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Den Preis, den man zahlt

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28.12.2009
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Den Preis, den man zahlt

Der Zug hielt auf offener Strecke am Rande der Sierra Nevada. Keiner wusste, was passiert war. John fragte den Schaffner, der ein wenig Englisch verstand. Etwas sei mit den Oberleitungen. Wir warteten. Männer knöpften ihr Hemden auf. Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu, Schweißperlen auf ihren Oberlippen. Dann hieß es: Die Fahrgäste dürfen aussteigen. Neben den Gleisen flache, lange Felder, die Erde sandig und aufgeworfen. Am Horizont das Gebirge – dunkel, zerklüftet, mit einer strahlend weißen Schneedecke.

Wir setzten uns ins Gleisbett und rauchten Nobel. Wir rauchten langsam, bis zum Filter. Die Kippen schmissen wir ins Geröll. Eine Frau mit Hut legte sich zwischen die Sträucher in den Sand. Wir hörten sie leise schnarchen. John zeigte auf ein paar eng zusammenstehende Gebäude in der Ferne. Ich trank den letzten Schluck warm gewordenes Wasser aus einer Plastikflasche, die ich im Zug gekauft hatte. John suchte noch einmal den Schaffner auf. Es gab keine Neuigkeiten. Wir unterhielten uns eine Zeit lang mit einem Amerikaner, der seit zwei Jahren unterwegs war. Er kam aus Des Moines, Iowa. Er meinte, sie würden eine neue Zugmaschine benötigen. Er hätte eine ähnliche Situation bereits in Portugal erlebt. Warten. Wieder Warten. Überall Menschen, Menschen und Koffer. Nichts bewegte sich. Die Sonne fraß den letzten Schatten auf. Wir fragten den Amerikaner. Er wollte lieber bei den Anderen bleiben. Schließlich nahmen wir unsere Rucksäcke und gingen los.

Die Luft war stickig und voller Staub. Meine Kehle wurde immer trockener. Nach ein paar hundert Metern hörten wir Hunde. Sie bellten – leise, unterdrückt. Dann sahen wir sie. Sie standen auf einer Erhebung neben den Gleisen, warteten hinter dürren Sträuchern, ihr Fell löchrig und stumpf. Wir konnten ihre Rippen zählen.

Entlang der Schotterstraße einstöckige Häuser, die weißen Wände schmutzig, in den Gassen dazwischen halbnackte Kinder und alte Frauen mit zahnlosem Grinsen. Über allem der Gestank von Ammoniak und Pferdescheiße. An einem der hinteren Gebäude hing ein zerkratztes Blechschild, auf dem in ausgeblichenen Lettern Mahou stand. Wir hatten Bier dieser Marke in Madrid getrunken. Ich zog einen Schein aus der Hosentasche. John nickte.

Ein dürrer Mann mit offenem Hemd stand hinter dem Tresen. Eine Ausgabe der El Pais lag ausgebreitet vor ihm. Als wir uns auf die Hocker setzten, faltete er die Zeitung zusammen, zog eine Schachtel Ducados aus der Hemdtasche und bot uns welche an. Ich gab allen Feuer. Wir nahmen ein paar Züge, dann zapfte er zwei große Bier. Ich trank schnell, spürte das kalte Glas an meiner Hand, den Alkohol, Schweiß im Nacken. Draußen wieder die Hunde, sie schlichen um das Gebäude, ich hörte ihr Hecheln. Ein abgemagerter Straßenköter mit entzündeten Augen blieb in der Türschwelle stehen. John lockte ihn mit Zungenschnalzen. Der Hund senkte den Schädel, machte einen Schritt. Seine Nase glänzte feucht. Er legte sich vor John auf den Boden, rollte seine Pfoten ein, knurrte leise. John beugte sich vom Hocker und streichelte ihm über den Rücken, tätschelte die Schnauze.
Boss, sagte er. I would name him Boss.
I know you like Springsteen, but Boss? What kinda name is that, pal?
Er lachte. Boss, wiederholte er. Perfectly fine, I reckon. Der Hund hechelte, zeigte uns seine rosa-farbene Zunge. John klopfte auf den Tresen. Got some Agua, mate? Agua? For the dog?
Der Mann hinter dem Tresen schüttelte den Kopf und machte eine Geste mit seiner Hand, die wir beide verstanden. Wir tranken schweigend unser Bier.

