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Das Treffen

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15.06.2005
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Das Treffen

„Übrigens treffe ich mich heute Nachmittag mit Andreas“, sagte der Mann. „Ist das in Ordnung?“
„Natürlich, ich wollte später vielleicht noch mal ins Schwimmbad, meine wöchentlichen 'Gesundheits-Runden' drehen, das interessiert dich ja nicht so besonders“, erwiderte die Frau.
„Dann mach's mal gut“, und schon war Dieter durch die Tür.

Zwanzig Minuten später rief Susanne an: „Hallo Renate, wie ist's, hättest du Lust, dich mit mir zu treffen?“
„Ach, das passt aber gut! Dieter hat sich nämlich für heute Nachmittag mit seinem Freund verabredet, und ich hatte noch nichts Besonderes vor. Nun ja, eigentlich wollte ich ins Schwimmbad, aber das kann auch bis morgen warten.“
„Schön, dann würde ich sagen, bis um halb acht im Franklin-Bistro auf der Gutenberg-Straße.“
„Du, ich freu mich, bis gleich, Susanne!“
„Bis gleich, Renate!“

Mit der U-Bahn fuhr Renate zum verabredeten Treffpunkt. Susanne war schon da und hatte zwei Plätze reserviert.
„Na, wie geht's?“ fragte sie burschikos.
„Bestens“, erwiderte Renate mit einem Lächeln und zwinkerte mit den Augen.
„Zwei Espressos, bitte!“ rief Susanne dem Kellner zu, der soeben vorbeiging.
„Und Wasser, am besten eine ganze Flasche“, ergänzte Renate.
Die beiden Frau machten es sich auf der Terrasse des Restaurants bequem.
Es war herrliches Wetter, die Vögel sangen, und Hunderte von Spaziergängern waren auf dem Boulevard unterwegs und genossen den Sommer.

„Wie geht's euren Kindern?“ fragte Susanne.
„Ja, soweit gut“, entgegnete Renate. „Lydia studiert jetzt in Hamburg, Wendelin macht ein Praktikum bei Neukirchen, und Sonja hat ihre Banklehre fast abgeschlossen, noch knapp drei Wochen bis zu den Prüfungen. Wir können rundum zufrieden sein. Und wie geht's dir?“
„Auch ich kann nicht klagen. Nächsten Monat drehe ich wieder einen Film mit dem Huber-“
„Oja, der ist gut! Ausgezeichneter Regisseur, Kompliment!“
„Ja, auch ich bin froh, heutzutage gibt's so viel minderwertiges Zeugs auf dem Markt, da bin ich dankbar für jedes halbwegs gute Projekt, und ein Film mit Huber, das ist ein Traum!“
Sie rührten in ihren Tassen.
„Ein bisschen Schwimmen täte mir ja auch gut“, meinte Susanne.
„Wenn du magst, gerne, lass uns zusammen dahin gehen.“
„Ich hab' meinen Wagen dabei.“ Susanne winkte dem Kellner. „Die Rechnung bitte!“ Dann kramte sie ihren Autoschlüssel aus ihrer Handtasche hervor.

Sie fuhren durch die Innenstadt, mit offenem Verdeck. Das Coupé war der einzige Luxus, den Susanne sich leistete, ansonsten lebte sie ziemlich genügsam.
Als sie an der Eisdiele „San Marco“ vorbeikamen, zuckte Renate plötzlich zusammen.
„Du, das gibt's doch nicht!“
„Was denn?“
„Da vorne sitzt Dieter.“
„Naja, irgendwohin mussten die beiden ja gehen.“
„'Die beiden' ist gut. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Andreas lange rote Haare hatte..“
„Du meinst?...“
„Ich meine nicht nur, ich habe gesehen! Du, fahr bitte noch mal zurück!“
„Moment, ich kann jetzt gerade nicht aus dem fließenden Verkehr ausscheren... da vorne geht's...“
Susanne wendete, und sie fuhren die Straße zurück.
„Langsam“, befahl Renate. „Du, halt mal, ich steig hier aus-“
„Renate!“ Susanne versuchte ihre Freundin noch zurückzuhalten, aber da überquerte diese schon die Straße.

