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Das schwarze Taxi

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31.10.2007
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Das schwarze Taxi

Das schwarze Taxi

Das erste Mal geschah es im Dezember. Ich saß mit Frank, Dana und Desmond am Tisch und wir vergnügten uns mit dem Erzählen von Geschichten. Wir hatten viel Spaß an diesem Abend gehabt und die Stimmung war bestens. Das verkohlte Holz im Kamin glühte noch und draußen fielen die Schneeflocken vom Himmel, bedeckten die Straße mit einer glitzernden weißen Decke. Was an diesem Abend anders war, als an all den anderen, die wir gemeinsam verbracht hatten, war die Tatsache, dass es unser letzter sein sollte. Frank hatte beschlossen, mit seiner Frau Dana ein Haus in Florida zu kaufen, auch wegen der Kinder.
Desmond hingegen stand vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder nahm er den Hausmeisterposten in einer dreihundert Meilen entfernten Kleinstadt an, oder es blieb wie es war. Eigentlich war es keine wirkliche Entscheidung, denn es war klar, was Desmond tun würde. Aber er würde viel aufgeben. Seine Heimat, seine Freunde. Mich. Wir hatten viel zusammen durchgestanden, er war ein guter Freund und ich bedauerte es, dass auch er die Stadt verlassen würde.
Frank und Dana kannte ich ein ganzes Stück länger als Desmond, was aber nicht heißt, dass ich sie auch besser kannte. Im Grunde kannte ich keinen von ihnen wirklich, was mir auch an jenem Abend erst richtig bewusst wurde.
Frank enttäuschte mich mit der Aussage, er habe unsere Abende nie wirklich genießen können, da angeblich eine gezwungene Atmosphäre herrschte. Dana stieß ihn zwar von der Seite an, gab ihm aber anscheinend recht, da sie den Teufel tat, ihm ins Wort zu fallen. Zudem gestand Frank, dass er mich nie besonders mochte, ich aber gute Kumpels hatte, mit denen er sich prächtigst verstand. Auch diesmal schwieg Dana und warf mir einen ängstlichen Blick zu, ein Blick der Dinge sagte wie ‚du darfst es ihm nicht übel nehmen, er hat ja irgendwie recht’ oder ‚du hättest merken müssen, dass du nicht sehr beliebt bist’. Wie auch immer:
Ich war vor den Kopf gestoßen, ließ mir aber nichts anmerken, denn die Situation allein war schon peinlich genug. Ich versuchte, mir nicht allzu viel Gedanken darüber zu machen und schob es teilweise auch auf den Alkohol, welcher an diesem Abend ungeniert eingeschenkt wurde. Ich ging kurz in die Küche und genehmigte auch mir ein Gläschen. Ich lehnte mich zurück und fragte mich, wie man sich nur so irren konnte. Ich meine, ich kannte Frank fast zwanzig Jahre, habe erlebt, wie er Dana kennen lernte, wie sie heirateten. Und sogar die Taufe ihrer Kinder. Das alles konnte ich nicht begreifen.

Desmond betrat die Küche und es schien so, als wollte er mit mir unter zwei Augen reden.
Er sagte: Ich kann Dir das Geld nicht mehr zurückzahlen.“ Ich sah ihn an und staunte.
Ich staunte über die Dreistigkeit, mit welcher er mir sprichwörtlich ins Gesicht spie.
Jahrelang hatte ich ihn unterstützt, ihn und seine Familie. Ich bezahlte die Hälfte der Beerdigung seiner Schwester, beteiligte mich an der Miete. Und das vielleicht auch in der Hoffnung, dass er auch mir einmal in einer Notlage helfen würde. Monat für Monat gab ich ihm Geld, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Vielleicht hielt ich mich für einen Wohltäter, aber es war ein gutes Gefühl und ich reichte ihm gern eine Hand zur Hilfe. In der Annahme, irgendwann wenigstens einen Teil davon wieder zu sehen, steckte ich mein Geld auch in sein Speditions-Unternehmen, welches aber wenige Monate später aufgrund mangelnder Aufträge bankrott ging. Ich schien daraus nichts gelernt zu haben und machte ihm Geschenke, ohne darüber nachzudenken, was er mir jemals geboten hat. Im Nachhinein musste ich mit Bedauern feststellen, dass da nichts war, was all das aufwiegen würde. Aber trotz alledem hoffte ich auf seine Ehrlichkeit und war mir sogar sicher, dass er mich nicht enttäuschen würde.
„Wir haben nie einen Vertrag abgeschlossen. Du...du hast mir quasi nie etwas gegeben, ich möchte einfach nur, dass wir die Sache vergessen.“ Er sagte es mir ins Gesicht und doch konnte ich es nicht glauben. Was er da sagte ließ in meinem Kopf sämtliche Alarmglocken ertönen. Ich erkannte die Wahrheit. Ich wurde benutzt. Und nicht nur von Desmond. Alle meine angeblichen Freunde, die an diesem Abend in meinem Wohnzimmer saßen, waren Schauspieler in einem schlechten Film, der mein Leben sein sollte.
„Ich nehm’ mir ein Taxi, mein Auto lass ich hier. Ich hol es morgen ab, wenn du nichts dagegen hast.“ Auf dem Weg zum Telefon drehte er sich noch einmal zu mir um und sagte:
„Hey, wir hatten doch eine schöne Zeit. War es das nicht wert?“
Ich sagte nichts und ich sah ihn noch nicht einmal an. Das war mehr, als ich hätte ertragen können.

