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Depp!

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18.01.2006
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Depp!

Thorsten hat gerade erst gekotzt und schleppt sich nun zurück zur Bar.
Heute will er es wohl wissen. Seine nächste Bestellung wird ihm vielleicht einen Besuch im Krankenhaus (inkl. Auspumpen) bescheren. Ich wende mich ab, er zieht mich runter. Dabei will ich heute noch was ficken. Die Party ist in vollem Gange, die Weiber kreischen, die meisten Typen stehen oberhalb der Tanzfläche und scannen die Meute nach potentiellen Opfern ab.

Ich habe meine eigene Taktik entwickelt. Direkt am Rand des Dancefloors stehen meistens die besoffensten Chicks und nehmen dort ihre Auszeit, während ihre Freundinnen hektisch winkend die schnellstmögliche Wiederteilnahme am Zappelgeschehen fordern. Doch das geschieht nur, wenn kein Wolf in der Nähe ist, bereit, seine Zähne zu zeigen.

Sie heißt Chantalle, ob das stimmt oder nicht, ist mir so was von egal.
Hauptsache, sie kommt mit in meinen VW-Bus. Sie ziert sich ein wenig, das tun sie alle. Aber ich mag das; wie sonst bekäme ich bei Erfolg die Bestätigung für meine schmeichelhafte Taktik, die nur eines zum Ziel hat: Ficken?
Auf dem Weg zum Parkplatz im Zentrum, wo auch Thorsten und Dirk ihre Busse geparkt haben, frage ich sie dies und das, ob sie sich wohlfühle und die Luft auch so geil findet. Nach guten 10 Minuten stehen wir vor der Schiebetür und ich führe den Schlüssel mit einer lässigen Geste dem Schloss zu. Die Tür rollt auf, das Bett ist gemacht, Madame!
"Soll ich ein bisschen Mucke anmachen?" Wenn sie jetzt nein sagt, ist mir das scheißegal. Mucke muss jetzt sein, wenn einem die Themen ausgehen, kann man immer noch am Radiosender rumnörgeln. Das Gefasel langweilt mich. Ich spüre, wie mein fleischiges Zweitgehirn den Gnadenstoß fordert. An meine Freundin denke ich jetzt nicht.
Endlich gibt sie ihre Titten preis, deren Brusthöfe mich eher an Tretminen erinnern, als an vorschriftsmäßig ausgebildete Milchtüten-Kringel. Sie redet was von: "Sei lieb zu mir". Das ist die Aufforderung, meine Dampframme freizulassen und der kleinen Lady mal zu zeigen, wer hier der Boss ist. Sie quiekt ein wenig herum, das kennt man ja. Ich bin fertig, sie interessiert mich nicht mehr. "Oh, ich muss los. Geh du auch mal nach Hause, ist schon ziemlich spät. War echt cool mit dir!" Und schon startet der 2,5 Liter Turbodiesel, sie soll die Schiebetür von außen zumachen.

Ich fahre einmal um den Block und parke an derselben Stelle wie zuvor.
Chantalle ist verschwunden. Hoffentlich finde ich den Weg zur Party wieder. Ach ja, dahinten rechts rein und dann stur geradeaus. Angekommen, gebe ich Thorsten und Dirk einen aus. "Ich habe gerade gefickt und ihr?" "Wiär haben unns grade auf die Hosn gekotzzzz", prahlt Dirk, der mit seiner säuerlichen Fahne heute garantiert keine mehr abbekommt. Es sei denn, er begibt sich auf das Niveau, welches die lustigen Hafenarbeiter sicher "Resteficken" nennen würden und wartet bis sieben Uhr morgens, wo wirklich nur noch die ganz harten Fälle Leute in Dirks Zustand ranlassen.

