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Da bist du ja

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26.01.2006
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Da bist du ja

Da bist du ja.

Du bist ein wenig zu spät heute, mein Schatz. Wenn du nicht aufpasst, versäumst du noch den Bus und kommst wiedermal zu spät zur Arbeit. Aber das macht dir ja nichts aus - du becirct sie mit deinem Charme und alles ist wieder gut. Wie immer, wenn du mal verschlafen hast und du dein Frühstück - bestehend aus 2 Eiern, einem Brötchen mit Nutella und einer Tasse Kaffee mit viel zu viel Zucker - ausfallen lassen musst und stattdessen die Fast-Food-Variante zu dir nimmst. Nur Eier und Kaffee. Mit viel Zucker.

Was war es denn diesmal, hm? Lag dir der Männerabend gestern zu schwer im Blut oder hast du dein morgendliches Wichsen unter der Dusche mal wieder zu ausführlich gestaltet?

Ich schaue zum Fenster hoch und suche nach verräterischem Kondenswasser an der Scheibe, doch ich kann keines entdecken. Dabei fällt mir auf, dass ich den Part im Badezimmer heute mal wieder verschlafen haben muss. Mist. Ich liebe es, dein Profil zu sehen, wenn du dich minutenlang selbstgefällig im Spiegel betrachtest, dich rasierst und dein akribisch genau geschnittenes Haar sorgfältigst in Form bringst und dabei sicherlich mehr Gel verwendest als die Mitglieder einer Boygroup zusammen. Aber du siehst perfekt damit aus, mein Schatz. Auch wenn es nur das billige Haargel von Lidl ist.

Ich grinse, während ich den Motor meines Wagens anlasse. Du solltest mal wieder einkaufen gehen. Dein Vorrat dürfte allmählich zur Neige gehen, wie auch der an Kaffee und Spaghetti. Ich kenne niemanden, der so oft Spaghetti isst wie du. Ach, und gelbe Säcke brauchst du auch wieder. Die türmen sich schon vor deiner Tür.

Hey, cool, du hast ein neues Buch dabei. Dan Brown? Na ja, an deinem Geschmack müssen wir noch arbeiten, aber immerhin besser als das letzte, was du gelesen hast. Ach nein, du hast es ja nicht zu Ende gelesen. Du musstest es ja 'Claudia' geben.

Claudia. Hab' ich dir schon gesagt, dass ich sie nicht leiden konnte? Nein? Sollte ich mal tun. Sie war nicht gut für dich. Sie wusste deine Vorzüge nicht zu schätzen, und damit meine ich nicht die optischen. Die weiß wohl jeder zu schätzen. Ich meine deinen Verstand, deinen Humor, deine Ansichten und die Art, wie du vor dir auf den Boden siehst, wenn dir etwas peinlich ist. Was nicht oft vorkommt, zugegeben, aber wenn, ist dein Blick einfach umwerfend.

Da. Jetzt schaust du wieder so. Die alte Frau hat sich sicherlich bedankt, weil du aufgestanden bist. Was bist du doch für ein Gentleman. Nur schade, dass du nicht zu allen so bist.

Wir sind da, mein Schatz. Du musst aussteigen. Jetzt fängt es an zu regnen, aber du bist ja gleich im Büro. Dann noch deine Jacke aufhängen, allen einen guten Morgen wünschen und hinter deinem peinlich aufgeräumten Schreibtisch verschwinden.

Bis zur ersten Kaffeepause.

"Na, haben Sie heute auch verschlafen?"
Ich zucke zusammen. "Ja, tut mir Leid", sage ich schnell und bevor ich noch rot werde, wende ich mich schnell zum Kaffee-Automaten.
"Ach, lassen Sie mir doch auch einen aus bitte."
"Natürlich. Mit Milch, richtig?"
"Nein", lächelst du. "Mit viel Zucker."
"Ja, richtig", murmle ich und warte, bis die Tasse gefüllt ist; deine Augen immer in meinem Rücken spürend.
"Sie sehen müde aus. Haben Sie schlecht geschlafen?"
Oh, wenn du wüsstest.

