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Das alltägliche Leben

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18.04.2002
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Das alltägliche Leben

„Isabella, du bist ¡completamente loco! Du bist total verrückt, du kannst ihn nicht heiraten!“
Ja, so kannte ich Maria, wie sie aufgebracht vor mir stand, mit den Händen gestikulierend. Es war der Geburtstag meines Vaters, vor wenigen Augenblicken hatte er unseren Gästen mitgeteilt, dass ich Miguel heiraten werde. Wir hatten getanzt, doch irgendwie konnte selbst der fröhliche Rhythmus spanischer Musik meine gedrückte Stimmung nicht verbessern. Unter einem Vorwand war ich in das Haus gegangen, Maria folgte mir in mein ehemaliges Kinderzimmer.
„Was hast du gegen ihn?“
„¡Vaya pregunta! - Welch Frage! Er ist langweilig, ¡muy aburrido! Er passt nicht zu dir, deinen Ideen und Idealen. Du bist eine Autorin, willst du ihm ein Leben lang beim Autopolieren zusehen?“
Ich musste lachen. ¡Muy aburrido! - Maria rollte das ‚r’ so intensiv, als ob sie alle Langweiler der Welt zersägen wollte.
„Maria - er ist treu, er ist zuverlässig. Miguel steht mit beiden Beinen fest auf der Erde. Ich muss ihn heiraten und will es auch.“
„Aber du hattest José, warst vor einigen Wochen, ¡solo hace unas semanas! mit ihm in Asturien, um eure Zukunft zu planen!“
Wann war das gewesen? Wie schnell kann eine Welt durch eine andere ersetzt werden? Was hatte die Vergangenheit mit dem Heute zu tun? Die Vergangenheit hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin, jemand, der Miguel heiratet.
„Gut, Maria - du denkst so an Asturien, wie wir das Land früher alle zusammen erlebt haben. Ich werde dir sagen, welche Erfahrungen ich an diesem eigentlich schönen Ort gemacht habe. Du weißt, ich liebe die alte Bauernkate meiner Großmutter, die grauen Mauersteine, die Steindächer, auf denen feiner Nebel einen feuchten Glanz hinterlässt. Dies schien uns der richtige Ort zu sein, um unsere Ideen zu entwickeln, unserem sozialen Engagement, wie es mein Partner ausdrückte, ein ‚politisches Fundament’ zu geben. Wir schliefen lange, tranken Wein und lachten über los trasgus, die asturischen Kobolde, die wohl an der Unordnung in unserem Häuschen schuld waren.
Dann geschah es immer öfter - du weißt, José kann äußerst akribisch sein: Er wollte nicht die Organisation unserer Projekte besprechen, er wollte Dinge an sich erfassen. ‚Schau dich um’, pflegte er zu sagen, ‚wo finde ich Wahrheit? Welchen Erkenntnissen kann man vertrauen?’ ‚Illusionen sind kein Floß’ war eine seiner Standardaussagen, er meinte, sie taugten nicht als ‚Überlebenshilfe im Fluss des kritisch betrachteten Lebens’.

‚Gott ist eine Erfindung der Menschen, die Projektion ihrer Ängste und Hoffnungen. Nur die Logik, außerdem die Wissenschaft, kann uns weiterbringen’. ‚Wie denn’, fragte ich ihn, ‚du weißt doch, dass selbst in einem in sich schlüssigen System immer unbewiesene Aussagen enthalten sind, ein Metasystem ist zum weiteren Verständnis nötig’. Um etwas zu sticheln fügte ich hinzu: ‚Und in diesem ist Gott verborgen, oder es führt zu ihm, das ›donc Dieu non existe‹ ist auch deshalb nicht bewiesen’.
Er versuchte mit Hilfe verlässlicher Gesetzmäßigkeiten Möglichkeiten für Vorhersagen zu haben, somit eine ordnende Struktur für Erkenntnisse zu schaffen. Dieses Bestreben war natürlich zum Scheitern verurteilt. Effekte, welche statistischen Gegebenheiten folgen, passten nicht zum Bild kausalmechanischen Denkens. Die Unbestimmbarkeit und Diskontinuität von Quanteneffekten verbot die Frage nach dem, ‚was wirklich ist’. Ich überlegte, ob das menschliche Bedürfnis auf das ›Warum‹ eine Antwort zu erhoffen, letztlich eine abwegige Entwicklung darstellt. Unbeeindruckt davon entwarf José analog zur Physik die Idee von einer ‚quantenmechanischen Art des Denkens’: Wenn wir über etwas nachdenken, wird dann dadurch das Objekt verändert? Erscheint es anders als es ohne unser Nachdenken wäre? Welche Vorstellungen befinden sich zwischen unseren letztlich sprunghaften Gedanken? Letztendlich ging unsere Diskussion wieder um das Problem, unter welchen Umständen sich unser Denken vollzieht, inwieweit dieser Vorgang von äußeren Gegebenheiten bestimmt wird.
Wir waren beide total niedergeschlagen, als wir mit allen Konsequenzen akzeptieren mussten, was uns schon lange ahnungsvoll bewusst war: Wir Suchenden kommen der Wahrheit nicht näher, empirisch bestimmbare Wirklichkeit gibt es letztlich nicht. Uns ist lediglich eine Antwort auf das, was wir gefragt haben, vergönnt. Fragen wir das Richtige? Können wir das überhaupt? Er vermutete, dass jeder, der fragt, seine eigene Wahrheit zur Antwort bekommt, abhängig von seinen persönlichen Umständen. Wir hatten die Unschuld des ›es ist‹ verloren, während wir vom Baum der Erkenntnis aßen. Schließlich sagte ich ‚wir müssen aufhören, nach dem Wesen der letzten Dinge zu fragen, für wahr annehmen, was sich im alltäglichen Leben bewährt’. José sah mich erstaunt an, als ob er gerade die dreißig Silberlinge bei mir gefunden hätte.

