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Der Überfall

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11.02.2005
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Der Überfall

Es war etwa drei Uhr morgens als Harry B. schweissgebadet in seinem Bett aufwachte. Wieder einmal hatte er geträumt, bei einem Banküberfall ums Leben gekommen zu sein. Er zitterte am ganzen Körper, als er nur daran dachte, wie er im Traum immer und immer wieder den Schuss aus einer Pistole hörte. Selbst jetzt, als er schon wach war, hallte er noch in seinen Ohren.

Die Träume begannen, als Harry sich vorgenommen hatte eine Bank auszurauben. Eigentlich wollte er es nicht, doch er schuldete Männern Geld, mit denen er heute für nichts auf der Welt, Geschäfte machen würde. Er wusste nicht einmal mehr warum, doch er hatte es getan und einen sehr hohen Preis dafür bezahlen müssen.

Seine Frau und seine Kinder hatten ihn verlassen, mehr noch, sie verabscheuten und fürchteten ihn. Selbst seine besten Freunde wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und als er sich dann mehr und mehr dem Alkohol zugewand hatte, hatte er auch noch seinen Job verloren. Und alles nur wegen der verdammten Drogen.

Das einzige was er noch hatte, war sein Leben, und das wollte er mit allen Mitteln verteidigen. Notfalls auch mit einem Verbrechen. Wenn er bloss das verdammte Geld beschaffen könnte, er hätte endlich wieder Ruhe von diesen Schlägertypen und alles würde sich wieder zum Besseren ändern. Doch in seinem tiefsten Inneren wusste er bereits, dass das nicht stimmte. Nichts konnte sein Verhalten ungeschehen machen, oder gar sein scheinbar unbekümmertes Leben zurückgeben. In manchen Nächten war er sich nicht mal mehr sicher gewesen, ob er das Bankgebäude lebend verlassen wollte, oder nicht. Irgendwann war Harry dann wieder eingeschlafen.

Ein schrilles Läuten riss ihn aus dem Schlaf, es war sein Wecker. Draussen war es bereits hell geworden und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Doch das alles interessierte ihn heute nicht. Denn heute wollte er seinen Alpträumen entgültig ein Ende setzen. So stand er auf, zog sich an und machte sich auf den Weg, das letzte Verbrechen seines Lebens zu begehen. Sein Ziel war eine Bank in der Nachbargemeinde.

Auf dem Weg zu seinem Auto zeigte sich Harry wie immer höflich und zuvorkommend. Er grüsste alle Passanten und auch die Hausmeisterin, die, wie immer, an ihrem Küchenfenster sass und den Garten beobachtete, und keiner ahnte nur im Leisesten was er heute vorhatte. Je näher er seinem Wagen kam, desto nervöser wurde er. Bei jedem zweiten Schritt drehte er sich um, fast so, als fühle er sich verfolgt. Und er wunderte sich immer mehr, denn es schien keinem aufzufallen. Erleichterung machte sich breit, als er endlich im Auto sass und losfahren konnte. Nie wieder würde hier her zurückkehren, wo ihn jeder vorwurfsvoll anschaute, weil sie ja alle wussten, was er getan hatte. Jeder wusste es besser, aber vielleicht war es nur eine Abwehreaktion, da sie Angst hatten dasselbe auch mal zu erleben. Es dauerte nicht lange bis er den Platz erreicht hatte, an dem er schon vor Wochen geplant hatte, sein Auto abzustellen. Nah genug zur Flucht, und weit genug entfernt um nicht gleich Verdacht zu erregen.

Harry merkte, wie ihm langsam am ganzen Körper Schweissausbrüche heimsuchten, doch er wusste genau, dass das heute seine einzige Möglichkeit war, das Geld vor Ablauf der Frist einzubringen. Also biss er die Zähne zusammen und machte sich auf den Weg zu seinem Zielobjekt. Kurz vor der Bank bog er in eine dunkle Seitengasse ein um seine Skimaske aufzusetzten. Alles lief nach Plan, denn keiner hatte ihn bis jetzt bemerkt. Und auch als er wieder aus der Seitengasse hervorkam, bemerkte keiner die Gefahr, die von ihm ausging. Aber vielleicht wollte es auch bloss keiner merken.

