaub ich nicht, aber ich verstehe, wie man das so sehen kann.

Schade, dass du mit der Geschichte nichts anfangen konntest, danke dir für deine Kommentar
Quinn

 

Saluto,

das ist ein interessanter Titel, der neugierig machte. Flüssig geschrieben, nicht zu lang, Charakter glaubwürdig, auch wenn zu bemüht, dass er sich am Ende anpinkelt. Den Zentaurenvergleich hab ich nicht richtig verstanden, die Assoziation von Pferdekörper zu ruheloser Tätigkeit ging mir zu weit.

Wer´s etwas deftiger mag, einfach ein Pfund Butter zugeben.

...para

Dein Kopf schaut deinem Zentaurenkörper dabei zu, wie er wirbelt und macht und hantiert, schneidet und schnippelt in der Luft herum.

Da stolpere ich. "In der Luft herum schnippelt" wäre mE wohl besser.

 

Hallo Paranova,

der Zentaurenkörper war eigentlich als Bild nur gemeint, dass der Kopf vom Körper getrennt agiert, da hätte ich wohl ein anderes Bild nehmen sollen, mir ist aber bis heute keins eingefallen. Dass mit dem Anpinkeln sollte halt so eine Art "Zusammenbruch" verdeutlichen, dass sein geistiger Zustand jetzt auch endgültig durchbricht.

Danke dir fürs Lesen und den Kommentar
Quinn

 

Sehr schön! Transportiert das Innere des Kochs fabelhaft, und nichts wird totgeritten. Fand ich ziemlich gut.
jedoch, wo wir beim Inneren sind: Steaks bluten nicht. Es ist kein Blut in Steaks, und der Koch weiß das üblicherweise, auch wenn Leute ihr Steak"blutig" bestellen. Es ist Myoglobin, roter Muskelfarbstoff. Steaks sind ausgeblutetetes Fleisch, abgehangen, unblutig.

 
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Are-Efen:
Tut mir leid, dass die Geschichte nicht genug Anlass gibt, das mühsam angelesene Spezialwissen an den Mann zu bringen und wildinterpretierend in der Gegend rumzulabern.
Echt. Musste mir eben ne Träne aus dem Augenwinkel wischen.
Nur mal kurz wie ich Kritiken sehen und Kommentare: Man kommentiert die Geschichte. Handwerklich, inhaltlich und gibt auch ein Geschmacksurteil ab letztendlich.
Dies tut man am idealerweise so, dass der Autor auch versteht, was man meint. Kritiken können zwar eine eigene Kunstform sein, dann sind sie aber in aller Regel nicht zweckdienlich, sondern dienen dazu, den Kritiker über das Kritisierte zu erheben.
Dies ist nicht Sinn und Zweck der Kritiken, so wie ich sie verstehe.

Hey Jack,
urgs jo, Blut. Mist. :) Werd ich mal ändern.

Freut mich wirklich, dass die Geschichte bei dir ankam; danke
Quinn

 

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