„Hallo Dieter! Das also ist dein Freund Andreas?!?“
Renate war zielstrebig auf den Tisch zugesteuert, an dem ihr Mann mit der rothaarigen Frau saß.
„Wer ist diese Frau?“ fragte die jetzt. „Dieter, wer ist diese Frau?“
„Zufälligerweise bin ich die Ehefrau dieses feinen Herrn!“ giftete Renate.
„Aber Renate!-“ Dieter fühlte sich völlig in die Enge getrieben.
„Deine Ehefrau?“ empörte sich die Rothaarige. „Du bist verheiratet?!? Das ist ein böser Traum, nicht wahr? Du bist doch nicht verheiratet, Dieter?“
„Doch“, entgegnete Dieter kleinlaut.
„Nein, du warst es!“ erwiderte Renate. „Ich reiche die Scheidung ein.“

 

Hallo Hansen,

Ich muss sagen, ich bin auch nicht besonders begeistert. Die Dialoge kommen mir sehr lebensfremd vor, und du sparst mir zu sehr an Emotionen.

Dass es ein altes Thema ist, macht ja erstmal nichts, aber ich bin mir sicher, dass Du da mehr draus machen kannst. Vielleicht, in dem Du die Emotionen wenigstens einer deiner Prots ausführlich beschreibst, und das Ende nicht von Anfang an offensichtlich machst.

Liebe Grüsse
ardandwen

 

Das Treffen, überarbeitete Fassung

Danke für die Kritik, Imperator!
Danke für die Kritik, ardandwen!

Hier kommt nun mein zweiter Versuch:

Auf der Terrasse lagen die Boisenbergs in ihren Liegestühlen. Faulenzerstimmung, mitten im Hochsommer. Frau Boisenberg las in einem Taschenbuch, Herr Boisenberg studierte die Tageszeitung. Es war ein Samstag im Juli, früher Nachmittag.
„Übrigens treffe ich mich heute Nachmittag mit Andreas“, sagte Herr Boisenberg. „Ist das in Ordnung?“
„Natürlich, ich wollte später sowieso noch mal ins Schwimmbad, meine wöchentlichen 'Gesundheits-Runden' drehen, das interessiert dich ja nicht so besonders“, erwiderte seine Frau.
„Dann mach's mal gut!“
Und schon war Dieter Boisenberg durch die Tür.

Zwanzig Minuten später rief Susanne an: „Hallo Renate, wie ist's, hättest du Lust, dich mit mir zu treffen?“
„Ach, das passt jetzt aber gut! Dieter hat sich nämlich für heute Nachmittag mit seinem Freund verabredet, und ich hatte noch nichts Besonderes vor. Nun ja, eigentlich wollte ich ins Schwimmbad, aber das kann auch bis morgen warten.“
„Schön, dann würde ich sagen, bis um halb acht im Franklin-Bistro auf der Gutenberg-Straße.“
„Du, ich freu mich, bis gleich dann, Susanne!“
„Bis gleich, Renate!“

Mit der U-Bahn fuhr Renate zum verabredeten Treffpunkt. Susanne war schon da und hatte zwei Plätze reserviert.
„Na, wie geht's?“ fragte sie burschikos.
„Bestens.“
„Zwei Espresso, bitte!“ rief Susanne dem Kellner zu, der soeben vorbeiging.
„Und Wasser, am besten eine ganze Flasche“, ergänzte Renate.
„Wie geht's den Kindern?“ fragte Susanne.
„Denen geht's gut“, entgegnete Renate. „Lydia studiert jetzt in Hamburg, Wendelin macht ein Praktikum bei der Firma Neukirchen, und Sonja hat ihre Banklehre fast abgeschlossen. Und wie geht's dir?“
„Auch ich kann nicht klagen. Nächsten Monat drehe ich wieder einen Film mit dem Huber-“
„Oja, der ist gut! Ausgezeichneter Regisseur, Kompliment!“
„Ja, auch ich bin froh, heutzutage gibt's so viel minderwertiges Zeugs auf dem Markt, da bin ich dankbar für jedes halbwegs gute Projekt.“
Sie gerieten ins Plaudern und genossen den Nachmittag.
„Ein bisschen Schwimmen täte mir ja auch gut“, meinte Susanne.
„Dann lass uns doch zusammen da hingehen.“
„Ich hab' meinen Wagen dabei.“
Susanne winkte dem Kellner. „Die Rechnung bitte!“
Dann kramte sie ihren Autoschlüssel aus ihrer Handtasche hervor.