I`ve really got to take a piss, sagte John nach einer Weile. Er trank das Glas leer und stand auf. Die Toiletten lagen weiter durch, am Ende eines langen, holzvertäfelten Gangs. Eine Tür war aus den Angeln gehoben worden und lehnte gegen die Wand. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie John das Bierglas am Waschbecken auffüllte. Der Mann beobachtete ihn über den Rand seiner Zeitung. Ich zog einen Geldschein aus meiner Hosentasche, legte ihn auf den Tresen, und für einen Moment wusste er nicht, was er als nächstes tun sollte. Er sah mich an, wischte sich mit den Fingern über den Mund und nahm den Schein.

Der Hund steckte seine Schnauze in das Glas, das John ihm hinhielt. Ich hörte, wie Wasser auf den Boden tropfte, das gierige Schlabbern.
Good boy, sagte John. Good boy.
Der Mann kam hinter dem Tresen hervor. Er zog ein Bein nach, musste sich immer wieder auf einem der Hocker abstützen. Er ging langsam, verschwand in dem Gang, der zu den Toiletten führte. Dahinter befand sich ein weiterer Raum, der mir bis dahin verborgen geblieben war. Er zog einen Vorhang aus Stoffperlen zur Seite, und ich vernahm leise Frauenstimmen und den abgestanden Geruch von Küchendunst. John legte mir eine Hand auf den Unterarm und nickte Richtung Straße. Die Fenster waren verschmiert, aber ich erkannte das Rudel, das vor der Türschwelle im Staub lag.
Everything that dies, some day comes back, sagte ich. At least, that’s what the Boss says. John legte den Kopf in den Nacken und lachte. The Boss`s always right anyways.

Das erste Mädchen, das ich jemals küsste, eine kleine, zierliche Griechin, küsste ich im Freibad, und währenddessen lief Tunnel of Love im Hintergrund. Ein paar der älteren Jungs lagen mit ihren Freundinnen gleich neben uns, sie lagen alle zusammen auf einer großen Decke, es waren bestimmt zehn, zwölf Personen, sie tranken Reißdorf aus Dosen und rauchten Luckies ohne Filter. Wir küssten uns verstohlen, sahen dabei immer wieder zu ihnen herüber, eingeschüchtert, aber auch ein wenig stolz.

Es waren drei oder vier Männer, ich weiß es nicht mehr genau. Sie sahen sich alle ähnlich, die gleichen spitzen, schmalen Gesichter, schwarze Haare, die Lippen dünn wie Striche. Sie traten aus dem Dunkel des Gangs und stellten sich schweigend hinter uns. John nahm mein leeres Bierglas vom Tresen. Er bewegte sich nicht, tat nichts, wirkte ruhig und entspannt, aber ich kannte ihn lange genug. Ich zog das restliche Geld aus der Hosentasche und hielt es ihnen hin. You want the money?
Money, no, sagte einer und zeigte auf den Hund, der immer noch zu Johns Füßen auf dem Boden lag.
John drehte sich langsam um. Er lächelte kalt. If you touch the dog, I smash your head in.
Ich steckte das Geld wieder weg, spürte mein Herz pumpen, das Adrenalin. Dann sah ich die Bewegung, ein kurzer, harter Tritt, genau in die Rippen. Der Hund jaulte laut und wurde durch die Wucht gegen den Tresen geschleudert. Ein Brett der Außenverkleidung löste sich und fiel über den schmächtigen Körper.

