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Das Mädchen am Teich

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07.06.2006
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Das Mädchen am Teich

Das Mädchen am Teich

Es war Nacht. Sie saß am Ufer des Sees und betrachtete den Mond, eine runde silberne Scheibe auf einem dunkelblauen Stück Stoff. Bens Mund wurde trocken, obwohl es eigentlich nichts zu sehen gab. Sie saß mit dem Rücken zu ihm, ihre langen schweren Haare fielen ihr auf den Rücken wie Bitterschokolade auf Karamell. Das Mädchen warf den Kopf zurück, dann stand es auf. Ihre weiche Haut schimmerte im Mondlicht; ihre Glieder waren so zart und schön. Ben stand da wie versteinert. Unfähig sich zu bewegen, berauscht von ihrer Schönheit. Sie streckte sich und glitt ins Wasser. Endlich löste Ben sich aus seiner Starre und huschte wie ein Schatten in den Schutz eines Baumes. Weiterhin beobachtete er sie. Sie schwamm langsam, glitt ruhig durch das Wasser. Ben betrachtete sie. Sie war zu schön für ein menschliches Wesen, zu perfekt für etwas von Menschenhand Geschaffenes. Doch wer, oder was, war sie dann? Eine Fee, eine Elfe, eine Göttin? Waren die alten Sagen und Märchen wahr? Gab es solche Wesen?

Ben schloss die Augen. Sie war so schön, dass es fast weh tat sie längere zeit zu betrachten. Als er wieder hinschaute, war sie verschwunden. Ein paar Wellen verrieten ihm, dass sie den See verlassen hatte. Nachdenklich betrachtete er die Wasseroberfläche. Still wie ein Spiegel lag sie da. Ruhig. Der aufkommende Wind kräuselte sie. Das Schilf wiegte sich hin und her. Das silberne Licht des Mondes ließ alles irgendwie verwunschen wirken. Geheimnisvoll. Übernatürlich.

Eine Stimme schreckte ihn aus seinen Gedanken. „Na, genug gesehen? Du machst es wie Pan! Beobachtest die Frauen beim Baden. Und in was soll ich mich jetzt verwandeln? In ein Schilfrohr? Oder vielleicht doch lieber in eine Rose? Dann pass aber auf, dass du dich nicht stichst!“ Er drehte sich um. Aufrecht stand sie vor ihm. Wie eine Königin. Sie trug mittlerweile ein langes weißes Kleid, wie gesponnenes Mondlicht. Ben war unfähig zu antworten. Seine Stimme gehorchte ihm nicht mehr. Er konnte sie nur noch anstarren. Sie schenkte ihm eine mitleidiges Lächeln, drehte sich um und ging. Das heißt, sie schwebte eher. Ben sah ihr hinterher. Ihre Stimme hallte in seinem Kopf nach. Ein bisschen rau und süß wie Honig.

 
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EDIT: Ups, hat sich mit Z-P übershcnitten, na ja, macht nix :)

Hallo Eva Luna,
und herzlich Willkommen auf kg.de :)

Vier kleine Fehler habe ich gefunden:

Sie war zu schön für ein menschliches Wesen, zu perfekt für etwas von Menschenhand geschaffenes.
Geschaffenes. Aber eine Frau ist doch eh nicht von Menschenhand geschaffen?
dass es fast weh tat sie längere zeit zu betrachten.
tatKOMMA; Zeit
Eine Stimme Schreckte ihn aus seinen Gedanken.
schreckte


Sie schenkte ihm eine mitleidiges Lächeln drehte sich um und ging. Das heißt, sie schwebte eher.
(EDIT: nach Lächeln ein Komma; hatte ich übersehen :Pfeif:) so was kommt nicht so gut. Erst gibst du eine als Tatsache feststehende Information (sie ging), und im nächsten Satz schmeißt dus wieder über den Haufen (schwebte eher).

Also, ich muss sagen, für ne 13jährige find ich den Schreibstil voll perfekt :thumbsup:
Und bei Pan musste ich erst etwas überlegen, schön, dass es auch noch jüngere Leute gibt, die sich für griechische Mythologie interessieren oder sich zumindest etwas damit auskennen :)

Nur ... also, ich konnte nicht so ganz herausfinden, was die Geschichte soll. Also, was wolltest du damit ausdrücken/vermitteln?
Ein Junge beobachtet nachts ein Mädchen (apropos, kann man Haare schwer nennen?) beim Baden, sie erwischt ihn dabei und schimpft ihn sozusagen aus. Bisschen dünn, finde ich.