Die Erkenntnis, ohne Gewissheit leben zu müssen, zerstörte ihn selbst, seine Ideale. Einfach ‚nur glauben’, so nannte er dies, war ihm verwehrt. Es gibt nichts Verlässliches, wie konnte er sich selbst ausnehmen. Schon immer hatte José mit manischer Besessenheit den Drang gehabt, etwas zu bewirken. ‚Das einzig Sichere ist Veränderung und Zweifel’, höre ich ihn heute noch sagen. Wenn diese Tatsache feststeht, dann wollte er wenigstens die Ursache der Veränderung sein, ihren Verlauf bestimmen. Doch welche Veränderung dient der Wahrheit, dem Fortschritt? Er sagte: ‚Ich würde mein Leben dafür geben, um ewig nach Erkenntnis streben zu können’. Mir kam es jedenfalls so vor, als ob Philosophie immer wieder aufs Neue entdeckt, aber dass sie nichts grundlegend Neues entdeckt. Trotzdem musste ich über die paradoxe Bemerkung schmunzeln, aber er schaute mich nur traurig an.
Auf diese Weise diskutierten wir an vielen Tagen. Oft waren wir uns auch einig. Leider hatte ich die deutliche Ahnung, dass wir uns immer weiter von einander entfernten, der gemeinsame Weg zu einem von mir und José erstrebten Ziel schien immer unmöglicher. Unsere Gemeinsamkeiten verschwanden ganz allmählich, wie die uns umgebenden Täler, wenn sie sich abends mit Nebel füllten, bis sie grau zugedeckt in der Nacht verschwanden. Natürlich gab es auch Lichtblicke. Manchmal gingen wir schweigend, einfach zufrieden, durch die blühenden Wiesen der Berghänge.
Eines Abends, ganz nebenbei, sagte José ‚Gewalt ist keine Illusion’, im selben Moment wusste ich, alles ist vorbei. Worte können Beziehungen in Schutt und Asche legen, Vertrauen auslöschen, als hätte es nie existiert. Ohne ein Wort zu wechseln legten wir uns schlafen, am nächsten Morgen war er gegangen. Zwei Wochen später explodierte eine Bombe in Barcelona. Er hatte schon lange gewisse Kontakte, meine Vermutungen darüber, die nagenden Zweifel, begruben den Rest meiner Liebe.
Maria umarmte mich, sie weinte leise. Kaum verständlich fragte sie: „Was wirst du jetzt tun?“
Ich stand auf und blickte meiner Freundin in die Augen, spürte meine, ihre, unsere Tränen. Wir weinten beide, wenn auch nur ein wenig, während ich ihr antwortete:

La vida cotidiana -
limpiar las ventanas
trabajar y orar, más o menos
conducir el coche o
extraviar las llaves
olvidar
la muerte

Das alltägliche Leben -
die Fenster putzen
arbeiten und beten, mehr oder weniger
das Auto steuern oder
die Schlüssel verlegen
vergessen
den Tod

 

Hallo Woltochinon,

ich muss zugeben, dass ich nicht so recht weiß, was ich von dem Text halten soll. Es scheint ja so zu sein, dass die Geschichte von zwei Liebenden erzählt wird, die sich trennen müssen. Der Grund ist zuerst scheinbar, dass sie in äußerst theoretischen (quantenmechanischen? philosophischen?) Grundfragen anderer Meinung sind. Dann stellt sich aber heraus, dass der Mann Terrorist ist. Und das, ohne dass man etwas über seine konkreten Motive erfährt und die Tat damit nachvollziehen kann.