"Ach Ingo", unterbricht uns dein Kollege auf einmal, "hab ich das richtig gehört? Claudia hat Schluss gemacht?"
Ich höre dich leise zischen, dann ein paar Schritte, aber zu wenige, um nicht verstehen zu können, was du ihm antwortest.

Mein armer Schatz. Fremde Damenunterwäsche in deinem Bett. Ja, was sollte Claudia da auch denken? Hat dein Lächeln sie nicht vom Gegenteil überzeugen können? Nein? Oh, das tut mir Leid für dich. Natürlich konntest du ihr das nicht erklären. Wie auch?

"Hier bitte", sage ich mit Unschuldsmiene und stelle den Kaffee auf den Tisch, an dem du bis eben noch gesessen hast. "Ihr Kaffee. Mit viel Milch."
Du betrachtest die Tasse und lächelst gequält. "Danke."
"Gern geschehen", antworte ich übertrieben freundlich und wende mich ab.

Sehr gern geschehen, mein Schatz. Du weißt doch, Zucker ist nicht gut für dich. So wie Claudia. Aber du hast ja mich. Ich werde schon für dich sorgen. Und nach der Arbeit sind wir auch wieder alleine und können den Nachmittag gemeinsam genießen.

Und den nächsten.

Und den nächsten.

 

Herzlich Willkommen auf KG.de!
Eine bitter böse kleine Parodie des Alltags; nicht wahr mein Schatz*gollum*:D
Herrlich geschriebene mitreißende Details und Ansichten aus dem Leben eines Menschen wie du und ich; in den Wirrungen und Irrungen des alltäglichen Zwischenmenschlichengeplänkels...
Das Einzige was mir sehr unangenehm aufstößt, ist der Perspektivenwechsel... er wird zu wenig deutlich und rutscht dadurch etwas ins Obstruße bis nahe an den Rand des Lächerlichen. Brauchst du diesen Wechsel um deine Geschichte zu transportieren? Wenn nicht vermeide ihn...
Ansonsten überarbeite ihn noch mal.
Eine Sache noch: die Erzählerin ist Busführerin? oder wie hab' ich die Szene nach dem Anlassen des Motors mit der alten Dame und dem Platz machen zu verstehen *schmunzel*...btw "es kommt nicht oft vor" aber

Da. Jetzt schaust du wieder so.
???
Na, ja noch so ein zwei Ungereimtheiten, die du ausmerzen solltest aber das lesen hat mich amüsiert und somit unterhalten.
Also, weiter so, dass nächste mal nur ein wenig intensiver überfliegen vor der Veröffentlichung um offensichtlich logische Fehler zu vermeiden...
Man liest sich gerne wieder...
Nice

 

Hallo Nice,

Herzlich Willkommen auf KG.de!
Dankeschön :)

danke für's Lesen und für deine Kritik.

Hm. Perspektivenwechsel? Eigentlich ist das alles aus 'ihrer' Perspektive geschrieben. Und nein, sie ist nicht Busfahrerin; sie fährt ihm nur im Auto nach. Und von dort aus kann man recht gut in Busse schauen... dachte ich *notorischer autofahrer ist*

Also, weiter so, dass nächste mal nur ein wenig intensiver überfliegen vor der Veröffentlichung um offensichtlich logische Fehler zu vermeiden...
Wenn du mir sagst, welche das sind, wäre ich dir sehr dankbar. :)

LG, Magnolia

 

Hi,
bzgl. Perspektivenwechsel:
mein Fehler! bei mir entstand beim ersten Drüberfliegen nur der Eindruck, dass nach der WR ein Wechsel war. Is' natürlich Blödsinn wie ich beim nochmaligen lesen festgestellt.
bzgl. logischer Fehler:
z.B. der Bus... wenn ich mir vorstelle ich müsste mit meinem Auto neben einem Bus durch den Stadtverkehr kriechen um jemanden zu beobachten der in diesem Bus fährt kann ich schon förmlich das Huppkonzert der Blechlawine hinter mir hörren. Außerdem sind selbst Niederflurbusse im Allgemeinen so hoch ,dass man keinen detailierten Blick in ihr Inneres vom Auto aus werfen kann.
also warum fährt sie nicht einfach auch mit dem Bus? steigt vielleicht hinten ein; er vorne; ein paar leute an der haltestelle; sie, die sich im Hintergrund hällt und deshalb von ihm nicht gesehen wird...