Ich ging ins Wohnzimmer und verkündete:
„Frank, Dana...“ eine Pause „Desmond.“
Sie schauten mich an. Ich war wütend. Nein, ich war nicht nur wütend, ich war extrem gereizt und gleichzeitig wahnsinnig enttäuscht. Enttäuscht vor allem über mich selbst, jemals solchen Menschen mein Vertrauen geschenkt zu haben. Es war einfach nur bitter.
Desmond blickte zu mir rüber, ein Finger auf den Telefontasten den Hörer im Nacken und ein Ausdruck im Gesicht, den ich zu diesem Zeitpunkt als unbeschreiblich kalt empfand.
„Ihr alle, Du...“ ich zeigte auf Frank „...Du und Du..“ mein Finger wanderte von Dana auf Desmond „...ihr alle seid Feinde, ab heute. Verlasst mein Haus. Jetzt“
Desmond ließ sich davon anscheinend nicht beeindrucken und wählte schließlich die Nummer der Taxizentrale. Die andern beiden tranken ihr Gläser aus und erhoben sich.
„Desmond, wir nehmen EIN Taxi“ rief Frank zu ihm rüber. Desmond nickte kurz und drehte mir den Rücken zu. Ich ließ mich in den Sessel sinken und beobachtete. Ich beobachtete sie alle drei, ihre Gesichter. Ihre Bewegungen. Frank stand und rauchte seine Zigarette bis über den Filter, Dana saß inzwischen auf der Armlehne der Couch. Alle schwiegen. Außer Desmond, der noch immer telefonierte.

Ich war selbst kein reicher Mann. Vielleicht hatte ich auch viele Fehler. Große Fehler sogar. Aber Freundschaft hielt ich immer für wichtig. Ich dachte, dass ich Freunde hätte, nicht viele, aber einige wenige. Und ich dachte, dass man mit Freunden immer besser lebt. Wie sich aber herausstellte, hatte ich keine wirklichen Freunde. Keine Kumpels, alles billige Fassade. Nichts von alledem, auf das ich geschworen hätte, wäre es nur halbwegs wert gewesen. Alles fiel zusammen. Mein Vertrauen. Meine Ansicht, ich hätte eine gute Menschenkenntnis. Alles eine einzige große Einbildung von der in diesem Moment nichts als ein übeler Nachgeschmack übrig blieb.

„Lasst uns gehen, Freunde“ rief Desmond. Freunde? Ich hielt es für Wahnsinn, dieses Wort aus dem Mund dieses Mannes zu hören. Was wusste er schon davon. Er hatte keine Ahnung, was es wirklich bedeutete. Ich wusste, er würde als Verräter sterben.
Sie gingen. Sie verließen die Wohnung ohne Verabschiedung, ohne ein Wort auf den Lippen. Die Tür fiel ins Schloss und draußen begann das Getuschel. Ich hörte es nicht, aber ich konnte spüren, dass es so war. Ich sah aus dem Fenster und beobachtete sie. Desmond bewarf Frank und Dana mit Schnee. Gelächter. Sie hatten Spaß. Sie schienen mich schon vollkommen vergessen zu haben. Zwanzig Jahre dahin, wie von einem Windstoß weggefegt. Ohne jeder Erinnerung, ohne Trost. Nichts blieb mir, nur die pure Enttäuschung.
Sie lachten noch immer und machten Scherze, da draußen. Sie vergnügten sich im Schnee und einen Moment lang kam mir ein Verschwörungsgedanke in den Sinn. Doch ich verwarf es weil es unwichtig war. Ich versuchte, sie zu vergessen.

