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Crawling Dead

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26.11.2006
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Crawling Dead

Aus den Nachrichten eines Radiosenders irgendwo in Deutschland ...

"und nun zu den Nachrichten aus der Region.In Egert an der Neuß fand man heute Morgen die Leiche eines unbekannten Mannes. Er lag in einem offenen Container für Bauschutt, zusammen mit Hunderten von Insekten und Würmern, die an der Leiche nagten. Experten der Polizei sind sich einig, dass die Todesursache eindeutig auf die Tiere zurück zu führen ist.Warum der Mann allerdings nicht aus dem Container floh, gibt den Ermittlern immer noch Rätsel auf. Sowohl die Herkunft der zahlreichen und unterschiedlichsten Insekten und Arachnoiden, als auch die Identität des Mannes sind weiterhin ungeklärt. Hinweise aus der Bevölkerung nimmt die Polizei gerne entgegen. Der Mann war etwa einen Meter fünfundachtzig groß, Anfang dreißig und trug einen schwarzen Smoking. Die Ermittler ..."

Zwei Abende zuvor ...

Es könnte kaum besser laufen, dachte Alexander Wenzel bei sich. Der teure Smoking hatte das unerfahrene junge Mädchen sichtlich beeindruckt. Sie schien überhaupt von allem auf dieser Party total fasziniert zu sein. Sie sah sich immerzu mit großen Augen in dem exclusiven Club um, und war vollkommen begeistert von all dem Geld und Erfolg um sie herum. Ganz offensichtlich bewegte das junge Ding sich zum ersten Mal in High-Society-Kreisen, und es schien ihr verdammt gut zu gefallen.
Irgendjemand musste ihren Namen, Wenzel hatte ihn schon wieder vergessen, wohl auf die V.I.P.-Liste gesetzt haben, denn hier kam absolut niemand rein, der nicht entweder männlich und ein verflucht dickes Bankkonto hatte, oder weiblich und einfach nur verflucht attraktiv war.
Und heiliger Sack, was ist dieses Mädchen geil, ging es ihm durch den Kopf. Derselbe jemand, der sie auf die Liste hat setzen lassen, muss ihr wohl auch diesen heissen Fummel spendiert haben. So mochte Wenzel seine Bekanntschaften am liebsten: heiss, jung und unerfahren. Die waren ja so leicht zu beeindrucken.
Sie bemerkte seine gierigen Blicke, senkte den Blick und lächelte schüchtern. Dann beugte sie sich zu ihm nach vorne und setzte ihre glitzernden Lippen an sein Ohr.
"Ich will noch einen Kurzen!", übertönte sie die Beats.
Wenzel starrte noch einen Augenblick in ihren phänomenalen Ausschnitt, leckte sich über die Lippen und nickte schließlich grinsend.
"Klar.", meinte er lässig, und winkte den Barkeeper heran. Sollte sie ruhig haben, was sie wollte. Sie würde ihm heute Nacht noch alles doppelt und dreifach zurück zahlen, und zwar in Naturalien. Und viel Gefügigkeit.
Genau so wie diese geile Sau Alexa vor ein paar Tagen. Zusammen mit Scott, einem Geschäftskollegen aus Good Old America, hatte er diese kleine Schlampe durchgenommen, dass die Tränen nur so flossen. Und sie dann einfach nackt irgendwo in der Pampa ausgesetzt, was war das für ein Spaß!
So oder so ähnlich würde es diesem Mädchen heute Nacht auch ergehen, hoffentlich.
Garantiert.

Wenzel war erfreut festzustellen, wie gefügig das Mädchen schon im Taxi war. Er musste nicht einmal ihren Kopf in seinen offenen Schoß zwingen, das machte sie ganz von allein.
Sie kicherte mädchenhaft, als er ihn kurze Zeit später in beide Hände nahm und mit einem schmatzenden Geräusch zu sich nach oben zog. Er flüsterte ihr dreckige Dinge in ihr Ohr, Dinge, die teilweise sogar abseits der Legalität lagen. Seine schmutzigsten Fantasien.
Sie kicherte weiter. Für eine Sekunde war Wenzel beinahe fassungslos. Die Kleine gefiel ihm allmählich wirklich. Vielleicht würde er sie sogar zweimal benutzen.

