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Der Übermensch

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18.08.2001
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Der Übermensch

Teil 1: Einleitung
Der Mensch, ein besonderes Tier unter vielen Lebewesen, war im Laufe seiner Entwicklung eines Tages an dem Zeitpunkt angelangt, an welchem er sogar in der Lage war, seine eigene unperfekte Konstruktion zu erkennen, und sie zu verändern und sich damit selbst neu zu erfinden. Dies sah er als das Größte an, was ein Lebewesen erreichen könne, und somit stellte sich der Mensch gottähnlich als das Größte da, was es jemals gab.
Es gab zwar einige Menschen, die vor der Übermachtung der eigenen Spezies Angst hatten, aber Fortschritt läßt sich nunmal nicht aufhalten, so sagten zumindest einige kluge Menschen. Und so wurde auf mehreren abgelegenen Inseln, die jenseits der Kontrolle jeglicher Behörden standen, ja vielmehr unter der Obhut von verarmten Ländern, die auch ein wenig von dem großen Geld abhaben wollten, damit sie ihre kleinen Kriege führen können, Forschungszentren errichtet, gespeist mit geothermischer Energie, finanziert und unterstützt von zwei großen Biotechnologiefirmen BioTec und InGen, ausgestattet mit modernster Biotechnologie. Die vielversprechendsten Wissenschaftler auf den Gebieten der Gentechnik, der Chemie, Biochemie, theoretischer Physik, Psychologie, Informatik, Mechanik und der Mathematik wurden engagiert, um eine revolutionäre Technologie zu entwickeln. Ihr Ziel war es, eine Art Replikationseinheit zu entwickeln, die es ermöglicht, auf subatomarem Niveau Moleküle zusammenzusetzen. Diese Technologie könnte dazu eingesetzt werden, ein Lebewesen direkt zu replizieren, nur daß so die Möglichkeit direkt besteht, auf das Erbgut Einfluß zu nehmen. Sie wußten, daß dies eine einmalige Möglichkeit darstellt, um die Welt verbessern zu können, eine Möglichkeit, bessere Menschen zu züchten, glücklichere, schönere, schlauere einfach bessere Menschen, die den heutigen Menschen dank ihrer größeren Intelligenz in allen Belangen helfen könnten, Probleme lösen, ob nun politische, oder wissenschaftliche oder ganz besonders Lösungen im Gebiet des Umweltschutzes. Es könnte zu einer Revolution der Evolution führen, so dachten sie.
Der Leiter eines dieser Forschungsteams, Dr. Foster, war ein ganz besonderer Mensch.
Er, der für sein Fach geboren wurde, war schon seit der Geburt ein hochbegabter Mathematiker, ja begann er bereits im Alter von 2 Jahren, mathematische Formeln zu entdecken.
Doch nun stand er kurz vor dem endgültigen Durchbruch seiner Arbeit. Zeit seines Lebens hat ihn schon immer interessiert, was Menschen, die in ihrem Gesamtkonzept einfach bessere waren als andere, also intelligenter, größer, schöner und gesünder, für ein Erbgut haben, welche Ähnlichkeiten zu tierischem Erbgut bestehen und welche Faktoren welche Entwicklung begünstigen.
Er war jemand, der die Reinheit des Gedanken liebte, deshalb auch seine Liebe zur Mathematik, und auch zum Schach, ein hochmathematisches Spiel, welches er seiner Komplexität und unendlichen Logik liebte. Er liebte die Reinheit der Wahrheit, eine Reinheit, die er in der Mathematik immer fand, ja selbst in den hoch abstrakten Bereichen der Mathematik, die für andere nur für theoretisch gehalten wurden. Selbst dort erkannte er die logischen Verbindungen hinter dem scheinbar chaotischen und spekulativen, undurchschaubaren Systemen, eine Eigenschaft, die ihn zu einem einzigartigen Menschen machte.
Er suchte diese Reinheit im Menschen, der Mensch, der zu soviel in der Lage war, der Mensch, der sogar in der Lage war, diese hochkomplexen abstrakten Gedanken zu verstehen, aber dennoch in seinem Konzept zutiefst fehlerbehaftet ist.
Er wollte den reinen Menschen kreieren, der sich tatsächlich von den Tieren abhebt und sich nicht nur um 2% genetisch von einem Menschenaffen unterscheidet.
Dieser Mann, mit 35 noch relativ jung in seinem Job, unverheiratet, wurde in Folge seiner unglaublichen Karierelaufbahn der Leiter dieses besonderen Teams auf der Insel Melee, die irgendwo versteckt im Pazifik liegt, und auf nur sehr wenigen Karten überhaupt erfaßt ist.
