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Crescendo

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25.10.2005
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Crescendo

Und du hast es wieder getan. Du weißt, dass du es nicht hättest tun sollen, aber der tiefe schwarze Abgrund hat sich wieder geöffnet. Jetzt sitzt du einsam hier. Du hast sie alle verstoßen. Hast alles getan um die Fassade zu waren, obwohl du weißt, dass die Dämonen dich abends einholen würden. Wofür? Ist es das wert? Nach außen hin trägst du eine Maske, bist wie immer...aber innerlich ist von der einstigen prunkvollen Festung nur noch eine bekümmerliche, hässliche Ruine übrig. Es frisst dich auf. Du willst entkommen, weißt aber nicht wie. Bist du schon in der Hölle? Oder ist es am Ende alles nur ein Albtraum und du wachst bald auf und alles hat ein Ende? Ja, irgendwann und irgendwie hört alles auf. Bloß wie? Und wann? Wie überleben bis dahin? Wie durchhalten? Du weißt, dass du dich der Sache schon längst hättest stellen sollen. Bloß wie der Wahrheit richtig ins Auge blicken? Woher die Kraft und den Mut nehmen? Woher? Du brauchst sie doch schon um in deiner eigenen Hölle durchzuhalten, in der sich alles jeden Abend wiederholen zu scheint. Wie eine CD, die hängt, nur dass das Geräusch mit jedem Tag schlimmer, widerwärtiger und unerträglicher wird. Du schüttelst dich. Ein schwacher Versuch die Gedanken zu durchbrechen, die dir den Verstand zu rauben drohen und den Ekel deiner Tat los zu werden. Vom Toilettenrand aufstehend, spülst du die Reste deiner eigenen Schandtat hinunter. Und woanders hungern Leute...

Abschließend möchte ich noch bemerken, dass dies meine erste Kurzgeschichte ist. Ich hoffe, dass ich die Rubrik richtig gewählt habe. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen.

 

Hallo M. Alton
und herzlich willkommen hier im Forum...

Zu deiner Geschichte:
Handelt es sich hier um eine Person, die ihr Essen wieder aus sich rauswürgt (evtl. magersüchtig)?

Die Pointe ist dir in dieser Hinsicht gelungen, da man wirklich nicht mit dieser Auflösung rechnet.
Du beschreibst sehr eindringlich die möglichen Gedankengänge einer solchen Person, beziehungsweise drückst du sie dem Leser durch die Wahl der 2. Person regelrecht auf. Das gibt dem Text erst seine bedrückende Schärfe und regt verstärkt zum Nachdenken an.
In meinen Augen ein gelungener Einstieg!

Textkram:

prunkvollen Festung
in der sich alles jeden Abend wiederzuholen scheint
ungewolltes Wortspiel?
->wiederholen zu scheint

nur dass das Geräusch mit jedem Tag, an dem du es wieder vernimmst, schlimmer, widerwärtiger und unerträglicher wird.

die Kursive Passage bremst nur beim lesen, kann ruhig weg

Ein schwacher Versuch die Gedanken zu durchbrechen, die dir den Verstand zu rauben drohen und den eigenen Ekel von dir selbst los zu werden
der kursive Teil sitzt schräg, ergibt so keinen Sinn

wo anderster
woanders

soweit,
hoffe du kannst mit meinen Anregungen etwas anfangen

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

vielen Dank für die nette Begrüßung.
Ich habe mich über deine konstruktive Kritik sehr gefreut und meine Geschichte bearbeitet:

Ein schwacher Versuch die Gedanken zu durchbrechen, die dir den Verstand zu rauben drohen und den Ekel deiner Tat los zu werden

Diesen Satz zu änderen, fand ich nicht ganz so einfach. Wie findest du die abgeänderte Version? (fettgeschriebener Teil) Ist es jetzt verständlich und nicht mehr sinnlos?

nur dass das Geräusch mit jedem Tag, an dem du es wieder vernimmst, schlimmer, widerwärtiger und unerträglicher wird.

Dass der kursive Text beim Lesen bremst, war mir gar nicht klar. Erst jetzt im Nachhinein, wo ich es überdacht habe, denke ich ich mir, dass du recht hast. Vielen Dank für den Hinweis.

Viele Grüße
Marguerida Alton

 

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