Das Taxi fuhr vor, ohne jedes Geräusch. Still wie die Schneeflocken, die vom Himmel schwebten. Kein Motor. Kein Bremsen. Nichts. Aber es war da.
In diesem Stadtteil gab es, soweit ich es zu diesem Zeitpunkt wusste, nur rote Taxen. Rot wie der Schal des Bürgermeisters. Rot wie das Wappen unserer Stadt. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt: Dieses Taxi war schwarz. So schwarz, als dass es nicht schwärzer hätte sein können. Wie ein Symbol des Todes stand es dort unten im strahlendhellen Schnee. Umringt von Glanz erschien es wie ein schwarzes Loch im Weltall. Nur ein gelbes Taxi-Schild leuchtete auf dem Dach des Wagens und zeugte von einer gewissen irdischen Existenz.
Ich sah Desmond einsteigen, dann Dana. Frank sah noch einmal zu mir hinauf und folgte schließlich den Andern. Keiner der Dreien nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Einen kurzen Moment war vollkommene Stille. Ich öffnete das Fenster einen Spalt weit um zu hören, ob der Motor überhaupt lief. Meinen Ohren nach zu urteilen tat er es nicht. Und dennoch setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr die Strasse entlang. Langsam und wie über dem Asphalt schwebend glitt er regelrecht dahin. Ich sah ihnen nach und konnte noch nicht einmal Rücklichter erkennen. Nichts. Nur das Licht des Taxi-Schildes auf dem Dach strahlte noch in der Ferne, bis auch dieses entgültig erlosch.
Die Strasse war leer. So leer wie Desmonds Blick, den er mir vom Telefon aus zugeworfen hatte. Leer wie die Hoffnung in mir, jemals wieder jemandem vertrauen zu können.
Ich machte das Licht aus und legte mich schlafen.

In den folgenden Tagen hatte ich das Bedürfnis, mit Desmond und den andern darüber zu reden, was geschehen war. Vielleicht war es wirklich nur der Alkohol an diesem Abend gewesen, der sie zu diesen Aussagen getrieben hatte. An diese Hoffnung klammernd suchte ich nach Desmonds Telefonnummer und fand sie schließlich in meiner Nachtischschublade. Ich begann zu wählen, während ich mir vorstellte, was er wohl sagen würde.
Gespinste wie ‚tut mir leid’ oder ‚es war nicht so gemeint’ schwirrten in meinem Kopf.
Vielleicht auch ‚wir haben beide Fehler gemacht’ oder ‚ich weiß nicht, was ich gestern alles gesagt habe’. Die letzte Variante hätte mir wahrscheinlich am besten gefallen, doch noch eh ich mir darüber Gedanken machen konnte, ertönte eine Frauenstimme am anderen Ende, die mir in einer monotonen Stimme mitteilte, dass diese Nummer gar nicht vergeben sei.
Ich wählte sie erneut um einen Irrtum auszuschließen, aber ich kam zum gleichen Ergebnis.
Es war seltsam. Noch gestern morgen hatte ich mit ihm telefoniert und ihm zu mir eingeladen. Ich hatte die gleiche Nummer gewählt und ER war am Apparat. Hatte er so kurzfristig die Stadt verlassen? Ich versuchte mit Frank zu reden, wählte seine Nummer und schließlich die Nummer seines Büros in Dellehay. Aber auch er war nicht mehr zu erreichen.
Ich rief bei Danas Mutter an, um mich bei ihr zu erkundigen. Vielleicht wusste sie etwas, was mir weiterhelfen könnte. Ich kannte sie ziemlich gut, hatte ihr oft bei diversen Renovierungsarbeiten geholfen. Eine nette Person. Sie würde mir helfen.
Dachte ich. Denn was ich zu hören bekam war mehr als schockierend:
„Tut mir leid, Mister. Ich kenne weder Sie noch eine Dana. Sie müssen sich verwählt haben“
Ich legte auf, und versuchte es erneut, doch ich kam zu keinem Ergebnis:
„Hören Sie, ich rufe die Polizei, wenn Sie mich weiter belästigen.“
„aber...Rita, was ist los..?“ stammelte ich
„Woher kennen Sie meinen Namen? Sie....das ist..“
Ich legte auf und habe seitdem diese Nummer nie wieder gewählt. Ich habe es unterlassen, jemals wieder einen Versuch zu unternehmen, mit einem meiner ehemaligen „Freunde“ Kontakt aufzunehmen. Ich sah Desmonds jüngere Schwester mit einem Kinderwagen, lächelnd und strahlend. Doch sie schien mich nicht zu kennen.
Auch Franks Cousin in der Gemüseabteilung im City-Store würdigte mich keines Blickes, behandelte mich an der Kasse wie jeden anderen Kunden.
Anfangs kam es mir seltsam vor, gerade zu unheimlich. Aber ich gewöhnte mich bald an den Gedanken, dass alles, was mit Desmond und den anderen zu tun hatte, völlig aus meinem Leben verschwunden war. Bis auf meine Erinnerungen war alles restlos gelöscht. Als hätten sie nie existiert.

