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Daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist.

Seniors
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23.07.2001
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Daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist.

Es war dunkel im Raum und still. Nur das Feuer im Kamin knisterte und malte zuckende Muster in den Raum. Nicole hatte es sich in dem schweren, ledernen Sessel gemütlich gemacht, die Beine zu sich herangezogen und sie mit den Armen umschlungen. Um die Schultern hatte sie sich eine Decke gelegt. Tom saß in dem zweiten Sessel neben Nicole. Beide beobachteten wie hypnotisiert die Flammen, wie sie sich langsam in die Holzscheite fraßen. Sie genossen diese Ruhe, weitab von der Stadt, ein kleines Haus in der Wildnis, abschalten und die Seele baumeln lassen.
Ihre Unterhaltung war schon vor Minuten eingeschlafen und sie hatten sich vollkommen dieser Behaglichkeit ergeben.
Ohne aufzuschauen ergriff Nicole wieder das Wort: „Könntest du dir vorstellen, hier immer zu wohnen?“
Tom überlegte einige Sekunden bis er antwortete. „Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen.“ Er nahm sein Glas mit dem Rotwein von dem kleinen Beistelltisch und drehte es nachdenklich in den Händen. „Aber für dich wäre das hier nichts. Eine Woche, nur wir zwei, das schon. Aber dann würdest du wieder fort wollen.“
„Ich liebe die Natur und die Stille. Also, warum sollte ich wieder fort wollen?“
Tom nahm einen Schluck und ließ den Wein auf der Zunge wirken. „Natürlich liebst du die Natur. Aber, bist du sicher, daß die Natur dich liebt? Dich hier liebt?“ Seine Stimme klang seltsam ruhig und schwer. „Jeder hat seinen Platz und deiner ist sicher nicht hier. Du würdest nicht die bleiben, die du jetzt bist.“ Leise und fast wie zu sich selbst, ergänzte er: „Niemand bleibt hier der, der er war, bevor er kam.“
Nicole zuckte kurz zusammen, als im Kamin unter lautem Knacken ein Holzscheit in der Hitze zerbarst, die Flammen kurz aufloderten und ihre Gesichter in rotem Widerschein erglühten. Dann wandte sie sich Tom zu. Was redete er da? So ruhig, wie er sprach und diese seltsame Betonung. Wollte er ihr Angst machen, ein lächerliches kindisches Spiel mit ihr treiben? Sie hatte nicht vor, sich weiter darauf einzulassen. „Das ist Unsinn. Ich bin ich und daran wird sich auch so schnell nichts ändern“, sagte sie bestimmt, lehnte sich wieder in ihren Sessel zurück und genoß die Wärme des Feuers. Damit war für sie das Thema abgeschlossen und sie bereute, es überhaupt angeschnitten zu haben.
Doch nach einer Weile fuhr Tom mit diesem seltsamen Klang in der Stimme fort. „Du kennst hier die Schatten nicht. Du würdest dich fürchten, wegen Allem.“
Nicole war genervt. „Du kannst mir keine Angst machen und sonst auch keiner, der hier irgendwelche Schatten wirft.“ Wie ein trotziges Kind verschränkte sie die Arme, setzte sich etwas aufrechter. Sie konzentrierte sich wieder auf die prasselnde Glut, aus der sich die Flammen aufbäumten, immer dann, wenn draußen ein leichter Windstoß gegen das Haus strich und an Türen und Läden rüttelte. Sie wußte, daß Tom es manchmal liebte, andere Leute zu provozieren. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er sein Glas hochhielt und durch den Wein das Feuer betrachtete. Durch die Flüssigkeit brachen sich die Strahlen des Lichtes und für Sekunden schien sich Toms Gesicht zu verändern.
„Du würdest hier keine zwei Tage allein verbringen.“ Er schien Gefallen an dem Thema zu finden. „Die Angst würde dich in kürzester Zeit in den Wahnsinn treiben, mag sie begründet sein oder nicht.“
Nicole war stolz und selbstbewußt. Weder weinte sie im Kino, noch hielt sie sich bei Gruselfilmen ängstlich an Kissen fest. Trotzdem wurde ihr von Minute zu Minute unwohler. Sie achtete mittlerweile auf jedes Geräusch. Der zunehmende Wind rüttelte leicht aber stetig an den Fenstern.
Draußen war es schon seit Stunden dunkel. Sie hatten die Läden geschlossen, aber an einer Stelle fehlte ein Brett und so konnte sie deutlich den schwarzen Himmel erkennen, an dem die riesige Zahl der Sterne weiß funkelte. Hin und wieder wurde der Mond von schnell vorübertreibenden Wolken verdeckt, und es schien als hüllte ein riesiger Schatten für Sekunden die Welt ein. Nicole versuchte rational zu denken. „Das einzige Problem wäre, daß es hier keinen Internetanschluß gibt, sonst würde ich wohl kaum etwas vermissen.“
