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Das Testen von Regenschirmen im Weltraum

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Das Testen von Regenschirmen im Weltraum

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Das Testen von Regenschirmen im Weltraum


Dies geschah vor langer Zeit und an Entfernung sehr, sehr weit.
Es waren damals, ich weiß es genau, drei Menschen, die flogen in das All, um auf jenem fernen Wolkenplaneten zu erproben, ob ein Regenschirm der Marke Wettergezausel auch auf einer fremden Welt ein positives Ergebnis zu bringen gut genug sei.

Doch zunächst folgende kleingroß-leislaute Vorgeschichte: Wann der Mond im Mikrona-System entstanden war, konnte niemand mit Sicherheit sagen. Und zwar einfach deshalb nicht, weil weit und breit niemand in der Nähe war, um von seiner Anwesenheit zu wissen. Vielleicht war es für den Mond gar nicht nötig gewesen, zu entstehen. Wer weiß, was alles vorkommt!
An einem Tag, an dem sich der Planet des Mondes zwischen die Sonnen seines Systems schob - passierte etwas. Es muss gar nichts Besonderes sein, denn wenn etwas passiert, das nicht zu erwarten ist, widerspricht das vielleicht schon den Gesetzen der Logik im Weltraum, außer der Weltraum ist weiblich und hat seine Tage.
Es gab eine mittelschwere Explosion auf der größeren der beiden Sonnen. Ein ziemlicher Haufen Plasma steuerte auf den Planeten und dessen Mond zu und erfasste die beiden Objekte. Viel passierte, wie gesagt, nicht, aber vom Mond löste sich irgendwo ein faustgroßer, spitziger Splitter und segelte mit hoher Geschwindigkeit in den Weltraum hinaus (oder hinein - wir wissen ja, dass alles relativ ist, mit Ausnahme von den Vereinigten Staaten von Amerika).

Nachdem er fünf Jahre lang geflogen war, verließ er das System und geriet dann in ein anderes, kleineres der Gamma-Art. Ein von niemandem benannter Eisplanet änderte durch seine Schwerkraft die Bahn des Splitters um 30 Grad, so dass sein Kurs ihn jetzt in weite, sternlose Gebiete schickte. 90 Millionen Jahre war er ungefähr unterwegs, bis er eine völlig andere Gegend der Galaxis erreichte. Dort, mitten im Weltraum, wurde er von einem Meteoriten höherer Klasse gerammt. Der Splitter zersprang nicht und bog im 110-Grad-Winkel ab - jetzt mit verdreifachter Geschwindigkeit. Das Schicksal ließ ihn 300 Millionen Jahre lang weiter scheinbar ziellos den leeren Raum durchkreuzen. Ungefähr in dieser Spanne entstand unsere liebe Mutter Erde. Und als die erste Amöbe selbstlos aus dem Wasser kroch, steuerte der Splitter zielstrebig, aber fast unendlich weit entfernt, auf einen bestimmten Punkt „Z“ zu.

Das Raumschiff Fuckoff Daniel beinhaltete neben 350 Zausel-Testregenschirmen drei Personen, Besatzungsmitglieder, und zwar:
1. Charlie (der dick-dünn hässlich Gräuliche)
2. Elvira (die eher hübsch-schlau rein Vegetative) und
3. Erich Hohn (der supercool-lässig Hübsche).
Zunächst dürfen Sie, lieber Leser, bevor ich die Geschichte dieser drei erzähle, mir noch einige unwichtig-wichtige Fragen beantworten:
a.) Welche zwei Personen haben ein besonders enges Verhältnis miteinander? b) Was glauben Sie? c) Nun? d) Nr. 2 und Nr. 3?
Richtig gewusst! (Wenn Sie fünf der vier Fragen richtig beantwortet haben, kriegen Sie, nun, leider nichts, aber machen Sie sich nichts draus!).

Doch nun zum zweiten Male zu dem fast und doch wieder gar nicht überflüssigen Raumschiff Fuckoff Daniel. Etwas mehr Dramatik? Etwas Salz? Pfeffer? Zucker? Streu-streu-streu.
Sie landeten also da, auf diesem gottverdammten gottvergessenen gottgegessenen buntgrauen dunkelhellen schmutzigreinen Planeten ohne dessen Naturgesetze zu kennen. Sie landeten mittwochs. Leider hatte die zwei- und ein hohlköpfige Besatzung die Testanweisungen für die Zausel-Regenschirm-Testreihe auf der Erde vergessen, aber dafür beschlossen Elvira und Erich, Charlie umzubringen und auf dem Planeten liegen zu lassen. Schließlich hatte er die Anweisungen vergessen. Besonders freundlich von ihnen, wenn auch etwas taktlos, so vor dem Essen. Noch einmal zur Erinnerung: Kein Schwein kannte des Planeten Naturgesetze (womit ich andeuten will, dass auch Charlie sie nicht kannte). Es gab aber eines, das lautet: Wenn Elvira und Erich Charlie umbringen wollen, so tut sich eine Erdspalte auf, in die Elvira hinein fällt.