Der philosophische Teil liest sich wie eine Satire. Sollen wirklich Partnerschaften (zumal zwischen heißblütigen Südländern) außeinandergehen, weil die Partner sich nicht über den Gödelschen Unvollständigkeitssatz einigen können? Dieses Sujet kann man eigentlich nur ironisch meinen, dachte ich. Diese Erkenntnis meinerseits wird aber durch das eher traurige aber vor allem ganz und gar unsatirische Ende konterkariert.

Kurz: Der Leser ist ratlos. Aber vielleicht war das ja gewollt.

Auf jeden Fall hat der Text ein paar wunderschöne Metaphern, die einen neidisch machen. Fehler oder Unstimmigkeiten habe ich nicht gefunden.

Beste Grüße
knagorny

 

Hallo knagorny,

vielen Dank für das Metaphern-Lob, zu diesen kleinen `Biestern´ habe ich ja eine besondere Beziehung.
Du hast recht - wenn es nur um eine Trennung wegen eines Disputs um Gödel ginge, wäre das schlecht.
Außerdem stimmt es: Vor allem der Schluß ist schon abhängig von einer besonderen Mentalität.

Alles Gute,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo lieber Woltochinon,

eine starke Geschichte hast du da abgeliefert! -- Isabelle ist eine Träumerin, die keine klare Richtung in ihren Gedanken und in ihrem Leben hat. Zitat: "Was hatte die Vergangenheit mit dem Heute zu tun? Die Vergangenheit hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin". Der zweite Satz ist korrekt, und er widerspricht der Frage (oder war die etwa rhetorisch gemeint?). Dennoch ist sie realitätsbewußt. Jose, ihr früherer Freund oder Verlobter, ist das Gegenteil: ein Rationalist strengster Sorte. Er stolpert schließlich über sich selbst bzw. sein Weltbild.

In diesem Zusammenhang ein Wort noch zu einer Bemerkung, die du an ganz anderer Stelle mal geschrieben hast:

Hilfe! Das menschliche Denken ist berechenbar!
Daß das menschliche Denken wie auch das Verhalten nicht berechenbar sind, hast du mit Joses Theorien eigentlich selbst widerlegt, sei's auch nur mit "quantenmechanischen" Argumenten. Es läßt sich aber -- da gebe ich dir recht -- bis zu einem gewissen Grad steuern. Und diese Einschränkung ist auch gut so.

Ich glaube, daß dir all dieses ohnehin schon bewußt ist, zumindest halte ich dich für einen Menschen mit weitreichenden Kenntnissen auf vielen Gebieten.

Liebe Grüße,
Emil

 

Hallo woltochinon,

Mir kam es aber so vor, als ob die Philosophie immer wieder auf `s Neue entdeckt, dass sie nichts grundlegend Neues entdeckt.

Dieser Satz ist eine Perle.
Das musste ich ertstmal loswerden.:)
Einen Kommentar zur Geschichte werde ich noch abgeben, wenn ich Zeit finde.
Liebe Grüße
Goldene Dame

 

hi woltochinon,

ich habe versucht, den philosphischen teil mitzuverfolgen. das ist dann ungefähr so, als würde ich startrek gucken und versuchen zu verstehen, wenn die leute dort anfangen, von irgendeinem technischen kram zu erzählen. aber der trekkie genießt die serie ja, ohne den anspruch des verstehens.

der philosophische teil ist für mich aber nachvollziehbar. ich kenne die argumentation den glauben zu verneinen und für alles eine logik zu erwarten. der versuch, so zu denken, endet sicherlich in den wahnsinn. deshalb finde ich die Dekadenz, in der jose sich befindet, faszinierend und sie verläuft in die gewalt.

die geschichte gesamt hat für mich eine chaotische struktur. zuerst ist da maria, die isabelle vor einem heiratsfehler bewahren will. sie sieht jose als geeigneter. jose aber hatte isabelle verlassen und ist terrorist geworden. du änderst die zeiten so oft, dass ich mich in der mitte verirrt habe. leider hatte das nochmallesen dann die selbe wirkung, so dass ich die überflieger, die deinen text verstanden haben, ehrlich beneide.
leider blieb ich als leser verwirrt zurück, aus diesem grund mag ich deine geschichte nicht. ich glaube auch, dass du viele leser ausschliesst.
die spanische begleitung dagegen finde ich würzig - hat was *smile*!
nichts für ungut.

bis dann

barde

 

Hallo ababwa,

mit Deinen Anmerkungen steuerst Du geradewegs auf das zu, worauf es ankommt: Die philosophische Grundhaltung der Protagonisten. (Genau genommen sind es mehrere, deshalb hätte die Geschichte auch in `Gesellschaft´ stehen können). Streng genommen ist er Empirist, nicht Rationalist.

Zitat:

Hilfe! Das menschliche Denken ist berechenbar!