„Du würdest als erstes deine Sicherheit vermissen.“ Das Schlimmste war Toms ruhige, getragene Stimme. „Du würdest hier sehr schnell an Dinge glauben, über die du jetzt vielleicht noch lachen kannst.“ Tom sah mit ernster Miene zu ihr herüber. „Es sind die alltäglichen Geräusche. Ein leises Knacken in den Balken und du weißt nicht, woher es kommt.“ Wie zur Bestätigung war von draußen ein Klappern und Rauschen zu hören. Der Wind schien ständig stärker zu werden. Durch eine Böe bewegten sich ganz leicht die Vorhänge, und die Flammen wurden noch unruhiger. Das Holz schien sich durch Zischen und Knacken gegen den Feuertod wehren zu wollen.
„ Du weißt genau, daß es der Wind ist, der draußen in den Bäumen rauscht und sich anhört wie ein Flüstern. Aber ist es wirklich nur der Wind, oder noch etwas ganz anderes? Vielleicht sind es Stimmen, woher auch immer.“ Im Holz explodierten kleine Gasblasen, und Funken stoben in der Glut. Zischend wurden die Flammen erneut größer.
Nicole wurde unruhiger, ihr Herzschlag schneller, und ihre Aufmerksamkeit wechselte von Toms ruhiger, beängstigender Stimme zu den Geräuschen, die in einer von ihr nie wahrgenommenen Vielfalt auf sie einstürmten. Und das Schlimmste war, daß sie nun auch jedes leise Ächzen der alten Balken im Haus überdeutlich wahrnahm. „Für alles gibt es eine Erklärung.“ Sagte sie trotzig und etwas zu laut.
Auf Toms Gesicht zeigte sich der leichte Anflug eines überlegenen Lächelns. „Du hast recht. Aber wer sagt, daß wir diese Erklärung ertragen würden?“
In diesem Moment gab es ein leises, knackendes Geräusch hinter ihnen im Raum, und Nicole verspürte den starken Drang, sich umzusehen, aber sie tat es nicht.
Ein weiteres Knacken ließ Nicole zusammenfahren. Sie hoffte, daß Tom davon nichts mitbekommen hatte.
„Hast du dieses Geräusch eben gehört?“ Er hob bedeutsam die Hand. „Woher kam das?“ fragte er. „Dein Verstand sagt dir, daß es normal ist, wenn Holz arbeitet, sich die Temperaturen ändern und es unter Spannung steht. Aber war es das? Das Geräusch war hinter uns in der Dunkelheit, irgendwo in den Schatten und ich behaupte, wir werden es nicht aus unserem Bewußtsein verdrängen können, selbst wenn wir nachgesehen haben und feststellen, daß dort wirklich nichts ist. Aber, daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist.“
Und er hatte recht. Nicole spürte genau das Gefühl, das Tom beschrieben hatte und je mehr sie versuchte, an andere Dinge zu denken, desto stärker wurde der Eindruck, von hinten beobachtet zu werden. Zwei Augen, die aus der Dunkelheit zu ihr herüberblickten. Ein Wesen ohne Konturen. Sie versuchte, sich zusammenzureißen. Tom würde keinen Erfolg haben, mit diesen idiotischen Spiel, jedenfalls nicht so, daß er es ihr anmerken würde. „Du redest Unsinn und das weißt du. Ich kann über deine Phantasien nur lachen.“
Der Wind strich wieder stärker ums Haus und die Fensterläden quietschten leise in den Angeln. Sie spürte den fremden Blick kalt zwischen den Schulterblättern.
Das Holz im Kamin war schon ein wenig heruntergebrannt und Tom nahm zwei neue Scheite und legte sie in die Glut. Qualmfäden zogen wie geisterhafte Hände auf und verschwanden im Schornstein.
Urplötzlich flammte das Feuer wieder auf, nahm die Nahrung an und schloß sich um das zischend protestierende Holz. Tom streckte behaglich die Beine aus. Durch die größer werdenden Flammen wurde das Lichtspiel im Raum intensiver. Licht und Schatten tanzten über die Wände und der Wind spielte seine Melodie dazu.
Auch Nicole nahm ihre Füße von der Sitzfläche des Sessels. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber so fühlte sie sich sicherer. Vielleicht, weil sie so für eine Flucht besser bereit war? Unsinn! Eine Flucht? Vor was? Im Nacken spürte sie ein Gefühl von Berührung. Sie zog an der Decke, aber das Gefühl blieb. Welche Berührung? Wovon?...Oder von Was?
Sie stützte ihre Ellenbogen auf die Knie und beobachtete die Flammen. Eine Berührung spürte sie jetzt nicht mehr, wohl aber das Gefühl, als ob eine Hand ganz dicht über ihrem Rücken gehalten wurde. Eine Gänsehaut zog sich über ihren Körper. Sie fühlte genau die Stelle, noch immer zwischen den Schulterblättern. Es war eine Ahnung von Anwesenheit. Schauer, Unwohlsein, oder sogar schleichende Angst? Die Angst war nicht schleichend. Sie war da und Nicole kurz vor einer Panik. Langsam wurde sie wütend, auf Tom und auf sich selbst.
Tom war aufgefallen, daß Nicole nervös geworden war. „Was ist los mit dir? Er neigte sich hinüber und legte ihr seine Hand auf die Schulter.
Sie fuhr herum, schüttelte die Hand ab, als hätte sie einen Stich bekommen und funkelte ihn böse an. „Laß das. Du brauchst mich nicht zu beruhigen, dafür gibt es keinen Grund.“ Tom zog sich wieder zurück und entspannte sich.
Nicole ärgerte sich noch mehr, weil sie sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Die Berührung durch Toms Hand hatte sie nicht beruhigt, im Gegenteil. Von dem Moment an rechnete sie ständig damit, wieder angefaßt zu werden, nur, daß es dann nicht Tom sein würde.

