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Das Ganzfeld-Experiment

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25.01.2002
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Das Ganzfeld-Experiment

Geduckt lief ich durch die endzeitliche Ruinenstadt. Dabei versäumte ich es nicht, gelegentlich über die Schulter zu schauen, ob Elisa mit mir Schritt halten konnte. Als sie zurückfiel, suchte ich Deckung hinter einer halb eingestürzten Ziegelmauer, und wartete auf sie.
Auch Elisa ließ sich hinter der Mauer nieder und sagte: „Ruhen wir uns einen Augenblick aus.“
Plötzlich Geschützsalven, und über unseren Köpfen stiebte Lehm und pulverisierter Ziegelstein. Selbst aus dieser Entfernung hörte man danach das hämische Lachen des Hunters. Ich redete beruhigend auf Elisa ein: „Er versucht nur, uns einzuschüchtern, damit wir Fehler machen. Es kann nicht mehr weit sein bis zur Hauptstraße, dort sind wir in Sicherheit.“
Die Hauptstraße, das war die Grenze. Erreichten wir sie, hatten wir dieses garstige Spiel um Leben und Tod gewonnen.
Dann entdeckte ich zwischen dem Schutt auf dem Boden eine Spiegelscherbe. Ich nahm sie, und lugte damit vorsichtig um die Ecke. Tatsächlich konnte ich den stählernen Gerüstturm ausmachen, auf dem der Hunter saß. Sein schweres Automatikgeschütz schwenkte hin und her: er suchte den Spielplan nach uns ab.
„Was tun wir hier eigentlich?“, fragte Elisa, den Tränen nahe. Diese Frage brachte mich unerwartet aus dem Konzept. Wir flohen vor dem Hunter, das gehörte zum Spiel, soviel war mir klar. Er versuchte uns zu töten, auch das war eine Spielregel, aber warum überhaupt? Gehörte so ein menschenverachtendes Spiel nicht eigentlich verboten? Vor meinen Augen verschwamm alles, und mit einemmal erschien mir die ganze Situation absolut unwirklich. Fast flüsternd fragte ich Elisa:
„Ist das alles nur ein böser Traum?“
Sie antwortete ebenso leise: „Wenn es einer ist, will ich aufwachen.“
Daraufhin löste sich die Welt in ein konturloses Nichts auf.

Langsam und stückchenweise erinnerte ich mich wieder.
Alles begann, als ich an der Anschlagtafel der Universität den Zettel sah: „Freiwillige für psychologisches Experiment gesucht. Bitte melden bei Prof. Bender, Zi. 285“
Psychologie, das war nun wirklich nicht mein Fachgebiet, da ich Mathematik studierte. Es war wohl in erster Linie die Neugier, die mich dazu brachte, am nächsten Tag bei Professor Bender vorzusprechen. Auf meine Frage, worum es denn überhaupt ginge, erkärte er mir:
„Wir beschäftigen uns mit der Erforschung parapsychologischer Phänomene, insbesondere der außersinnlichen Wahrnehmung, und wie sich diese Phänomene durch optische Reize beeinflussen lassen.“
„Und was bedeutet das? Was muß ich als Versuchsperson da konkret machen?“
„Nicht viel. Die Versuchsperson wird eine halbe Stunde einem Ganzfeld ausgesetzt.“
„Was ist das?“
„Ein einfaches Verfahren zum Reizentzug. Sie bekommen eine Brille aufgesetzt, die nur diffuses Licht durchläßt, sowie Kopfhörer, in die weißes Rauschen eingespielt wird. Dann müssen Sie eigentlich nur eine halbe Stunde dasitzen, während ein Stroboskoplicht in verschiedenen Frequenzen auf Sie einwirkt. Anschließend sollen Sie erzählen, ob Sie etwas gesehen haben, und was es war.“
„Das ist alles? Klingt einfach.“
„Nun ja, eigentlich ist es das auch. Allerdings darf ich nicht verschweigen, daß manche Personen Angstzustände oder Panik bekommen können, wenn sie längere Zeit keinen äußeren Reizen ausgesetzt sind. Sie müssen sich das so vorstellen: Sie sehen nichts, hören nichts, und sind auch sonst so gut wie möglich von Ihren Sinnen abgeschnitten.“
„Ich denke doch, damit werde ich fertig. Tragen sie mich ein!“
„Wie Sie meinen.“