Er und sein Forscherteam haben tatsächlich revolutionäres geleistet. Sie haben nicht nur das komplette Erbgut des Menschen katalogisiert und analysiert, sondern entwickelten auch eine Computersoftware, die zur Steuerung einer hochkomplexen Maschinerie dient, die eigenständig ohne das Zutun einer Lebensform Atome auf molekularer Ebene nach belieben zusammensetzen kann, ein System, was also den Aufbau eines Menschen nicht über die unpraktische und fehlerhafte geschlechtliche Fortpflanzung erzeugt, sondern durch den direkten Aufbau auf subatomarer Ebene. In der Tat haben sie die Theorie in die Praxis umgesetzt. Ihr Team war erfolgreich.
Wie mit einem Spielzeug konnten sie nun praktisch die genetische Basis, die ja bereits in all ihren Ursache Wirkungsprinzipen analysiert wurde, nach Belieben ändern und weiterentwickeln.
Die psychischen Auswirkungen auf das neue Individuum waren zwar nicht abzusehen, aber zumindest abzuschätzen.
Dr. Foster und sein Team sahen sich nun, als die Technologie perfektioniert und erprobt wurde, vor die Frage gestellt, wie denn nun der bessere Mensch aussehen sollte, schließlich sollte der erste Versuch, einen nichtgeschlechtlichen Übermenschen zu züchten auch tatsächlich zu einem Übermenschen führen. Dr. Foster hatte schon so seine Ideen, und beschloß diese seinem Team in einer Sitzung mittels eines Referates mitzuteilen.
Dieses Referat trug er schon seit langem in sich. Es war nicht nur ein Referat für ihn, es war mehr, es war das, was er Zeit seines Lebens suchte, erreichen wollte, unbedingt realisieren wollte. Es war die Antwort auf alle Fragen, und die Lösung für alle menschlichen Belange.

Teil 2: Planung
Der genetisch verbesserte Mensch, von Dr. J.P. Foster.
Hallo, ich grüße sie. Mein Name ist Dr. J.P. Foster und Arbeite hier. Aber Scherz beiseite.
Also, wie sie ja bereits alle wissen, haben wir den absoluten Durchbruch in der Biotechnologie erreicht und jetzt ist es an der Zeit, an den kreativen Teil der Arbeit heranzugehen.
Ein kurzes Gelächter ging durch die Reihen. Er fuhr fort.
Jahrmillionen der Evolution haben verschiedenste Lebensformen hervorgebracht, unterschiedlich in Form, Farbe und vor allem in der Intelligenz. Einige Spezies zeigten eine hohe soziale Intelligenz, andere eine sehr hohe Intelligenz, wenn es um die Jagd ging, andere zeigten kaum Intelligenz. Unter all diesen Spezies ragt eine Lebensform heraus, ja stammt sie von den Tieren ab, aber ist sie noch ein Tier? Die Rede ist natürlich vom Menschen. Ausgestattet, mit einem hochentwickelten Bewußtsein, mit einer variierenden sozialen Intelligenz, ausgestattet mit dem kompliziertesten Hirn, das es in der Natur überhaupt gibt.
Doch das ganze Konzept des Menschen ist zutiefst fehlerbehaftet. So wird er mit Defiziten geboren, die eines hochentwickelten Lebewesens unwürdig sind. Schon von der Geburt an ist der Mensch zutiefst hilflos, angewiesen auf andere Lebensformen. Gewisse andere Tiere sind da wesentlich fortschrittlicher.
Die Theorie, daß für die Reifung eines hochentwickelten Lebewesens mehr Zeit benötigt wird, als für die Reifung einer primitiveren Lebensform, ist falsch. Unsere Studien haben ergeben, daß man durch eine leichte Improvisation des menschlichen Erbgutes zwecks beschleunigtem Stoffwechsels eine Reifungszeit von der Geburt bis zum Erwachsenwerden auf 1 Jahr herunterschrauben kann. Natürlich würde das die psychologische Entwicklung nicht betreffen. Deshalb müßten wir dann auch die Bereiche im Gehirn verändern, die für die psychische Entwicklung zuständig sind. Eine einfache Vergrößerung der Denkkapazitäten wird da nicht ausreichen. Gespräche, die ich mit dem bekannten Professor der Psychologie Herr B. Karter geführt habe, der eine wirkliche Kapazität auf seinem Gebiet darstellt, haben sehr interessantes zutage gefördert.
