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Das erste Mal

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04.11.2004
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Das erste Mal

Die Kälte war dieses Jahr ganz plötzlich über das Land gekommen. Von einem Tag auf den anderen wurde es Herbst. Ich weiß nicht wie es ihnen geht, aber mich beunruhigt das Kommen der Kälte immer ein wenig. Es erinnert einen daran, das sie eines Tages kommt- und dann nicht mehr gehen wird.
Eines Tages wird sie einen mit sich nehmen.
Sie sehen schon, der Herbst macht mich immer etwas melancholisch. Doch diese Jahreszeit hat auch etwas für sich. Alles wird weniger hektisch und die Menschen handeln und denken ein wenig bedächtiger und mit mehr Ruhe. So fand ich mich auf meiner, mir seit Jahren vertrauten Bank im Stadtpark wieder und genoss diesen angenehmen Herbsttag. Mütter schoben ihre Kinder in kleinen Kinderwagen vor sich her. Die Luft war noch mild und roch nach fallenden Blättern.
Da setzte sich ungefragt ein Mann zu mir auf die Bank.
Sofort fühlte ich mich unbehaglich. Über die Jahre ist diese Bank irgendwie zu meiner Bank geworden, aber wenn sie in ein gewisses Alter kommen, vermeiden sie jedwede unnötige Auseinandersetzung. Sollte der ältere Herr doch auch ein wenig die Sonne genießen. Also faltete ich meine Zeitung zusammen und schickte mich an aufzustehen. Doch dann tat der Mann etwas, was mich inne halten ließ:
Er kramte eine kleine gefaltete Papiertüte aus seiner riesigen Manteltasche, öffnete seine freie Hand und streute sich aus dem Tütchen ein paar Vogelkörner auf die Handfläche. Dann wartete er geduldig.
Was mich daran faszinierte, war, mit welcher Eleganz er die Bewegungen seiner Handlungen vollführte.
Und von noch etwas war ich sehr beeindruckt. Seine ausgestreckte Hand zitterte nicht. Er hielt vollkommen ruhig, wie eingefroren in der Zeit.
Plötzlich flatterte ein Sperling heran und ließ sich auf der Hand des Mannes nieder. Kurz darauf ein zweiter - dann ein dritter. Die Hand des alten Mannes blieb absolut ruhig. Nachdem alle Körner verspeist waren, flogen die kleinen Kerle wieder davon.
»Faszinierend.« sagte ich. Der Mann nickte leicht.
»Ja, die Sperlinge mögen mich.«
»Ist da irgendein Trick dabei?«
Der Mann lächelte. »Nein. Die Sperlinge mögen mich einfach, das ist alles.«
Ich war auf diesen alten Mann neugierig geworden. Ich streckte die Hand aus um mich vorzustellen.
»Heinrich.«
»Schmitt.«
Er nahm meine Hand und drückte sie. Sein Griff war fest. Seine Hand kühl.
»Und, was machen Sie so, Herr Schmitt?« fragte ich.
»Bitte?« fragte Schmitt, als hätte er die Frage nicht verstanden.
»Nun, was tun Sie? Sind sie Rentner?«
Er sah mich ruhig an und lächelte.
»So gut wie.« Ich runzelte die Stirn. Offenbar war Herr Schmitt kein sehr gesprächiger Zeitgenosse. Er lehnte sich gegen die Bank und sah blinzelnd zur Sonne hinauf.
»Ich töte Menschen.« sagte er ruhig. Dann streute er sich wieder etwas Sperlingsfutter auf die Hand.
»Ähm, entschuldigen Sie... Ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden. Was machen Sie noch einmal?« Wieder lächelte der Mann freundlich.
»Sie haben mich ganz richtig verstanden. Ich nehme Menschen ungewollt ihr Leben.«
Ich wusste nicht recht, wie ich darauf reagieren sollte. Der Mann musterte mich.
»Sie glauben mir nicht. Ich sehe es in Ihren Augen.«
Ich musste schlucken. Dieses Gespräch entwickelte sich in eine merkwürdige Richtung.
»Nun, natürlich glaube ich Ihnen nicht, Herr... Herr...«
»Schmitt«, sprang er ein.
Eigentlich höre ich ganz gut, aber ich glaubte der alte Herr hätte seinen Namen wie ›Schnitt‹ ausgesprochen. Ich überlegte mir, was in diesem Mann wohl vorging. Vielleicht spielte er gern Spiele. Ich beschloss, mitzuspielen. Ich war gespannt, wohin das führen würde.
»Sie behaupten also, dass Sie Menschen umbringen.« sagte ich.
»Ganz recht.«
Also, das war doch einfach lächerlich! Ich musste Lachen.
»Und tun Sie das so zum Spaß, oder... des Geldes vielleicht?«
»Geld spielt überhaupt keine Rolle. Das Entscheidende ist die Liebe, mit der ich es tue.«
Na, das wurde ja immer schöner.
»Ah«, sagte ich. »Und wie lange machen Sie das jetzt schon so?«
»Oh, eine Weile.«