Natürlich hielt ich überhaupt nichts von paranormalen Phänomenen und dergleichen, doch zumindest würde mich das Experiment eine Weile vom ewig gleichen Studienalltag ablenken. Einige Tage später saß ich also in einem kleinen Raum auf einem Liegestuhl und ließ mir eine lächerliche Brille aus einem halbierten Tischtennisball aufsetzen, außerdem Kopfhörer, in denen nur statisches Rauschen zu hören war. An verschiedenen Stellen meines Körpers wurden Elektroden zur Messung von Herz- und Gehirnströmen befestigt. Dann wurde ich angewiesen, mich nur zurückzulehnen und zu entspannen. Die ganze Situation erschien mir im höchsten Grade kurios, doch ich spielte mit. Das Experiment begann.

Da ich nun völlig von der Außenwelt isoliert war und keinerlei Anhaltspunkte hatte, verlor ich bald das Zeitgefühl und hätte nicht sagen können, ob ich nun erst fünf Minuten oder fünfundzwanzig da lag. Jedenfalls begann nach einiger Zeit das Umgebungslicht zu pulsieren und mal schnell, mal langsam zu blitzen. Hatte ich gerade eben noch bezweifelt, daß dieses ganze Unterfangen irgendeinen Effekt haben würde, spürte ich doch plötzlich, wie meine Gedanken sich schneller und schneller im Kreis drehten. Wie hypnotisiert durch das stroboskopartige Blitzen meinte ich, das Bewußtsein zu verlieren, doch dann begannen sich Bilder vor meinen Augen zu manifestieren, wie man sie manchmal vor dem Einschlafen sieht. Bald schien es nahezu unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Aus den Bildern wurden immer komplexere, verstörend realistische traumartige Sequenzen. Schließlich fand ich mich in jener höllischen Endzeitstadt wieder, durch die ich mit meiner Freundin so grausam gehetzt wurde.

Nachdem mir all dies wieder langsam zu Bewußtsein gekommen war, meinte ich, daß dieser Albtraum nun wohl vorüber sei. Das Experiment war mir mittlerweile egal, ich wollte nur noch aufstehen und diesen Ort verlassen. Doch beunruhigenderweise gelang es mir nicht, meine Arme zu bewegen, um die Brille vom Gesicht zu nehmen. Ich hatte schlichtweg keinerlei Bezug mehr zur Welt um mich herum. Alle Versuche, auf meinen Körper Einfluß zu nehmen, schienen buchstäblich ins Leere zu laufen. Es gelang mir zwar, mich zu bewegen, aber was ich bewegte, war wieder nur ein Traumbild meines Körpers. Ich spürte, wie Panik in mir aufkeimte. Dann hörte ich plötzlich Stimmen:
„Sein Puls steigt rapide an! Was geschieht da?“
„EEG zeigt ungewöhnliche Werte. Sigma-Wellen! Ist er etwa eingeschlafen?“
„Nein, er ist zweifelsfrei wach.“
„Aber Sigma-Aktivität tritt doch nur im Schlaf auf, ist das nicht so?“
„Das hier ist keine normale Situation, sein Gehirn ist in höchst ungewöhnlichem Zustand. Sehen Sie nur den Theta-Bereich!“
„Sollen wir abbrechen?“
„Keinesfalls! Das hier ist vielleicht genau das, wonach wir die ganze Zeit gesucht haben! Jetzt abbrechen hieße, jahrelange Arbeit zunichte zu machen.“

Die Stimmen halfen mir, wieder einen Bezug zur Realität herzustellen. Dankbar stand ich auf, und nahm mir die Brille und die Kopfhörer ab. Als ich mich jedoch im Raum umsah, bot sich mir ein Anblick, der zunächst zuviel für meinen Verstand war. Auf dem Liegestuhl lag – ich selbst. Meine Gedanken rasten, als ich im Geist alle möglichen Erklärungen für diese Situation heranzog. Träumte ich? War ich immer noch in jener Welt aus Reizentzug und Gehirnwellenstimulation gefangen?
Ich sah durch das Fenster, welches in den benachbarten Beobachtungsraum führte. Dort unterhielten sich die Versuchsleiter immer noch angeregt über mich, und trotz des wohl schalldichten Fensters konnte ich jedes Wort klar verstehen.
„Was immer hier gerade geschieht – er wird nachher eine faszinierende Geschichte zu erzählen haben.“
„Nur falls er sich an etwas erinnert.“
Professor Bender drückte einen Knopf neben dem Mikrofon und sprach hinein:
„Können Sie mich hören?“
Ich hörte seine Worte nun doppelt, wie ein Echo: zuerst direkt in meinem Bewußtsein, und dann auf normalem Wege durch die Kopfhörer, die ich immer noch trug. Ein nahezu unerträgliches Ziehen wanderte durch meinen Körper, die Welt um mich herum drehte sich kopfüber, und plötzlich lag ich wieder auf dem Liegestuhl. Nun endlich konnte ich mich wieder bewegen. Ich befreite mich von Brille,Kopfhörer und Elektroden, und stand auf. Eilig betraten die Versuchsleiter, allen voran Professor Bender, den Raum. Mein Kopf schmerzte furchtbar, trotzdem mußte ich zunächst in allen Details erzählen, was mir gerade widerfahren war. Der Professor bat mich auch, das Experiment demnächst zu wiederholen, was ich aber ganz entschieden ablehnte.