Die Stille im Raum war nicht mehr gelöst und erholsam. Es war eine Ruhe, die etwas anzukündigen schien, etwas, das sie beobachtete. Sie belauerte. Etwas, das Zeit hatte und darauf wartete, daß sie ihm direkt in die Arme lief, oder was immer es auch war, mit dem es Nicole packen würde. Sie hatte den kaum bezwingbaren Drang, sich ständig umzudrehen. Doch wenn sie sich nach links wenden würde, konnte es doch rechts hinter ihr sein. Nicole versuchte, ihren Atem unter Kontrolle zu halten und Tom nicht aufmerksam zu machen.

Lange Minuten schwiegen sie. Nicole achtete auf jedes leise Flüstern, ob draußen im Wald oder irgendwo im Haus. Die undichten Fenster ließen den fremden Atem herein, der sachte und kaum merklich ihre Haut streichelte. Nicole rang mit sich, ob sie Tom bitten sollte, mit ihr schlafen zu gehen. Allein würde sie in diesem Haus keinen Schritt gehen. Das Feuer war wieder heruntergebrannt und es wurde etwas frischer. Tom kam ihr zuvor. Er war müde und machte von sich aus den Vorschlag.

Schon wenige Augenblicke, nachdem sie zu Bett gegangen waren, wurden Toms Atemzüge ruhig und Nicole wußte, daß er eingeschlafen war. Er hatte ihr den Rücken zugewendet und für einen kurzen Moment schien es, als würden sich die breiten, roten Linien auf der dunkelblauen Seide seines Schlafanzuges zu geifernden Lippen formen, die sie bei jedem Atemzug angrinsten. Der zarte Glanz des edlen Stoffes verging zu einem Schimmer aus Angst.
Nicole versuchte, diese unsinnigen Vorstellungen zu verdrängen und ebenfalls Ruhe zu finden. Doch sobald sie ihre Augen schloss, tauchten hinter ihren Lidern grauenhafte Zerrbilder auf, die sich ständig veränderten, Fratzen mit aufgerissenen Mäulern, die nach ihr zu schnappen schienen und Augen voller Leid und gleichzeitig tödlicher Gier. Sie starrte ins Leere und hoffte, daß die Erschöpfung ihr bald gnädig half, in einen traumlosen Schlaf zu fallen.
Durch die Ritzen der geschlossenen Fensterläden drang Mondlicht herein, das auf den Wänden bizarre Formen zeichnete. Eine Wolke zog am Himmel dahin und wechselte die Schatten an den Möbeln von grau zu schwarz.
Nicole wußte das, doch in ihr klangen noch Toms Worte nach und so hatte für sie alles eine doppelte Bedeutung. Neben dem Realen sollte da noch etwas Anderes sein, keine leeren, harmlosen Bereiche, in die lediglich kein Licht eindrang, sondern womöglich eine andere, bedrohliche Welt darin, die sie nicht sah, die aber dennoch da war.
Daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist.
Nicole begann zu frösteln und zog die Bettdecke höher. Wohl Stunden vergingen. Sie war müde, todmüde. An Stelle einer erholsamen Ruhe schienen ihre Sinne nur noch schärfer zu werden. Die körperliche Erschöpfung ging einher mit einer klareren Wahrnehmung für Dinge, für die sie normalerweise nicht empfänglich war.
Sie lauschte auf jedes Geräusch, jedes Knacken und Scharren brachte ihr neues Erkennen. Der Wind hatte sich nicht gelegt und so rüttelte er weiter an den Fensterläden.
War es der Wind?
Aus der Ferne waren hin und wieder Stimmen zu hören, die wie Klagen und Flehen gegeißelter Kreaturen klangen. Todmüde! Sie kicherte leise über das Wortspiel, und das Kichern ging gleich in ein verzweifeltes Gurren über, und die Angst überzog ihren Körper mit Kälte und Schweiß.Sie durfte nicht schlafen. Schlaf bedeutete ausgeliefert sein, ausgeliefert sein bedeutete Tod.
Sie wartete auf den Tag. Erst das Licht der Sonne würde Schutz bringen. Aber welchen Schutz?
Daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist.
Ein Geräusch alarmierte ihre Sinne. Ein Geräusch, das eindeutig seinen Ursprung im Haus hatte. Es war ein Schlagen, ein lautes Schlagen, das aus dem unteren Geschoß kam, von dort, wo sie am Abend noch mit Tom gesessen hatte. Wußte Tom etwas? Wieso hatte sie nicht früher schon auf diese Dinge geachtet? Wieder das Geräusch. Es war ein Knacken, aber eben doch sehr laut.
Nicole war für einen Moment versucht, Tom zu wecken, ließ es dann aber bleiben.
Was würde das bringen? Tom wußte um diese Dinge und schlief trotzdem. Er würde keine Hilfe sein.
Nicole warf die Bettdecke zurück und stand auf. Ihr Herz raste und das Nachthemd klebte schweißnaß an ihrem Körper. Für einen Moment stand sie unschlüssig da und hatte nur noch Angst. Sie fühlte sich bedroht. Plötzlich war dieses Gefühl wieder da. Sie spürte Blicke, Blicke von Augen, die sie nicht sah, hinter sich. Sie wirbelte herum. Ein Schatten. Der Schatten vom Schrank. Ein Loch im Licht, das irgendwohin führte.
Sie wollte raus aus diesem Zimmer, weg von dem Loch im Licht.
Nicole riß die Zimmertür auf, stürmte die Treppe hinunter und blieb am Fuß der letzten Stufe urplötzlich stehen. Auch hier waren Schatten und sie war kopflos hineingerannt. Sie fuhr herum, sah hinter sich, beobachtete. Sie war schutzlos, brauchte eine Waffe.
Vorsichtig, nach allen Seiten sichernd, tastete sie sich in das Kaminzimmer vor. Sie warf die Tür auf. Das Blatt schlug hart gegen die Wand. Dahinter war nichts.
Im Kamin glomm es noch immer, rote Augen der Hölle. Wieder ein Knacken. Ein verkohltes Stück Holz platzte auseinander. Glühende Augen stoben auf. Nicht noch mehr Augen!
Nicole riß den Feuerhaken an sich und hieb mit wütenden Schlägen in die Glut. Funken sprühten. Sie stürzte sich auf die Schatten. Wilde Schläge in die Schwärze. Holz splitterte und brach. Unbarmherzige Attacken auf die Löcher im Licht. Jedes Wesen, das daraus hervorkriechen wollte, würde mit dem Eisen belohnt. Laut brüllend führte sie ihren Kampf gegen das Unsichtbare, das da war, auch wenn sie es nicht sah.
Ein neues Geräusch und eine Bewegung im Schatten ließen sie herumwirbeln. Der Feuerhaken folgte und führte wie von selbst den Kampf weiter. Schwere Hiebe, die immer und immer wieder trafen.