An diesen Herrn war nicht heranzukommen. Einerseits schien er ein Gespräch zu suchen und andererseits erging er sich in diesen verrätselten Antworten. Im Radio hatte sie angekündigt, dass dies einer der letzten schönen Herbsttage sein würde. Ich beschloss den Rest davon mit angenehmeren Tätigkeiten zu füllen und stand auf.
»Bitte...« sagte der Mann und hob beschwichtigend die Hand. »Bleiben Sie. Nur noch einen Moment.«
Ich sah ihn an. Ein harmloser und freundlicher Herr.
»Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich möchte Ihre Zeit nicht weiter...« begann ich.
»Nun, Sie sind es« fiel er mir ins Wort.
»Bitte?«
»Sie sind unhöflich.« Ich war gelinde gesagt ein wenig baff.
»Gut. In Ordnung. Dann bin ich halt unhöflich.« entgegnete ich achselzuckend und wandte mich zum gehen.
»Sie bleiben!« forderte der ältere Herr. Mittlerweile schon etwas aufgebracht, drehte ich mich wieder zu ihm.
»Warum sollte ich das Ihrer Meinung nach wohl tun?« fragte ich ihn herausfordern.
»Weil Sie müssen.« sagte der Mann schlicht. Überrascht hob ich eine Braue.
»So, muss ich das?!«
Ich weiß nicht was geschehen wäre, wenn ich in diesem Augenblick gegangen wäre. Vielleicht nichts. Vielleicht hätte es alles verändert. Aber ich ging nicht, sondern setzte mich wieder zu ihm.
»Also schön. Hier bin ich wieder. Was haben Sie auf dem Herzen?«
Der Mann lächelte mich an. Dann sah er wieder in den Himmel.
»Ich bin müde, wissen Sie.«
»Tja, Menschen zu töten ist sicherlich ermüdend.« entgegnete ich. Ich sah auf die Uhr und suchte nach einem weiteren Grund dieses Gespräch zu beenden.
Der Mann folgte meinen Blick.
»Keine Sorge. Wir haben noch etwas Zeit.«
»Zeit, wofür?«, fragte ich.
»Nun, für das erste Mal.«
»Ich habe nicht die blasseste Ahnung wovon Sie da reden, guter Mann« Er drehte den Kopf.
»Sehen Sie das kleine Mädchen da drüben?« fragte er und deutete mit seiner Hand in die Richtung. Etwas fünfzig Meter entfernt setzte sich gerade ein kleines Mädchen mit ihrem Großvater auf eine Bank und schleckte ein Eis.
»Was ist mir ihr?« fragte ich.
Der Mann betrachtete das Mädchen und schüttelte leicht mit dem Kopf.
»Wissen Sie, wenn sie so jung sind, zerreißt es mir immer fast das Herz.«
Ich sah von ihm zu dem Mädchen und musste schlucken. Meinte er etwa...?
»Oh, nein. Das wagen Sie nicht.«, sagte ich.
Der ältere Herr sah mich fragend an.
»Sie wollen mir doch nicht weiß machen, dass Sie jetzt da rüber zu dem kleinen Mädchen gehen und es umbringen, oder?«
Er sah mich an. Plötzlich begann er lauthals zu Lachen.
Ich war verblüfft. Es war ein herzhaftes Lachen - herzhaft und ansteckend. Ich konnte nicht anders. Ich lachte mit ihm.
Also war doch alles nur ein dummer, makabrer Scherz gewesen.
»Einen Moment lang, hatten Sie mich!«, sagte ich und wischte mir eine Träne aus den Auge. Der Herr schmunzelte.
»Nur keine Sorge, ich werde dem Kind nichts zu leide tun... Sie werden.«
Ich erstarrte.
Im ersten Moment wusste ich nicht, was darauf entgegen sollte.
»Können Sie das bitte noch einmal wiederholen?«
»Sie werden derjenige sein, der das Mädchen tötet.«
»Sie sind verrückt. Vollkommen meschugge!« stieß ich lachend hervor.
In meinem ganzen Leben hatte ich einem Menschen nicht auch nur ein Haar gekrümmt!
Der Mann schien wenig beeindruckt. Gelangweilt strich er eine Falte in seiner Hose glatt. In einem ruhigen, ernsten Ton begann er zu sprechen:
»Verstehen Sie denn nicht? Meine Zeit ist abgelaufen. Jetzt sind Sie an der Reihe, die Arbeit zu tun.«
Er holte eine altmodische Taschenuhr hervor. Der Deckel sprang auf.
»Oh, wie ich sehe, ist es Zeit.«
»Zeit?«, fragte ich.
Seine Augen waren erfüllt von Ernst - tödlichem Ernst.
»Nun, für das erste Mal. Ihr erstes Mal.«
Mir wurde schwindlig.
Langsam begann es in mir zu dämmern, wem ich da gegenüber saß. Aber das konnte nicht sein. Nein...
»Aber wie... Das ist doch unmöglich!«
»Es ist einfach so. Am Anfang habe ich es auch nicht glauben wollen. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.«
Ich sah zu dem Mädchen. Sie wirkte jung, gesund und fröhlich.
»Ich... ich kann das nicht tun.« sagte ich tonlos.
»Oh, doch, Sie können.«
Ich schluckte.
»Nun, auf Fälle werde ich es nicht tun.« sagte ich entschlossen.
Der Mann stand auf und berührte mich mitfühlend an meiner Schulter.
»Oh doch, das werden Sie. Ich habe es auch geschafft.«
Dann ging er. Noch einmal drehte er sich um:
»Und denken Sie daran, Heinrich. Tun Sie es immer mit Liebe.«
Dann war er fort.