Aber trotzdem gut geschrieben :)

Bruder Tserk

P.S: Find ich toll, dass so junge Menschen schon schreiben :thumbsup:

 

Hallo!
Vielen Dank für das Lob!!!:D

Sie war so schön, dass es fast weh tat sie längere zeit zu betrachten.
Mir ist da einfach kein plausibler Grund eingefallen, warum der Junge seine Augen zu macht.

Aber eine Frau ist doch eh nicht von Menschenhand geschaffen?

Der Junge ist der Ansicht, dass die Frau nicht menschlich ist. Ich wollte damit, dass sie nichts
von Menschenhand Geschaffenes
ist, nur ausschließen, dass sie kein Roboter ist!!;)

Eva Luna

 

Hey Eva, bist du tatsälich erst 13? Deine Schreibweise und deine Gedankengänge, soweit hier nachvollziehbar, scheinen relativ ausgereift zu sein, kannst dir was drauf einbilden, glaub ich. Gibt sehr wenige, die in dem Alter zu sowas fähig sind. Ich war damals auf keinen Fall so weit, aber vielleicht unterschätz man Dreizehnjährige ja auch;). Mir hat sie sehr gut gefallen. Du schaffst es Atmosphäre zu schaffe und es trotzdem nicht zu einem Bild "verkommen" zu lassen, sondern machst eine Geschichte drauß. Da frage ich auch nicht wie der Tserk, was es ausdrücken soll.

Thomas

 

Schön!

Ich fand deine Vergleiche sehr gut und den Schreibstil im Allgemeinen auch toll. Ich wäre damals mit 13 verdammt neidisch auf dich gewesen ;)
Bin ich jetzt eigentlich auch ein Stück weit :D
Aber ich habe wie Tserk den Sinn nicht ganz verstanden.
Zumindest das Ende nicht...
Naja, ist aber auch spät :p

Bis denne,
Jussy

 

Also mir persönlich gefällt das offene Ende gut, lässt einem die Möglichkeit sich einiges vorzustellen!

Ich bin ja auch neu hier und habe noch nicht soviel gelesen, aber ich muss sagen, für ein erstes Werk ist es gut!

Die Vergleiche mit den Esswaren finde ich auch ziehmlich gelungen, obwohl es etwas sehr süss formuliert ist, kann man nachvollziehen was gemeint ist.

Weiter so!

gruss
Christoph

 

Hallo Eva Luna,

du beschreibst eine Geschichte, die in Alltag spielen könnte (und so hat Tserk sie wohl auch verstanden) und schilderst sie in magischen Tönen. Das ist interessant. Seltsamerweise teilen Erzähler, Prot und Mädchen diese Betrachtungsweise, obwohl das Mädchen Schnittstelle zur Wirklichkeit (genug gesehen?) ist.

Du machst es wie Pan! Beobachtest die Frauen beim Baden. Und in was soll ich mich jetzt verwandeln? In ein Schilfrohr? Oder vielleicht doch lieber in eine Rose? Dann pass aber auf, dass du dich nicht stichst!“
Das ist mir ein bisschen dick - und geschwätzig. Fänd ich besser, wenn du das ausdünnst.

Also, die anderen haben schon alles gesagt: tolles Erstlingswerk, erstaunlich für dein Alter ... Ich habe noch Fehler entdeckt, aber da du die Anmerkungen der anderen noch nicht korrigiert hast, suche ich sie jetzt nicht raus.

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha!

Erst mal danke für das Lob!

Seltsamerweise teilen Erzähler, Prot und Mädchen diese Betrachtungsweise, obwohl das Mädchen Schnittstelle zur Wirklichkeit (genug gesehen?) ist.

:confused: vesteh ich jetzt nicht wirklich...

Ich bemüh mich ja, die Anmerkungen zu korrigieren, manchmal fällt mir nur keine gute Verbesserung ein...

Ciao
Eva Luna

 

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