Erst nach langen Sekunden hielt sie inne und lauschte. Es war still im Haus. Von außen war ein Rappeln, Rauschen und Pfeifen zu hören. Sie sprachen mit dem Wind. Sollten sie kommen. Wieder kicherte sie leise.
Sie sah vor sich auf den Boden. Entstellt lag das Wesen da. Über und über rot, die Farbe der Hölle. Vereinzelt war noch das dunkle Blau der Seide zu erkennen. Das geifernde Grinsen der roten Linien darauf war gestorben. Der edle Stoff war matt.
Jetzt waren auch die Schatten wieder da. Sie tanzten um sie her, geschaffen von neuen glühenden Augen, die sich um den Kamin versammelt hatten, mehr wurden und größer. Gierig leckten sie an den Möbeln
Sollten sie doch kommen.

 

Puh. Eine tolle Geschichte, mein Kompliment. Hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Atmosphäre, die Du in der Story erzeugst hat mich gefesselt.
Man sieht das ZTimmer förmlich vor sich, wie Tom und Nicole miteinander reden und das Feuer im Kamin knistert und die Schatten umherstreifen, der Wind am Haus rüttelt ...

Vom Titel bis zur letzten Zeile ist die Erzählung für mich stimmig.

Nur eine kleine Kritik habe ich, und zwar die fehlenden Absätze.
Ich gehöre vielleicht zu denen, die sich mehr Absätze wünschen als nötig ist, aber hier rate ich doch dringend dazu, zumindest den Beginn jeder neuen wörtlichen Rede in eine neue Zeile zu setzen. So liest es sich viel leichter.
In diesem Format tu ich mir Geschichten normalerweise am Bildschirm nur ungern an, nur, wenn sie mir so gut gefallen wie die hier ... ;)

Also, eine der besten Geschichten die ich hier je gelesen habe. :)

 

Hallo Ginnyrose,
ich bin total überrascht von Deiner Kritik. Bei keiner Geschichte war ich so im Zweifel, ob sie ankommen würde. Ich fürchtete, der erste Teil sei zu lang und zu langweilig.
Also: Dein Lob hat mich schon ein wenig umgehauen.
Toll, danke, freu, freu, freu.
Mit den Absätzen hattest Du Recht.
Vielleicht ist es so besser.
Gruß Manfred

 

Hallo Dreimeier!

Und wieder mal lese ich eine sehr inhalts- und ausdrucksstarke Geschichte von dir. :D

Ja doch, war echt spannend und ich kann Ginnyrose nur Recht geben.
Du hast wirklich alles sehr realitätsnah und gut vorstellbar geschrieben, sodass man sich schön in die Situation hineinversetzen konnte.

Dennoch wirft sie einige Fragen auf und ich bin mir nicht sicher, was ich vom Ende halten soll. Dachte zuerst, dass wieder eine Pointe kommt, die den Leser völlig überraschen soll.
Was sind das für Wesen, von denen am Schluss die Rede ist?

An zwei Stellen müsste "daß" durch "das" ersetzt werden:
1. ..., ein lautes Schlagen, daß aus dem unteren Geschoß kam...
2. Jedes Wesen, daß daraus hervorkriechen wollte ...

Stört aber nicht sonderlich; wollte dich bloß darauf aufmerksam machen.

Jedenfalls echt ein klasse geschriebener Text und ich finde nicht, dass der erste Teil zu lang / langweilig ist.
Immerhin baust du dort nach und nach den Spannungsbogen auf und mich stört es nicht, wenn etwas ausführlich beschrieben ist, im Gegenteil; kann die Atmosphäre verstärken.