Thorsten labert eine an. Ich kann sie nur von hinten sehen. Mein Interesse hält sich in Grenzen. Sie gehen raus, also muss ich mir alleine Dirks Flüche anhören; er hat vorgestern seinen Job verloren und schimpft über seine Kollegen, die kein gutes Wort für ihn eingelegt hatten. Wundert mich nicht sonderlich. Ich ermüde, muss zum Auto, ein bisschen pennen. Mit Dirk im Schlepptau geht es zurück zum Parkplatz, die Strecke kenne ich nun zu genüge. Dirk tut die Luft gut, ich kann ihn jetzt besser verstehen, mag auch an der lauten Musik im Club liegen. Wir bemerken fast zeitgleich, dass die Karre von Thorsten verdächtig wackelt. Nicht so richtig aber man erahnt, dass da drinnen was läuft. Der hat seine Scheiben auch tönen lassen, so wie wir alle. Aber er hat wohl vergessen, dass der Seitenspiegel interessante Einblicke in das Wageninnere freigibt. Da hockt eine Alte auf ihm drauf und macht die aus einschlägigen Filmen bekannten Bewegungen. Wir kichern unterdrückt, Dirk lauscht an den Lüftungsschlitzen und seine Mundwinkel befinden sich vor Grinsen in erstaunlicher Ohrennähe.
Was die da treiben, wird aber nach fünf Minuten uninteressant und wir hauen uns aufs Ohr. Spätestens beim Tür-Zuschieben haben die beiden bemerkt, dass wir zugegen waren ...
Thorsten ist so was immer peinlich. Deshalb werden wir ihm morgen umso intensiver mitteilen, dass und wie wir indirekt teilhatten, an seinem Fuck.
Das Kindergeschrei geht mir auf die Eier. Warum parken wir auch derart zentral? Die Sonne scheint durchs Fahrerhaus und ich schwitze wie eine Zitruspresse. Der Griff zur warmen Wasserflasche ist zunächst die einzige Möglichkeit, sich auf den langen Weg der Ausnüchterung zu begeben. Ich blinzle durch die Frontscheibe, streife den Schlafsack ab und erkenne einen Zettel hinter meinem Scheibenwischer. Thorsten ist weg, Dirks Wagen steht noch. In Unterhose schaue ich nach, was der Zettel zu sagen hat.
Entweder zeigt wieder ein polnischer Autoschieber Interesse an meiner Kiste (IHR WAGEN GEFÄLLT MIR) oder die Polizei hat trotz der unchristlichen Zeit schon einen Gruß hinterlassen. Nein, in vertrauter Schreibschrift steht da: "Lieber Michi, ich finde es stark von dir, dass du gestern keinen Stress gemacht hast. Ich habe dich auch gesehen. Das mit Thorsten ist nichts Ernstes aber ich glaube, wir sollten uns trennen.
Deine Tine."

 

und ich bitte um Erklärung!

ich glaube, so was wie einen tieferen sinn brauch ich hier erst gar nicht suchen. Assis halt. wenn ich die sehen will, schau ich aus dem Fenster.
oder sind das alles so lebemänner, die stolz auf sich sind.
ne, kollege, sorry, echt nicht.
und das Ende vonm blues ist, dass die Freundin schluss macht.
ich habe nicht gelacht, ich war nicht angewiedert ....
wenn du den domestizierten Affen und seine deppigen taten schlicht wiedergeben wolltest, dann frag ich dich: wozu?
flüssig lesen kann mans, aber es ist ja auch nichts schweres dabei.
ach, &%&$&/((?)=&)=(&///( kann ich dazu nur sagen.

Gruß

 

?

Hm, Mensch hat die Freundin Charisma, lässt sich von einem besoffenen ficken um ihren Freund zu ärgern, der ihr fremd geht....
gibt es so wen? Dann hatte sie wahrscheinlich den richtigen Freund!!!
Also deine Geschichte ist geschmacklos und vielleicht nicht fern ab von der Realität, aber weit davon weg erzählt. Am Anfang gleicht sie einem Genre das man auf einschlägigen Internetseiten lesen kann. Es gibt Menschen die geilen sich an sowas auf, aber eine schöne Kurzgeschichte ist es nicht.
Das Ende kommt nicht überraschend sondern man muss eher noch mal nach oben gucken, was eigentlich passiert ist, weil man mit den Gedanken woanders war oder der Story nicht folgen konnte (wollte).
Das größte Problem, es gab absolut keine Gefühlsregung bei mir, wie Aris schon sagt:

Assis halt. wenn ich die sehen will, schau ich aus dem Fenster.
Was soll ich davon halten, sie spricht einfach nicht an. Immer weiter versuchen,doch vielleicht mal auf einer anderen Ebene. Flüssig schreiben kannst du ja gar nicht so schlecht.

Thorsten labert eine an. Ich kann sie nur von hinten sehen. Mein Interesse hält sich in Grenzen.
wie doof ist er denn, das er seine Freundin von hinten nicht erkennt???

Endlich gibt sie ihre Titten preis, deren Brusthöfe mich eher an Tretminen erinnern, als an vorschriftsmäßig ausgebildete Milchtüten-Kringel.