Da die Entwicklung der Psyche nicht nur auf Umwelterfahrungen zurückzuführen ist, sondern auch auf die genetische Persönlichkeitsbasis, könnte man theoretisch alle Verhaltensweisen wie die Sprache, die Motorik, wissenschaftliche Grundkenntnisse und psychologische Erfahrungen des Erwachsenwerdens, zum Beispiel das moralische Grundbewußtsein, von der Geburt an affektierten. Dies ist zwar kein 100%tiger Garant dafür, daß sich diese Einstellungen bis ins hohe Alter durchsetzten, denn selbst die erbbedingten Persönlichkeitsfaktoren sind durch umweltbedingte Erfahrungen veränderbar. Jedoch erweisen sich die Faktoren, die von Geburt an angeboren sind, als relativ umweltstabil, daß heißt, daß sie zwar noch der Beeinflussung der Umwelt unterliegen, jedoch eine höhere Durchsetzungsrate und einen höheren Bestand haben, als Faktoren, die rein umweltbedingt sind. Man könnte zwar versuchen, direkt von der Geburt an das Verhalten des Wesens zu konditionieren, jedoch ist es zutiefst fragwürdig, ob dies überhaupt möglich ist, bei einem so hochentwickeltem Wesen, was wir kreieren wollen.
Was auf jeden Fall noch von Bedeutung ist, daß wir uns für ein geschlechtsloses Wesen entschieden haben, denn da fällt die psychosexuelle Entwicklung sowieso weg.
Es sollte also unser Ziel sein, und da sind sie gefragt, in diesem Bereich entsprechende Nachforschungen anzustellen, was möglich ist, was wir machen können und was wir nicht machen können, noch nicht. Daher bitte ich sie alle nötigen Informationen diesbezüglich einzuholen. Denken sie daran, wenn wir alle 7 Intelligenzen des Menschen verbessern wollen, vor allem die mathematisch logische, die sprachliche, die emotionale, die sportliche und die musikalische Intelligenz, so um die 100 bis 500%, für den Anfang, dann muß alles in Relation stehen. Wir dürfen keinen dummen Sportler züchten. Und wir dürfen keinen unsensiblen Logiker kreieren. Alles muß aufeinander abgestimmt sein.
Und das bringt mich direkt zum nächsten Punkt, der menschliche Körper. Vollgepackt mit zweitklassigen Organen, teilweise unötig mitgegeben, teilweise zu klein und unproduktiv, das alles muß verbessert werden. Der neue Mensch soll nicht nur größer werden, so um die 250 bis 300 cm, zunächst, sondern er soll auch eine bessere Hautstruktur erhalten, ein multiresistentes Immunsystem und vor allem soll er bessere Sinnesorgane kriegen. Es kann doch nicht sein, daß es Tiere gibt, die besser hören, besserer riechen ja sogar 40000mal besser schmecken können. Das muß alles verbessert werden. Wenn sie ihre genetischen Konzepte zurechlegen, orientieren sie sich bitte immer an dem tierischen Original. Nehmen sie dies als Basis für die Eingliederung in den Menschen.
Und ehe ich es noch vergesse, die regenerativen Fähigkeiten des Körpers müssen ganz dringend verbessert werden, bauen sie eine Art tierischen Klonmechanismus ein, der im Falle des Verlustes eines Körperteils, genau dieses wieder neu herstellt, aber bitte, dies soll nicht ein Jahr dauern, beschleunigen sie den Stoffwechsel und machen sie daraus einen sehr schnellen Vorgang.
Am Basiskonzept des bipedalen Menschen gibt es nicht viel zu meckern. 2 Beine, zwei Arme reichen, ein Kopf reicht auch. In der Tat glaube ich, daß dies das Ultimo der Entwicklung darstellt. Über ein 20 Finger System sollten wir aber schon nachdenken, ein Mensch mit solchen Köpermaßen kann ruhig 10 Finger pro Hand besitzen. Lassen sie sich etwas einfallen.
Ja, und nun genug der Worte, wir haben nun 10 Jahre Vorbereitungszeit, vielleicht schaffen wir es ja auch schneller, machen wir uns an die Arbeit.
Irgendwelche Fragen?
...Natürlich hatten einige Fragen, viele Fragen, doch das Projekt kam trotzdem unaufhaltsam ins Rollen. Sie planten ganze 4 Jahre, erschufen nach 2 weiteren Jahre zunächst Teilorgane, und genau ein Jahr später erzeugten sie das erste komplette Überwesen, jedoch erschufen sie es zunächst Tod, um die Anatomie zu erforschen. Dies beanspruchte ganze weitere 6 Jahre, bis sie es endlich wagten, das Wunder zu vollbringen, und das Wesen lebendig zu erschaffen. Es war an der Zeit, den neuen Menschen kennenzulernen.