Viele Grüße, Michael

 

Ginnyrose,
-Vielleicht ist es so besser-
Damit meine ich natürlich die verbesserte Form.

Michael;
Du hast die Urversion gelesen, die ich nach Ginnyroses Kritik überarbeitet habe.
Die „daß“ sind weg.
Aber danke!
Zum Inhalt: Ich meine, daß Tom etwas übertrieben hat. Nicole dreht durch.
Achte mal auf den Teil, wo sie schlafen gehen, und wie Toms Schlafanzug beschrieben ist. Dann auf das Ende.
Natürlich kann sich jeder Leser seinen eigenen Reim daraus machen, und wenn es passt ist es o.k.
Bin wirklich überrascht, daß die Geschichte ankommt. Als Autor verliere ich nach der Korrigiererei manchmal die Einschätzung.
Danke und lieben Gruß
Manfred

 

@Dreimeier ... Hab ich schon richtig verstanden. :D
Ja, mit den Absätzen ist es schon besser. Die Geschichte werd ich mir bei Gelengenheit nochmal durchlesen und vielleicht auch ausdrucken lassen, ich finde sie wirklich klasse. :) Da stimmt einafch alles.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher kaum in der Rubrik "Spannung" gelesen habe; hätte mich der Titel nicht so angesprochen hätte ich sie wohl kaum angeklickt ... :rolleyes:

Gruß, Ginny

 

Hallo nochmal!

Achte mal auf den Teil, wo sie schlafen gehen, und wie Toms Schlafanzug beschrieben ist. Dann auf das Ende.

Stimmt, jetzt wird mir einiges klarer.
Da hab' ich beim ersten Mal drüber hinweggelesen bzw. die Beschreibung des Schlafanzugs als unwesentlich abgetan.
Aber so macht's 'nen Sinn und die Story ist echt gut.

Grüße, Michael

 

Hallo Dreimeier,

Gute Atmosphäre und bedrückende Spannung - ein echter Dreimeier eben. Ich mag diese Art von Spannung, schleichend und voller Erwartung liest und tastet man sich immer weiter vor - unschlüssig, ob man das erwartete Grauen ertragen kann. Nein! Ich bleibe tapfer. Lese weiter und weiter, schaue mich um, ob die Schatten nicht auch in meinem Zimmer sind. Aber nein, das kann ja nun wirklich nicht sein - oder doch?
Sollen Sie doch kommen.

 

Hallo Dreimeier,

mir hat deine Geschichte gut gefallen. Deine treffsicheren Beschreibungen der Atmosphäre haben es mir leicht gemacht, in die Geschichte "einzutauchen" und mitzufiebern. Der Spannungsaufbau ist dir gut gelungen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich am Schluss - ähnlich wie Michael - etwas herumgerätselt habe. Erst nach deiner Erklärung zu dem blauen Schlafanzug bin ich darauf gekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass es anderen auch so geht. Die sehr kurze Beschreibung des Schlafanzuges (und der Farbe) im Mittelteil nimmt man zwar wahr, stuft sie aber - wie mir geschehen - möglicherweise als unwesentlich ein und vergisst es bis zum Ende wieder. Vielleicht könntest du hier noch ein, zwei Sätzchen einbauen, die das am Schluss etwas klarer darstellen, damit der Schluss "intensiv" rüberkommt.

Ein paar Anmerkungen habe ich noch:

Ich bin ich und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.“ sagte sie bestimmt
...so schnell nichts ändern", sagte sie...
Kein Punkt vor den schließenden Anführungszeichen, dafür ein Komma danach, weil der Satz fortgeführt wird.

Tom war aufgefallen, daß Nicole unruhig geworden war. ... „Laß das. Du brauchst mich nicht zu beruhigen, dafür gibt es keinen Grund.“ Tom zog sich wieder zurück und entspannte sich.
Nicole ärgerte sich noch mehr, weil sie sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Die Berührung durch Toms Hand hatte sie nicht beruhigt, im Gegenteil. Von dem Moment an rechnete sie ständig damit, wieder angefaßt zu werden, nur, daß es dann nicht Tom sein würde.

Die Stille im Raum war nicht mehr beruhigend und erholsam.

Wortwiederholung in dieser Passage; evtl. ein oder zweimal umformulieren

Wohl Stunden vergingen.
An dieser Formulierung bin ich beim Lesen hängengeblieben. "Es vergingen wohl Stunden." würde mir besser gefallen. Ist aber wohl Geschmackssache.

die Angst überzog ihren Körper mit Kälte und Schweiß. .Sie durfte nicht schlafen. Schlaf bedeutete ausgeliefert sein, ausgeliefert sein bedeutet Tod.
Ein PUNKT zuviel.
Tempuswechsel innerhalb des letzten Satzes beabsichtigt?

Schwere Hiebe immer und immer wieder trafen.
Fehlt hier nicht was?
"Schwere Hiebe, die immer und immer wieder trafen." ODER "Schwere Hiebe trafen immer und immer wieder."

Also, wie eingangs schon gesagt, die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist spannend und gut geschrieben. Nur für den Schluss würde ich mir noch eine kleine Ergänzung wünschen.