[...]die Art, wie du vor dir auf den Boden siehst, wenn dir etwas peinlich ist. Was nicht oft vorkommt, zugegeben, aber wenn, ist dein Blick einfach umwerfend.
Da. Jetzt schaust du wieder so. Die alte Frau hat sich sicherlich bedankt, weil du aufgestanden bist.
Erst willst du dem Leser weiß machen das es sich um einen Mann handelt der nicht so schnell aus der Fassung zu bringen ist und dann schaut er "wieder so"... und das wegen einer Kleinigkeit hmmm? klingt irgendwie komisch im Zusammenhang, oder?
Aber gut vielleicht such ich da auch gerade nach Korinthen...
Dann wird die "starke" Frau auch noch rot, weil sie von ihrem Schatz in der Öffentlichkeit angesprochen wird... hmm? So wie sie durch ihre Sicht der Dinge geschildert wird erwarte ich einfach ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Professionalität ihm Umgang mit solchen Kleinigkeiten wie dem unverfänglichen Gespräch, mit Mr. Right in der Öffentlichkeit.
HAND
Nice

 

Hallo Nice,

bzgl. logischer Fehler:
z.B. der Bus... wenn ich mir vorstelle ich müsste mit meinem Auto neben einem Bus durch den Stadtverkehr kriechen um jemanden zu beobachten der in diesem Bus fährt kann ich schon förmlich das Huppkonzert der Blechlawine hinter mir hörren. Außerdem sind selbst Niederflurbusse im Allgemeinen so hoch ,dass man keinen detailierten Blick in ihr Inneres vom Auto aus werfen kann.
also warum fährt sie nicht einfach auch mit dem Bus? steigt vielleicht hinten ein; er vorne; ein paar leute an der haltestelle; sie, die sich im Hintergrund hällt und deshalb von ihm nicht gesehen wird...
Ich dachte mir das so, dass sie dem Bus nachfährt. Damit hat sie das selbe Tempo, und da sie die Strecke schon im Traum kann (macht sie ja schon ne Weile), kann sie sich voll und ganz auf den Bus und was darin passiert konzentrieren. Die Idee mit dem selber mitfahren ist gut, auch wenn ihr die Gefahr von ihm gesehen zu werden, vermutlich zu groß wäre.

Erst willst du dem Leser weiß machen das es sich um einen Mann handelt der nicht so schnell aus der Fassung zu bringen ist und dann schaut er "wieder so"... und das wegen einer Kleinigkeit hmmm? klingt irgendwie komisch im Zusammenhang, oder?
Hm *grübel* Ich kenne Leute, die so lässig wirken und sich dann von Kleinigkeiten in Verlegenheit bringen lassen. Aber ich denk da mal drüber nach, ob ich das anders formuliere. Danke.

Dann wird die "starke" Frau auch noch rot, weil sie von ihrem Schatz in der Öffentlichkeit angesprochen wird... hmm? So wie sie durch ihre Sicht der Dinge geschildert wird erwarte ich einfach ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Professionalität ihm Umgang mit solchen Kleinigkeiten wie dem unverfänglichen Gespräch, mit Mr. Right in der Öffentlichkeit.
Das nun wiederum ist ihre dezent psychopatische Ader. Wenn sie unbeobachtet ist, weiß sie genau, was sie will und verfolgt zielstrebig ihren Plan. Aber "ihm" gegenüber steht sie völlig neben sich und meidet jeglichen Augenkontakt. Aber das kommt scheinbar nciht so ganz durch ...