Ich fand neue Freunde. Nicht viele, aber einige wenige. Manche davon sind noch heute bei mir, andere haben mich enttäuscht. Mal wieder. Sie baten mich um Gefallen, die ich ihnen nicht abschlagen konnte und ich stand am Ende wieder da wie ein Idiot. Aber auch daran habe ich mich gewöhnt. Ich quälte mich nicht lange damit. Ich warf sie auch nicht aus der Wohnung. Ich bat sie einfach, zu gehen. Dann lief es eigentlich immer gleich ab:
Sie riefen sich ein Taxi und fuhren, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, in die Nacht. Ich habe sie seitdem nie wieder gesehen und ich hätte den Teufel getan, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, denn ich weiß, dass es eine Wiederkehr nicht geben kann.

Was auch immer an diesem Abend im Dezember geschehen ist, nichts davon tut mir heute leid. Vielleicht bin ich sogar froh darüber, was mir wiederfahren ist. Es hat mir gezeigt, dass meine wahren Freunde bei mir bleiben.
Die Falschen werden davonfahren...
...für immer.

ENDE

 
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hallo,

Herzlich willkommen bei uns.

Eine Geschichte lässt mich ein wenig ratlos zurück. Sie fängt leidlich interessant an, plätschert eben so vor sich hin und man fragt sich, was daraus werden soll. Plötzlich gibt es diesen seltsamen Bruch, der mit sehr gut gefallen hat. Er bekommt die geballte Undankbarkeit eines seiner angeblichen Freunde zu spüren und trifft eine knallharte Entscheidung, die mir auf den ersten Blick nachvollziehbar erscheint.
Ein wichtiger Aspekt fehlt mir aber: der Protagonist trägt einen schweren Anteil an der Situation, nämlich, dass er sich nach Strich und Faden ausnutzen hat lassen und es aus lauter Naivität nicht geschafft hat, dem einen Riegel vorzuschieben. der gute Mann ärgert sich also im großen und ganzen hauptsächlich über sich selbst.
natürlich, lieber späte Erkenntnis als keine und deshalb auch logisch, dass er die Leute hinaus wirft, obwohl mir nicht ganz klar ist, warum er die beiden anderen ebenfalls nicht mehr sehen will, allerdings finde ich das selbstherrliche »ich habe es so gut gemeint und wurde nur verarscht« fast schon peinlich.

man könnte den ganz natürlich etwas mehr abgewinnen, sähe man den Protagonisten als jemanden, der sich seine Freunde durch unglaubliche Großzügigkeit erkauft. Dann hätte er es aber nicht anders verdient!

Das schwarze Taxi war eine nette Idee, die aber der Geschichte noch immer keinen Horror gibt. Die Geschichte passt besser in die Rubrik Alltag, denn deine Geschichte ist nicht im Geringsten spannend, das Taxi verkommt zu einer wenig aufregende Metapher für den stetigen Wechsel der Menschen, mit denen man zu tun hat.

Die Falschen werden davonfahren... ...für immer.
Und wohin fahren sie mit dem schwarzen Taxi? Das wäre für mich das Interessante an der Geschichte, aber genau das hast du weggelassen. Schade. Wie gesagt, passt nicht wirklich in die Rubrik.

Kleinigkeiten:

den Alkohol, welcher an diesem Abend ungeniert eingeschenkt wurde. Ich ging kurz in die Küche und genehmigte auch mir ein Gläschen.
warum geht der Protagonist in die Küche und trinkt dort, nachdem offenbar alle anderen im Wohnzimmer trinken? Nur deshalb, weil du einen Aufhänger brauchst, um das Gespräch mit Desmond zu rechtfertigen? Das erscheint mir schief.

Ohne jeder Erinnerung,
jede

Verschwörungsgedanke
das geht sicher eleganter.
Was er da sagte ließ in meinem Kopf
sagte,

Ich war selbst kein reicher Mann.
Also das ist überhaupt nicht mehr glaubwürdig. Der wirft/warf mit seinem Geld um sich, als hätte er einen Goldesel, hilft bei der Finanzierung der Spedition, bezahlt Beerdigungen,haushälften usw. Nach einem Durchschnittsverdiener sieht das nicht aus!

glitt er regelrecht dahin
regelrecht ist völlig unnötig.

An diese Hoffnung klammernd, suchte ich
mich an diese Hoffnung klammernd
an diese Hoffnung geklammert

Es gab noch ein paar andere Fehler, aber die finde ich jetzt irgendwie nicht mehr.