John schlug mit dem Glas zu, ein ansatzloser Schlag. Er erwischte den ersten an der Schläfe, das Glas zerbrach, die Scherben rissen eine Wunde quer über die Stirn. Blut lief dem Mann in die Augen, er taumelte rückwärts und stürzte über einen Hocker. Ich richtete mich auf. Ich wollte etwas schreien, irgendetwas, dass alle wieder zur Besinnung bringen würde. Mir griff jemand an den Hals und hob mich hoch, als sei ich so leicht wie Papier. Für einen kurzen Moment verlor ich den Überblick, alles drehte sich. Dann lag ich neben dem winselnden Hund im Dreck und schmeckte mein eigenes Blut.

Take the money, wiederholte ich, aber sie lachten nur. Die Decke war aus Lehm, Knäuel aus grauen Spinnenweben in den Ecken, überall tiefe Risse. Ich schloss die Augen, hörte erschöpftes Keuchen, dann den langsamen, schleppenden Gang. Als ich die Augen wieder öffnete, kniete der Mann, der hinter dem Tresen gestanden hatte, mit einem Hammer in der Hand vor mir.
Come on, sagte er. Come on.

Ich stand auf, wischte mir das Blut von der Nase. John lehnte an der Wand, unter seinem rechten Auge eine Schwellung. Einer der Männer drückte ihm ein Messer an den Kehlkopf. Die Klinge war schmal, mit gekrümmten, scharfen Zähnen. Ich nickte. Okay, okay.
Der Mann öffnete die Faust. Der Nagel in seiner Handfläche war so lang und dick wie ein Finger. Das Metall war geschmiedet, der breite, flache Kopf hatte Flugrost angesetzt.
You, sagte er und zeigte auf mich. You here. Er legte den Nagel auf den Tresen und umfasste den Stiel des Hammers. Ich spürte den Luftzug, als er ausholte. Es ging alles so schnell.

Der Hund lebte noch. Sein Schädel war hinter dem Schläfenbein eingeschlagen, dunkles Blut lief ihm aus den Ohren, färbte das Fell rot. Eine Pfote zuckte. Er hatte keinen Laut von sich gegeben.
You fuckin asshole, schrie John, aber er konnte nichts machen, da war die Klinge an seiner Kehle. Der Mann legte den Hammer auf den Tresen, Bahn und Finne waren blutverschmiert. Er griff nach den Ducados und steckte sich eine Zigarette in den Mund, ohne sie anzuzünden. Dann hob er den Nagel hoch und führte die Spitze an seine Stirn. Er lächelte. Er zeigte mit dem Nagel auf mich. You, sagte er. You.

Ich starrte auf die Bahnschwellen, die mit feinem, hellem Sand überdeckt waren. Ich zählte jede einzelne, vergaß die Anzahl, begann wieder von Neuem, bekam die Geräusche nicht aus dem Kopf, wie der Nagel den Schädelknochen durchbricht, das letzte Aufheulen, ein kurzes, ersticktes Fiepen. Nach ein paar Meilen blieb John stehen. Er fasste sich an den Hals, an die Wunde, ein dünner, blauroter Striemen. Die Gebäude waren immer noch zu erkennen, sie lagen unter einem Hitzeflimmern am Horizont. Not worth it, sagte ich.

John schwieg. Er schüttelte den Kopf und ging weiter. Ich sehe noch heute den Hund vor mir, wie ein Zittern seinen Körper erfasst, jeden Muskel, die allerletzte Nervenaktivität. Danach wurde alles still, so still, dass es in den Ohren dröhnt. An einem alten Schlagbaum hielt ich an und erbrach mich. Der Bierschaum aus meinem Magen schwamm auf der ausgetrockneten, harten Erde davon. Ich atmete durch und spuckte noch einmal in den Staub.

Vierzig. Fünfzig. Sechzig. Ich zählte wieder die Schwellen. Bei Hundert drehte ich mich um. Nur noch der leere, wolkenlose Himmel. Ich ging schneller.