Beachtlich, was Du Dir merkst- dieser Ausspruch von mir ist ironisch gemeint und bezieht sich auf die Eliminations-Geschichte, die Goldene Dame gut kennt. (Goldene Dame sagt, dass sie einen gewissen Gedanken von mir erwartet hat. Daraus habe ich (ironisch) geschlossen, wie berechenbar die Gedanken sind- ganz im Sinne von Dr. Diel).


Zitat:
Daß das menschliche Denken wie auch das Verhalten nicht berechenbar sind, hast du mit Joses Theorien eigentlich selbst widerlegt, sei's auch nur mit "quantenmechanischen" Argumenten.

Du meinst sicher `belegt´, nicht widerlegt?

Zitat:
Und diese Einschränkung ist auch gut so.

Hundertprozentige Zustimmung!

Du hast recht: Es handelt sich um eine rhetorische Frage.

Vielen Dank für Deine ermutigenden Anmerkungen,

alles Gute,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

so etwas kann passieren, passiert wohl auch ständig irgendwo auf der Welt, in der geschilderten oder in ähnlicher Art. Ob du nach Haiti schaust und dich dabei an den Kampf gegen „Papa Doc“ erinnerst oder an die Selbstmordattentate denkst – es gibt Pro und Contra, Für und Wider, und die Wahrheit hat niemand gepachtet.
Für mich ist Deine KG eine Reise zurück gewesen, zu den 68ern, und Namen zogen vorbei von Kunze, Langhans und Teufel aus der Kommune I über Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit, bis zu Horst Mahler, der heute Neonazis verteidigt und Otto Schily, der sie bekämpft. Und dazwischen ein wenig Stamokap-Bewegung, die mit Klaus-Uwe Benneter auch wieder mal ins Bewusstsein rückt. :D

Nun drängst sich mir ein „Aber“ auf bei der ganzen Diskussion, bezeichnend dafür Dein Satz

um unsere Ideen zu entwickeln, unserem sozialen Engagement, wie es José ausdrückte, ein `politisches Fundament´ zu geben
Hier grenzt Du in Deiner Schilderung dieses Prozesses für meine Begriffe naturwissenschaftlich ein mit Heisenbergs Unschärferelation und mit Gödels Unvollständigkeitssatz, wie schon von knagorny und ababwa erwähnt. Aber so wird doch kein ‚politisches Fundament’ erstritten, oder? Formale Logik kann ich im Zuge der Beweisführung argumentativ verwenden, aber nicht für Erkenntnisgewinn. Und die, die auch ohne Erkenntnisse los gegangen sind, brauchten nur die ‚empirische’ Logik: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ – von den tupamaros in Lateinamerika bis zum Pariser Mai 1968, den Robert Merle in „Derrière la vitre“ („Hinter Glas“) verarbeitet hat.
Es ist sehr schwer, die Auseinandersetzung um die moralische Rechtfertigung für oder gegen Gewalt (gegen Personen und/oder Sachen) in kurzer Form zu packen. Das zeigt nicht zuletzt die Vielfalt der Terrorismusdiskussion.

Fazit: Ein großartiger Versuch, ein großes – und brennend aktuelles - Thema in eine Zweierbeziehung zu verpacken, doch für mich bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück. Tröstlich für mich der Glaube zu wissen, worum es Dir bei dieser Geschichte ging. Und das ist eine ganze Menge, weil es zum Nachdenken anregt!

Danke für diese Geschichte :)

Gruß Pied Piper
... und tschüss

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Barde,

vielen Dank, dass Du es trotz allem mit meiner Geschichte versucht hast. Eigentlich sehe ich (klar, als Autor) die Geschichte nicht unter dem Aspekt des `Leser Ausschließens´, eher als die Möglichkeit sich vielleicht auch mal mit unüblicheren Themen zu beschäftigen.
Mit dem Kern der Sache hattest Du ja doch nicht so viele Probleme, wie Dein Anfangsabsatz vermuten lässt. Aber natürlich sind die ganzen Anspielungen nicht jedermanns Sache.


Ich hoffe natürlich, Dir einmal mit einer anderen Geschichte mehr Lesevergnügen zu bereiten.

Alles Gute,

tschüß… Woltochinon


Hallo Goldene Dame,

Danke für die `Perlenbescheinigung´ - hoffentlich werden jetzt die armen Philosophen nicht wegen mir arbeitslos!

Liebe Grüße,

tschüß… Woltochinon

Hallo Pied,

sehe gerade beim Posten, dass Du geschrieben hast. Muß jetzt erst mal schlafen, Antwort kommt dann.
Danke!

Tschüß... Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Pied Piper,

wow - da stellst Du José aber in eine ganze Reihe unrühmlicher Gesinnungsgenossen…

Du schreibst:
Aber so wird doch kein ‚politisches Fundament’ erstritten, oder?