Herzliche Grüße,
Georg

 
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SchreiBär als Sekretärin

Hallo SchreiBär,

erstmal vielen Dank für die Kritik.
Leider hab ich dabei das Gefühl du hast mehr Zeit mit der Suche nach Grammatikfehlern verschwendet.
Ich denke nicht, daß einem ein Kommafehler den Spaß an der Geschichte nimmt.
Dass du Sätze wie "ich hatte es doch immer nur gut gemeint" peinlich findest ist hierbei wohl deine eigene Einschätzung - das ändert nichts daran, dass es eine ernstgemeinte Aussage des Protagonisten ist.
Und was das "offene Ende" angeht: Ich glaube, soviel Fantasie kann man dem Leser der Geschichte wohl zumuten :o)

Trotzdem, danke (auch für das spärlich gesäte Lob ;o))

Senisix

 
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Zitat von Senisix:

Hallo SchreiBär,

erstmal vielen Dank für die Kritik.
Leider hab ich dabei das Gefühl du hast mehr Zeit mit der Suche nach Grammatikfehlern verschwendet.
Ich denke nicht, daß einem ein Kommafehler den Spaß an der Geschichte nimmt.


1. SchreiBär hat außer den Grammatikfehlern eine recht ausführliche Kritik zu deiner Geschichte geschrieben.

2. Er hat sich die Mühe gemacht, Fehler herauszusuchen (Grammatik hat übrigens nichts mit Kommata zu tun).

3. Du hast hier eine ziemlich ausführliche Kritik zu deiner Geschichte bekommen, die du äußerst undankbar annimmst.

4. Jawohl ... Zeichensetzungs-, Rechtschreibfehler etc. stören beim lesen ungemein und man sollte sich darüber freuen, wenn jemand kostenlos und in seiner Freizeit darauf aufmerksam macht.

5. Denk mal drüber nach.

Grüße

Cerberus

EDIT: Die Überschrift zu deinem Kommentar zeugt von Niveaulosigkeit.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Ceberus,

ehrlich gesagt bin ich ein wenig verwirrt....
Was erwartest Du denn?
Soll ich SchreiBär vor Danbarkeit um den Hals fallen? Ich denke, das "Danke" am Anfang und am Ende genügt vorerst (wobei das erstere tatsächlich ernst gemeint war).

Zudem hätt ich mir gewüscht, du hättest diesen kleinen Anflug von Unhöflichkeit am Ende weggelassen: Im übrigen - was Du Niveaulosigkeit nennst, das nenn ich gelegentlich Humor. Man muss ja nicht alles gleich so ernst nehmen, mein Lieber.

Was ich allerdings ernst nehme ist Kritik. SchreiBär hat meine Geschichte kritisiert, das is vollkommen ok. Aber hey, muss ich denn gleich zu allem Ja und Amen sagen? Muss ich der gleichen Ansicht sein, wie er?
Oder wie andere Leute dies oder das kritisieren?

Es ist und bleibt nunmal meine Geschichte. Wenn jemand meine Geschichte kritisiert, dann hab ich auch das Recht die Kritik zu kritisieren, wenn sie in meinen Augen nicht stimmig ist.

Und genau das habe ich getan! Nicht mehr, nicht weniger.

Ach ja: wo ihr doch hier so gerne zitiert:

(Grammatik hat übrigens nichts mit Kommata zu tun).

Wichtigtuer sind im Allgemeinen sehr ungern gesehene Menschen, mal so als Tipp am Rande! :o)

und weils so schön war, noch eins:

Zeichensetzungs-, Rechtschreibfehler etc. stören beim lesen ungemein

Wenn du DAS Problem hast, solltest du das Lesen besser aufgeben, denn ich denke, du weisst nicht, worum es beim Lesen wirklich geht...

[immer schön geschmeidig bleiben]
Senisix

 

Hey senisix,

deine Geschichte lädt zum Überfliegen ein. Es wird nichts erzählt, alles nur behauptet. Die Geschichte liest sich wie der Bericht eines Unbeteiligten, alles wird nur im Rückblick referiert, nirgendwo entstehen Geschichten oder Situationen.
"Ich war wütend, so furchtbar wütend" - seh ich nicht, muss es nur glauben.
Desmond, Dana, Frank - das sind nur Namen. Sie erhalten keine Gesicht und keine Persönlichkeit. Die Idee mit dem Taxi ist nett, Horror wird es dadurch noch lange nicht, nicht mal Grusel. Eine Allegorie ist noch kein Horror oder Phantastik.