 

Hallo @jimmysalaryman,

ich fische immer noch ein bisschen im Trüben, wenn es um den Unterschied zwischen Flash Fiction und nicht bis ins kleinste Detail ausgeschriebener KG geht. Dass du in deiner Geschichte das Motiv der Schläger und den Grund der Reise nicht aufzeigst, ist hier wohl der entscheidende Punkt. However, ich fand den Text echt gut. Dinge, die mir aufgefallen sind:

Männer knöpften ihr Hemden auf.

Ihre


Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu, Schweißperlen auf ihren Oberlippen.

Weil im zweiten Satzteil das Verb fehlt, liest es sich ein bisschen, als wedelten sich die Frauen die Schweißperlen auf ihre Oberlippen. Vorschlag: Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu, Schweiß perlte auf ihren Oberlippen.


Wir setzten uns ins Gleisbett und rauchten Nobel.

An einem der hinteren Gebäude hing ein zerkratztes Blechschild, auf dem in ausgeblichenen Lettern Mahou stand.

Eine Ausgabe der El Pais lag ausgebreitet vor ihm. Als wir uns auf die Hocker setzten, faltete er die Zeitung zusammen, zog eine Schachtel Ducados aus der Hemdtasche

Das erste Mädchen, das ich jemals küsste, eine kleine, zierliche Griechin, küsste ich im Freibad, und währenddessen lief Tunnel of Love im Hintergrund.

zehn, zwölf Personen, sie tranken Reißdorf aus Dosen und rauchten Luckies ohne Filter.


Sind die Marken wichtig? Bei der Erinnerung an Mahou verstehe ich es. Dennoch würde ich eingängige ortstypische Bilder, (mir unbekannten) Marken- und Eigennamen vorziehen.

Du schreibst dazu @Charly1406:

Du musst als Leser nicht wissen, was Mahou ist oder es schon einmal getrunken haben, aber du bekommst durch den Klang, durch den Namen alleine schon ein bestimmtes Bild geliefert, das für etwas steht, etwas Fremdes, etwas, das weit weg ist, nicht Heimisch. Das klingt anders, als wenn ich nur Bier und Zigaretten sage.

Anstelle der Markennamen, könntest du ortstypische Dinge (be-)schreiben. Muste aber nicht, nur mein Geschmack. :shy:

Wenn, dann Luckies auch kursiv.


Schließlich nahmen wir unsere Rucksäcke und gingen los.

Die Luft war stickig und voller Staub. Meine Kehle wurde immer trockener.


Hm. Warum kauft er im Zug nicht noch ne Flasche, bevor er losgeht? Da müsste doch noch was on stock sein. Gerade noch den letzten Schluck hinter gekippt, jetzt die Kehle staubtrocken. Ist etwas konstruiert, finde ich.


Entlang der Schotterstraße einstöckige Häuser, die weißen Wände schmutzig, in den Gassen dazwischen halbnackte Kinder und alte Frauen mit zahnlosem Grinsen. Über allem der Gestank von Ammoniak und Pferdescheiße.

Das der zweite Satz ohne Prädikat ist, gefällt mir. Im ersten Satz vermisse ich es. Es wirkt dadurch etwas abgehackt.


Boss, sagte er. I would name him Boss.

Dass du die wR nicht formal vom Text unterscheidest, ist leicht verwirrend und nicht gerade Leserfreundlich. Die Abgrenzung durch die andere Sprache verbessert es.


Die Toiletten lagen weiter durch, am Ende eines langen, holzvertäfelten Gangs.

Weiter durch? Ist das vllt. ein regionaler Begriff? Klingt schräg. Vllt. „weiter hinten“?


John drehte sich langsam um. Er lächelte kalt. If you touch the dog, I smash youR head in.

Was für ein Held! *schmacht* :herz:


Als ich die Augen wieder öffnete, kniete der Mann, der hinter dem Tresen gestanden hatte, mit einem Hammer in der Hand vor mir.
Come on, sagte er. Come on.

Ich stand auf, wischte mir das Blut von der Nase. John lehnte an der Wand, unter seinem rechten Auge eine Schwellung. Einer der Männer drückte ihm eine Astsäge an den Kehlkopf. Die Klinge war schmal, mit gekrümmten, scharfen Zähnen. Ich nickte. Okay, okay.
Der Mann öffnete die Faust.