Nein - so gewiss nicht. Aber das schreibe ich auch nicht, Du hast da etwas überlesen:

„Er wollte nicht die Organisation unserer Projekte besprechen, er wollte die Dinge an sich erfassen.“

Außerdem sagst Du:
Für mich ist Deine KG eine Reise zurück gewesen, zu den 68ern … … Und dazwischen ein wenig Stamokap-Bewegung …

Stamokap kommt nicht vor. Es werden keine wirtschaftstheoretischen Aussagen mit ideologischer Konsequenz gemacht. Das wäre ein neues Thema.
(„dazwischen“ ist aber ein ganz klein wenig Ortega y Gasset).

Treffend ist aber, dass Du erwähnst, was eigentlich das Traurige an der Sache ist: Die Alltäglichkeit der Resultate gewisser Geisteshaltungen.
Personen und Gesellschaften machen bestimmte geistige Entwicklungen durch (natürlich nicht exakt identisch), die unser Handeln und Fühlen mehr beeinflussen, als man vielleicht zunächst vermutet. Meine Protagonisten sind dafür ein Bild.

Es freut mich, dass Du den Text als zum `Nachdenken anregend´ klassifizierst,

vielen Dank für Dein Interesse,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

vielleicht zu unklar von mir geschrieben:
Weder die ‚Gesinnungsgenossen’ noch die ‚Stamokap-Plattform’ habe ich aus der KG heraus gelesen, sondern diese Assoziationen entstanden in meinem Kopf, angeregt durch sie.
Das Durchmachen ‚bestimmter geistiger Entwicklungen’ wollte ich aber gerade an der wahllosen Aufzählung der Personen, die mir ad hoc einfielen, demonstrieren, weil zwischen den von mir Genannten heute Welten liegen, obwohl sie alle dieser ‚APO’ (Außerparlamentarische Opposition) angehörten. Es war ein Schmelztiegel, in den viele theoretische Überlegungen mitsamt den daraus folgenden Handlungen mündeten; und dann begann für einen Teil der ‚Marsch durch die Institutionen’, für andere der Weg in die Resignation und schließlich für einen ganz kleinen Teil der Weg zum Terrorismus (z.B. RAF).
Darin besteht für mich auch die Faszination Deiner KG, weil es so nachvollziehbar geschildert ist. Vielleicht ist José Anarchist geworden, in Richtung ETA gegangen? Ist aber nicht wichtig, wie ich finde, das zu präzisieren.
Aber an dieser Stelle kommt mein ‚unbefriedigendes Gefühl’, denn

Zitat:
„Ich weiß, er hatte schon lange gewisse Kontakte, meine Vermutungen darüber, die nagenden Zweifel, begruben den Rest meiner Liebe.“
Die Diskussionen dort, mit den Kontakten, waren sicher anderen Inhaltes als die mit Isabelle, dort wurde sicher ‚ein politisches Fundament erstritten’, welches ich in der Diskussion José/Isabelle vermisse.

Ich sag’s mal so: Ich hatte eine andere Erwartungshaltung, aber dafür kann Deine KG nichts! Und es ändert nichts daran, dass ich sie gut finde.

Gruß Pied Piper

 

Hallo Woltochinon,

mir stellt sich deine Geschichte als klassische Liebesgeschichte dar.
Deine Protagonistin ist eine impulsive, wissbegierige Frau. Offensichtlich strukturierte sie ihr Leben an Herausforderungen und Nervenkitzel. Ihre Liebe zu José war ein Teil davon. Ausgerechnet diese temperamentvolle Frau beabsichtigt, einen Mann zu heiraten, der gegensätzlicher nicht sein könnte.
Du würzt diese Liebesgeschichte mit Philosophie und Politik.
Isabelle und José haben ein gemeinsames Ziel vor Augen. Die Übereinstimmung ihrer Gedanken bildete dazu den Grundstock, verlockt zu einem erfüllten Miteinander. Doch als sie ihre Zukunft planten, ihre Anschauungen diskutierten, ihre Unterschiede bemerkten, aneinander verletzten, sprachlos wurden veränderte sich die Liebe. Isabelle und José entfremdeten sich, beide hilflos, konnten nicht dagegensteuern. Es wurden Grenzen überschritten, die die Liebe nicht wirklich auflösen konnte.

So endet die Geschichte in meinen Augen tragisch. Isabelle kehrt zurück zu den verhafteten Traditionen, die Sicherheit bieten und auch ihre Grenzen manifestierten. Ihre Freundin Maria hält ihr die Ambivalenz ;) deutlich vor Augen. Das Tröstliche ist, dass Maria ihre Beweggründe versteht.