Der Stil ist leider auch nichts Besonderes. "Schnee bedeckte die Straße mit einer Decke" - ist einfach abgegriffen. Also: Keine Figuren, keine Bilder, kein ansprechender Stil, mäßig interessanter Plot - langweilige Geschichte.

An einer Detailkritik hast du ja kein Interesse, sonst hättest du die Fehler, die dir Schrei_Bär angestrichen hat, korrigiert. Also spar ich mir die. Ach, noch was: Wenn du nur Lobhymnen auf deine Geschichte erwartet hast (so interpretiere ich deine pampige Reaktion mal), dann bist du hier wahrscheinlich einfach falsch. Familie und der Freundeskreis sind dafür zuständig und auch einige andere Foren im Internet. Wir nicht.

Gruß
Quinn

 
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Leider hab ich dabei das Gefühl du hast mehr Zeit mit der Suche nach Grammatikfehlern verschwendet.
Ich denke nicht, daß einem ein Kommafehler den Spaß an der Geschichte nimmt.
nein, keine Sorge, sie sind mir nur nebenbei aufgefallen und nachdem es in unserem Forum mehr oder weniger üblich ist, auf gefundene Fehler hinzuweisen, habe ich es eben auch bei dieser Geschichte so gemacht. Ich war nicht auf der Suche danach und es war schon gar nicht der Versuch, dich bloßzustellen oder zu ärgern. Nimm es doch einfach als kostenlosen Service. Vielen Lesern dieses Forums liegt etwas daran, die Geschichten - so weit möglich - fehlerfrei zu halten. Ich kann keineswegs behaupten, immer alles richtig zu schreiben, ganz im Gegenteil, deshalb würde es mir auch nicht einfallen, mich darüber lustig zu machen.
Ist dir eigentlich aufgefallen, dass ich gerade mal zwei Rechtschreib- beziehungsweise Kommafehler angemerkt habe? Alles andere waren Logik- oder Stilfragen.

Dass du Sätze wie "ich hatte es doch immer nur gut gemeint" peinlich findest ist hierbei wohl deine eigene Einschätzung - das ändert nichts daran, dass es eine ernstgemeinte Aussage des Protagonisten ist.
Natürlich ist es eine Aussage des Protagonisten, aber genau diese stelle ich in Frage, doch deine Antwort, dass die Geschichte nun mal so sei, ist mir ehrlich gesagt zu dünn. Gut, so kann man schon antworten, aber es wird der Mühe, sie sich ein Kritiker gemacht hat, nicht unbedingt gerecht. Nein, keiner zwingt dich, lang und breit über Inhalte deiner Geschichten zu diskutieren, nur kann ich ja wohl kaum vorher wissen, welche Absicht der Autor einer Geschichte gehabt hat, für die ich eine Kritik schreibe. Erstrecht nicht, wenn es die erste oder zweite Geschichte ist, die er gepostet hat (und damit meine ich kein schriftstellerisches Debüt).
auf Kurzgeschichten.de wird einfach an Texten gearbeitet.

Und was das "offene Ende" angeht: Ich glaube, soviel Fantasie kann man dem Leser der Geschichte wohl zumuten.

Kann man, stimmt, muss aber nicht. die Fantasie erschöpft sich hierbei aufgrund der Vorarbeit des Autors größtenteils darauf, dass es eine Metapher ist. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber meiner Ansicht nach verschenkst du damit die Möglichkeit, das Ganze wirklich zu überhöhen und damit auch die Chance, der Geschichte einen spannenden Twist zu geben.

Wie gesagt, Ansichtssache, aber ein Gedankenaustausch wäre viel interessanter gewesen, als ein lapidares »ist halt so«.

Nichts für ungut:)

Georg

 

Hallo Senisix

Textkram vorneweg (auch wenn du das vielleicht nicht hören willst):

Frank enttäuschte mich mit der Aussage, er habe unsere Abende nie wirklich genießen können, da angeblich eine gezwungene Atmosphäre herrschte. Dana stieß ihn zwar von der Seite an, gab ihm aber anscheinend recht, da sie den Teufel tat, ihm ins Wort zu fallen.

Find ich irgendwie ungelenk bzw. unrealistisch den Schlenker. Denn entweder sind die zwei keine echten Freunde von ihm, nutzen ihn aber aus, dann werden sie kaum auf die Idee kommen ihm das ins Gesicht zu sagen. Oder aber sie können ihn wirklich nicht leiden, dann bräuchten sie aber auch nicht zu kommen. Und darüber hinaus kann ich mir auch nicht vorstellen, warum man am letzten Abend überhaupt das Bedürfnis hat seinen Gastgeber vor den Kopf zu stoßen. Ich würde also dazu raten, den hier geschilderten Umstand etwas subtiler auszudrücken, oder er könnte sie belauschen etc.