Jedoch, lieber Popelkopf, um zum Ende dieser saublöden Geschichte zu kommen: So eindeutig hätte es nicht unbedingt sein brauchen. Es hätte ebenfalls genügt, dass ein bis dahin unsinnig erscheinendes Naturgesetz, etwa das der Ausschließlich-mittwochs-vom-Berg-herabrollenden-Felsbrocken ins Spiel gekommen wäre. In der Art, dass es endlich einen Sinn bekommen hätte. Bisher nämlich, und das ist eigentlich schon wichtig, rollten mittwochs nur die Felsbrocken vom Berg runter, jetzt jedoch wurde zusätzlich Elvira von allen diesen Felsbrocken erschlagen. (Willst du noch einen Zug?). Und dies kann offensichtlich der einzige Grund sein, die einzige Berechtigung für das hundertprozentig überflüssige Naturgesetz dieser herabrollenden Bergfelsbrocken. Sie verstehen? Jahrmillionenlang ein geltendes Gesetz, einen Augenblick lang gebraucht.

Noch bin ich nicht am Ende. Das heißt, ich bin eigentlich schon am Ende, aber nicht am Ende dieser Geschichte. Denn Erich Hohn, der das alles (die Steinigung Elviras) sah, wollte sich an dem selbst-dran-schuldigen Charlie rächen (hätte es diesen nie gegeben, hätte niemand ihn je umbringen wollen). Er wollte diesen wurmartigen Engerling gerade vom Planetenboden tilgen, stand aber zu seinem Unglück zu dieser Zeit an dem Punkt „Z“ (wie Zusammenstoß - oder Zufall), an dem zeitgenau der Mondsplitter (von dem bereits die Rede war), ankam. Die Kraft „F“ des Mondsplitters machte aus Erich ein 2000-Teile-Puzzle, und Charlie dankte dem Zufall, der sich keiner Schuld bewusst werden wollte, und der Fluggeschwindigkeit des Weltraumsplitters. Und die Moral von der Geschichte? Schau nach oben, bevor du den nächsten Schritt tust, oder: Mach nicht mit Regenschirmen rum, schon gar nicht auf fremden Welten!

 

Das hab ich doch schon gesagt, ich finde die Geschichte (wenn man sie so nennen möchte) herrlich schräg :dozey: :schiel: Da passt nix aber auch gar nix zusammen, und das find ich irgendwie gut. Und: Es ist eine Geschichte (s.o.), die dadurch an Spannung gewinnt, das sie anfängt und dann erst mal jede Menge unsinniger Zusatzinfos kommen, das funktioniert nicht überall.

Fazit: Super bekloppt, aber lustig somit kurzweilig (für mich :shy: )

 

super-bekloppt?

Leider überseht ihr alle ausnahmslos den philosophischen Grund der Geschichte ;-))) - das ist schon sehr bedauerlich. Nicht: eine Folge hat mehrere begründete Ursachen - sondern eine Ursache hat mehrere begründete Folgen? Wars das schon? Eher: nein.

 

Ist mir echt entgangen, sorry :D Und "super bekloppt" war liebevoll gemeint :) Ich find die Geschichte ja immer noch gut, irgendwie, äh ...

 

Wie wärs, wenn eine Folge mehrere nichtidentische Ursachen hätte?

;-))

Wenn du willst, könnten wir sie verfilmen!


Netten Gruß,
Flic

 

Außerdem gabs den Gag schon in die Simpsons als Bart Minigolf spielt und sich der Meditation bedient.

Ich kann ja nicht alles kennen; aber womöglich war sogar ich der Erste? Der Text ist von 1981 - und wie lang gibts die SIMPSONS?
Das wirft ganz neue Fragen der Kreativität und Inspiration auf!

Es freut mich außerdem, dass du bekloppt bist; in kranken Ungebungen sind es meist die Klarsehenden, welche als Erste durchdrehen - und dann behandelt werden müssen.