Danke auf jeden Fall für deine Anmerkungen :)


Hi Nacht,

Besonders nett zu lesen war, dass dein Prot mit ihren Beschreibungen die Handlung vorantrieb und erzählte, dass hat eine gewisse Dynamik.
Der erste Dialog ist eine erfrischende Abwechslung und war nötig, damit der Text nicht zu kahl wirkt. Gut.
Danke :) Ich tendiere dazu, mich in Beschreibungen zu verlieren und "zu trocken" zu werden *sich das für die Zukunft merkt*

Und das Ende war intensiv, die Wiederholung war nicht abgekuschelt sondern wirkte, wie Wiederholungen wirken sollen. Bestärkend. Aussagend, kräftig.
Das freut mich besonders, denn ich bin ein Fan von Wiederholungen und setze sie gerne ein. Schön, dass sie hier genau den Zweck erfüllt hat :)

Ich glaube, ich erkenne gewisse Parallelen zwischen dieser Geschichte und unserem Gespräch.
Ja, das hatte ich ja im Chat schon bestätigt ;) Wie gut, dass ich die Geschichte vorher schon geschrieben hatte, denn nach dem Gespräch wäre sie wohl ein wenig anders ausgefallen *g*

LG,
Magnolia

 

du bercirct sie mit deinem Charme und alles ist wieder gut.
becirct
bestehend aus 2 Eiern, einem Brötchen mit Nutella und einer Tasse Kaffee mit viel zu viel Zucker
Zahlen bis zwölf ausschreiben
ausfallen lassen musst und statt dessen die Fast-Food-Variante zu dir nimmst.
stattdessen
Ich kenne niemanden, der so oft Spaghetti isst, wie du.
Komma nach isst weg
Naja, an deinem Geschmack müssen wir noch arbeiten, aber immerhin besser als das letzte, was du gelesen hast
Na ja
Ich zucke zusammen. "Ja, tut mir leid", sage ich schnell und bevor ich noch rot werde, wende ich mich schnell zum Kaffee-Automaten.
Leid
Nein? Oh, das tut mir leid für dich.
Leid
Wie auch..?

Wie auch?
Hi Magnolia,
schöne Geschichte, schön geschrieben.
Hm, ich fürchte, alls ist schon von Nice und Nachtschatten gesagt worden, jedes weitere Wort von mir wäre Verschwendung von Ressourcen ;)
Aber des Ende is voll perfekt, und es kommt selten genug vor, dass ich bei ner Geschichte des Ende gut finde.
Bruder :sad: Tserk

 

Hey Tserk,

Zitat:
Nein? Oh, das tut mir leid für dich.
Leid
sicher?
schöne Geschichte, schön geschrieben.
Das freut mich. Danke :)

Aber des Ende is voll perfekt, und es kommt selten genug vor, dass ich bei ner Geschichte des Ende gut finde.
*g* Na, da fühl ich mich doch mal geehrt ;)

Danke für Fehler finden *gleich verbessern geh*

LG,
Mag

 

sicher?
Mädel, du redest hier mit dem Kommentier- und Fehlerverbessertserk! ;) 100 % sicher, nach der neuen RS wird Leid großgeschrieben (in "tut mir Leid"; nicht in "er war es leid")
Bruder :sad: Tserk

 

@Tserk

Mädel, du redest hier mit dem Kommentier- und Fehlerverbessertserk! 100 % sicher, nach der neuen RS wird Leid großgeschrieben (in "tut mir Leid"; nicht in "er war es leid")
Nö, beides kann groß geschrieben werden, neuerdings (nachdem ich es mir endlich angewöhnt habe) aber auch wieder klein.


@Magnolia,

eine schöne Geschichte! Zuerst dachte ich, es handele sich um eine multiple Persönlichkeit; dass es eine Stalkerin ist, habe ich nur an dem "Sie" gemerkt.

Hat mir gut gefallen!

Gruß, Elisha

 

Hallo Magnolia,

ich finde deine Geschichte hat einen tollen Stil, was darüber hinweghilft das die beiden Protagonisten so eine herrliche Allgemeingültigkeit haben. Das mit dem rot werden beim Kaffee hat mich auch irritiert, vor allem da es ein Mann ist.

