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Das Monster unter dem Bett
Das Monster unter dem Bett
Es kam die Zeit, da musste der kleine Junge ins Bett gehen. Jeden Abend, schon vor dem Abendessen, dachte er an diesen Moment. Den Moment, wenn seine Mutter das Zimmer verließ und das Licht löschte. Er hatte Angst im Dunkeln, aber er konnte es niemandem sagen. Sein großer Bruder würde ihn nur auslachen, sein Vater würde ihn verspotten, und die Mutter würde auf diese komische Art lächeln. All das mochte er nicht. Es war dunkel, stockdunkel im Zimmer. Er tastete neben sich. Wo war nur Teddy? Der Einzige, der ihn verstand, mit ihm konnte er reden. Aber Teddy war nicht da. Mutter hatte ihn heute früh in die Waschmaschine gesteckt und wahrscheinlich war er nicht rechtzeitig zur Bettgehzeit trocken geworden. Langsam wurde ihm richtig mulmig. Er wollte sich gerade auf die Seite drehen, da hörte er ganz deutlich, wie etwas unter seinem Bett raschelte. Er war starr vor Angst. Seine Gedanken rasten. Was konnte das sein? Er dachte an den Film, den er verbotenerweise im Fernsehen gesehen hatte. Der mit dem riesigen Monster. Ob das wohl unter sein Bett passte? Da - es raschelte wieder. Er dachte nach... wenn ich jetzt aus dem Bett springe und mich auf den Lichtschalter stürze, ob das Monster wohl schneller ist? Er traute sich nicht, es auszuprobieren. Da hörte er Stimmen im Flur, seine Mutter sprach mit seinem Bruder. "Ja, wenn du meinst, sieh nach! Aber der Kleine schläft sicher schon". Die Tür ging leise auf, und sein Bruder schlich mit einer Taschenlampe in der Hand durch das Zimmer. "Was suchst du?" wisperte der Junge leise. "Ach, du bist doch noch wach, dann kann ich ja das große Licht anschalten“. Er machte das Licht an, guckte in alle Ecken und schließlich auch unter das Bett. „ Ach, Gott sei dank, da bist du ja!“ rief er erleichtert und holte seine Ratte Louis unter dem Bett hervor. "Sie ist mir heute weggelaufen und ich suche sie schon den ganzen Tag! Hast du sie denn nicht gehört?"