Das Taxi hielt vor Wenzels Anwesen. Glucksend und sich befummelnd stieg das Paar aus.
"Hey!", rief der Fahrer zögerlich."Kein Trinkgeld?" Er lächelte schief.
"Mann, Alter, fick dich doch!", grunzte Wenzel, bevor er mit einer Hand die Hintertür zu schlug, und mit der anderen unter dem Mini des Mädchens herumwühlte. Er hörte den Fahrer noch kurz gedämpft fluchen, bevor der Wagen erzürnt davon brauste.
Im Eingangsbereich der großzügig geschnittenen Villa fiel die Kleine regelrecht über Wenzel her. Sie zerrte an seinem teuren Outfit, während sie heftig an seiner Zunge saugte, und riss ihm gleichzeitig sein Jacket und Hemd vom Leib.
Vielleicht war es nur der Alkohol, doch Wenzel wurde plötzlich sehr heiss. Das Mädchen löste sich mit einem Ruck von ihm und musterte ihn lüstern von oben bis unten. Ihr Blick kam schließlich auf seinem gebräunten Oberkörper zur Ruhe. Sie biss sich auf die Unterlippe, dann beugte sie sich unvermittelt nach vorne und leckte ihm mit der Zungenspitze über seine Bauchmuskeln. Wenzel wünschte sich zwar die entgegengesetzte Richtung, doch er protestierte nicht, als ihr Mund langsam nach oben wanderte, um einen seiner Nippel zu umschließen - und unerwarteterweise zuzubeißen.
Mehr aus Schreck als aus Schmerz schrie Wenzel kurz auf.
"Scheiße! Was soll das?" Er rieb sich seine Brust.
"Ach, sei kein Spielverderber und lass uns ein wenig baden.", lachte sie nur und rannte tiefer in das Haus hinein. Er stand noch ein paar Sekunden blöde da, dann hörte er, wie sich seine Terassentür elektrisch öffnete. Dafür, dass die Kleine noch nie hier war kannte sie sich ziemlich gut aus. Er folgte ihr.
Als er auf die überdachte Terasse trat sah er, dass sie bereits im Wasser war. Nackt. Das verriet ihm das Häufchen Kleidung am Beckenrand.
"Willst du nicht auch ins Wasser?", fragte sie ihn zuckersüß. "Es hat die perfekte Temperatur." Und wieder dieses schüchterne Lächeln, das ihn so faszinierte. Oder vielmehr aufgeilte.
"Ich hoffe du weißt, was dich heute Nacht erwartet.", sagte er.
Ihr Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, das Wenzel als pure Wollust interpretierte. Sofort schoß ein Schwall Blut in sein Glied. Er war seit Jahren nicht mehr so geil auf ein Mädchen gewesen.
"Dasselbe wie Alexa?", kam die Antwort. Wenzel wollte sich gerade seine Shorts ausziehen, als er inne hielt. Einen langen Moment herrschte Schweigen.
"Was sagst du da?", fragte er. Sie sah ihn mit schmalen Lippen an und erwiderte nichts.
Woher wußte sie von dieser Sache? Dann begriff er. Diese kleine Schlampe war vermutlich eine Freundin von Alexa. Und jetzt war sie hier, um ihre kleine erbärmliche Rache zu vollziehen, wie auch immer diese aussehen mochte. Wie lächerlich!
Er lachte laut auf. Dann sah er noch einmal hinab in ihr todernstes Gesicht und fing gleich darauf noch einmal an zu lachen. Er konnte nicht aufhören, bis ihm die Tränen in die Augen schossen. Das Ganze war so unglaublich lachhaft, dass er einfach nicht aufhören konnte. Was ihn schließlich doch dazu brachte, war ein merkwürdiges Kitzeln und Jucken an seinem Fuß, das sich immer weiter nach oben zu arbeiten schien.
Er sah an sich herab und zuckte vor Schreck zusammen. Eine dreckige kleine Schabe krabbelte sein nacktes Bein hinauf und hielt direkt auf seine Kronjuwelen zu, dieses freche Ding. Er schlug kurzerhand danach, und weg war es.
Diesmal lachte das Mädchen. Zu gerne hätte Wenzel etwas herablassendes erwidert, doch er erblickte noch mehr Krabbelvolk auf seiner Terasse. Nicht nur Schaben, sondern auch Ameisen, Spinnen, Käfer, Würmer, kleine Schlangen und sogar Gottesanbeterinnen. Zuerst nur vereinzelt, dann dutzendfach. Und die ganze Meute krabbelte und kroch in seinen kostbaren Pool, auf das Mädchen zu. Diese beschissenen Viecher ließen sich einfach ins Wasser plumpsen und versuchten weiter zu krabbeln als wäre es das Normalste auf der Welt.
"Was zum ... ", stieß er noch hervor, als ihn etwas, oder jemand, von der Seite anrempelte. Wenzel strauchelte einen Moment, bevor er sein Gleichgewicht wieder fand.
"Traue ihr nicht!", brüllte ihn eine Männerstimme von der Seite an. "Sie ist dein Verderben!"
Dann erkannte Wenzel, wer da vor ihm stand, nämlich der abgewrackteste Mensch, den er jemals zu Gesicht bekommen hat. Zerlumpt, stinkend bis zum Ende der Straße, mit derartig zerfetzten Klamotten, dass sie direkt einem Zombie zu entstammen schienen, und einem wilden Blick, wie ihn nur in die Enge getriebene Raubtiere aufbringen konnten, hielt dieser Freak ihm seine Hände entgegen.
"Hilf mir.", weinte er verzweifelt. "Bitte!"
Wenzel wollte diesem armseligen Trottel gerade seine dreckverkrusteten Hände weg schlagen, als erkannte, dass sich um die nackten Unterarme des Fremden mindestens ein Dutzend riesige Tausenfüßer schlängelten. Ein unfassbares Ekelgefühl schoss ihm in die Kehle. Schockiert wich er ein paar Schritte zurück.
Um dem Anblick noch die buchstäbliche Krone zu verpassen tummelte sich auf dem verfilzten Kopf dieses Penners scheinbar genauso viel Kleingetier wie mittlerweile in Wenzels Pool. Die Tiere fielen ihm auf die Schultern und kullerten auf den Boden, von wo aus sie den Weg Richtung Wasser einschlugen.
Der Mann fiel auf die Knie und hielt ihm weiterhin die Arme entgegen. Wenzel musste plötzlich an Hungerleidende in Afrika denken, solch ein armseliges Bild gab der Fremde ab.
"Lass mich bloß in Ruhe, du stinkendes Arschloch.", fuhr er ihn an und wich einen Schritt zurück.
"Hilf ihm.", forderte das Mädchen ihn unvermittelt auf. Für einige Sekunden hatte Wenzel sie ganz vergessen. Er wandte ihr den Kopf zu und sah, wie sie durch das hüfthohe Wasser auf ihn zu glitt. Ein besseres Wort fiel ihm nicht dazu ein, denn waten konnte man das nicht nennen, sie schien tatsächlich mehr durch das Wasser zu schweben als zu gehen. Es sah so ... mühelos aus.
Was ihn jedoch am meisten irritierte war der Anblick der Tiere im Pool. Sie wicken wie von einer unsichtbaren Strömung getrieben vor dem Mädchen auseinander und vereinten sich hinter wieder zu einem wabernden schwarzen Teppich.
"Hilf ihm!", befahl sie mit deutlich mehr Nachdruck.
"Nein, ich will, dass er verschwindet.", erwiderte er. Noch während er die Worte sprach, bemerkte er, dass er sich wie ein winselndes Kind anhörte, doch er war machtlos dagegen. Irgendwie schien dieses Mädchen gar nicht in seinem Pool zu sein, als viel mehr in seinem Kopf. Als würde sie sein Gehirn in ihren Händen halten, um es jeden Moment mit ihren Fingernägeln zu nutzlosem Brei verarbeiten zu können.
Wenzel hörte, wie der Fremde lautstark davon polterte und zwischen den Büschen verschwand, während er eine unübersehbare Spur aus zappelnden Insektenleibern hinter sich her zog. Grund für die Flucht war wohl das Mädchen, das jetzt auf Stufen, die Wenzel niemals hatte einbauen lassen, aus dem Becken stieg. Ihr nackter Körper glänzte im Licht der indirekten Poolbeleuchtung, als sie ruhig auf in zu schritt und eine Armeslänge entfernt vor ihm stehen blieb. Ihre dunklen Augen fixierten die seinen, und er wünschte sich nichts lieber, als davon laufen zu können, zu rennen und zu rennen, bis er diese Teufelin für immer hinter sich gelassen hatte.
Doch sie ließ ihn nicht. Hielt ihn weiter fest, ihre Finger in seine Hirnwindungen gekrallt. Wenzel musste hilflos mit ansehen, wie sich alles mögliche, was die Evolution jemals an Insekten hervor gebracht hatte, um die beiden scharte.
Dann löste sich ein einzelner Skorpion aus der dunklen Masse und krabbelte ihr nacktes Bein hinauf. Beinahe in Zeitlupe krabbelte das Tier höher und höher, verschwand zwischen ihren Beinen, und tauchte Sekunden später auf ihrer rechten Seite wieder auf, um sich weiter nach oben zu arbeiten; lief durch das Tal zwischen ihren Brüsten, weiter nach oben, die Kehle hinauf, über die Wange, und blieb schließlich auf ihrer Stirn stehen.
Ein weit entfernter Teil in Wenzels Kopf bemerkte, dass er schon seit über einer Minute nicht mehr geatmet hatte. Sein gesamter Körper war gelähmt, und so stand er steif wie ein Laternenmast da, unfähig, auch nur zu blinzeln.
Das Mädchen stand vor ihm, sah in mit leicht zur Seite geneigtem Kopf an, und obwohl ihr Mund sich nicht bewegte, hörte er ganz deutlich, was sie zu ihm sagte:
"Scott. Er war auch da. Du und Scott. Ihr habt sie geteilt."
Ein erstaunter Ausdruck legte sich sanft auf ihr junges Gesicht. Einige Sekunden vergingen, dann wurden ihre Augen feucht.
"Entzwei gebrochen.", flüsterte sie, während eine Träne ihre Wange hinab rann. Diesmal bewegten sich auch ihre Lippen.
Der Skorpion fauchte wütend. Wenzel schrie innerlich. Das Fauchen wurde lauter, als alle Tiere wie bei einem Orchester mit einstimmten, bis ein wahrer akustischer Orkan die Terasse erschütterte und das Wasser im Pool zum Vibrieren brachte. Der Skorpion richtete sich auf, schnappte mit seinen Scheren nach Wenzels Gesicht und stieß sich schließlich blitzschnell von der Stirn seiner weinenden Herrscherin ab.
Er sah noch das weit aufgerissene Maul auf sein linkes Auge zurasen, dann fiel er auf seinen Hintern, brüllend vor Angst.