Viele Grüße

Christian

 

Hallo Andrè
Ich weiß ja nicht, wie ernst das gemeint war, aber genau das habe ich beabsichtigt.
Ich wollte eigentlich nur eine gruselige Stimmung erzeugen und habe mir dabei eine Frau vorgestellt, die allein, im Dunkeln vor dem PC sitzt und meine Geschichte liest.
Wer schaut Dir gerade über die Schulter? Siehst Du ihn? Spürst Du ihn?
Danke dafür.

Hallo Chris,
Du hast recht, besonders mit dem Schluß da muß ich was machen.
Bei den anderen Formulierungen weiß ich es nicht recht. Bei mir hängt es oft davon ab, mit welchem „Klang?“ ich eine Geschichte lese oder schreibe. Mal paßt es genau und wenn ich ein zweites Mal lese paßt es wieder nicht.
Ich werde da sicher noch was ändern.
Danke für die Hinweise und die Mühe

Viele Grüße an Euch
Manfred

 

So, ich habe einige Änderungen vorgenommen und hoffe, daß die Geschichte so stimmiger wirkt.
Danke für Eure Hinweise und viele Grüße
Manfred
:thumbsup:

 

Hallo Dreimeier,

soweit ich es überblicken kann, passen die Änderungen - bis auf:

„Das ist Unsinn. Ich bin ich und daran wird sich auch so schnell nichts ändern,“ sagte sie bestimmt
Das Komma gehört hinter die schließenden Anführungszeichen.

Die Seide unterstützt die Farbe Blau und macht sicherlich deutlicher, um wen es da am Schluss geht. Allerdings tu ich mir schwer zu beurteilen, ob es so deutlich ist, dass es jeder merkt, weil ich die Geschichte halt schon kenne. Vielleicht kriegst du ja noch eine Reaktion von jemandem, der die Geschichte vorher nicht (und die Kritiken nicht vor der Geschichte) gelesen hat.

Viele Grüße

Christian

 

Hi,
die Atmosphäre hast Du echt klasse hinbekommen. Langsames steigern, ohne Leerlauf, nicht zu viel kleine Schritte, die ermüdend wirken würden.
Gut gemacht.

Eine Frage: Ihre Beziehung zu Tom. Das sie zu Beginn ihre Schwäche nicht eingestehen will, verstehe ich. Aber spätestens in dem Moment, da sie aufsteht, hätte ich ihn geweckt. Nur, weil ich nicht allein hätte sein mögen wollen.

Und zwei Absätze finde ich unglücklich gesetzt.
Gleich den ersten - das er kurz überlegt, wäre für mich kein Grund, gleich eine ganze Zeile Absatz zu setzen. Es ist ja immer noch ein Gespräch.
Der zweite: als sie die Bettdecke zurückwirft. Das macht sie gleich nach der Überlegung, dass Tom keine Hilfe sein würde. Ein fließender Vorgang - besser ohne Absatz.

Aber sonst eine spannende, gut aufgebaute Story. Der Titel ist klasse!

Gruß, baddax

 

baddax, Du warst ja fleißig.
Warum sie ihn nicht weckt? Sie hat sich da schon so in ihren Wahn hineingesteigert, daß sie ihn schon als Feind sieht. Würde sie ihn wecken, hätte sie es mit einem Gegner mehr zu tun.
Der Moment, wo sie aufsteht ist ja zeitlich nicht weit entfernt von dem, wo sie ihn erschlägt.
Da erkennt sie ihn ja schon nicht mehr.
Ich muß allerdings zugestehen, daß die Sache wohl zu schnell geht. Ich hätte den beiden noch einen Tag mehr geben sollen, um den eintretenden Wahnsinn glaubwürdiger zu machen. Die Geschichte ist in ihrer Entstehung nicht so gelaufen, wie andere von mir. Als ich die Situation an Kamin beschrieben habe, wollte ich einfach nur probieren, ob ich es schaffen würde beim Leser eine Gänsehaut zu erzeugen. (klar, nicht bei jedem)
Da hatte ich nun die Sache am Kamin und wußte erst nicht weiter. Den weiteren Verlauf hab ich dann dazu konstruiert.
Eigentlich eine Schande aber ich bin geständig.
Bei der Sache mit den Absätzen, weiß ich nicht so ganz welche Stelle Du meinst. Ein kleiner Hinweis?
Danke fürs Lesen
Gruß Manfred

 

Jo, erst mal die Absätze. Der erste:

Ohne aufzuschauen ergriff Nicole wieder das Wort: „Könntest du dir vorstellen, hier immer zu wohnen?“

Tom überlegte einige Sekunden bis er antwortete. „Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen.“ Er nahm...

Der zweite:
Was würde das bringen? Tom wußte um diese Dinge und schlief trotzdem. Er würde keine Hilfe sein.

Nicole warf die Bettdecke zurück und stand auf.

Meine Meinung dazu bleibt die gleiche wie oben. :D

Das sie ihn schon als Feind sieht, kommt meiner Meinung nach nicht so rüber. Einzig die Frage : "Wusste Tom etwas?" lässt ein gewisses Mißtrauen ahnen, der von Dir genannte kurze Zeitraum zwischen Aufstehen und Zuschlagen eher nicht; in beiden Fällen sehe ich nicht unbedingt Angst vor einem Feind. Vielleicht hätte sie nicht wegen einem Geräusch aufstehen sollen, sondern aus dem Gefühl heraus, nicht mehr neben einem Vertrauten zu liegen, nicht mehr sicher im Bett zu sein - neben ihm. Vielleicht hätten sich ihre Gedanken auch mehr um ihn drehen müssen. Seine Bewegungen im Bett auffällig finden, das ruhige Atmen, ein leises Schnarchen nur vorgetäuscht. Dann könnte man sich das eher vorstellen.