Schritt für Schritt näherte er sich der Bank. Als er den Eingang erreicht hatte, zog er die Pistole, die er bis jetzt unter seiner Jacke im Gürtel eingeklemmt hatte. Er versicherte sich noch mal, ob Magazin leer war, da er niemanden gefährden wollte. Dann holte er noch einmal tief Luft, riss die Eingangstüre auf, und stürmte in den gähnend leeren Schalterraum. Die einzigen Anwesenden waren die zwei Bankangestellten hinter den Schaltern.

Noch ehe er die Worte: "Geld her das ist ein Überfall!" zu Ende gesprochen hatte, fing eine der Angestellten wie panisch an zu schreien: "Bitte tun sie mir nichts, ich tu alles, was sie wollen!". Der zweite Mitarbeiter hatte inzwischen die Hände über den Kopf genommen und versuchte seine Kollegin mit Gesten etwas zu beruhigen. Doch die Angst war auch ihm deutlich anzusehen. Und wieder einmal hatte er Menschen dazu gebracht, nur noch mehr Angst und Verachtung für ihn zu empfinden. Er war doch nur gekommen um sein Leben zu retten, auch wenn es vielleicht gar nicht wert war, gerettet zu werden. Auf jeden Fehler den er machte schien anderer zu folgen. Nur um cool und in zu sein hatte er damals Drogen probiert, doch was war nun aus ihm geworden? Er war ein Monster vor dem sich Jedermann fürchtete.

Trotz allem wusste er, dass es immer wichtig war ums Leben zu kämpfen, und dazu brauchte er das Geld. So schritt er auf die Jüngere zu und sagte mit einer fast beruhigenden Stimme: "Es wird dir nichts geschehen."

Er wollte ihr einen Plastiksack reichen, in den sie das Geld geben sollte, als plötzlich die Eingangtürre von aussen geöffnet wurde. Es dauerte nicht lange, bis er merkte, dass es sich bei seinem Gegenüber um einen Polizisten handelte. Harry versuchte mit allen Mitteln, die Waffen irgendwie aus seiner Hand zu kriegen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Und je mehr er sich quälte, desto fester schlossen sich seine Finger um die Pistole in seiner Hand. Der Polizist hatte inzwischen auch seine Waffe gezogen, und schien nicht wirklich Herr der Lage zu sein. Nach nur wenigen Sekunden durchbrach ein Donner die Stille, die in der Bank herrschte. Der Polizist hatte abgedrückt und Harry im Bereich des Brustkorbes getroffen. Doch kurz bevor er sein Leben aushauchte, war er sich dann endlich sicher, dass er nie vorgehabt hatte, dieses Gebäude lebend zu verlassen. Denn ihm fiel ein, dass der übernervöse Polizist jeden Tag um diese Uhrzeit der Bank einen Besuch abstattete. Irgendwie war er sogar glüklich darüber, denn jetzt würde nie mehr jemand Angst vor ihm haben.

 

Hallo fantasy82 und herzlich willkommen auf kg.de! :)

Deine Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Obwohl die Handlung recht dramatisch ist, kommt überhaupt keine Spannung auf. Du erzählst alles, eher in einem Bericht-Stil, aber nicht, als würdest du eine Geschichte erzählen. Er tat dies, dann tat er das, dann tat er jenes. Dann überlegte er sich was. Dann tat er das. So kommt deine Geschichte daher. Dein Prot ist nicht "lebendig", der Leser kann mit ihm nichts anfangen. Kurz gesagt: Hättest du den alten Grundsatz "Show, don't tell" mehr beherzigt, wäre die Geschichte um einiges bunter, lebendiger und spannender geworden. Probier es aus und schreib sie um.