Als er wieder zu sich kam, fand er sich auf dem Rücken liegen wieder. Das Mädchen war weg, ebenso wie ihr Gefolge.
Es war vorbei.
Was zur Hölle war denn das?!, war sein erster klarer Gedanke. Zitternd stand er auf und schaute sich um. Alles schien ruhig und verlassen wie immer, auch die Kleidung des Mädchens war verschwunden. Wo war sie nur?
Zögernd und mit weichen Knien trat er in das Haus. Stille empfing ihn.
"Hallo?", flüsterte er. Mit großen Augen blickte er sich um. Keine Antwort. "Hallo?", wiederholte er sich etwas lauter. Verdammt, wie hieß dieses Mädchen nur?
"Weibliche ... Person?" Etwas besserer fiel ihm nicht ein.
Als abermals keine Antwort erfolgte, traute er sich tiefer in sein eigenes Zuhause. Er durchschlich daraufhin jedes einzelne Zimmer, bis er sicher war, dass sich niemand innerhalb seines Anwesens befand. Schließlich atmete er erleichtert aus.
Jetzt brauchte er erst einmal etwas für seine strapazierten Nerven. Er lief nach unten, um sich an seiner Hausbar zu bedienen. Ein doppelter Whiskey auf Eis sollte für den Anfang reichen.
Er nahm auf einem der mit schwarzem Leder überzogenen Barhocker Platz und stellte das halb volle Glas vor sich auf den Tresen.
Was für eine abgefuckte Geschichte! Er hatte die Kleine so gut wie in der Tasche gehabt, immerhin war sie schon nackt in seinem Pool gewesen. Jetzt war sie wohl weg. Was war nur schief gelaufen? Hatte sein Gehirn einen kleinen Aussetzer gehabt wegen der kleinen bunten Pillen aus dem Club und sein wirrer Verstand hatte sich diese temporäre Ungezieferplage nur zusammen fantasiert?
Geistesabwesend nahm Wenzel einen herzhaften Schluck. So wird es wohl gewesen sein.
Wenn ich diesen Dealer noch einmal sehe, lass ich ihm seine Finger brechen, dachte er mürrisch, aber schon etwas ruhiger. Wie er so da saß und über das Geschehene (oder Nicht-Geschehene?) sinnierte, bemerkte er ein kitzelndes Kribbeln auf seiner Kopfhaut. Beiläufig kratzte er sich, doch das Jucken ließ nicht nach, ganz im Gegenteil. Als er schließlich vorsichtig die betreffende Stelle abtastete, kam sie ihm merkwürdig schwammig vor, irgendwie weicher als der Rest seines Kopfes. Ein wenig feucht schien es auch zu sein. Unvermittelt stieg ein Bild vor seinem inneren Auge auf. Ein Bild des Mannes, dem Würmer und Spinnen und weiß der Geier noch alles vom Kopf kullerten.
Ein grausiger Verdacht materialisierte sich in Wenzels Verstand. Er knallte sein Glas auf den spiegelglatten Tresen, und eilte ins Bad um sich die Sache im Spiegel genauer anzusehen.
Im helleren Licht der Badezimmerbeleuchtung fuhr er sich zögernd durch sein Haar, doch etwas ungewöhnliches erkennen konnte er nicht. Alles sah soweit normal aus, nur fühlte es sich nicht so an.Ihm war, als würde es unter seiner Kopfhaut wabern und pulsieren, jeden Moment würde es soweit sein, und sie würden hervorbrechen und sich auf seinen kostbaren Marmorboden ergießen, und sich sofort auf ihn stürzen ...
Mit einem Ruck schreckte Wenzel hoch. Er saß noch immer an seiner Hausbar, und war lediglich eingenickt. Konnte passieren sowas. Um die leichte Benommenheit loszuwerden, die seinen Verstand vernebelte, schüttelte er kurz seinen Kopf. Da fiel etwas klackend auf den Tresen und huschte sofort außer Sichtweite. Wenzel erstarrte.
Dann kam das Kribbeln wieder.
Scheiße.
Langsam glitt er von seinem Hocker, während das Kribbeln intensiver wurde. Etwas fiel auf seine Schulter, und erschrocken schloss Wenzel seine Augen.
Nein, das kann einfach nicht sein ...!
Sein Kopf pulsierte, als befände sich ein riesiges Herz darin. Winzige Beinchen krabbelten seinen Kopf hinab und ließen ihn erschauern.
Es geht gleich vorbei, das sind nur die Drogen, lass die Augen zu, lass sie zu ...
Er öffnete seine Augen. Und fand sich selbst vor dem Badezimmerspiegel wieder. Dejá vu.
Wenzel weigerte sich znächst, zu akzeptieren, was ihm da aus seinem Kopf kroch und krabbelte. Dann schrie er. Er brüllte und tobte wie noch niemals zuvor in seinem Leben.
Er würde sie aus seinem Schädel prügeln, ja das würde er! Wie ein Berserker schlug er auf sich ein und rammte seinen Kopf so oft in den Spiegel, bis dieser zerbarst und einen Teppich aus Scherben auf dem Boden bildete.
Doch alles Prügeln half nichts, sie krabbelten ihm immer noch aus der Birne und umschwärmten ungerührt seine Beine.
"Ihr dreckigen Pissviecher!", kreischte Wenzel. "Verschwindet, lasst mich in Ruhe!"
Er ließ sich auf die Knie fallen und spürte nicht einmal, wie Dutzende von Glassplittern in seine Beine fuhren.
"Ich hau euch kaputt, ihr Bastarde!"
Mit bloßen Händen schlug er auf die krabbelnden Tiere auf dem Boden ein, Scherben rissen ihm die Handflächen auf und Blut mischte sich mit den matschigen Innereien von Tausendfüßern. Doch egal, wie oft er auf sie einhieb, es folgte immer mehr Nachschub aus seinem eigenen Kopf, und Wenzel brauchte einige Minuten, bis ein letzter Rest Vernunft ihn an diese schreckliche Tatsache erinnerte. Sein Wutanfall ebbte etwas ab, und er hielt inne.
"Ich werde euer Nest auslöschen.", wisperte er. Dutzende von Tieren krabbelten auf ihm herum. Dann kicherte er irre. "Ja, genau!"
Wenzel war ein kräftiger Mann. Deshalb brach seine Schädelbasis sofort nach dem ersten Hieb gegen das massive Keramik der Toilettenschüssel.