Ich weiß nicht, wie lang ich auf der Bank saß. Es konnte nicht viel Zeit verstrichen sein, denn das Mädchen saß noch immer auf ihrer Bank.
Es leckte vergnügt an ihrem Eis und strahlte ihren Großvater an. Ein herrlicher Anblick. So voller Leben.
Warum sollte sie bloss sterben? Eine Träne rollte meine Wangen hinab. Sie war kalt und schmeckte nach Nichts. Ich zitterte.
Der Großvater holte ein Butterbrot heraus und aß es. Ein paar Krümel gab er den Spatzen. Die Kleine hatte etwas Eis am Mundwinkel.
Was hatte Schmitt noch gesagt?
Tun Sie es mit Liebe.
Ich hatte immer geglaubt, wenn letztlich die Kälte kommen würde, nähme sie mich mit sich.
Ich hatte nie einen Gedanken daran verschwendet, wohin sie mich führen würde.
»Gott vergib mir«, murmelte ich. Dann stand ich auf und ging zu ihr...

Ich machte es ganz ordentlich...

... für mein erstes Mal.

 

Hey Macqjones,

erst mal herzlich Willkommen auf KG.de!
So, jetzt wollen wir uns mal Deinem Erstlingswerk annehmen.

Meiner Meinung nach erinnert sie einen daran, dass sie eines Tages kommt - und dann nicht mehr gehen wird.
Schöner finde ich: Es erinnert einen daran, dass sie eines Tages kommt- und dann nicht mehr gehen wird.
Ist aber reine Geschmackssache. Ansonsten, schöne Einleitung.

Die schwächer werdende Sonne schien.
Was soll die Sonne sonst machen, außer zu scheinen?

Also, Du lässt mich ein wenig ratlos zurück. Aber das soll Dich nicht stören. Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn sie vielleicht zu wenig Substanz hat. Der Wandel und die Erkenntnis des Prot kommen mir ganz einfach zu schnell. Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei dem alten Mann um den Tod bzw. um einen seiner Helfer, richtig? Das Gespräch zwischen den Beiden ist Dir gut gelungen, es weckt das Interesse des Lesers. Allerdings wird, meiner Meinung nach, zu wenig aufgelöst.
Warum wird gerade der Prot als Nachfolger auserwählt? Warum muss der alte Mann in Rente gehen und wie ist er zu diesem "Job" gekommen? Und warum muss das kleine Mädchen überhaupt sterben?
Es ist natürlich nicht notwendig alle Kreise zu schließen und alle Fäden zusammen zu führen. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn das Gespräch zwischen den Beiden noch ein wenig länger gewesen wäre, auch weil mir die Atmosphäre sehr zugesagt hat. Schöne Geschichte, die noch ausbaufähig ist.

