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Das Buffet

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11.02.2007
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Das Buffet

Das Buffet

Als ich zwei war ließen sich meine Eltern scheiden.
Meine Mutter hatte meinen Vater verlassen, weil er nicht die Finger von anderen Frauen lassen konnte. Sie erzählte mir, dass er sich manchmal ganze Nächte nicht zu Hause blicken ließ und bei seiner Rückkehr so tat, als wäre nichts vorgefallen.
Irgendwann hielt sie es wohl nicht mehr aus und bereitete dem Elend ein Ende.
Seitdem lebten meine Mutter und ich alleine. Andere Männer ließ sie nicht mehr an sich heran. Sie meinte, sie wolle es mir nicht antun, ständig neue Männer kennen zu lernen.
Die würden ja sowieso wieder aus unserem Leben verschwinden.
Ich glaube allerdings, sie war einfach nur viel zu enttäuscht, um ihr Herz wieder zu öffnen. Immer, wenn wir meinen Vater zufällig trafen, wurden ihre Augen ganz feucht und das Sprechen fiel ihr sehr schwer. Sie weinte auch abends im Bett sehr oft.
Ich glaube, das Weinen hat sie in vielen Nächten um den Schlaf gebracht. Sie war eine gebrochene Frau. Und der Umstand, dass mein Vater ihr des Öfteren begegnete, machte es ihr noch schwerer, denn trotz alledem hatte sie nicht aufgehört ihn zu lieben.
Es ist ungefähr so, wie mit einem Buffet, von dem man gerne essen möchte, aber nicht darf, weil man auf die Leckereien allergisch reagiert. Immer wenn man auf dieses Buffet schaut, wird die Sehnsucht ein bisschen größer. Komischer Vergleich, aber ich finde er trifft es ganz gut.
Mit 18 zog ich aus und begann mein eigenes Leben, ohne meine Mutter und in einer anderen Stadt.
Die Jahre bei meiner Mutter hatten mich sehr geprägt. Ich war sehr vorsichtig, was das Kennen lernen von Männern betraf. Bevor ich mich auf einen Mann richtig einlassen konnte, musste er durch eine harte Prüfung. Leicht war ich bei weitem nicht zu haben.
Ich habe einige kürzere Beziehungen gehabt, die aber meistens ich beendete. Nach einer gewissen Zeit haben mich die Männer gelangweilt.
Vor zwei Jahren lernte ich Basti kennen. Er hat mich vom ersten Moment an umgehauen. Sein Wesen, seine Art mit mir zu sprechen und mich zum Lachen zu bringen, seine Mimik und Gestik – er fesselte mich, wie kein Mann zuvor. Wir verbrachten wunderschöne eineinhalb Jahre.
Dann veränderte er sich. Sein Blick war anders. Kühl. Transparent. Ich fühlte keine Wärme mehr. Jede Umarmung rammte mir ein Messer in die Brust, weil sie jegliches Gefühl vermissen ließ. Ich wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Meinen Fragen wich er rigoros aus und bezeichnete mich als paranoid.
Vor einer Woche habe ich ihn dann in flagranti in unserem Bett mit einer anderen Frau erwischt. Ich hatte meinen Arbeitstag aufgrund von Magenschmerzen früher abbrechen müssen und war einige Stunden zu früh zu Hause. Für die Beziehung war es zu spät, da war nichts zu retten.
Jetzt bin ich auf dem Weg zu ihm.
Wir müssen noch einige Dinge besprechen.
Ein Zurück gibt es nicht.
Doch, ich liebe ihn immer noch.
Aber er hat mich ein halbes Jahr betrogen. Das kann ich nicht verzeihen.
Wir treffen uns zum Brunch, das haben wir früher sehr oft gemacht. Nun wird es unser letztes gemeinsames Frühstück werden.
Da sitzt er.
Ich sehe ihn an.
Mir steigen Tränen in die Augen.
Ich habe Probleme mich zu artikulieren.
Mein Herz sticht.
Er muss kurz auf die Toilette.
Mir ist es recht.
Wenn man einen Menschen sehr gut kennt, kennt man auch seine Schwächen. Basti zum Beispiel hat eine Schwäche für Zitronen. Genau gesagt, wird er davon sehr schwach, da er dagegen allergisch ist.
Nun, ohne Zitrone schmeckt doch so ein Fruchtquark aber gar nicht.
Ich habe zum Glück ein Fläschchen dabei.
Basti kommt wieder und isst seinen Quark.
Ich stehe auf und gehe zum Buffet.
Als ich wieder komme liegt Basti am Boden und jede Hilfe ist aussichtslos.

Ich drehe mich um und gehe aus dem Lokal.

Ich habe heute keine Lust mehr auf dieses Buffet.
Und es ist gut zu wissen, dass meine Sehnsucht danach nicht immer größer wird…

 

Juilalila

hallo nochmal...
Ich nehme jetzt mal ganz dreist an, dass dies ein Schnellschuss war, womöglich von den guten Kritiken deiner ersten Kg herausgekitzelt?
Ich werde dir sagen, warum es für mich danach aussieht. Allem voran ist die miese Rechtschreibung zu bemängeln. Es wimmelt von Fehlern. Auch wenn du in Kommasetzung und Co. vielleicht nicht so fit bist, könntest du einige Fehler mit gründlicherem Nachlesen bestimmt vermeiden.
Zur Geschichte selbst: Du hast dir hier einen sehr erzählenden Ton erlaubt. es liest sich wie ein Tagebucheintrag, und das ist leider ziemlich langweilig. Ich hatte beim lesen den Eindruck, als wollest du schnell klarmachen, wie es denn zu der Pointe, auf die du zusteuerst, kommen konnte.
Dank der engen Mutter-Tochter-Beziehung mit ähnlichem Schicksal ist eine Überreaktion deiner Prota irgendwo nachvollziehbar, aber für einen Mord bietest du da zu wenig Hintergründe. Um das glaubhaft zu gestalten bedarf es schon etwas mehr.
Das holt auch nicht die nette Metapher mit dem Buffet heraus.
Ich würd sagen, an dieser Kg musst du noch ordentlich feilen...

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,


ist zwar kein Schnellschuss-liegt schon ne Weile bei mir rum (ist meine erste Kg), aber du hast schon Recht. Bin beim Lesen auch nicht zufrieden gewesen und habe sie deshalb reingestellt. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :dozey: Deshalb Kritik erwünscht.
Umsetzung wird dauern.

 

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