"... vermuten einen Zusammenhang mit dem gestern unter ähnlichen Umständen tot in seinem Anwesen aufgefundenen Alexander Wenzel. Und nund das Wetter."

 

Hi there! :)
So Leute, ist meine erste veröffentlichte Kg, um ehrliche Kritik wird gebeten :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey,

Deutschland ...
Eigentlich „:“ statt „…“

und nun zu den Nachrichten aus der Region.
„… und“ (du steigst hier in einen „Ausschnitt“ ein).

Sowohl die Herkunft der zahlreichen und unterschiedlichsten Insekten und Arachnoiden
Passt nicht zur Radio-Sprache.

Ganz ofensichtlich bewegte das junge Ding sich
Ich fände „bewegte sich das junge Ding“ schöner.

denn hier kam absolut niemand rein
In den meisten Fällen gewinnt ein Text, wenn man solche bestärkenden Partikelchen weglässt (total, absolut, sehr).

Derselbe jemand, der sie auf die Liste hat setzen lassen, muss ihr wohl auch diesen heissen Fummel spendiert haben.
heißen und musste (und wohl eigentlich: gesetzt hatte, auch wenn es nicht astrein ist, klingt es einfach besser).

"Klar.",
Punkt weg.

Und sie dann einfach nackt irgendwo in der Pampa ausgesetzt, was war das für ein Spaß!
Na ja, aber wieso? Weil er einfach „böse“ ist, oder wie? Hier wird aber nen bisschen plump Antipathie geschaffen.

als er ihn kurze Zeit später in beide Hände nahm
Wiederhol noch mal „den Kopf“, es ist nicht auf den ersten Blick klar, wofür das „ihn“ steht.

Er flüsterte ihr dreckige Dinge in ihr Ohr, Dinge, die teilweise sogar abseits der Legalität lagen. Seine schmutzigsten Fantasien.
Was denn? Um Gottes willen, was denn? Nicht drücken.

"Ach, sei kein Spielverderber und lass uns ein wenig baden." , lachte sie nur
Wenn eine inquit-Formel folgt (sagte/meinte/behauptete/antwortete er/sie) steht am Ende der wörtlichen Rede kein Punk. Der Fehler zieht sich durch den Text, ich gehe nicht mehr darauf ein.
Außerdem kann man einen Satz nicht „lachen“ und wenn man „nur lacht“, schon mal gar nicht, denn dann lacht man ja „nur“.

Dafür, dass die Kleine noch nie hier war kannte sie sich ziemlich gut aus.
war, (und Komme hinter dafür weg)

trat sah er, dass
Trat, sah er, dass

Ich hoffe du weißt
hoffe,

Sie wicken wie von einer unsichtbaren Strömung getrieben vor dem Mädchen auseinander
Wichen? Aber eher: stoben, oder?

als sie ruhig auf in zu schritt
ihn zuschritt (wobei ich mir bei zuschritt nicht sicher bin)

Beinahe in Zeitlupe krabbelte das Tier höher und höher, verschwand zwischen ihren Beinen, und tauchte Sekunden später auf ihrer rechten Seite wieder auf, um sich weiter nach oben zu arbeiten
Gut, die Geschichte macht richtig Spaß.

stieß sich schließlich blitzschnell von der Stirn seiner weinenden Herrscherin ab.
Gefiele mir sehr gut, wenn du das „blitzschnell“ rauslassen würdest; abstoßen geht immer „schnell“ und „blitzschnell“ ist so lahm mittlerweilen, das es niemand für schneller als „schnell“ hält.

fand er sich auf dem Rücken liegen wieder.
liegend

"Weibliche ... Person?" Etwas besserer fiel ihm nicht ein.
Den kannte ich noch nicht; der ist saukomisch. Ich musste echt lachen.

Ihm war, als würde es unter seiner Kopfhaut wabern und pulsieren, jeden Moment würde es soweit sein, und sie würden hervorbrechen und sich auf seinen kostbaren Marmorboden ergießen, und sich sofort auf ihn stürzen ..
Okay, das ist wirklich eklig.

Sein Kopf pulsierte, als befände sich ein riesiges Herz darin.
! Sehr gut.

Dejá vu.
Déjà-vu

Und nund das Wetter.
nun

Es ist noch nen Haufen Zeug drin an Kleinkram, das dir jedes bessere Rechtschreibprogramm rot unterkringelt. (znächst:zunächst, Terrasse, fehlende Leerzeichen am Zeilenwechsel, usw., aber ich bin zu schlicht zu faul, um alles rauszusuchen).