Gruß,
Puk

 

@Tserk
Zitat:
Mädel, du redest hier mit dem Kommentier- und Fehlerverbessertserk! 100 % sicher, nach der neuen RS wird Leid großgeschrieben (in "tut mir Leid"; nicht in "er war es leid")
Nö, beides kann groß geschrieben werden, neuerdings (nachdem ich es mir endlich angewöhnt habe) aber auch wieder klein.
Ja, mittlerweile hat sich das auch wieder geändert, durch die Reform der Reform. Aber ich denk, ich schreib es zukünftig wieder klein.

Hallo Elisha,

danke fürs Lesen und gut finden. Hat mich überrascht, dass du sie ausgegraben hast, aber so hab ich sie immerhin auch selbst mal wieder gelesen.

Hallo PuK,

Das mit dem rot werden beim Kaffee hat mich auch irritiert, vor allem da es ein Mann ist.
Öhm... ich gestehe, ich bin überfragt, was du damit meinst. Der Prot ist eine Frau, und der "Beobachtete" ein Mann. Wieso darf sie da nicht rot werden? Schließlich traut sie sich ja nur im Schutz des Nicht-gesehen-werdens, herum zu intrigieren und nicht von Angesicht zu Angesicht.
ich finde deine Geschichte hat einen tollen Stil, was darüber hinweghilft das die beiden Protagonisten so eine herrliche Allgemeingültigkeit haben.
Dankeschön. Freut mich, dass dir mein Stil bei dieser Geschichte gefällt, und ja, sicher sind sie allgemeingültig. Das war ja so gedacht :)
Danke auch dir für's Lesen und kommentieren.

LG,
Mag

 

Das wird leider ein Verriss

Hallo Magnolia

Das Verhältniss am Arbeitsplatz. Die Sekräterin (oder wer auch immer) als heimliche kleine Affäre, die sarkastisch und zynisch wird, weil nur Zeitvertreib und er, der große Macho, der nicht merkt was er ihr antut, weil er der Ex noch ein bisschen hinterher trauert. Leider absolut nicht neu dieser Plot und dementsprechend Klischee behaftet. Und leider ist dann auch deine Umsetzung dieses Themas nicht von den üblichen Klischees verschont geblieben.

Nur Eier und Kaffee. Mit viel Zucker.
Klischee Nummer 1
Was war es denn diesmal, hm? Lag dir der Männerabend gestern zu schwer im Blut oder hast du dein morgendliches Wichsen unter der Dusche mal wieder zu ausführlich gestaltet?
Das kommt jetzt so rüber als wäre die Beziehung der Beiden auch schon am Ende.
Ich liebe es, dein Profil zu sehen, wenn du dich minutenlang selbstgefällig im Spiegel betrachtest, dich rasierst und dein akribisch genau geschnittenes Haar sorgfältigst in Form bringst und dabei sicherlich mehr Gel verwendest als die Mitglieder einer Boygroup zusammen.
Klischee Nummer 2
Ich kenne niemanden, der so oft Spaghetti isst wie du.
Klischee Nummer 3
Ach, und gelbe Säcke brauchst du auch wieder. Die türmen sich schon vor deiner Tür.
Dann ist den Beiden wirklich nicht mehr zu helfen, wenn sie über seinen Müllentsorgungsprobleme nachdenkt.
Hey, cool, du hast ein neues Buch dabei. Dan Brown? Na ja, an deinem Geschmack müssen wir noch arbeiten, aber immerhin besser als das letzte, was du gelesen hast. Ach nein, du hast es ja nicht zu Ende gelesen. Du musstest es ja 'Claudia' geben.
Ich denke es wäre nicht schlecht wenn du etwas konkreter werden würdest. Ist die Prot nun sarkastisch weil ...? Oder ist sie eifersüchtig weil ...?
Claudia. Hab' ich dir schon gesagt, dass ich sie nicht leiden konnte? Nein? Sollte ich mal tun. Sie war nicht gut für dich. Sie wusste deine Vorzüge nicht zu schätzen, und damit meine ich nicht die optischen. Die weiß wohl jeder zu schätzen. Ich meine deinen Verstand, deinen Humor, deine Ansichten und die Art, wie du vor dir auf den Boden siehst, wenn dir etwas peinlich ist. Was nicht oft vorkommt, zugegeben, aber wenn, ist dein Blick einfach umwerfend.
Das was du hier machst funktioniert nicht, weil der Leser plötzlich umschalten muss von Zynismus und Eifersucht auf ... Bewunderung? Zuneigung? Liebe???
Da. Jetzt schaust du wieder so. Die alte Frau hat sich sicherlich bedankt, weil du aufgestanden bist. Was bist du doch für ein Gentleman. Nur schade, dass du nicht zu allen so bist.
Und hier wieder, nur umgekehrt, du musst dich mal für Etwas entscheiden.