Dann gibt es eine Vielzahl an Fehlern in dem kleinen Text. Ich habe sie dir mal rausgesucht:
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Es war ca. 3:00 Uhr morgens
- etwa drei Uhr (keine Abkürzungen, alle Zahlen ausschreiben)
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Er schuldete Männern Geld mit denen
- Geld, mit (Komma)
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hatte er das einzige verloren das er noch hatte
verloren, was (Komma; d=w)
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Das einzige was er noch hatte war sein Leben und das wollte er mit alle mitteln verteidigen
- einzige, was (Komma)
- hatte, war (Komma)
- Leben, und (Komma)
- Mitteln (groß)
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Harry dachte wenn er dass verdammte Geld beschaffen konnte
- dachte, wenn (Komma)
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und alles würde sich wieder zum besseren ändern.
- zum Besseren (groß)
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Doch in seinem tiefsten inneren wusste er bereits,
- Inneren (groß)
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Er wachte erst um 10:00 Uhr wieder auf als ihn der Wecker mit einem schrillen Leuten weckte. Er stand auf, zog sich an und machte sich auf denn Weg,
- um zehn Uhr (in Geschichten alle Zahlen ausschreiben)
- auf, als ihn (Komma)
- Läuten (e=ä)
- Wiederholung von "auf"; besser am Anfang: Er erwachte erst gegen zehn Uhr...
- auf den Weg (- n)
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Auf dem Weg zu seinem Auto, zeigte sich Harry
- Auto zeigte (Komma weg)
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was er heute vor hatte
- vorhatte (zusammen)
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Es dauerte nicht lange bis er denn Platz erreicht hatte an dem er schon
- lange, bis (Komma)
- den Platz (- n)
- hatte, an dem (Komma)
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Harry merkte wie ihm langsam am ganzen Körper Schweißausbrüche heimsuchten, denn er bekam es ein bisschen mit der Angst zu tun.
- merkte, wie (Komma)
- In der Situation sollte er auch Angst haben. Die Erwähnung "er bekam es ein bisschen mit der Angst zu tun" wirkt hier fast unfreiwillig komisch. Und wer Schweißausbrüche am ganzen Körper hat, hat eher verdammt viel Angst. Ich würde hier gar nicht erwähnen, dass er Angst hat, sondern es vielmehr zeigen. Die Schweißausbrüche sind doch schon gut. Seine Beine könnten zittern, er könnte sich nur noch schlecht konzentrieren können, er lässt den Schlüssel fallen,... Dir fällt schon was ein.
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bog er in eine dunkle Seitenstrasse
- Seitenstraße (ss=ß)
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Schritt für schritt näherte er sich der Bank.
- Schritt für Schritt (zweites "Schritt" auch groß)
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Harry hatte keine Ahnung was er für eine Waffe in seinen Händen hielt
- keine Ahnung, was (Komma)
- Wie, er hat keine Ahnung, was er für eine Waffe hält? Er muss sie doch irgendwo gekauft oder sonstwie besorgt haben. Das wirkt hier falsch.
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Das einzige was er wusste,
- einzige, was (Komma)
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stürmte in denn gähnend lehren Schalterraum
- leeren (h=e)
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waren die zwei Bankangestellten hinter dem Dresen.
- Tresen (D=T)
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"Geld her das ist ein Überfall!"
- her, das (Komma)
- Schöner noch wäre: "Geld her! Das ist ein Überfall!"
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fing eine der Angestellten wie panisch an zu Schreien:" Bitte tun sie mir nichts, ich tu alles was sie wollen!".
- schreien (klein)
- Leerstellen vor Bitte raus ("Bitte...)
- alles, was (Komma)
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wollte er fast zu ihnen hingehen und zu ihnen sagen das ja alles ihn Ordnung sei.
- zweites "zu ihnen" würde ich streichen
- sagen, dass (Komma; + s)
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"Es wird dir nichts geschehen solange keiner hier einen Blödsinn vor hat." Darauf hin reicht er ihr einen Plastiksack in den sie das Geld geben sollte.
- geschehen, solange (Komma)
- vorhat (zusammen)
- "keiner hier einen Blödsinn vor hat" klingt komisch. Ich glaube, so redet kein Mensch in so 'ner Situation.
- Daraufhin (zusammen)
Plastiksack, in den (Komma)
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dass er gar nicht merkte dass mittlerweile ein Polizist das Gebäude betreten hatte
- merkte, dass (Komma)
- Auch diese Stelle kommt mir komisch vor. Das merkt er nicht? Na ja, die Kleene hinter dem Schalter muss ja echt niedlich gewesen sein. ;) Aber trotzdem ist er dann ganz schön vertrottelt.
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hatte dieser ihn schon aus einer Kurzschlusshandlung heraus erschossen.
- Na ja, wenn ein Vermummter mit 'ner Waffe auf ihn zielt...
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war er sich dann endlich sicher,er hatte nie vor gehabt dieses Gebäude Lebend zu verlassen.
- sicher, er (+ Leerstelle hinter dem Komma)
- vorgehabt, dieses (zuammen; Komma)
- lebend (klein)
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Irgendwie war er sogar glücklich darüber, denn jetzt braucht nie mehr jemand Angst vor ihm haben.
- brauchte (Zeitfehler)
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Die Frage ist, wie sinnig diese Auflistung ist. Denn an deiner Stelle würde ich die Geschichte wie gesagt komplett überarbeiten und nahezu neu schreiben. Aber vielleicht helfen die hier gelisteten Fehler dir ja dabei, sie nicht mehr zu wiederholen. Und: Nicht aufgeben. :)