Was ist das? Was ist das? Das geht garnicht: 1. sowas geht nicht 2. selbst wenn der Typ ein Assi ist, warum sollte er so denken, das grenzt ja an Sprachgewandtheit, so scheiße zu labern.

Das war es von mir...
Nicht böse sein! Aber so toll ist sie nun mal nicht!

Das Wurzelkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Es ist weder schockierend noch ist es unterhaltsam, es ist einfach... grau...
Das einzige was mich schockiert, ist die Tatsache das ich für so eine Scheiße Zeit geopfert habe (Aris mag sich hier selber zensieren ich nicht!).
Ich weiß, ich hätte es nicht lesen müssen aber die unberechenbare Neugier...
und diese Kritik hätte ich mir bis jetzt auch stecken können aber mp gefällt es eigentlich immer wenn eher schlechte Kritik unter meinem Geschreibsel steht als gar keine...
Werden wir also konstruktiv:
Im Gegensatz zu Ari finde ich nicht das man das Ganze mal eben so locker flockig runterlesen kann. Durch die vielen Kraftausdrücke und Klischees wird die Geschichte nicht spannender sondern zu einer langweiligen Aneinanderreihung von "Einen-hab-ich-noch-Schocks". Man möchte nach dem ersten Absatz das Ganze beiseite legen und vergessen das man so etwas anderswo als an der Klotür einer öffentlichen Erleichterungsanstalt gelesen hat.
Kraftausdrücke werden beim Schreiben dazu benützt den Leser wachzurütteln oder eventuell auch um eine gewisse Klientel zu charakterisieren.
Das geschieht bei dir Beides nicht. Die Verwendung von scheinbar schockierenden Worten wird zum Inhaltslosen Selbstzweck.
Es findet keine wirkliche Charakterisierung der Figuren statt.
Selbst dem Schmalspur Gangster aus "Big Brother"-die Verblödung liegt ein tieferer Charakter zugrunde als deinem Prot (von echten Gangstern ganz zu schweigen).
Du lieferst einen langweiligen Einblick in das Partyerleben einiger Halbstarker und Überschreibst das Ganze mit Depp um deine Abneigung gegen diese Art des Homo sapiens aufzuzeigen.
Mal abgesehen, dass ich diese Sorte Mensch recht interessant finde und mich nicht von ihnen Abgestoßen fühle (versteh mich nicht falsch, ich umgeb’ mich nicht bevorzugt mit sog. Asis), entbehrt deine Darstellung für mich jedweden Bezug zur Realität (durch die zu starke Überzeichnung). Das Klischee wird weniger als ein Witz und ist so nicht mehr unterhaltsam.
Eine Geschichte will unterhalten, transportieren, aufwecken, einlullen... dein Versuch schreckt ab, er errichtet sich selbst eine Mauer, um das Wenige was gesagt werden könnte nicht sagen zu müssen.
Ich könnte das ganze jetzt noch aufdröseln aber das ist es mir der Mühe wirklich nicht wert.
Kopf hoch und das nächste Mal ernsthafte Gedanken über die Kommunikation zwischen dir, dem Werk und den Rezipienten machen. Trau dich an kleine Alltagsgeschehen ran bevor du uns mit der Bratpfanne der Sprachgewalt versuchst einen Scheitel zu ziehen.
Man liest sich
Nice

 

Moin...

... danke erstmal, dass es überhaupt jemand gelesen hat. Das sind ja niederschmetternde Kommentare. Aber das muß man respektieren. Ich kann meine Ideen niemandem aufzwängen und wenn die Geschichte der Masse nicht gefällt, ist das aussagekräftig genug. Zu NICE muß ich allerdings sagen: sehr charmante Formulierung: "so eine Scheiße"... erinnert mich eher an Gropers Kommentare und passt nicht zu deinem Nickname. Außerdem wollte ich mit der Story keineswegs irgendwelche Abneigungen kundtun. Meine persönlichen Abneigungen interessieren nämlich keine Sau.

Wurzel, wenn der Typ so ist, wie er ist, warum soll er seine Freundin im Suff erkennen? Ist das wirklich so abwegig?

Ich habe das Gefühl, es wird in der Gesamtheit mehr Sprach-Geschwulst gefordert. Sorry, das liegt mir ganz und gar nicht. Ich werde meinen Stil jedenfalls nicht ändern.

Man hört...