Mir hat die Geschichte außerordentlich gut gefallen, weil du, wie ich neidvoll zugeben musst, sprachliche Bilder tief greifender Emotionen gezeichnet hast. Wie nebenbei hast du Abstraktionen philosophischer Gedankengebäude vor dem Hintergrund politischer Auseinandersetzungen in eine Liebesgeschichte geflochten.
Ich fand die komplexe Erzählweise sehr anspruchsvoll. Keine leichte Kost für nebenbei. Viele Gedanken wirft deine Geschichte auf.
Da sie auch ein Lieblingsthema von mir berührt, möchte ich als Anerkennung mit einem Zitat von Immanuel Kant schließen:
“Man verliebt sich nur in den Schein, man liebt aber die Wahrheit.“


Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo Pied,

ja, ich verstehe, wie Du das meinst. Deine Assoziationen sind durchaus folgerichtig.

Zitat:
weil zwischen den von mir Genannten heute Welten liegen, obwohl sie alle dieser ‚APO’ (Außerparlamentarische Opposition) angehörten.

Diese Tatsache hat mich auch schon oft verblüfft - wenn man z.B. an Herrn Mahler denkt…

Zitat:
Es war ein Schmelztiegel, in den viele theoretische Überlegungen mitsamt den daraus folgenden Handlungen mündeten;

Das ist ein wichtiger Aspekt. Ich habe manchmal den Eindruck, dass das Bewusstsein für die Macht der Theorie in unserer Gesellschaft wenig beachtet wird (auch im positiven Sinn).


Zitat:
für andere der Weg in die Resignation und schließlich für einen ganz kleinen Teil der Weg zum Terrorismus (z.B. RAF).

Genau diese Resignation (resignierender Pragmatismus) wirkt bei Isabelle, freut mich echt, wenn das rüber gekommen ist.

Danke, dass Du Deine Sichtweise noch einmal dargestellt hast, es wäre ja interessant, die Geschichte aus der Perspektive von Josés „Kontakten“ zu beschreiben…

Alles Gute,

tschüß… Woltochinon


Hallo Goldene Dame,


Deine Beschreibung des `Liebesgeschichten-Anteils´ habe ich gerne gelesen, es ist wie ein treffendes Extrakt.

Zitat:
Das Tröstliche ist, dass Maria ihre Beweggründe versteht.

…und deshalb heißt sie auch Maria (immerhin ist das katholisches Spanien), ich wollte Isabelle in ihrer Resignation nicht ganz allein lassen.

Zitat:
Wie nebenbei hast du Abstraktionen philosophischer Gedankengebäude … (ein)geflochten.

… möchte ich als Anerkennung mit einem Zitat von Immanuel Kant schließen:
“Man verliebt sich nur in den Schein, man liebt aber die Wahrheit.“

Der Kant passt gut zu diesen „Gedankengebäuden“, ich bedanke mich für so eine nette Anerkennung. Ich freue mich sehr über Deine lobenden Worte und darüber, dass Du Dir so viel Zeit für den Text genommen hast.

Liebe Grüße,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Peregrino,


Natürlich müsste sich da die Goldene Dame äußern: Ihr „nebenbei“ habe ich so verstanden, dass diese Gedanken natürlich nicht groß ausgeführt werden können - sonst wäre der Text wirklich ein Essay, dann aber keine Kurzgeschichte mehr. Die `Rechtfertigung´ für dieses `Anreißen´ von Themen habe ich textorganisatorisch dadurch abgesichert, dass Isabelle der Maria Dinge erzählt, deren Hintergrund sie im Prinzip (durch die Freundschaft) kennt. Entsprechend sollen die Leser z.B. die Erklärung des Begriffs `Quantenmechanik´ nicht durch die Geschichte erfahren, sondern auf ihr Vorwissen zurückgreifen.

Zitat:
Um aber aus deinem Text eine wirkliche Erzählung zu machen, daran müsstest du meiner Meinung nach noch arbeiten

Was fehlt denn Deiner Meinung nach, um das Kriterium „Erzählung“ (eigentlich Kurzgeschichte) zu erfüllen?

Zitat:
Deine Gedankengänge im den Bereichen Philosophie und Wissenschaften sind in deiner Erzählung zu ausgeprägt und nicht tief genug verwoben.

Der `verwebende´ Faden ist meiner Auffassung nach die Erkenntnissuche, verschiedene Möglichkeiten hierfür sind in aufeinander folgenden Stufen dargestellt (empirischer Ansatz, Frage nach dem Denken …).

Zitat:
Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, "Heisenbergs Unschärferelation" und "Gödels Unvollständigkeitssatz" in Fleisch und Blut (in Tränen, Trauer, Lachen ...) einfließen zu lassen

Eigentlich sollen nicht Gödels- oder Heissenbergs Erkenntnisse in Fleisch und Blut einfließen, sondern ich will zeigen, dass die Folgerungen daraus bis in unser alltägliches Leben wirken. Natürlich ist es selten so extrem, wie geschildert, wie sehr die Gesellschaft aber von philosophischen Strömungen bestimmt wird, wird oft nicht beachtet. (Wie gerne glaubt man doch an die Selbst-Verwirklichung).