„Der Mann“, der die Faust öffnet, könnte hier „einer der Männer“ sein. Um das zu entwirren, könntest du „die Männer“ in z.B. „die Schläger“ oder so umbenennen.


Gern gelesen.

Cheers!

wegen

 

Hallo, @RinaWu

ja, ich glaube, DER Preis wäre richtig, ich finde aber, so klingt es irgendwie besser, ich weiß gar nicht, warum.

Hier, aufgrund des begrenzten Raums, muss man natürlich schauen, wie man einsteigt, und das die Exposition kurz und auch schlüssig ist. Die klassischen W-Fragen, Wer, Wie, Was, Warum, Wo? Ist man halt auch gezwungen, sich zu entscheiden. Schön, wenn es hier gelungen ist.

Ja, die Sache mit den Hunden. Grundsätzlich denke ich, vielen Ländern sind die hier geltenden Rechte und Regeln vollkommen egal. Man sieht das auch immer wieder, wenn es um Integration geht, das wir hier einfach glauben, nur weil jemand hier lebt und dies auch für längere Zeit tun wird, muss er sich auch von den hiesigen Werten überzeugen lassen. Bzw wir gehen einfach anmaßend davon aus, dass er sie als die besten oder besseren Regeln annimmt. Das ist natürlich arrogant und vermessen. Für mich einer der vielen Gründe, warum Multi-Kulturalismus gescheitert ist, weil spätestens bei einigen Themen Schluss ist, aber das ist eine andere Diskussion.

Natürlich sind solche Texte auch immer ein wenig gefährlich, weil sie das Potential der Mißdeutung bieten. Man kann dem Autoren Pauschalisierung vorwerfen, Generalisierung, aber hier ist ja keine moralische Wertung dabei, und einer der Protagonisten ist involviert, was die Sache ja erst recht düster macht. Man sollte jetzt nicht den Kolonialismus propagieren, schon klar. Aber ich denke von einer politischen Dimension bin ich hier weit entfernt, zum Glück.

Also ja, sehr vielen Dank für dein Kommentar und dein Lob, hat mich sehr gefreut.

Gruss, Jimmy

 

Hallo @wegen

ich fische immer noch ein bisschen im Trüben, wenn es um den Unterschied zwischen Flash Fiction und nicht bis ins kleinste Detail ausgeschriebener KG geht.

Ich denke, da gibt es keine Regeln. Man sagt, es soll alle Teile einer Geschichte enthalten, Exposition, Klimax, Ende, aber das ist nicht in Stein gemeißelt. In amerikanischen Magazinen sind es oft auch nur stream of consciousnesses, oder kurze Skizzen.

Gerade noch den letzten Schluck hinter gekippt, jetzt die Kehle staubtrocken.

Ich bin mal acht Stunden in einem Zug von Madrid durch die Sierra Nevada gefahren, da wurde das Wasser in der Tat knapp. Durst entsteht hier innerhalb Minuten. Sie bewegen sich ja auch in der Hitze.

Dass du die wR nicht formal vom Text unterscheidest, ist leicht verwirrend und nicht gerade Leserfreundlich.

Ja, ich habe Cormac McCarthy gelesen und nachdem @Peeperkorn das auch mal probiert hat, dachte ich, ich versuche mal was Neues.

„Der Mann“, der die Faust öffnet, könnte hier „einer der Männer“ sein. Um das zu entwirren, könntest du „die Männer“ in z.B. „die Schläger“ oder so umbenennen.

Damit bin ich auch unzufrieden und suche nach einer Lösung. Ich bleibe am Ball!

Danke dir sehr für deinen konstruktiven Kommentar!