Jorgo

P.S.: Hab noch so ein, zwei Tippfehler gefunde, also geh besser noch mal drüber.

Nachtrag: Warum hat eigentlich Ginny Rose Deinen Text bearbeitet?

 

Hallo macqjones!

Und willkommen hier in der schaurigen Horrorrubrik!

Zuerst Textkram.

Eines Tages wird sie einen mit sich nehmen.
Finde ich überflüssig.

Ich hätte mich daraufhin nicht gleich erheben müssen.
Ich finde, dies ist sehr merkwürdig formuliert.

Was mich daran faszinierte, war mir welcher Eleganz
faszinierte, war, (komma) mit

Kurz darauf ein Zweiter - dann ein Dritter.
zweiter und dritter beziehen sich auf den Sperling => klein geschrieben

Oder haben Sie etwas mit Tieren zu tun?
Ein Tierarzt hat auch mit Tieren zu tun, ebenso der Tierpfleger. Trotzdem ist dies keine Begründung dafür, dass sich Sperlinge auf deren Hände setzen.

»Die Sperlinge mögen mich einfach, dass ist alles.«
das ist alles

Was tun Sie Herr Schmitt?« fragte ich.
Sehr umgangssprachlich formuliert... zudem: Komma vor Herr Schmitt

Damit konnte ich wenig anfangen.
Den Satz kann man streichen.

Ich hatte mich sicherlich verhört.
Den auch.

»Ich sehe an Ihren Augen, dass Sie mir keinen Glauben schenken.«
Ein einfaches "Sie glauben mir nicht" fände ich besser.

Das Entscheidende ist die Liebe mit der ich es tue.
Liebe, (komma)

Ich weiß bis heute nicht wieso.
Ich finde, dem Leser gegenüber begründest du das auch eher unzureichend.

Nun, ich hätte da einen Vorschlag: Hören Sie auf damit!«
Dieses Satz finde ich entlarvend.
Du musst dich festlegen: Glaubt dein Erzähler zu diesem Zeitpunkt, dass der Mann die Wahrheit spricht oder hält er ihn für einen Lügner.
Tut er ersteres, dann würde ein vernünftiger Mensch - und dein Erzähler scheint ein derartiger zu sein - das Weite suchen und die Polizei rufen.
In deiner Geschichte bisher macht dein Erzähler aber den Eindruck, dass er nicht die Taten des anderen verabscheut, sondern den Mann selbst, weil dieser eben "krank" ist und wahrscheinlich noch dazu ein Lügner.
Siehe dazu unten mehr.

Ich weiß nicht, wie lang ich auf der Bank saß. Es konnte nicht viel Zeit verstrichen sein, denn das Mädchen saß noch immer auf ihrer Bank.
Bank...Bank (Wiederholung)


Also, um es kurz zu machen: die Geschichte hat mir nicht gefallebn, leider.
Der Stil ist routiniert, aber teilweise noch ausbaufähig, wie ich finde. Vor allem in den Dialogen, die nicht so richtig zünden wollen.
Der Charakterisierung deiner Figuren solltest du ebenfalls mehr Aufmerksamkeit schenken, vor allem der "Mörder" bleibt etwas blass.

Zum Inhalt: der Knackpunkt ist vor allem dieser lange Dialog, der nicht spannend ist und zudem auch nicht wirklich realistisch auf mich wirkt.
Wenn man versucht logisch an die Sache heranzugehen, dann ergibt sich Folgendes: entweder dein Erzähler glaubt dem Mann oder er tut es nicht und hält ihn für einen Spinner. Beides funktioniert nicht recht und darunter leidet deine Geschichte, denn du tust genau das:
anfangs stellst du deinen Erzähler entrüstet dar,

Ich weiß nicht, wie es Ihnen gehen würde, aber ich war über eine solche Aussage verärgert - Nein! Erbost! Über das Töten von Menschen machte man keine Scherze.
Das ist doch einfach lächerlich, dachte ich.
Für mich war diese kranke Konversation beendet.

... und dann, plötzlich, glaubt er ihm, aus heiterem Himmel:
»Nun, ich hätte da einen Vorschlag: Hören Sie auf damit!«
Das zerreißt in meinen Augen die Dramaturgie.