Ein Tag mehr müsste in der Geschichte auch nicht sein; gerade der kurze Zeitraum, in dem sie von innen nach aussen gedreht wird, ist ein Reiz Deiner Erzählung.

Die Geschichte an sich jedenfalls ist echt gut. :thumbsup:

Gruß, baddax

 

Also, den ersten Absatz möchte ich behalten.
Weil: Meine Frau würde sagen, wenn sie mir ne Frage stellt, kann es schon mal bis zum nächsten Tag dauern, bis sie eine Antwort bekommt. Da lohnt sich schon ein Absatz.:D :D
Tatsächlich, weiß ich nicht warum aber ich möchte ihn behalten.
Beim zweiten habe ich die Leerzeile weggenommen.

Aber Deine Ideen sind echt gut. Ich gestehe, daß Die Geschichte vielleicht so besser wäre aber dann wäre es auch nicht mehr nur meine.
So bleibt mir nur die Bewunderung.
Danke für die Mühe

 

Hallo Dreimeier!

Allerdings tu ich mir schwer zu beurteilen, ob es so deutlich ist, dass es jeder merkt, weil ich die Geschichte halt schon kenne. Vielleicht kriegst du ja noch eine Reaktion von jemandem, der die Geschichte vorher nicht (und die Kritiken nicht vor der Geschichte) gelesen hat.
Ich hab die Kritiken nicht vorher gelesen und kannte die Geschichte noch nicht - und ich verstand den Schluß beim ersten Lesen. Die Änderungen scheinen sich also ausgezahlt zu haben.

Auch ich fand die Geschichte spannend erzählt - der Schluß kam für mich eher überraschend. Ich habe mit etwas anderem gerechnet...
Was ich nicht beurteilen kann, ist, ob die Geschichte auf mich mehr oder weniger spannend gewirkt hätte, wenn Du mit dem Knacksen und Krachen im Holz nicht genau ein Geräusch getroffen hättest, bei dem es mich tatsächlich auch des Öfteren mal reißt. Das Hochbett meines Sohnes gibt nämlich bei Temperaturschwankungen auch solche Töne von sich und, obwohl ich es weiß, schaue ich dann trotzdem immer wieder nach, ob es nicht doch was anderes war...

Ich finde nicht, daß die Handlung noch einen Tag gebraucht hätte. Es scheint mir, so wie es jetzt ist, logischer, daß sie sich dermaßen in ihre Angst hineinsteigert, bis sie die Kontrolle über sich verliert. Noch ein Tag wäre dafür zu lang.
Alles, was mich ein bisschen wundert, ist, daß er nicht aufwacht, wenn sie zu wüten beginnt. Andererseits braucht es mich eigentlich gar nicht zu wundern, denn ich weiß selbst am Allerbesten, wie fest man schlafen kann und welche Geräusche man sich problemlos wegträumen kann. :D

Als criss Dir seine Kritik schrieb, war er noch gar nicht Ortho-Graf, trotzdem hast Du Dir widerspruchslos von ihm die Formatierung der neuen Rechtschreibung für die direkten Reden in Deiner Geschichte einreden lassen... :D :D
Nur solltest Du sie dann auch komplett ändern, denn bei ""Woher kam das?" fragte er." ist es noch die alte, die Du aber durch einen Beistrich ebenso modifizieren könntest. Was die Formatierungen betrifft, bin ich sehr dafür, daß wir auch bei der alten RS die neuen Regeln anwenden. ;)

Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, nur ein paar kleine Anmerkungen:

"Ihre Unterhaltung war schon vor Minuten eingeschlafen und sie hatten sich vollkommen dieser Behaglichkeit ergeben."
- ich würde das "und" ausradieren, stattdessen entweder mittels Punkt zwei Sätze draus machen, oder einen Beistrich bzw. einen Bindestrich setzen

"„Könntest du dir vorstellen, hier immer zu wohnen?“"
- "hier für immer zu wohnen" fände ich schöner

"Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er sein Glas hochhielt und durch den Wein das Feuer betrachtete."
- würde Feuer und Wein vertauschen: und das Feuer durch den Wein betrachtete. Evtl. würde ich noch was mit Rot einfügen, da es sich um einen Rotwein handelt, was man vielleicht an dieser Stelle schon wieder vergessen hat, es aber für die Vorstellung nicht unerheblich ist, ich hab dann extra nachgeschaut, ob Du die Farbe des Weins schon erwähnt hast...
mein Vorschlag: und das Feuer durch die Röte des Weines betrachtete.

"Sie hatten die Läden geschlossen, aber an einer Stelle fehlte ein Brett und so konnte sie deutlich den schwarzen Himmel erkennen"
- ich fände es so flüssiger: aber an einer Stelle, an der ein Brett fehlte, konnte sie deutlich ...

"Das Schlimmste war Toms ruhige, getragene Stimme." - etwas später kommt:
"Und das Schlimmste war, daß sie nun auch jedes leise Ächzen der alten Balken im Haus überdeutlich wahrnahm."
- Ich persönlich finde, Du solltest es beim zweiten Satz lassen, da paßt es besser, und beim ersten eliminieren.