 

Amüsant. Erinnert mich an "Per Anhalter durch die Galaxis". Kommt nicht ganz daran ran, aber schon in die Nähe. Hirn ausschalten beim Lesen, klappt wunderprächtig. :)

 

Da mein Hirn sowieso nur eingeschaltet ist, wenn ich beim Getränkehändler das Wechselgeld für meinen Whisky Gorbatschow nachzähle - habe ich weniger Probleme als ein Glas Wasser beim Hören der 20-Uhr-Nachrichten.

 

Überführt. ERgo ist mein Hirn niemals eingeschaltet. (Und ich wunderte mich schon!)

 

Keine so unsinnige Geschichte, wie man vielleicht meinen möchte. Genaugenommen sogar ganz hinreissend. Müssen wir doch zugeben, dass in unserem Leben mehr als 90% aller Geschehnisse (und wenn ich schreibe "aller" dann meine ich "aller"... das schliesst Ehepartner, Berufe, Erfolg etc. etc) uns passieren von uns selbst gar nicht beeinflusst werden können. So kann ein vergessener Regenschirm dafür sorgen, das zwei Ehepartner sich nicht kennenlernen kein Musikgenie zeugen, dessen Werke irgendwo auf der Welt Zeiten später zwei Musiker (sagen wir sie: Violine und er: Pauke...) auf einem Konzert dieses ungeborenen Genies zusammengebracht hätte...
Wir stossen nicht (Ursache-Wirkung) uns stösst vielmehr zu (Wirkung-Ursache) oder im Falle von Flic-Flac zermalmt...
So und jetzt geb jeder seinem Ehepartner einen Kuß ...
;)
Niederfuchs

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo FlicFlac,

als Stilübung gefällt mir der Text. Als Geschichte enthält er mir zu wenig Geschichte und zu viel Stil.

Laut Deinen Kommentaren gibt es einen Sinn in der Geschichte. Der erschließt sich aber auch mir nicht. Falls Du also damit etwas für viele und nicht nur für einzelne oder nur für Dich selbst rüberbringen möchtest, müsstest Du anders schreiben.

Mit mehr Geschichte und weniger Stil könnte das ganz interessant werden.


tschuess
[|8:)

 
Zuletzt bearbeitet:

@nierderfuchs:

Endlich jemand der reif ist für diese Frage:

Was wäre, wenn es ausschließlich Regenschirme gäbe, damit sich zwei bestimmte Menschen treffen?

@Drieling:
Hm, ich versuche eben, mir abzugewöhnen, allzu deskriptiv zu sein... insofern nehme ich in Kauf, dass viele nicht lachen. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum sich Millionen von Zuschauern die Lustigen Musikanten geben ... oder zumindest versuche ich, es nicht zu verstehen, oder... ich versuche, sobald ich es in einem unaufmerksamen Moment unfreiwillig verstanden habe, wieder zu vergessen.

 

Hallo!


Die Geschichte würde gern Douglas Adams atmen, erstickt meiner unmaßgeblichen Meinung nach aber an allzu massiven Albernheiten. Wobei ich denke, dass die ziemlich beknackten Namen und das ewige Direkt-anlabern des Lesers seinen Gutteil beisteuert, dass einem am Ende der Story auffällt, dass Lustigkeit auch schonmal Tonnen wiegen kann.


Es grüßt


J

 

Eine nicht repräsentative Meinung- das Schlaglicht des Einzelnen, das Mosaiksteinchen
eines Gesamtbildes....Nichts, was dir den Tag verderben sollte. ;)

 

Da mir sowieso jeder Tag verdorben ist, weil die Dinge nicht mehr die Dinge sind, was jetzt natürlich niemand verstehen muss, habe ich mir deine Kritik ausgesucht, um mich schlecht zu fühlen! Danke!

 

****************
Übrigens finde ich es erstaunlich, dass ich mit meiner deutlich blödsten Geschichte die meiste Resonanz erzielt habe.
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Ich überdenke gerade meine Konzepte.
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Da fällt mir was auf!

 

Naja, ganz nett. Erinnert mich an "Dark Star", dem wichtigsten Film aller Zeiten, wie er damals beworben wurde. Inhaltlich sind beide (der Film und die Geschichte) natürlich so sinnvoll wie die Bush- Politik, aber hey, "wir leben Jahr im ja 4002", um es mit den Worten von "The Bomb" aus "DS" auszudrücken.

Grüße,

Lestat

 
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