Ich schien daraus nichts gelernt zu haben und machte ihm Geschenke, ohne darüber nachzudenken, was er mir jemals geboten hat.

hatte

Im Nachhinein musste ich mit Bedauern feststellen, dass da nichts war, was all das aufwiegen würde.

"was all das aufgewogen hätte" oder vielleicht: "was all das hätte aufwiegen können"

Leer wie die Hoffnung in mir, jemals wieder jemandem vertrauen zu können.

leere Hoffnung?

An diese Hoffnung klammernd suchte ich nach Desmonds Telefonnummer und fand sie schließlich in meiner Nachtischschublade.

Ich begann zu wählen, während ich mir vorstellte, was er wohl sagen würde.

Klingt irgwendwie komisch finde ich, vielleicht besser: "Während ich wählte, stellte ich mir vor was er wohl sagen würde" oder so ähnlich.
Ausserdem muss ich an dieser Stelle sagen: Ja, Kommafehler stören das Lesen erheblich!

doch noch eh ich mir darüber Gedanken machen konnte, ertönte eine Frauenstimme am anderen Ende, die mir in einer monotonen Stimme mitteilte, dass diese Nummer gar nicht vergeben sei.

Unlogisch, da er sich ja bereits Gedanken macht - also die Zeit hatte. Ausserdem eine Wortwiederholung von "Stimme".

Noch gestern morgen hatte ich mit ihm telefoniert und ihm zu mir eingeladen.

ihn

Ich hatte die gleiche Nummer gewählt und ER war am Apparat.

...gewesen

Vielleicht wusste sie etwas, was mir weiterhelfen könnte.

hm, ich find die Kombination nicht sehr angenehm zu lesen.

Tjo, also die Idee ist auf jeden Fall originell. Und wenn man von den Grammatik- und Kommafehlern absieht, gefällt es mir auch stilistisch stellenweise ganz gut. Allerdings, da muss ich Schrei Bär rechtgeben, Horror kommt nicht auf. Bei "Alltag" würde ich es jetzt sicher nicht einordnen, aber Tempo und Spannung lassen doch zu wünschen übrig.
Das Ende fand ich eigetnlich ziemlich gut, ich denke nicht das du genau erklähren musst wohin denn nun das Taxi fährt oder wo es herkommt - im Mysterium liegt meist mehr Spannung als im Konkreten; ist meine Meinung. Allerdings könntest du dem Taxi ruhig noch mehr Platz in der Geschichte einräumen. Der Ansatz ist gut (z.B: wie du seine, äh, "Schwärze" beschreibst etc.) aber letztlich doch zu distanziert. Es fährt halt kurz vorbei und ist dann auch schon wieder weg, hm... vielleicht fällt dir ja noch was ein. Die Idee währe es sicher wert, sie ausführlicher umzusetzen.
Was schließlich den Prot angeht: Der ist natürlich wirklich auch selbst schuld an seiner Misere. Aber ok, die Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben und er scheint nicht gerade der extrem selbstreflexive Typ zu sein. Insofern find ich es nicht dramatisch, das dieser Aspekt nicht deutlicher zum tragen kommt.

Um abschließend noch was zur Diskussion beizutragen:
Dies ist ein Forum in dem es vornehmlich darum geht dazuzulernen, dazu gehört natürlich auch die Form eines Textes. Du kannst anderen nicht zum Vorwurf machen, das sie die Fehler beim lesen stören und wenn sie dann so nett sind dich zu korrigieren brauchst du dich nicht angegrifen zu fühlen. Es geht Kritikern nicht darum dich zu erniedrigen, indem sie dir deine Fehler aufzeigen, man will sich hier gegenseitig helfen. Also versuch doch einfach aus deinen Fehlern zu lernen. ("Ich lerne den Inhalt vor der Form zu schätzen, sobald der Inhalt lernt ohne die Form auszukommen." ;) )

schöne Grüße, Skalde.

 

Hallo Senisix.

Was erwartest Du denn?
Soll ich SchreiBär vor Danbarkeit um den Hals fallen?

Nein, aber du solltest angemessen reagieren und dich nicht darüber mokieren, dass Fehler rausgesucht worden sind. Im übrigen hat SchreiBär auch eine ausführliche Kritik zum Inhalt deiner Geschichte geschrieben.
Du musst mit ihm nicht einer Meinung sein. Aber dieses von oben herab finde ich Scheiße. Und dann noch als Überschrift "SchreiBär als Sekretärin" zu wählen, magst du lustig finden. SchreiBär hingegen wird dadurch den Eindruck gewinnen, dass du dich über ihn lustig machst.
Und: Ich bin auch nicht "dein Lieber".