Magnus

 
Zuletzt bearbeitet:

Verzeih mir meinen unverzeihlichen Ausbruch...
Aber wie du siehst sind Kraftausdrücke wirklich nicht immer angebracht;)

Außerdem wollte ich mit der Story keineswegs irgendwelche Abneigungen kundtun. Meine persönlichen Abneigungen interessieren nämlich keine Sau.
Entweder hast du deine Meinung kund getan dann steh dazu auch wenn’s keine Sau interessiert oder du hast nur geschwafelt was sehr viel unverzeihlicher wäre...
Und nein groper unserem großen Wal wäre keine solche Obszönität entrutscht...
Nice

 

@Nice

Dann sind ja fast alle Kurzgeschichten Geschwafel. Drückt jeder Autor nur seine persönlichen Neigungen/Abneigungen aus? Das wäre mir neu. Und weiter würde ich gerne den Leitfaden für die Erstellung von Kurzgeschichten sehen, den du ja offensichtlich immer griffbereit hast...

Langsam beschleicht mich das Gefühl, einige halten dieses Forum für den Ball der Eitelkeiten. Es wird ständig von irgend jemandem festgelegt, wie man was zu schreiben hat. Passt eine Geschichte nicht in das gewünschte Raster - zerreissen! Etwas Unbefangenheit beim Lesen tut gut.

Wenn ich hier fünfzeilige geistige Ergüsse mit durchweg positivem Feedback lese, frage ich mich manchmal, ob es überhaupt Sinn macht, hier noch zu posten...

Gruß

Magnus

 

...

Alter, lies bitte einfach mal ein paar Kurzgeschichten. Ich würde Heinrich Böll empfehlen. Einfach nur so. Vielleicht klingt dann deine Kritik an der Seite anders. Hier wird nichts schlecht gemacht, hier kannst du dich verbessern.

Wenn ich hier fünfzeilige geistige Ergüsse mit durchweg positivem Feedback lese, frage ich mich manchmal, ob es überhaupt Sinn macht, hier noch zu posten...
Schweigen ist manchmal Gold

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Magnus,

Du stelltst den Umgang der Jugend mit der Sexualität schön dar. Leider lässt sich genau das was du schreibst auf so gut wie jeder Party beobachten. Der Umgang mit der Sexualität den diese Jugendlichen an den Tag legen ist leider in unserer Gesellschaft zur Normalität geworden. Ob Tine dem Prot etwas bedeutet hat, läßt sich nur schwer herauslesen, mein Eindruck ist das auch sie nur eine von vielen für Ihn war. Die Trennung von Liebe und Sex ist etwas das heutzutage in den Medien als normal hingestellt wird. Sex ist was zum Angeben, zur kurzfristigen Befriedigung, weiter nichts. Ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben zeigst du dem Leser was das Ergebniss solchen Verhaltens ist: Der nächste Morgen, die Ernüchterung, und doch hat keiner etwas daraus gelernt.
Hierbei gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, Tine und Chantall verhalten sich im Prinzip genauso wie die 'Machos', fügen sich in Ihre Rolle und nehmen an was Ihnen geboten wird. Obwohl, oder gerade weil Sex nichts Verbindliches bedeutet haben die 'Jungs' einen guten Teil Ihrer Freizeit auf 'Eroberung' ausgerichtet (Scheiben getönt). Die Sprache die du wählst ist klar, deutlich und plump, also dem Erzählten durchaus angemessen. Eine wirkliche 'Message' gibt es weder im 'richtigen Leben' noch in deiner Geschichte.
Es ist wie mit dem Krieg: Nur Tote und Verletzte, kein Sieger, kein Gewinn. Vielleicht interpretiere ich zuviel in die Geschichte hinein, aber sie ist aus dem Leben gegriffen, mir hat sie gefallen.
Grüße,
J.M.L.

 

...

Danke für die erste positive Kritik. Tatsächlich habe ich mir mehr Gedanken gemacht, als es bisher wohl angenommen wurde. Ich glaube, man sollte beim Lesen nicht immer auf den Autor rückschließen und denken: "Was ist das nur für ein Penner! Benutzt hunderte Kraftausdrücke und meint hier, der Oberaufreißer (oder Moralapostel) zu sein." So ist es wirklich nicht.

Damit hast du es gesagt:

"Die Sprache die du wählst ist klar, deutlich und plump, also dem Erzählten durchaus angemessen. Eine wirkliche 'Message' gibt es weder im 'richtigen Leben' noch in deiner Geschichte."

Gruß

Magnus

 

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