Wenn du dabei bleibst, kannst du innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne einer der besten Schreiber hier werden. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Mir hat die Geschichte wirklich gefallen. Sie ist „Horror“. Du spielst mit typischen Urängsten. Der Plot ist nicht frisch, aber gut komponiert und du triffst einen Nerv –zumindest bei mir.
Der Stil ist an einigen Stellen noch roh, das schleift sich aber mit der Zeit ab (diese „blitzschnell“ und „spiegelglatt“-Dinger, usw.; manchmal ist weniger einfach mehr, das gilt beim Schreiben vor allem bei Adverbien und Adjektiven).
Manchen Stellen sind aber schon hervorragend.

Nur eins: Änder doch bitte den Titel bzw. lass ihn ändern. Es klingt nicht „cooler“, nur weil er auf englisch ist. Das wird unter Umständen einige davon abhalten, deine Geschichte zu lesen.
Also lass dich nicht entmutigen, wenn noch negative Kritiken kommen oder nur wenige.
Mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen.
Und, ach ja: Herzlich Willkommen auf kg.de, den Rest kennst du ja.

Gruß
Quinn

 

Halo Shamo ... (okay, gaaanz platte Begrüßung :dozey: )

Das Fazit mal vorneweg: Dein Erstling ließt sich durchgehend flüssig und ist spannend genug um über die recht ansehnliche Distanz bei Laune zu halten, will sagen :thumbsup: !

Stilistisch wechseln sich routiniert geschriebene Passagen mit eher mittelmäßig bis peinlichen Sätzen.

Und heiliger Sack, was ist dieses Mädchen geil, ging es ihm durch den Kopf.

Nette Umschreibung für Gott aber trotzdem danneben.

Sowohl die Herkunft der zahlreichen und unterschiedlichsten Insekten und Arachnoiden, als auch die Identität des Mannes sind weiterhin ungeklärt.

"Arachnoiden" ist mMn nicht Tagesschau-kompatibel.

Zur Handlung: Wirklich originell ist der Plot nicht gerade, dafür war mir gleich zu Beginn klar, dass Wenzels Bekanntschaft eigentlich mit ihm spielt und nicht umgekehrt. Wenzel selbst ist auch zu einseitig das fiese Yuppi-Arschloch, dem natürlich die gerechte Bestrafung ereilt. Das die anfangs erwähnte Leiche nicht der Prot sondern sein Kumpel Scott (oder?) ist, ist als Pointe zwar ganz nett aber mehr nicht.

Alles in allem schließe ich mich aber Quinn an, dass du ein Talent zum Schreiben besitzt und definitiv weitere Kgs in diesem Forum posten solltest. Bis zum nächsten Mal.

Gruß, Marvin

 

Hallo Shamo,

der Anfang hat mir überhaupt nicht gefallen, einfach zu unrealistisch für Nachrichten. Schließlich wird in Nachrichten zwar bspw erwähnt, dass eine Autobombe 15 Menschen getötet und 20 teilweise schwer verletzt hat, es wird aber nicht erwähnt, dass drei Leuten der Kopf angetrennt wurde, zehn noch auf der Suche nach ihren Armen oder Beinen sind usw., du verstehst?
Die Meldung würde also eher nur lauten, dass am Morgen eine Leiche in einem Container gefunden wurde, plus vielleicht einer allgemeinen Beschreibung des Mannes, wenn die Polizei Hinweise wünscht. Eine Todesursache würde kaum genannt, zumal die Polizei mit solchen Aussagen ohnehin recht vorsichtig ist, bevor die Leichte obduziert wurde.

Er lag in einem offenen Container für Bauschutt, zusammen mit Hunderten von Insekten und Würmern, die an der Leiche nagten.
Das würde auf jeden Fall niemals gesagt.

Er sah noch das weit aufgerissene Maul auf sein linkes Auge zurasen
Naja... ich glaube das (im Vergleich zu Stachel und Scheren klitzekleine) Maul würde mich an einem auf mich zurasenden Skorpion am wenigsten interessieren... Überhaupt fand ich den Skorpion nicht sonderlich realistisch rübergebracht, er faucht, schnappt mit den Scheren (statt dem Schwanz zuzustechen, der ja dazu da ist den Feinden böse Aua zu machen ;) ) usw.

Dein Stil hat mir aber gut gefallen und insgesamt hab ichs gern gelesen. Zwischendurch musste ich mich sogar mehrfach kratzen :lol:

Dass die versauten Gedanken nur erwähnt, aber nicht ausgesprochen wurden fand ich übrigens gar nicht schlecht. "Versaut" regt durchaus Fantasie an und ein "ich fick dich gleich so und so" hätte dem Text mE mehr genommen als gegeben.

Ich würd mich freuen, noch mehr von dir lesen zu können.

Viele Grüße
Sometimes

 

Hallo Shamo,

ich gehöre zu den Leuten, die sich von einem englischen Titel abschrecken lassen... :D Aber diesmal hab ich die Geschichte trotzdem gelesen. :)

Mir hat sie ganz gut gefallen. Allerdings muß ich Sometimes zustimmen, daß der Nachrichtenauszug am Anfang doch recht unrealistisch ist. Sowas findet man wohl eher bei "Aktenzeichen XY" als bei einem Radiosender. Das könntest Du auch umschreiben, sodaß es realistischer wird - so, wie es Sometimes dargestellt hat. Würde der Geschichte ja auch keinen Abbruch tun. :)

Was mir gefallen hat; die Meldung, die der Anfang bringt (die Du wie gesagt auch sachlicher und realitätsnaher machen könntest), wird in der darauf folgenden Geschichte gar nicht aufgegriffen, was der Leser erwarten würde. Sondern es wird die Geschichte vom Freund erzählt, dem es ähnlich erging, was Du wiederum am Ende aufgreifst. Das fand ich gut. :)

Zur Geschichte ansich kann ich nicht viel sagen; eine Rachegeschichte, wie es viele gibt. Deine Sprache allerdings hat mir sehr gefallen; die Story liest sich leicht und flüssig.
Ekel ist bei mir nicht aufgekommen, da hab ich wohl zu viele Geschichten dieser Art gelesen. :)

Gruß,
stephy

 

Tagchen Leute!
Erst einmal vielen Dank für die tollen Kritiken, besonders was die Rechtschreibung und stilistische Feinheiten anbelangt. Bitte wundert euch nicht darüber, das ist erst meine zweite Kg, die ich jemals geschrieben habe, ich betrachte mich daher, was die Schreibkunst anbelangt, noch als Azubi im ersten Ausbildungsjahr *lach*