Es ist und bleibt nunmal meine Geschichte. Wenn jemand meine Geschichte kritisiert, dann hab ich auch das Recht die Kritik zu kritisieren, wenn sie in meinen Augen nicht stimmig ist.

Klar hast du dieses Recht. Aber der Ton macht die Musik.

Wichtigtuer sind im Allgemeinen sehr ungern gesehene Menschen, mal so als Tipp am Rande! :o)

Sind wir hier im Kindergarten und klauen uns gegenseitig die Förmchen?

Wenn du DAS Problem hast, solltest du das Lesen besser aufgeben, denn ich denke, du weisst nicht, worum es beim Lesen wirklich geht...

Mal abgesehen davon, dass diese Unterstellung absolut unverschämt ist, frage ich mich, was du von einem Buch hältst, bei dem du auf jeder Seite über mehrere Fehler stolperst.

[immer schön geschmeidig bleiben]

Solche Sprüche habe ich ja gefressen. Reine Provokation, sonst nichts.


So, die Diskussion ist in diesem Thread hiermit beendet. Falls du mir noch etwas zu sagen hast, schick es mir per PM.

 
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Wie bereits erwähnt: Die Diskussion ist an dieser Stelle beendet. Posting wurde gelöscht.

 
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Ich habe jetzt deinen Post gelesen und glaube zu verstehen, welche Art von Kritik du nicht möchtest. Nämlich jene, die deine Geschichte verändert, weil du der Überzeugung bist, dass man es eh nicht jedem Recht machen kann, dass es kein gut und kein schlecht gibt, dass alles im Auge des Betrachters liegt.
Okay.
Aber was mir nicht klar wird, welche Art von Kritik möchtest du denn? Gar keine, oder? :) Nur "Hat mir gefallen/Hat mir nicht gefallen?"

Kannst du haben: Hat mir nicht gefallen. :)

P.S.:

[@Quinn: Also wer Geschichten schreibt wie "Niklas mit den Messerhänden" sollte sich nicht der Lächerlichkeit preisgeben, indem er andere mit Worten wie "abgegriffen" und "langweilig" kritisiert. ]
Soll ich sie jetzt ändern? Aber dann wechsel ich ja nur die Leserschaft, oder? Also ... uhm, gab ja welche die das mochten. Mögen die's dann nicht mehr, wenn ich's so mach, dass du's auch magst... Ich krieg Kopfschmerzen!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Quinn!

Du hast es erfasst.
Ich möchte nicht das irgendjemand seine Geschichten
(schon gar nicht für mich) ändert.
Nur "roh" sind sie das, was der Schreiber sich gedacht hat.
Ganz und gar pur eben!
Ich finde das sind die besten :o)

Alles ist relativ gut, oder auch relativ schlecht. Wie mans nimmt!

Was deine Geschichte "Niklas mit den Messerhänden" angeht:
Um Himmelswillen lass dir nichts von mir einreden. Bin kein Kritiker, nur Leser.
Hab sie ja nicht mal gelesen, das muss ich zugeben.
Wollte damit ausdrücken, dass ich das "irgendwoher" kenne und mich der Titel nicht sehr reizt *g* Das ist nur meine persönliche Meinung.
Aber das ist völlig okay, solang es in deinem Sinne war!

Lassen wir das Thema, ich glaube du hast verstanden, wie ich das meine (hoffe ich zumindest!)

Aber: Jedem das seine.

Senisix

 

Ja, ich versteh das wirklich und kann es auch, obwohl ich die Meinung nicht teile, ein Stück weit, nachvollziehen.

Nur das Problem ist dann eben: Wenn hier ein Text eingestellt wird, ist es eigentlich üblich, genau das zu machen, was Schrei_Bär gemacht hat. Man sucht Fehler raus, kommentiert den Text, sagt, was einem gefallen hat und was nicht und gibt Vorschläge, was man wie ändern könnte.
So wird das mit allen Geschichten hier gemacht - eigentlich.
Wenn du dir genau das verbittest (das ist ja dein gutes Recht), dann kommt es zu genau den Konflikten, die es verursacht hat. Also entweder müssten sich die Leute auf der Seite hier anpassen, du müsstest dich anpassen (was beides wohl nicht passieren wird) oder du musst, unter jede deiner Geschichte schreiben: Bitte keine Detailanmerkungen, ich werde nichts daran ändern und reagiere allergisch darauf, wenn mir wer ins Handwerk redet.

So könnte man diese Streitereien zumindest verhindern.

Gruß
Quinn

 

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