Liest sich schnell und flüssig herunter. Aber das war es dann leider auch. Es ist alles vorhersehbar und trist. Dem ganzen fehlt an Details, Tiefe und Bildern.
Und was ich ehrlich gesagt am schlimmsten fand, war die Wahl der Erzählerperspektive. Eigentlich ist es ja gar keine, sondern eher ein Monolog und der ist für solche Sachen mehr als ungeeignet. Ich denke die Ich - Perspektive hätte viel Probleme dieses Textes gelöst. So jedoch bleibt die ganze Geschichte ohne Leben.

Nichts für ungut. Beim nächsten mal wird es besser. ;)

Gruß, Phoenix

 

Huhu Phönix,

zunächst einmal danke fürs Lesen und deine Meinung dazu. Aber ich denke, die Geschichte ist bei dir völlig falsch angekommen.

Die Sekräterin (oder wer auch immer) als heimliche kleine Affäre, die sarkastisch und zynisch wird, weil nur Zeitvertreib und er, der große Macho, der nicht merkt was er ihr antut, weil er der Ex noch ein bisschen hinterher trauert. Leider absolut nicht neu dieser Plot und dementsprechend Klischee behaftet. Und leider ist dann auch deine Umsetzung dieses Themas nicht von den üblichen Klischees verschont geblieben.
Weder noch. Tut mir leid, aber die beiden haben keine Affäre. Hatten auch nie eine. Sie tut nichts weiter, als ihn heimlich und - gänzlich von ihm unbemerkt - außerhalb der Arbeitszeit zu beobachten, und zwar sehr genau. Eigentlich verbringt sie ihre ganze Zeit damit.
Zu den Klischees: Es gibt in der Tat Leute, die ihren Kaffee so trinken, oft Spaghetti essen (dieses war eigentlich ein Hinweis auf das "Stalken") und pennibel sind. Sicher ist das sehr gewöhnlich, aber der Beobachtete ist ja auch ein Sinnbild für irgendeinen Mann, der nunmal als "Objekt der Begierde" auserwählt wurde.

Die Perspektive habe ich mit Absicht so gewählt, um möglichst wenig direktes über die Prota zu sagen und auch, weil sie ja ständig im inneren Monolog mit sich ist. Scheint aber bei dir nicht funktioniert zu haben.

Trotzdem danke für den Verriss :)

LG,
Mag

 

Hallo Magnolia,

mir gefällt die Geschichte insgesamt gut, vor allem das Ende ist sehr gelungen. An einigen Stellen hast du mich wirklich überzeugt, wie z.B. beim flüssigen und guten Stil, und bei der Perspektiv.
Leider hast du, wie Phoenix anführt, einige Dinge verwendet, die Phoenix als Klischees bezeichnet. Diese Dinge sind sicher Beobachtungen aus der Wirklichkeit, die Kombination zusammen wird aber wirklich etwas klischeehaft- also alle Dinge zusammen. Hier müsstest du ein, zwei Dinge ändern. (Obwohl ich gerade die Details schätze, die du immer wieder verwendest.)
Und es fehlt mir eine Begründung, wie sie in seine Wohnung hereinkommt- so wie noch ein wenig mehr an Handlung... ohne da jetzt aus Zeitgründen konkret werden zu können.

Und zu "Es tut mir leid." Nach der Rechtschreibreform wurde Leid hier prinzipiell klein geschrieben. Obwohl es einen Sinnunterschied zwischen Leid und leid nach der alten Rechtschreibung gab. Inzwischen sind aber wieder beide Schreibungen erlaubt.