Am selben Abend fragte mich Elisa besorgt: „Du siehst wirklich blaß aus heute, ist etwas nicht in Ordnung?“
Ich antwortete: „Es geht schon. Ich war heute bei so einem Experiment dabei, so Psycho-Kram. War ziemlich anstrengend.“
„Oh, du meinst das Ganzfeld-Experiment.“
„Genau das. Aber Moment, woher weißt Du denn davon?“
„Ich habe da auch mitgemacht. Allerdings fand ich es wirklich nicht anstrengend, eher langweilig.“
„Du hast das auch gemacht? Hattest Du da den Eindruck, daß sie Dir, naja, irgendwie am Verstand herumpfuschen?“
„Nein, eigentlich nicht. Bist Du sicher, daß alles in Ordnung ist?“
„Ja.“ log ich.
Nichts war in Ordnung. Seit ich dieses verfluchte Experiment mitgemacht hatte, plagte mich dieses lauernde Gefühl, das etwas nicht stimmte. Zuweilen geschah es, daß ich aus meinen Gedanken hochschreckte und schwören könnte, gerade eben noch auf jenem Liegestuhl gelegen zu haben.
'Befinde ich mich womöglich immer noch im Ganzfeld?'
Dieser Gedanke ließ mich nicht in Ruhe, denn wenn ich immer noch in dieser wahnsinnigen Vorstellungwelt war, wie sollte ich es beweisen? Woran erkennt man die Wirklichkeit? Ich nahm mir einen Schreibblock und einen Stift, und begann, alles aufzuschreiben, was ich über die Realität wußte. Ich formulierte stundenlang Hypothesen, stellte Axiome auf, erfand formale Systeme zum Beschreiben der Welt, bis ich schließlich über meinen Notizen erschöpft einschlief.

„Was weißt Du schon vom Wesen der Realität?“, fragte mich eine körperlose Stimme. Um mich herum war wieder das Ganzfeld. Wut und Verzweiflung stiegen in mir auf. Hatte der Professor nicht gesagt, es würde nur eine halbe Stunde dauern? Wie lange war ich schon hier, in dieser Welt der Sinnestäuschung und des Wahnsinns? Konnte all dies tatsächlich in einer halben Stunde passieren?
Ich sagte gepreßt: „Ich weiß, das die Realität nicht das hier ist.“
Die Stimme antwortete: „Woher willst Du das wissen? Vielleicht ist dies hier alles, was je existiert hat. Vielleicht ist dein ganzes bisheriges Menschsein nur eine Vision gewesen.“
Die Vorstellung, daß die Stimme recht haben könnte, erfüllte mich mit unendlichem Grauen.
Ich flüsterte: „Die einzige Vision ist das hier. Nichts hiervon ist real. Du bist nicht real!“
„Irrtum. Wer hier nicht real ist, bist Du.“