Schade, dass ich Dich mit dem Text nicht richtig erreicht habe, Du scheinst Erwartungen in einer anderen Richtung zu haben.

Ich werde mir jedenfalls bei der Geschichte, an der ich gerade arbeite, mir das „zu Herzen nehmen“, was Du mir gesagt hast.

Alles Gute,

tschüß… Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

@ peregrino

Aber ganz im Gegensatz zur 'Goldenen Dame', bin ich keineswegs der Meinung, dass du "WIE NEBEBBEI [...] Abstraktionen philosophischer Gedankengebäude vor dem Hintergrund politischer Auseinandersetzungen in eine Liebesgeschichte geflochten" hast.

Wenn du meinen Interpretatationsansatz berücksichtigst, kann man schon sagen, dass Woltochinon wie nebenbei, d.h mit leichter Hand Abstraktionen philosophischer Gedankengebäude genutzt hat. Ich sage nicht leichtfertig oder oberflächlich, gerade weil in der Philosophie vieles schwierig zu verstehen ist und Woltochinons Art sie darzustellen für mich ein Genuss ist. Er gibt Beispiele.

Ich glaube auch nicht, das Woltochinon hier sein Hauptaugenmerk nur auf Wissenschaft und Philosophie gelegt hat. Er versteht es, in vielen seiner Texte, gewisse (geistes)wissenschaftliche Mechanismen einzubauen. Dadurch dass er bewußt die "Ansätze" in eine Kurzgeschichte hineinbringt, erlebe ich seine Geschichten als anspruchsvoll und nachdenklich stimmend.

Goldene Dame

 

Natürlich müsste sich da die Goldene Dame äußern: Ihr „nebenbei“ habe ich so verstanden, dass diese Gedanken natürlich nicht groß ausgeführt werden können - sonst wäre der Text wirklich ein Essay, dann aber keine Kurzgeschichte mehr. Die `Rechtfertigung´ für dieses `Anreißen´ von Themen habe ich textorganisatorisch dadurch abgesichert,...sollen die Leser z.B. die Erklärung des Begriffs `Quantenmechanik´ nicht durch die Geschichte erfahren, sondern auf ihr Vorwissen zurückgreifen

Ich sehe gerade, dass du dich schon geäußerst hattest, Woltochinon.

Ja, genauso habe ich es gesehen.

Ich bin foh, dass wir uns verstanden haben
;) Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,


vielen Dank für Deine entschiedene Stellungnahme!
Du sagst, es geht darum
„gewisse (geistes)wissenschaftliche Mechanismen einzubauen“.

Genau so soll es sein: Die Beispiele repräsentieren die dahinter liegende Struktur. Und bei dieser `Inselgeschichte´ soll es auch vieles zu entdecken geben.

Ich bedanke mich für Dein großes Lob und die Anerkennung meiner gedanklichen Bemühungen.

Und ich bin auch froh, dass ... (aber hätte das nicht anders erwartet...).

Liebe Grüße,

tschüß… Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Holla, ich hätte doch fast dies Geschichte nicht wiedergefunden, wurde sie verschoben? ;)

Genau so soll es sein: Die Beispiele repräsentieren die dahinter liegende Struktur. Und bei dieser `Inselgeschichte´ soll es auch vieles zu entdecken geben

Ich stimme mit dir überein, dass es in deiner `"Inselgeschichte" vieles zu entdecken gibt. Obgleich es mich reizt, den Autor zu fragen, warum er den Leser verführen will über den Tellerrand zu schauen. ;)
Wenn ich als Interpretationsansatz wähle: wie verhalten sich Sprache und Wirklichkeit zueinander?
Kann ich auch auf die Quantenmechanik zurückgreifen?
Wie definiere ich die Realität in der Quantenmechanik?
Welchen Bezug finde ich dieser Geschichte?

Wenn ich Zeit hätte, könnte ich gewiss noch mehr analysieren.

Vielleicht mache ich es auch.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo Woltochinon,
ich wollte einen weiteren Interpretationsansatz wagen:

Das alltägliche Leben beschert uns Weisheiten, die wir annehmen, wenn wir sie objektiv wahrnehmen. Was ist, wenn diese Wirkung nicht stattfindet, weil unsere Vorstellungskraft nicht ausreicht? Wir bemühen uns unser beschränktes Wissen auszuweiten, Theorien zu entwickeln. Natürlich reicht es nicht Hypothesen aufzustellen. Experimente die die Wirklichkeit bestätigen sollen, katapultieren Wahrheiten in die Ebene des Verstehens und dennoch passiert es, dass das was diese eben noch bestätigen sollten, plötzlich als unwahr klassifizieren. Was für einen Sinn machen solche Falsifikationen?
Es muss nicht sein, dass eine Theorie deswegen unwahr ist, aber sie wird unwahrscheinlicher. Es erscheint mir wie ein Rettungsanker, als José seine Zukunft anhand von physikalischen Gesetzmäßigkeiten erklären und prognostizieren möchte.
Man kann fast alle Dinge mit der Quantentheorie erklären, vieles macht Sinn. Was aber wenn Protonen und Elektronen unbestimmbar bleiben? Weil nicht messbar ist, was das Auge gerne sehen würde? Was ist, wenn der Versuch nur diese Wahrheit ist die wirkliche, blind macht? Was ist wenn unser Denken uns entfremdet von denen, die noch anders denken, mit Gott Vertrauen und dem Schicksal ergeben sind. Was unterscheidet ihr Denken? Ist das Ergebnis unserer Gedanken nicht gleich die Antwort unserer Frage? Was erwarten wir als Antwort? Was ist wenn das Ergebnis nicht der Erwartung entspricht? Josés Gedanken zur Wirklichkeit machen deutlich, wie sehr auch Emotionen mitwirken. Erfahrungen sind die vergangene Wirklichkeit. Isabelle und er hatten sie auf ihre Weise festigen können. Seine Wirklichkeit, war sie durch seine Vergangenheit vorherbestimmt oder war sie das Ergebnis von Mechanismen?.Isabelle hatte ihre Erfahrungen im Schoße von Traditionen festigen können. Wenn sie zweifelte, konnte sie darauf zurückgreifen. José konnte es nicht. Er empfindet sein Unvermögen als ihren Verrat. Er war isoliert, unverstanden, stets bemüht ihr seine Gedanken zu beweisen. Das sie keine Wirkung zeigten, Isabelle nicht restlos überzeugten, also nicht wirklich sein konnten, erzeugte Wut. Es ergab sich nur die eine Möglichkeit die eigenen Fesseln zu sprengen. Gewalt.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

jetzt hast Du mich erwischt:
Zitat:
Obgleich es mich reizt, den Autor zu fragen, warum er den Leser verführen will über den Tellerrand zu schauen.

Der Grund ist: Ich bin der Ansicht, dass wir nicht so frei sind, wie wir oft denken. Unsere Geisteshaltung (Sichtweise von Dingen) ist von Emotionen und historisch-philosophischen Entwicklungen bestimmt. Es wäre schön, wenn man sich dies mehr bewusst macht. Auch gedankliche Entwicklungen können sich verselbständigen.

Der Ausgangspunkt dieser Geschichte war das Gedicht, das die grundsätzlichen Aussagen wie ein Resümee enthält.
Du schreibst:
Experimente die die Wirklichkeit bestätigen sollen, katapultieren Wahrheiten in die Ebene des Verstehens und dennoch passiert es, dass das was diese eben noch bestätigen sollten, plötzlich als unwahr klassifizieren.

Ausgehend von einer atheistischen Grundlage, die Metaphysik ablehnt, versucht José als Empirist weiter zu kommen, scheitert aber an dem, was Dein Zitat aussagt. (Plus Deinen Ausführungen zur Quantenmechanik; außerdem Gödel).
Zitat:
Was ist wenn unser Denken uns entfremdet ... ?

Genau. Deshalb versucht er sich über das Denken `An Sich´ Gedanken zu machen. Ich schiebe ihm dann meine Idee mit der "quantenmechanischen Art des Denkens" unter (es gäbe da noch mehr Möglichkeiten für Analogien, die Schlüsse sind aber reine Erfindung).

Weil er sich über, wie Du sagst "seine Wirklichkeit" nicht klar wird, kommt er zum Skeptizismus ("eine empirisch bestimmbare Wirklichkeit gibt es letztlich nicht"). Weil es doch nur individuelle Wahrheiten gibt (das ist die Andeutung auf Ortega y Gasset), schlägt Isabelle als Ausweg den Pragmatismus vor. Sie kommen also da an, wo unsere Gesellschaft letztlich heute auch steht. Jeder der Beiden folgert unterschiedliches aus der Erkenntnis: Er Aggressivität, sie Resignation. Hier kommt die unterschiedliche Emotionalität der Protagonisten zum Tragen, fand ich echt toll, dass Du diesen wichtigen Punkt erwähnst (na, Deine Geschichten sind ja auch psychologisch ausgefeilt). Isabelle stichelt ja einmal mit einem `Gottesbeweis´ und bezieht sich auf die Bibel, letztlich ist ihre Hochzeit auch eine religiöse Zeremonie... ( sie "muss" und "will" ihn aus pragmatischem Sicherheitsbedürfnis heiraten).

Ich danke Dir herzlich für Deine Gedanken, weil sie mir zeigen, dass man meine Intensionen erkennen kann. Bis zur nächsten Insel ist aber noch ein weiter Weg.

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

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