"Durch eine Böe bewegten sich ganz leicht die Vorhänge"
- Eine Böe bewegte ganz leicht die Vorhänge.

"„ Du weißt genau, daß es der Wind ist"
- Leertaste vor "Du" zu viel

"„Für alles gibt es eine Erklärung.“ Sagte sie trotzig und etwas zu laut."
- besser gefiele mir ""... Erklärung", sagte sie ..."

"Wovon?...Oder von Was?"
- Leertaste vor bzw. nach den Punkten (bzw. = und/oder)
- was

"Sie belauerte."
- belauerte? "lauerte"?

"Nicole wußte das, doch in ihr klangen noch Toms Worte nach"
- naja, geklungen haben die Worte wohl nicht mehr, eher vielleicht gewirkt? "in ihr wirkten noch Toms Worte nach"?

"Daß wir es nicht sehen, bedeutet nicht, daß es nicht da ist."
- ich würde das jeweils in solche ' Anführungszeichen setzen.

"Sie kicherte leise über das Wortspiel, und das Kichern ging gleich in ein verzweifeltes Gurren über, und die Angst überzog ihren Körper mit Kälte und Schweiß.Sie durfte ..."
- Leertaste nach dem Punkt fehlt
- ich möchte unbedingt den Satz umbauen...: "... Wortspiel, bevor das Kichern in ein verzweifeltes Gurren überging. Die Angst ..."

"Sie spürte Blicke, Blicke von Augen, die sie nicht sah, hinter sich."
- ...den auch ;) : Sie spürte Blicke hinter sich, Blicke von Augen die sie nicht sah.

"Sie warf die Tür auf. Das Blatt schlug hart gegen die Wand."
- unter „werfen“ versteh ich eher, etwas wohin werfen, jemandem zuwerfen. Besser fände ich "Sie trat die Tür auf."
- irgendwie gefällt mir "Das Blatt" nicht so recht. Vielleicht einen Satz draus machen?: Sie warf (trat) die Tür auf, die (sogleich) hart gegen die Wand schlug.

"die sich um den Kamin versammelt hatten, mehr wurden und größer."
- mehr und größer wurden.


Würde mich freuen, wenn Du das eine oder andere umsetzt. Die Geschichte hat mir aber auf jeden Fall gefallen!

Alles liebe,
Susi

 

Hallo Susi,
danke für deine Mühe. Ich werde auch sicher den größten Teil deiner Vorschläge übernehmen.
Das mit der Rechtschreibung ist so eine Sache. Wer die alte nicht drauf hat wird sich auch mit der neuen schwer tun, geschweige denn, den Unterschied erkennen.
Meine Frau hat mal gesagt, ich solle mal einen Kursus in der Volkshochschule besuchen: Deutsch für Ausländer.
Ich hab sie aber als Lektorin fest angestellt, also werde ich ihr einen Rüffel erteilen.:mad:
Im Ernst::D Ich werde deinen Hinweisen folgen.
Ich meine schon, daß die Sache mit Tom`s Erwachen passt. Wenn überhaupt, könnte es etwas lauter sein, als sie die Schlafzimmertür aufriss. Einer, der fest schläft muß da erstmal wach werden und einen klaren Gedanken fassen, was überhaupt los ist. Tom mag schon wach gewesen sein, als Nicole die Treppe herunterstürmte.
Ich denke Tom sitzt noch einen Moment im Bett und denkt: "Was macht Nicole denn jetzt?" Dann geht er auch hinunter und... muß dran glauben-der Arme.
Danke für Deine Mühe und liebe Grüße:D :D
Manfred

 

Hallo Manfred,

Sehr spannend, sehr gruselig, ein wahrer abends-allein-vorm-computer-sitzend Text.... nur das Ende kommt für mich zu unvorbereitet.

Der gute Tom ist ziemlich fies, dass er Nicoles Ängste so steigert und er macht es ziemlich geschickt.... Den Gesprächspart fand ich aus diesem Grund am Besten, du arbeitest mit geschickter Sympathielenkung, Tom wurde mir zunehmend unsympathischer und Nicole wäre mir als spätere Täterin nie in den Sinn gekommen...

Ein bisschen habe ich Nicoles Gedanken vermisst, die ihr sicherlich im Bett noch durch den Kopf gegangen sind. Vielleicht hat sie sich darüber geärgert, dass Tom sie einfach "in Stich läßt", vielleicht wollte sie sich bei ihm ankuscheln und er hat sie im Schlaf - versehentlich- von sich gestoßen. Ein bisschen würde ich das Moment der Enttäuschung in ihre gesteigerte Ängstlichkeit mischen.

Die Entstehung des Wahns kommt etwas zu schnell. Wichtig wäre eine gewisse Dramaturgie der Geräusche, z.B. Nicole hat erst das Gefühl, sie kämen aus den Flammen, dann von draußen, dann von oben(>Tom!). So wäre Toms plötzliches Auftreten handwerklich besser vorbereitet.

Für mich ist diese Übergangslosigkeit noch ein Schwachpunkt in deiner Geschichte, die mir davon abgesehen, sehr gut gefällt. Mich wundert nur, warum, du sie nicht unter Horror gepostet hast?

LG PE

 

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