Das Ganzfeld begann, um mich herum zu vibrieren, ich wurde regelrecht durchgeschüttelt. Doch es war Elisa, die mich aus meinem unseligen Schlaf rüttelte.
„Komm bitte ins Bett“, sagte sie, „das hier hilft Dir doch nicht weiter.“
Dabei wies sie auf die unzähligen Notizen, die um mich herum verteilt lagen. Ich schüttelte den Kopf und sagte:
„Vielleicht ist das das einzige, was noch helfen kann.“
„Was ist das eigentlich, das Du hier schreibst?“
„Das? Nur mein kläglicher Versuch, herauszufinden, was real ist. Seit diesem Experiment weiß ich das nicht mehr so genau.“
„Wie meinst Du das?“
„Laß es mich so erklären: ich sitze hier und unterhalte mich mit Dir. Das erscheint mir absolut real. Gleichzeitig sehe ich mich selbst in der Universität inmitten der Versuchsanordnung liegen, gefangen im Ganzfeld. Und auch diese Version der Wirklichkeit erscheint absolut glaubwürdig. Ich befinde mich sozusagen in zwei Realitäten zur gleichen Zeit. Doch das ist unmöglich, eine von beiden muß eine Illusion sein.“
Elisa legte ihre Hand auf meine Schulter und fragte mich traurig:
„Glaubst Du wirklich, daß das hier nicht real ist? Bin ich in deinen Berechnungen bloß eine Variable?“
„Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Daher versuche ich es mit den Gesetzen der Logik und der Mathematik zu ergründen. Doch auch da stoße ich auf Hindernisse. Jede der beiden Realitäten ist in sich schlüssig und logisch, solange die andere es nicht ist. Die Gleichung hat zwei verschiedene Lösungen. Und doch kommt es noch schlimmer.“
„Wie das?“
„Nun, wie soll ich Dir das erklären... Stell Dir einfach vor, daß dies hier die Realität A ist. Die andere, in der ich im Ganzfeld gefangen bin, ist Realität B. Nun ist aber A nur solange schlüssig, wie B eine Teilmenge davon ist, da ich immer wieder mit Visionen von jener Welt konfrontiert werde. B hingegen enthält A als Teilmenge, da ich, falls ich tatsächlich noch in dem Experiment stecke, ja trotzdem hier bei Dir bin.“
„Ich bin nicht ganz sicher, ob ich das verstehe. Jede Version der Realität, die Du entwirfst, enthält also die jeweils andere?“
„Ja, aber jetzt kommts: die andere enthält jeweils wieder die erste. Die beiden Wirklichkeiten sind also ineinander unentwirrbar verschachtelt wie ein Fraktal. In meinen Gleichungen taucht immer wieder eine Unendlichkeit auf.“
„Und das bedeutet?“
„Im besten Fall, daß ich mich nur irgendwo verrechnet habe, oder von falschen Annahmen ausgegangen bin. Vielleicht habe ich auch zu stark vereinfacht. Im schlimmsten Fall bedeutet das, daß ich, so unglaublich es klingt, zwischen zwei Realitäten stecken geblieben bin. Beide sind absolut real, zur gleichen Zeit, und schließen sich doch gegenseitig aus.“
Als ich Elisa dies erklärte, kamen mir meine Ausführungen selbst wahnsinnig und weltfremd vor. Und doch flackerte, wie zur Bekräftigung, in diesem Moment alles um mich herum und zeigte mir wieder für einen Sekundenbruchteil die andere Realität. Meine Berechnungen waren richtig, und ergaben doch eine nicht auflösbare Unendlichkeit. Ich war gefangen zwischen den Welten in einem selbstreferentiellen, fraktalen Universum, welches ein menschlicher Geist unmöglich begreifen konnte.
„Elisa... Verliere ich den Verstand?“
Elisa drückte mich an sich und sagte:
„Ich wünschte, ich könnte einfach sagen: „Nein, das tust du nicht.'“
„Was kann ich nur tun, um diesen Wahnsinn zu beenden?“
„Du könntest... glauben.“

Ich sah Elisa einen Moment lang an, und begann zu verstehen. Sie fuhr fort:
„Du könntest da, wo sicheres wissen nicht möglich ist, dich stattdessen entschließen, an eine der beiden Realitäten zu glauben. Und das in deinen Berechnungen berücksichtigen.“
„Nun ja, 'Glauben' gibt es in der Logik nicht. Aber es gibt das Axiom, eine nicht beweisbare Behauptung, die als wahr angenommen wird.“
Elisa fragte zaghaft:
„Und... von welcher der beiden Realitäten willst Du glauben, daß die wahr ist?“
Ich sah sie wortlos an. Sie verstand, und lächelte.
Erfüllt von neuer Energie nahm ich meinen Kugelschreiber zur Hand, und revidierte meine Notizen. Dabei erklärte ich:
„Wenn ich ein neues Axiom in mein System aufnehme, ändert das natürlich alles. Siehst Du hier... dann fällt nämlich diese unlösbare Unendlichkeit weg, und jene andere Realität wird eindeutig als Illusion kategorisiert.“
Ich nahm rasch noch einige weitere Änderungen vor. Dann bemerkte ich verblüfft:
„Viel besser noch... die andere Realität wird zur leeren Menge, wird nichtexistent. Die Gleichung ist gelöst!“