Viele Grüße
Kerstin

 

Hi fantasy82, auch von mir ein herzliches Willkommen auf kg.de :)


An deiner Rechtschreibung solltest du dringend arbeiten. Kaum ein Satz kommt ohne Fehler daher. Glaub mir, wenn du keine Fehler machst, lesen deine Geschichten mehr Leute.

Jetzt hatte ich gerade eine so schöne Fehlerliste zusammen, und was musste ich dann entsetzt feststellen? Dass katzano schneller war... :heul:
Immerhin waren meine Anmerkungen beinahe identisch :p

Außer bei einer Sache: Beim Ende deckt sich meine Meinung nicht ganz mit der ihrigen.
Mein Statement zum Ende (direkt aus meinem ursprünglichen Posting kopiert): Der Schluss mit dem beabsichtigten Selbstmord, den er vor sich selbst verheimlicht hat, war interessant und gelungen.

Das war's von mir.


Gruß,
131aine

 

von Blaine
Jetzt hatte ich gerade eine so schöne Fehlerliste zusammen, und was musste ich dann entsetzt feststellen? Dass katzano schneller war...
:p :D

Außer bei einer Sache: Beim Ende deckt sich meine Meinung nicht ganz mit der ihrigen.
Mein Statement zum Ende (direkt aus meinem ursprünglichen Posting kopiert): Der Schluss mit dem beabsichtigten Selbstmord, den er vor sich selbst verheimlicht hat, war interessant und gelungen.
Ich habe den Schluss doch inhaltlich gar nicht angemeckert? :confused:
Nee, da stimme ich dir voll zu. Die Idee ist nicht schlecht. Nur an der Umsetzung hapert es.

 

Wollte mich kurz für die, ehrliche Kritik bedanken.

Das mit der Rechtschreibung wird aber noch ein langer Weg.

Übrigens hab ich jetzt die Geschichte überarbeitet. Hoffentlich ist sie jetzt nicht mehr ganz so Hoffnungslos.

Gruß
Fantasy82

 

Hallo Fantasy82,

hoffnungslos würde ich Deine Geschichte nicht gerade nennen :) Aber vielleicht würde es etwas helfen, wenn Du mehr auf Harry eingehen würdest, denn wirklich mit ihm mitfühlen, konnte ich auch nicht. Du hast ja schon in der Geschichte angedeutet, dass er Drogenprobleme u. ä. hat, allerdings ohne weiter darauf einzugehen. So kommt es mir etwas eilig herunter erzählt vor.

Noch ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind (hab’ mich nicht durch katzanos Anmerkungen gelesen, also sorry, falls ich da was wiederhole):

als Harry sich vorgenommen hatte eine Bank auszurauben

Komma nach hatte


dem Alkohol zugewand

zugewandt


Kurz vor der Bank bog er in eine dunkle Seitengasse ein um seine Skimaske aufzusetzten.

Komma nach ein
aufzusetzen


und versuchte seine Kollegin

Komma nach seine


Er war doch nur gekommen um

Komma nach gekommen


Auf jeden Fehler den

Komma nach Fehler


Irgendwie war er sogar glüklich darüber

glücklich

Liebe Grüße,
gori

 

Hallo fantasy82,

ganz überzeugt hat mich deine Geschichte auch nicht. Aber hoffnungslos ist sie lange nicht.

Fehler wurden eigentlich schon zu Genüge angemerkt, darauf werde ich nicht mehr eingehen.

Mir ist die Geschichte einfach zu linear und, wie katzano anmerkte, zu emotionslos. Dein Stil berichtet zu sehr und dadurch können wir nicht in die Seele Harrys eindringen und ihn verstehen.
Richtig fesseln vermag deine Geschichte auch nicht, gerade weil der Stil so berichtartig ist.

Bleibt eigentlich zum Schluss nur noch folgende Frage:
Warum schießt eigentlich der Polizist?

cu_christoph

 

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