Ich muss euch allen zustimmen: Die Radiostimme klingt auch in meinen Ohren nicht überzeugend. Ich hab wirklich versucht, das besser hinzubekommen, nur irgendwie war während dem Schreiben immer wieder der Wurm drin. Ich denke ich werde stephy's Vorschlag aufgreifen und mache aus der Radiosendung eine "Aktenzeichen XY"-Fernsehübertragung :D nur ein kleiner Scherz

@Quinn: Die Dinge, die Wenzel in ihr Ohr flüstert, habe ich bewußt nicht aufgezeigt. Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. wäre es zu vulgär geworden, was meiner Ansicht nach wirklich plump für diese Story gewesen wäre. 2. die Fantasie des Lesers reicht hier vollkommen aus. 3. meine Mutter wird diese Story auch lesen und sie soll nicht denken ich hätte irgendwelche abgedrehten Neigungen *lach*
"Weibliche ... Person?" <--- ist nicht auf meinem kreativen Mist gewachsen, wenn ich ehrlich sein soll :D ist aus einem Film von Joss Whedon, falls der Name jemandem etwas sagt. Aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, es hat zu gut gepasst *g*
Ich denke, ich werde "blitzschnell" in "blitzartig" verändern. Es hat einfach etwas dramatisches, was zur Szene passt, und ohne einen solchen Zusatz klingt es irgendwie lasch in meinen Ohren.
Ansonsten muss ich dir bei vielem zustimmen, unglaublich was man so alles überliest wenn man mit seiner Geschichte "allein" ist!
Und WOOOW, was für ein Lob (einer der besten Schreiber und so), das freut mich natürlich sehr, dankeschön :)

@ Marvin: Hallo zurück ;)
Danke für die tolle Kritik, es freut mich sehr dass die Story dir gefallen hat. Das mit den peinlichen Sätzen wird sich hoffentlich bald einstellen *g*
Der heilige Sack war so ein spontaner Einfall. Ich hatte zwar meine Zweifel, wollte aber trotzdem wissen wie er so ankommt. Man sollte immer etwas neues ausprobieren *g*
Richtig erkannt: die anfangs erwähnte Leiche ist Scott. Ich hoffe das weiß jeder Leser am Ende, hatte ein paar Befürchtungen, dass das nicht rüberkommen würde.
Ich habe auch weiterhin vor, hier Kg's zu posten, also: keine Panik, Marvin *zwinker*
Die müssen allerdings erst noch geschrieben werden, folglich ist erst einmal etwas Geduld angesagt.

@sometimes: Auch dir erst einmal ein Dankeschön :)
Rückblickend frage ich mich wirklich, warum ich die Radiostimme so detailliert von der Leiche berichten lasse. Es ist wirklich vollkommen unnötig und so wie du das vorschlägst, auch viel sinnvoller und ausreichend. *am kopf kratz*
Wegen dem weit aufgerissen Maul des Skorpions: Beim Schreiben habe ich sehr cineastische Bilder vor meinem inneren Auge. Du musst dir die Szene so vorstellen, als ob das Tier mit dem Maul voran in die Kamera springt. So scheint das Maul dann subjektiv immer größer und größer zu werden, bis es das Kamerabild ganz ausfüllt und das Bild schwarz wird. Ich hoffe du weißt, was ich meine?
Ach ja, und ich glaube, mal im Fernsehn einen fauchenden Skorpion gesehen zu haben :D

@stephy: Dankeschön fürs Lesen und kritisieren :)
Vom Titel überzeugt bin ich selber nicht. Mir ist bis zum Schluss keiner eingefallen, daher hab ich das erstbeste genommen, was mir in den Sinn kam.
Ich bin offen für coole deutsche Vorschläge *g*
Schade dass kein Ekel aufkam, da werd ich mich in Zukunft wohl mehr ins Zeug legen müssen *g* Aber es freut mich, dass es dir trotzdem gefallen hat :)

 
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Hallo Shamo,

Deine Geschichte hat zweifellos Potential. Wärest Du ein erfahrener Autor, würde ich den Text allerdings in der Luft zerreißen. So möchte ich Dich einfach nur auf ein paar Dinge hinweisen, die mich gestört haben. Ich beziehe mich zunächst nur auf den ersten Absatz:

- Du verwendest gleich mal die indirekte Rede, weil es um Gedanken des Prots geht. Der Erzähler verhält sich neutral. Aber dann wirds übel. Du wechselst massiv die Perspektive. Der Erzähler vertritt plötzlich die Gedankenwelt des Wenzel mit den entsprechenden drastischen Ausdrücken. Der Ausschnitt am Kleid ist z.B. nicht (neutral beschrieben) "ausladend", sondern "phänomenal", dann kommen Begriffe wie "geile Sau" und "kleine Schlampe". Der Erzähler ist nicht zuverlässig, d.h. für mich als Leser hat er nur die Rolle des Erzählers einzunehmen, alle Gedanken der Figuren müssten in kursive Schrift gesetzt. Oder Wenzel ist der Erzähler. Dann müsste der ganze Text in die Ich-Form.

- "total fasziniert": das Wörtchen "total" ist überflüssig, denn der Begriff "fasziniert" drückt bereits alles Nötige aus. Ähnliches bei "vollkommen begeistert". Der Ausdruck "begeistert" reicht aus. Dasselbe bei "absolut niemand". Der Begriff "niemand" ist so absolut, dass er das Wörtchen "absolut" überflüssig macht.

- Für mich ein logischer Fehler: Wenzel lädt eine Frau ein, die er nicht kennt. Okay, kann vorkommen. Aber: er hat ihr zuvor einen "heissen Fummel" spendiert und findet sie derart attraktiv, dass er versessen darauf ist, sie zu erobern (oder so). Wie kann er dann ihren Namen nicht kennen? Das mag ich nicht nachvollziehen.

- Was mir noch auffiel:

Sie sah sich immerzu mit großen Augen in dem exclusiven Club um, und war vollkommen begeistert von all dem Geld und Erfolg um sie herum.
Die vielen "um" haben mich beim Lesen gestört.

Er hörte den Fahrer noch kurz gedämpft fluchen, bevor der Wagen erzürnt davon brauste.
Ein Wagen kann nicht erzürnt sein

Dann erkannte Wenzel, wer da vor ihm stand, nämlich der abgewrackteste Mensch, den er jemals zu Gesicht bekommen hat.
Bissl unglücklich. Die Formulierung bedeutet eigentlich, dass Wenzel ihn erkennt. Ist aber für ihn ein Fremder.