In diesem Moment hatte ich wieder das Gefühl, die Wirklichkeit würde plötzlich umgestülpt. Halb erwartete ich, wieder auf dem Liegestuhl im Institut zu erwachen, aber weit gefehlt: noch immer stand Elisa vor mir. Sie fragte mich:
„Hast Du das eben auch gespürt?“
„Allerdings... schau mal, meine Notizen sind verschwunden. Meine Kopfschmerzen sind auch weg. Was ist da nur gerade geschehen? Habe ich etwa...“ - ich wagte den Gedanken kaum auszusprechen - „...die Realität geändert?“
„Es hat den Anschein.“ sagte sie, und küßte mich.

Die Erinnerung an diesen Tag ist nun nicht mehr als ein Traum. Als ich die Gleichungen umschrieb, habe ich nicht einfach die Realität geändert. Dies, so sagt der Menschenverstand, ist nicht möglich. Stattdessen habe ich dafür gesorgt, daß all dies niemals geschehen ist.

 

Hallo LeManiac,

ich habe deine Geschichte bereits gestern gelesen und irgendwie wusste ich nicht richtig, was ich dazu sagen sollte. Ich weiß es auch heute noch nicht wirklich, aber ich versuche trotzdem, dir meinen Eindruck zu schildern. Vielleicht hilft es dir ja weiter.

Die Idee als solche finde ich recht interessant. Ist zwar nichts ganz Neues mehr, aber trotzdem kann man aus diesem Thema immer noch etwas herausholen.
In deiner Geschichte bleibt mir aber alles ein bisschen zu schwammig. Zum Einen bleibt mir diese Parallelwelt ein bisschen zu schwammig. Die Verstrickung der beiden Realitäten kommt einfach ein bisschen zu kurz. Du solltest hier noch ein paar Szenen einbauen, um das besser zu Verdeutlichen.
Klar - du schilderst die Sache mit der Ruinenstadt - aber das ist nur eine Passage am Anfang. Später erwähnst du nur die Verwirrung des Protagonisten ohne jedoch zu zeigen, dass er tatsächlich in diese beiden Welten verstrickt wird.

Indem du auf die Parallelwelt näher eingehst, könnte die Geschichte auch um einiges Spannender gestaltet werden. Momentan plätschert sie noch ein bisschen vor sich hin - aber wenn ich mir vorstelle, dass ein Mensch quasi zwischen zwei Welten gefangen ist, so kommen mir Schlag auf Schlag eine Menge von beängstigenden Situationen in den Sinn. Das könnte man in einer Geschichte prima verwenden.

In der momentanen Version ist die Geschichte für mich leider ein bisschen langweilig und auch ein wenig unplausibel.

Lieben Gruß, Bella

 

Hej LeManiac,

mir geht es ähnlich, ich finde die Geschichte gar nicht schlecht, nur mir fehlt ein klarer Spannungbogen.

Vielleicht liegt das auch am Aufbau: zuerst die Action-Szene, anschließend das langwiedrig beschriebene Experiment als Ursache und zu Schluß die Auswirkungen und die dazugehörige Theorie.

„Nun, wie soll ich Dir das erklären... Stell Dir einfach vor, daß dies hier die Realität A ist. Die andere, in der ich im Ganzfeld gefangen bin, ist Realität B. Nun ist aber A nur solange schlüssig, wie B eine Teilmenge davon ist, da ich immer wieder mit Visionen von jener Welt konfrontiert werde. B hingegen enthält A als Teilmenge, da ich, falls ich tatsächlich noch in dem Experiment stecke, ja trotzdem hier bei Dir bin.“

Das hier scheint der Ausgangspunkt für alles zu sein, gleichzeitig die Erklärung für den Schlamassel. Wenn, was hier erklärt wird, in der Geschichte einfach passieren und nachvollziehbar gemacht würde - dann könntest Du Dir andere, wie ich finde, weniger interessante Passagen sparen.

Wäre natürlich ein ganz schöner Akt . . .
Ich glaube, es würde schon etwas bringen nur den Aufbau etwas umzustellen.

Interessantes Thema.

Viele Grüße von
Ane

 

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