Sie fuhren durch die Innenstadt, mit offenem Verdeck. Das Coupé war der einzige Luxus, den Susanne sich leistete, ansonsten lebte sie ziemlich genügsam. Als sie an der Eisdiele „San Marco“ vorbeikamen, zuckte Renate plötzlich zusammen.
„Du, das gibt's doch nicht!“
„Was denn?“
„Da vorne sitzt Dieter.“
„Naja, irgendwo mussten die beiden ja hingehen.“
„Na, 'die beiden' ist gut. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Andreas je lange rote Haare hatte..“
„Du meinst?...“
„Ich meine nicht nur, ich habe gesehen! Du, fahr doch bitte noch mal zurück!“
„Moment, ich kann jetzt gerade nicht aus dem fließenden Verkehr ausscheren... aha, da vorne geht's...“
Susanne wendete, und sie fuhren die Straße zurück.
„Langsam“, befahl Renate. „Du, halt mal, ich steig hier aus!“
„Renate!“ Susanne versuchte ihre Freundin noch zurückzuhalten, aber da überquerte diese schon die Straße. Sie hatte den dunkelblauen Jaguar nicht mehr bemerkt, der mit überhöhter Geschwindigkeit um die Ecke gebraust kam...

 

hallo hansen,

auch dein 2. versuch (den du bitte als korrekturversion mit deiner ursprungsfassung ersetzt, damit leser nicht gezwungen werden, deine geschichte 2 mal zu lesen) hat die selben kritischen punkte.
die geschehnisse und dialoge sind zu alltäglich. ohne schwung, trivial und sterbends langweilig. die pointe ist ebenfalls alltbacken. dabei ist es gerade die pointe, mit der du punkten könntest, indem du die allgemeine erwartung der leser neppst. anstatt die wörtliche rede der rothaarigen frau: "Hallo Renate, wie geht es dir?", tönt eine ihr bekannte Männerstimme. Andreas setzt sich neben die Rothaarige und nimmt sie seitlich in den Arm. zack - gepunktet.

anstatt diesen furchtbar langweiligen dialoge der beiden freundinnen, könntest du den platz für das aufheizen der stimmung einsetzen. lass sie nicht über den alltag reden. lasse susanne lesbisch sein, die ehrlosen und treulosen männer verfluchen, renate verteidigt ihren eigenen. DIESER dialog wäre textbezogen. die 3 kinder nicht, denn die sind erwähnt und tauchen in deiner geschichte nicht mehr auf.

im einzelnen:

„Übrigens treffe ich mich heute Nachmittag mit Andreas“, sagte der Mann. „Ist das in Ordnung?“
„Natürlich, ich wollte später vielleicht noch mal ins Schwimmbad, meine wöchentlichen 'Gesundheits-Runden' drehen, das interessiert dich ja nicht so besonders“, erwiderte die Frau.
„Dann mach's mal gut“, und schon war Dieter durch die Tür.

oh, fange bitte mit namen an. "Mann" ist synonym für "Dieter" und nicht umgekehrt.

Zwanzig Minuten später rief Susanne an: „Hallo Renate, wie ist's, hättest du Lust, dich mit mir zu treffen?“
„Ach, das passt aber gut! Dieter hat sich nämlich für heute Nachmittag mit seinem Freund verabredet, und ich hatte noch nichts Besonderes vor

auch hier. zuerst den namen der frau im ersten block erwähnen. sonst muss der leser hier spürnasenfähigkeiten beweisen.

„Bestens“, erwiderte Renate mit einem Lächeln und zwinkerte mit den Augen.

mit beiden augen?

Die beiden Frau machten es sich auf der Terrasse des Restaurants bequem.

"Frau" >> "Frauen" ausserdem wäre "Freundinnen" auch ein schöner ersatz.

Ja, auch ich bin froh, heutzutage gibt's so viel minderwertiges Zeugs auf dem Markt, da bin ich dankbar für jedes halbwegs gute Projekt, und ein Film mit Huber, das ist ein Traum!“

vor "und" darf ruhig ein satzanfang stehen.

fazit: aller anfang ist schwer! es hilft auch nichts, diese geschichte zu überarbeiten - wenn dann solltest du die komplett neu schreiben.

bis dann

barde

 

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