Der Abschnitt ab dem Punkt, wo der Fremde verschwindet bis zur Formulierung "abgefuckte Geschichte" ist ganz klar - Achtung, ein dickes Lob!! - ein Höhepunkt! :thumbsup: Gut erzählt von einem neutralen Erzähler mit wunderbaren Beschreibungen und jeder Menge Gänsehaut-Qualität. Aber dann reißt einen diese Formulierung "abgefuckte Geschichte" wieder völlig raus aus dem Grusel. Schade.

Grundsätzliches: Wenn alles die Rache für Alexa sein soll: sie hat die Vergewaltigung überlebt und das Mädchen im Pool nimmt Rache. In welcher Beziehung stehen die beiden Frauen zueinander?

Alles in allem hat mich die Geschichte in einzelnen Abschnitten ebenso begeistert wie ich sie in anderen Abschnitten als stark überarbeitungswürdig empfand. Aber, wenn es tatsächlich Deine erste Geschichte ist, dann sage ich: unbedingt weitermachen!

Besten Gruß, nic

P.S: Die Nachrichten würden das eher so formulieren (der Leadsatz einer Nachrichtenmeldung ist in aller Regel im Perfekt gehalten):

"und nun zu den Nachrichten aus der Region. In Egert an der Neuß ist heute Früh die Leiche eines unbekannten Mannes aufgefunden worden. Nach Polizeiangaben lag der Mann in einem Container für Bauschutt. Die Todesursache ist noch unklar. Die Ermittler sehen allerdings einen Zusammenhang mit einer Vielzahl von Insekten, die bei der Leiche gefunden wurden. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevökerung, die zur Aufklärung des Falles beitragen können. Der Mann ist etwa einen Meter fünfundachtzig groß, Anfang dreißig und trug einen schwarzen Smoking. Die Ermittler ..."

 
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nictita schrieb:
Der Erzähler vertritt plötzlich die Gedankenwelt des Wenzel mit den entsprechenden drastischen Ausdrücken. Der Ausschnitt am Kleid ist z.B. nicht (neutral beschrieben) "ausladend", sondern "phänomenal", dann kommen Begriffe wie "geile Sau" und "kleine Schlampe". Der Erzähler ist nicht zuverlässig, d.h. für mich als Leser hat er nur die Rolle des Erzählers einzunehmen, alle Gedanken der Figuren müssten in kursive Schrift gesetzt. Oder Wenzel ist der Erzähler. Dann müsste der ganze Text in die Ich-Form.
Da könnte man trefflich drüber streiten, aber das vielleicht besser an anderer Stelle.
Sei nur so viel gesagt, dass ich gerade das an dem Text sehr gut fand.
Die Aussage, dass alle Gedanken der Figuren in kursive Schrift gesetzt werden MÜSSEN - kann ich aber wirklich nicht so stehen lassen. Das ist eine "Marotte" oder ein "Trend", der noch gar nicht so wahnsinnig alt ist (bei Dune ist mir das zum ersten Mal aufgefallen und später hat es sich mit dem Erfolg von Stephen King verstärkt), aber er ist auf keinen Fall ein "muss".

 

Da muß ich Quinn Recht geben; das mit der kursiver Schrift ist ja nun wirklich kein "muss". Nicht einmal Anführungszeichen bei wörtlicher Rede sind ein "muss" (man denke hier mal an Grass, Walser, Frank McCourt und wie sie alle heißen). Es handelt sich hier wohl wirklich eher um einen Trend, der sich allmählich durchgesetzt hat.

Auch was die Sache mit dem Erzähler, der neutral sein "muss" angeht, bin ich anderer Meinung. Bei dieser Geschichte empfand ich ihn jedenfalls nicht als störend. Aber wer bin ich schon... :D

Shamo
Der Titel sollte schon von Dir kommen, nicht von einem Leser... :D

Gruß,
stephy

 
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Hallo,

ich habe nicht das Geringste gegen einen Wechsel in der Erzählperspektive einzuwenden. In Shamos Geschichte erfolgt er jedoch unmotiviert mal hier, mal da. Natürlich muss man nicht immer die fraglichen Passagen kursiv setzen.
Aber hier erfolgen die Wechsel völlig unstrukturiert: die Gedanken des Prots zuerst kursiv zu setzen, sie dann vom - ansonsten völlig neutralen - Erzähler übernehmen lassen und sie später wieder kursiv zu setzen, das meine ich mit unstrukturiert. So ist es ein Kuddelmuddel. Der Erzähler verhält sich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde, für mich nicht nachvollziehbar.

Grüße, nic

 

Hi nictita :)
Auch dir natürlich ein großes DANKESCHÖN erst mal.
Über die Erzählperspektive läßt sich natürlich streiten. Wie sich hier schon andeutet, scheinen solche Wechsel wirklich Geschmackssache zu sein, und da Wenzel ja der Einzige Prot. ist, an dessen Gedankenwelt ich den Leser teilhaben lasse, finde ich diese Wechsel nicht allzu schlimm, ganz im Gegenteil. Es ist ja schließlich nicht so, als würde ich zusätzlich noch auf die Gedanken und Empfindungen des Mädchens eingehen. Ich finde einen unzuverlässigen Erzähler für diese Geschichte durchaus angebracht, um Antipathie zu schaffen. Sicher, das hätte ich auch anders gekonnt, aber hey: Ich bin nicht perfekt ;) Trotzdem hast du teilweise irgendwo Recht, nur ist das glaube ich echt Geschmackssache.

Etwas hast du falsch verstanden: Den "heißen Fummel" hat nicht Wenzel ihr spendiert, sondern irgendein Unbekannter. Wenn du die Stelle noch einmal nachliest, wirst du wissen, was ich meine :)

In welcher Beziehung das Mädchen und Alexa zueinander stehen, habe ich offen gelassen. Da kann der Leser sich seine eigenen Gedanken machen, und wer weiß: Vielleicht erfahren wir ja eines Tages mehr über das mysteriöse Mädchen ;) Ideen dazu hatte ich schon während des Schreibens, und es gefällt mir an guten Geschichten, wenn dem Leser nicht alles auf einem Silbertablett serviert wird. Ich denke, ein Autor sollte sich in seinen Geschichten immer die Möglichkeit einer Fortsetzung offen halten *g*

Und die Nachrichtenmeldung find ich richtig gut, leider kann ich die nicht übernehmen, wär ja sonst nicht mehr meine Geschichte :D Aber ich denke ich weiß jetzt, wie ich es das nächste Mal besser machen könnte :)

 
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Hallo Shamo,

Und die Nachrichtenmeldung find ich richtig gut, leider kann ich die nicht übernehmen, wär ja sonst nicht mehr meine Geschichte :D Aber ich denke ich weiß jetzt, wie ich es das nächste Mal besser machen könnte :)

Normalerweise mache ich keine Formulierungsvorschläge. Nachrichtenmeldungen zu schreiben ist Teil meines Jobs, da konnte ich leider nicht widerstehen...;)

Um es noch einmal hervorzuheben: die Geschichte hat mir im großen Ganzen gefallen, stellenweise lag sie weit überm Schnitt.