Der "Mörder" selbst soll wahrscheinlich der Tod sein oder täusche ich mich da. Der Tod, der sein Amt weitergibt.
An sich eine schöne Idee, aber der Tod muss auf jeden Fall besser dargestellt werden, plastischer werden. Eine der gruseligsten Figuren, die es gibt, jeder hat Angst vor dem Tod - nur nicht vor dem in deiner Geschichte, denn der wirkt eher harmlos denn gruselig.

Noch etwas:

Was er als nächstes sagte, ließ meine Adern gefrieren.
Eigentlich heißt es ja: ließ das Blut in meinen Adern gefrieren, aber diese Redewendung kommt schon in so vielen Gruselgeschichten vor, dass man sie eigentlich nicht mehr verweden sollte.

Liest sich vernichtend, diese Kritik?
Ist nur meine persönliche Meinung.
Erst mal gucken, was die anderen sagen.

In diesem Sinne
c

 

Herzlich Willkommen auf KG.de und ganz besonders in der Gruft- und Buh- Abteilung des Horrors!

Wenn junge Autoren die Kommentare für ihr Erstlingswerk lesen, kommen meistens Selbstmordgedanken auf.
Mein debut wurde zwar nicht allzu schlimm verrissen, aber trotzdem hat es mich sehr demotiviert. Allerdings kann ich mich zu den Glücklichen zählen, die sich aufgerafft, weitergeschrieben und, vielleicht, auch verbessert haben.
Du darfst dich zu den Wenigen gesellen, deren erste hier veröffentlichte Geschichte nicht zerhackstückelt, sonder gelobt wird, und nun auch von mir:

Die Geschichte hat genug Substanz, einen tollen Aufbau und eine wirklich gute Sprache. Tatsächlich frage ich mich, ob dass deine Erste war. Irgendwas schnell hingekritzelt hast du jedenfalls sicher schon mal, oder aber du verbringst 90 % des Tages mit dem Studium der deutschen Sprache ;) .

Was gibt´s da noch groß zu sagen? Ich war schon etwas länger nicht mehr auf KG.de, und nun, da ich wieder da bin, kriege ich hier gleich ganz großes Kino. Richtig "Horror" kommt natürlich nicht auf, wenn der Alte deinem Protagonisten vielleicht einen kleinen Trick vorgeführt hätte, um ihn endgültig zu überzeugen, hätte man vielleicht was Großes daraus machen können. Möglicherweise an der Stelle, an der dein Hauptdarsteller Smitt verlassen will: der Tod eines Hundes durch einen bizarren Unfall, und ein darauf folgendes, längeres philosophisches Gespräch zwischen den beiden. Dann könnte man die Geschichte glatt unter "Philosophie" veröffentlichen... was sag´ ich da?
Entschuldigung, Autoren wie Salem zum Beispiel können dir sicher bestätigen, dass ich in Kritiken auf Geschichten zu Wunschdenken und Abschweifungen aller übelster Sorte neige ;) .

So, das von mir heiß geliebte, schwer vermisste abschließende Fazit: Ein hübscher, kleiner Erstling mit genug Qualität in Sachen Substanz, Aufbau und Sprache, überdurchschnittlichen Charakteren, aber kleinen Reissern in der Dramaturgie und Atmosphäre. Allerdings gibt es bei diesen beiden Sachen für mich nicht viel zu meckern, auf jeden Fall zu wenig, um hier ewig darauf rumzureiten, denn deine Geschichte ist schlicht und einfach gut! Also, who cares? Ich würde mich freuen, bald wieder was von dir hier zu lesen. Dann wieder, und wieder, und wieder... Mit etwas Spucke und Übung machst du bald Jack Torrance (dem KG.de- Member, nicht dem King- Psychopathen ;) ) Konkurrenz.

Tipp: Lies dir die Geschichten von Jack Torrance, Salem und relysium durch, die du hier in der Horrorsparte findest. Jack hat einen großartigen Humor und originelle Ideen, Salem beherrscht sehr viele Stile (Splatter, Gothic) und schafft dabei immer eine geniale Atmosphäre. Und dann, zum krönenden Abschluss, schau mal bei relysium vorbei... naja, lass dich überraschen. Aber bring Kotztüten mit.

Viele Grüße, ein sich auf viele weiter Geschichten von dir freuender

Lestat

 

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