Gruss

Bluomo

 

Weder noch. Tut mir leid, aber die beiden haben keine Affäre. Hatten auch nie eine. Sie tut nichts weiter, als ihn heimlich und - gänzlich von ihm unbemerkt - außerhalb der Arbeitszeit zu beobachten, und zwar sehr genau. Eigentlich verbringt sie ihre ganze Zeit damit.
Hm, komisch, ich hab das dreimal gelesen und bin immer davon ausgegangen, dass die beiden eine Affäre haben.
Die Perspektive habe ich mit Absicht so gewählt, um möglichst wenig direktes über die Prota zu sagen und auch, weil sie ja ständig im inneren Monolog mit sich ist. Scheint aber bei dir nicht funktioniert zu haben.
Nee hat es absolut nicht, aber wenn es jetzt nun so ist, das sie eine Stalkerin ist, dann würde das, denke ich in der Ich - Perspektive um vieles besser rüberkommen und eventuell auch verständlicher.

Naja, was solls, ich scheine ja die Einzige zu sein die das hier nicht kapiert hat.

So long, Phoenix

 

Hi Magnolia,

da hatte ich dir gesagt, ich hätte noch nie was von dir gelesen, doch die hier kannte ich doch schon :)

Tja, das Meiste ist gesagt worden. Ich finde deinen Stil flüssig, witzig und gut zu lesen, an der Storyführung blieben ein paar Fragen offen.
Nicht so sehr an der Charakterisierung, ich hatte das Gefühl, dass deine Prot eben so jemand ist, der auf Machoklischees reinfällt, auch wenn sie sich darüber lustig macht. Etwas zwiespältig, aber das war okay für mich.

Ich hätte es allerdings lieber gesehen, wenn sie selber im Bus mitfährt. Das mit dem Auto kommt nicht so gut raus, wenn du es so lassen willst, könntest du vielleicht einen Halbsatz dazu einbauen. Zum Beispiel, dass der Bus unerwartet bremst und sie beinahe aufgefahren wäre, weil sie so in seine Betrachtung vertieft ist (so was passiert ja auch, wenn man die Strecke gut kennt).
Wenn sie im Bus mitfährt, muss er sie ja trotzdem nicht bemerken. Er scheint ohnehin ziemlich von sich eingenommen zu sein, da sieht er vielleicht über sie hinweg, besonders, wenn sie "nur" eine Sekretärin oder so was ist, und er eigentlich nicht interessiert ist.
Zweiter Punkt wurde auch von Bluomo angesprochen: Wie kommt sie um Himmels Willen in seine Wohnung, um dort Unterwäsche zu platzieren? Hat sie ihm in der Kaffeepause den Schlüssel geklaut und sich nachmachen lassen? Vielleicht kannst du dazu noch was erwähnen?

Sonst finde ich die Geschichte eigentlich ganz schön. Flott eben.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hey Ronja,

schön, dass du meine Geschichte gelesen hast und danke für deine Anmerkungen.

Ich finde deinen Stil flüssig, witzig und gut zu lesen, an der Storyführung blieben ein paar Fragen offen.
Danke. Was die Fragen angeht... voilà:

Das mit dem Auto kommt nicht so gut raus, wenn du es so lassen willst, könntest du vielleicht einen Halbsatz dazu einbauen.
Gute Idee, ich werde mir etwas dazu einfallen lassen. Aber du hast Recht, es kommt nicht so gut raus.

Zweiter Punkt wurde auch von Bluomo angesprochen: Wie kommt sie um Himmels Willen in seine Wohnung, um dort Unterwäsche zu platzieren? Hat sie ihm in der Kaffeepause den Schlüssel geklaut und sich nachmachen lassen? Vielleicht kannst du dazu noch was erwähnen?
Auch da gebe ich dir und Bluomo Recht. Das war etwas unbedacht formuliert. Ja, sie hat den schlüssel nachmachen lassen, denn sie will schließlich nichts verpassen, was 'ihren' Auserwählten angeht. Ich dachte, das erschließt sich dann zwischen den Zeilen, aber ich sollte das deutlicher machen.

Danke

LG, Mag

 

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