Grüße,
nic

P.S. Habs nochmal nachgelesen. Alles klar, das mit dem Fummel.

 

Hallo Shamo,

ich wollte nur mal eben etwas zum Titel loswerden. Abgesehen davon, daß ich nicht ganz verstehe, warum Du nun unbedingt einen englischen Titel gewählt hast, bin ich auch nicht sicher, daß er paßt.
"Dead" ist ein Adjektiv bzw. u.U. auch ein Adverb, was hier m.E. keinen Sinn macht.
Wenn ich Deinen Titel richtig interpretiere, dann würde eher "death" passen ...

Gruß, Skye

 

hi skye,

mir wollte partout kein titel einfallen, und das war der erste, der mir einigermaßen gefallen hat und auch irgendwie passend war.

crawling dead = tot kriechend, also tot sein und dabei durch die gegend kriechen, so wie es eben all die insekten tun, die nicht wirklich lebendig sind. genauso wie wenzel am ende, der ist auch schon so gut wie tot als er im bad auf seine knie fällt und durch die scherben kriecht.

natürlich klingt "death" runder, da hab ich auch hin und her überlegt, nur hat mir "dead" schlußendlich besser gefallen, weil es, wenn man etwas darüber nachdenkt, besser passt. aber das ist wohl mal wieder geschmacksache *g*

und danke fürs kommentieren ;) bis denne

 

Hey hey, Mat hier!

Du wirst immer besser! Du schaffst es (besser als ich), die Geschichte voranzutreiben, ich versinke ständig im Tal der Katalysen.

Dein Psychohorror liest sich wie ein Plot, es ist als ob du, während du das hier verfasst hattest, alles wie einen Film vor deinem geistigen Auge gesehen hättest.

Mein Lob an dich! Mach weiter so. Ich denke, ich werde auch mal wieder etwas schreiben, lange genug ist es her. Und wenn ich mir so meine Werke anschaue, hab ich Übung nötig ;)

 

Hallo Shamo,

Ich kann mich fast meinen Vorrednern anschließen: Du kannst gut und stilsicher schreiben, also du hast es drauf, hier noch ein paar richtig gute Stories abzuliefern.

Mein Problem mit dieser Geschichte ist der Protagonist. Ich kann mich mit dem nicht identifizieren, nicht mit ihm mitfühlen und nur darauf warten, wann er nun endlich seine gerechte Strafe erhält. Allgemein hatte deine Geschichte KEINE Person, mit der man sich identifizieren konnte und das ist gar nicht gut.

Dein Prot. wird von vornherein als ein Arschloch vorgestellt, jemand, der Frauen vögelt und sie in der Pampa liegen lässt. Das schreit gerade nach: "STIRB!!!" Und DASS er stirbt wird ja sowieso vorweg genommen. Aber gerade deswegen kam bei mir keine Spannung auf. Jeder will ja, dass er stirbt und wartet nur darauf, dass es passiert, völlig gleich WIE.

Mir sind Chraktere lieber, die ein alltägliches Problem haben, die ein Ziel haben, dass sie erreichen wollen, so dass wir uns voll und ganz in diese Person hineinversetzen können.

Ja, öhhmmm...
Das war eigentlich auch mein einziges Problem, auch wenn es nicht gerade klein ist.

Bis dahin, schreib weiter fleißig, du schaffst das! ;)

Gruß
Bantam

 
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$"$(&*'#$?!!

Na, wenn das mal keine originelle Eröffnung ist:D! Also eins vorweg: Ich bin AdverbienHASSER! Jawohl! Da kenne ich keine Gnade:D. Und ich habe in dem Text (zu)viele gefunden, aber trotzdem wurde ich von Deiner Geschichte gut unterhalten. Du hast ein gutes Gespür für eine Horrorstory und ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Machen Sie weiter, Sir!

Gruß
Satyricon

@Quinn: Das mit den kursiven Textstellen stimmt. Mir ist es allerdings zuerst in den Texten von Stephen King aufgefallen. Bei Dune ist es auch recht heftig. Der halbe Zyklus des Wüstenplaneten steht in kursiver Schrift:D.

 

Nabend alle miteiander ;)

@bantam
Danke für's lesen erstmal.
Zum Prot.: Genau DAS beim Leser hervorzurufen war ja mein Ziel, auch wenn ich zugeben muss, dass ich etwas über das Ziel hinausgeschossen bin. Er kommt doch etwas zu plump daher, und irgendwie habe ich es nicht besser hinbekommen *schäm*

Ansonsten freut es mich sehr, dass die Story (davon abgesehen) gut bei dir angekommen ist


@Satyricon
Auch dir ein Dankeschön

Ansonsten: Rühren, Soldat! Und nehmen sie diese versch...... Adverbien mit, das hält ja kein Mensch aus!

;)

 

Hallo Shamo

auch bei mir hast du erstaunlicherweise mit dieser Geschichte gepunktet. Erstaunlicherweise? Ja, denn sie ist weder sonderlich innovativ noch gibst du dir Mühe die gängigen Clichés zu umschiffen. Aber mit dieser Geschichte beweist du, dass dies eben auch gar nicht nötig ist - wenn sie denn spannend erzählt und entsprechend gut geschrieben ist. Und das trifft für meinen Geschmack beides in sehr zufriedenstellender Art und Weise zu.
Zum Anfassen plastisch, zum Schütteln eklig.
Als unnötig empfinde ich trotzdem die beiden Zeitungsmeldungen am Anfang und Ende. Das ist wirklich nur noch einen Gähner wert. Außerdem nimmst du mit dem Erwähnen der Viecher zu Beginn schon einen Teil der "Überraschung" vorweg.
Dennoch: gerne gelesen
und freue mich schon auf eine Geshcichte von dir, wo du dich in weniger abgedroschene Gefilde vorwagst. :)

grüßlichst
weltenläufer

 

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