Gruss, Jimmy

 

"Ferien in der Hölle"

Krass, dass du ausgerechnet den nennst, denn ich würde lügen, wenn ich sagen würde, der sei keine Inspiration gewesen. Best australian outback stuff. Mir ging es ganz ähnlich, als ich 2001 in OZ war, da sind wir auch in so kleinen Käffern vorbeigekommen und ich dachte, hier könnten sie dich verschwinden lassen, und keinem würde es auffallen.

Du hast natürlich Recht, das Ende. Vorher sah das, in einer ersten Version, noch anders aus. Da war es etwas krasser, auch offensichtlich zwischen den beiden, aber ich dachte, ich lasse es mal so stehen, das wird sich weiterentwickeln im Kopf des Lesers. Ist auch jeden Fall ein guter Denkanstoß, dieses Ende nochmal zu überdenken.

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Gruss, Jimmy

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Überschrift – heißt es nicht Der Preis, den man zahlt? Also, wenn ich das jetzt im Kopf weiterspinnen würde, zum Beispiel in einem Gespräch, würde es da nicht heißen: "Ja, das ist eben der Preis, den man dafür bezahlt"? Die Akkusativ-Form in der Überschrift hört sich für mich irgendwie falsch an ... Und das meine ich jetzt nicht mal aus der spießig-grammatikalischen Ecke heraus, sondern aus der Bauchgefühligen.

Das ist für mich viel geschmeidiger, wenn ich Den Preis lese. Aber btw: als ich gerade in der Titelaufzählung der verschiedenen KGs deine auch wieder sah, dachte ich plötzlich: wieso eigentlich nicht Den Preis, den man bezahlt ?
Das wäre dann für meine Ohren rundum geschmeidig. Etwas zahlen ist so gesehen kein Deutsch, nur Dialekt.
Also RinaWu hat das "be" ja schon eingebracht , bei ihr schien der Fokus dann aber auf dem der/den.

 

@bernadette

Stimmt schon, so wäre es richtiger. Aber ich finde ja, es klingt nicht so rund. Bezahlt - das klingt irgendwie so technisch und merkantil, oder findest du nicht? So klingt es, finde ich, existenzieller.

Gruss, Jimmy

 

Wenn ich da auch kurz meinen Senf dazugeben darf: Ob der oder den, das lasse ich jetzt mal so stehen, da sind Bauchgefühle einfach unterschiedlich.
Ich muss aber sagen, selbst wenn ich bezahlt in meinem Beispiel geschrieben habe (das war eher automatisch, da richtigerweise mein Fokus auf einem anderen Wort des Satzes lag), finde ich zahlt im Zusammenhang mit dieser Geschichte tatsächlich vom Wortklang besser. Denn ja, bezahlen klingt mehr nach dem Verkaufsvorgang, für den Inhalt dieses Textes finde ich das umgangssprachliche und auch härtere zahlt passender.

 

Hallo @jimmysalaryman
Ich bin ja eigentlich mehr so für heile-Welt-Geschichten. Gerne mit Hundewelpen und/oder Pferde. Und auf jeden Fall mit Happy End. Doch!
Und wie schon die vielen Kommentare hier sehr richtig bemerkt haben, schaffst du es bereits mit den ersten paar Sätzen klar zu machen, dass das mit dem Happy End nix wird.
Und trotzdem musste ich es bis zum Ende lesen. Weils spannend war.
Jetzt ist mir gruselig. Toller Schreibstil. Detaillierte Bilder im Kopf. Bezüglich des grauenvollen Hundetodes vielleicht ein bißchen zu detailliert-die Bilder.

Schreibst du mir mal was mit einem Bärenjungen, das zwei verirrte Wanderer rettet und die dann beste Freunde werden...oder sowas?:)

Liebe Grüße,
Lotterlieschen

 

@RinaWu
Sehe ich auch so. Zahlt klingt besser, nech.

@Lotterlieschen

Danke für dein Lob. Hat mich sehr gefreut, dass dir der Text gefallen hat. Auch wenn dir einiges zu detailliert ist. Ich schreibe auch bald was mit Bären, aber zuerst jage ich im September mal Bären in Kanada. Dann sehen wir mal weiter.

Gruss, Jimmy

 

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