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Das Märchen von Anfang oder Ende?

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08.04.2021
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Anmerkungen zum Text

Bereits für einen Wettbewerb eingereicht. Geschichte sollte bis zu 2000 Zeichen haben. Diese hat 1991. Es sollte das kürzeste Märchen werden mit interkulturellem Hintergrund.

Das Märchen von Anfang oder Ende?

Ein Märchen von Anfang oder Ende?

Es war einmal ein kleines Land in dem es keinen Regen und weder Tag noch Nacht gab. Die Kinder starben und die Alten wurden geboren. Es gab auch keine Jahreszeiten. Die Vögel sangen nicht und niemand musste Arbeiten. So war es halt.

Alles wäre auch weiter ohne Mühe so geblieben. Bis ein Knabe Namens Ende, von hübscher Gestalt, mit reichen Erfahrungen eines langen Lebens, die Kraft des Tanzes entdeckte. Sprang und hüpfte durch seine Welt. Entfachte den Wind und wirbelte den Boden auf. Sein heißer Körper dampfte und so bildeten sich die ersten Wolken.

Das dumpfe Grollen seiner Schritte vermischte sich mit dem Rauschen des Windes. Der Himmel begann zu leuchten und die ersten schweren Tropfen vielen herunter. Verwandelten den aufgeworfenen Boden unter den Füßen des Knaben in feuchten Schlamm. Froh und glücklich tanzte er noch wilder. Bis er erschöpft zu Boden fiel, in seinen ersten tiefen Schlaf. Da träumte er. Wie sich der Regen zu kleinen Rinnsalen bildete und zu Bäche formte. Diese zu Flüssen, mächtige Ströme wurden und schließlich in ein großes Meer flossen. Aus diesem sich die Wolken bildeten angezogen von dem Licht, das hoch oben am Himmel stand und seine Wärme und Kraft gespeichert hatte.

Nicht weit von ihm da saß ein kleines Mädchen Namens Anfang. Ihr Herz ganz mit dem Knaben, der dort mit einem Lächeln lag. Ging zu ihm hinüber und schüttelte ihr nasses langes Haar. Wo ihre Tropfen hinfielen, wuchsen zu gleich Blumen und Büsche, Bäume, Sträucher jeglicher Art. So wurde es dunkel im ersten Wald. Sie klatschte in die Hände, der Ton vertrieb die Wolken. Ihrer Augen leuchteten und langsam legte sie sich neben ihn. Beide erwachten gemeinsam vom Singen der Vögel die Samen in die Welt trugen. Sein Licht erstrahlte am Himmel. Am Tag spielten und in der Nacht schliefen sie gemeinsam. Ihre Kinder wurden Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Deren Kinder sind die Sterne. Und, wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch Heute.

 
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Ich finde die Idee, die Figuren nach Anfang und Ende zu benennen wunderschön. Ihre “Eigenschaften“ nenn ich sie jetzt mal, passen auch sehr gut. Schön kurz und kompakt gehalten. Etwas, woran ich gerne scheitere:).

Das dumpfe grollen
Grollen muss hier großgeschrieben werden.
Froh und glückliche tanzte er noch wilder.
Bei glückliche das e am Ende weg.

 

Ich finde die Idee, die Figuren nach Anfang und Ende zu benennen wunderschön. Ihre “Eigenschaften“ nenn ich sie jetzt mal, passen auch sehr gut. Schön kurz und kompakt gehalten. Etwas, woran ich gerne scheitere:).
Vielen Dank. Rechtschreibung braucht immer ein zweites Auge.

 

Hallo @Hans Glück,

mir gefällt das Mystische dieses kleinen Märchens, diese Version einer Schöpfungslegende. Ich versuche einen tieferen Sinn hierin zu sehen. Das Mädchen namens Anfang, das die Natur erwachen lässt, vielleicht sogar Mutter Natur ist, ergibt Sinn. Die Bewohner dieses Landes werden immer jünger, so wie die Natur sich ständig verjüngt und erneuert. Warum heißt der Knabe Ende, weil er so alt ist und am Ende seines Lebens steht? Wegen ihm bildet sich das Wetter. Ich frage mich, was er beendet.

Beide zusammen erschaffen die Jahreszeiten, einen Kreislauf, ohne Anfang und Ende bzw. immer Anfang und Ende zugleich. Warum sind die Kinder der Jahreszeiten die Sterne? Vielleicht hat es mit den Sternbildern zu tun, die sich im Laufe eines Jahres zeigen.

Hier noch ein paar Kleinigkeiten:

Es war einmal ein kleines Land in dem es keinen Regen weder Tag noch Nacht gab.
Hier scheint ein "und" hinter Regen zu fehlen.

Die Vögel sangen nicht
Wie passt das zu den anderen Merkmalen des Landes? Sind alle Tiere stumm, die Leute auch? Der Rest des Landes klingt so friedlich und paradiesisch, aber Vögel, die nicht singen, finde ich traurig.

Sprang und hüpfte durch seine Welt. Den Wind entfachte und den Boden aufwirbelte.
Der zweite Satz passt grammatisch nicht dazu. Der erste hat implizit den Knaben als Subjekt, also sollte der zweite Satz lauten: "Entfachte den Wind und wirbelte den Boden auf."

Nette Geschichte. Mir gefällt es, wie hier eine mystische Logik hintersteckt, die auf ihre eigene Art versucht, die Welt zu erklären.

Zwecks Groß-/Kleinschreibung könntest du nochmal drüberschauen.

Viele Grüße
Jellyfish

 

Vielen, vielen Dank. Ja das mit dem Satz der sich auf den Knabe bezieht ist mir sehr angenehm. habe das geändert. Auch das "und" habe ich dann doch eingeschoben. Dort sollte eigentlich ein Komma stehen. Danke das ist auch geändert, brauchte dort Zustimmung von jemanden wie Dir.
Ja und das soll die Geschichte auch. Fragen aufstellen. Auch die Traurigkeit die sich ganz am Anfang einschleicht. Wie die Sache mit den Vögel und warum der Knabe das Ende darstellt. Meine Erklärung für den Namen Ende ist, dass Männliche den Dingen ein Ende setzt und damit die Anfänge einleitet. Nun andere sehen dort auch den Schöpfergott Shiva der singend und tanzend die Welt vernichtet und errichtet. Da gibt es nur kein Mädchen was die Sache nicht so passend macht. Und nicht zu vergessen es dürfen nur 2000 Zeichen in der Geschichte sein. Nun sind es 1991. Schöne Zahl auch danke dafür.

 

Hallo @Hans Glück
Ich habe dein Märchen gelesen und ich finde es gut. Der Titel hat mich sofort angesprochen. Außerdem finde ich es sehr kreativ, die Schöpfungsgeschichte so zu schreiben, das hat mir gut gefallen. Auch find ich es gut, dass es nicht so lange ist.
Liebe Grüße
Amy

 

Hallo @Hans Glück
Ich habe dein Märchen gelesen und ich finde es gut. Der Titel hat mich sofort angesprochen. Außerdem finde ich es sehr kreativ, die Schöpfungsgeschichte so zu schreiben, das hat mir gut gefallen. Auch find ich es gut, dass es nicht so lange ist.
Liebe Grüße
Amy
Liebe Amy,
vielen Dank. Somit als Anregung. Schreib eine "Abgeschlossenen" Geschichte unter 2000 Zeichen. Liebe Grüße
Hans Glück

 

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