Teil 3: Geburt
Eine unendlich kurze Zeit wurde nur benötigt, um dieses Wesen zusammenzubauen auf subatomarer Ebene zusammengesetzt, konstruiert von den kreativsten Wissenschaftlern. Eine Ironie, wenn man sich die Komplexität der Maschine und die Jahrzehnte der Vorbereitungszeit anschaut, die benötigt wurde, um dies alles zu errichten, nur für diesen unglaublich kleinen Moment des Wunders. Es war eben Quantentechnologie, eine kaum zu verstehende Technologie, die zwar funktionierte, aber wie genau wußte keiner im Detail.
In einer Maschine, die ein ganzes mehrstöckiges Gebäude einnahm, wurde nun mittels kompliziertester Technologie ein Wesen erschaffen, ein echtes Lebewesen, ein völlig neues Wesen, ein unbekanntes Wesen, ein menschliches Wesen, ein absoluter Übermensch.
Zunächst war es nur eine Zelle. Anders als bei den anderen Versuchen, wo sie schon den ganzen Körper repliziert hatten, wollten sie das lebende Wesen von Anfang an natürlich aufwachen lassen.
Es war ein Wunder. Tatsächlich teilte sich die Zelle und das mit einer rasenden Geschwindigkeit. Es war eine photolytische Reaktion, die in Gang gesetzt wurde. Es war von Anfang an so geplant gewesen, das Leben zu einem Lichtwesen zu kreieren, ein Wesen, durch den Lichteinfall zum Leben erweckt wird.
Es entwickelte sich schnell, sehr schnell. Tatsächlich war es bereits nach 8 Monaten zu voller Größe erwachsen, sage und schreibe 2,75m wurde es groß.
Damit war es zwar nicht der größte Mensch aller Zeiten und blieb etwas unter der geschätzten Wachstumsrate, aber zumindest war es riesig.
Es besaß eine dunkle, schuppige Haut, dunkelrot leuchtende Augen, einen sehr großen vogelähnlichen Kopf und es war sehr muskulös. Es hatte eine hochentwickelte Resonanzkammer und konnte viele Töne erzeugen, die für das menschliche Gehör nicht mehr zu hören waren. Jeden seiner Erschaffer hätte es dank seiner enormen physischen Konstitution problemlos töten können, aber es tat dies nicht, da es seiner eingeprägten Moral widersprach.
Seine Familie, also seine Erschaffer brauchten ihm nichts beibringen. Seit sich die Zelle das erste mal teilte, war dieses Wesen vollkommen eigenständig. Schon nach 9 Stunden war es fähig, fließend und ohne jeglichen Dialekt die englische Sprache zu sprechen, ja war er auch überhaupt unbegreiflich schnell im Denken, und undurchschaubar in seinem Handeln, in seinem Wesen. Es war schon seltsam ein Wesen zu sehen, was sich derartig von der eigenen Spezies abhob, daß es manchen Angst bereitete, diese unbeschreibliche Intelligenz, die sich blitzschnell abzeichnete.
Die Erwartungen der Wissenschaftler, ein Wesen von enormer Intelligenz zu schaffen, wurde weit übertroffen. Es sprengte alle gängigen Skalen, zeigte scheinbar unendlich viel Kreativität und logisches Denkvermögen, eine Leistung die durch Intelligenz allein nicht zu erklären ist.
Scheinbar wurde dem Wesen noch etwas anderes mitgegeben, etwas was mehr als Intelligenz ist, etwas, was ein Mensch unmöglich verstehen kann, etwas, womit niemand rechnen konnte.
Doch dieses Etwas hatte das Wesen, und es konnte es nutzen.
Es war einfach auf jedem Gebiet der Wissenschaft vollkommen überlegen, ja wußte es nach 4 Monaten bereits mehr als alle anwesenden Wissenschaftler zusammen. Aber nicht nur das. Es war auch fähig, Theorien weiterzudenken, Zusammenhänge zu erkennen, das größere Bild zu sehen. Für ihn gab es nur eine Wissenschaft, nicht aber Teilwissenschaften. Für dieses Wesen war alles ein großes Ganzes, und es war alles viel zu einfach für ihn. Und so entwickelte es in seinem Geiste verschiedenste wissenschaftliche Theorien weiter, komplettierte sie und fragte Dr. Foster, nach seiner Meinung. Dieser war aber hoffnungslos überfragt, konnte noch nicht mal mehr Vermutungen anstellen, so kompliziert war das, was das Wesen sich in seinem Kopf ausrechnete.
Nach einiger Zeit wurde dieses Wesen allen Wissenschaftlern unangenehm, denn theoretisch könnte er alleine alle Aufgaben übernehmen, und wäre immer noch unterfordert gewesen. Er war einfach unbesiegbar, ob nun im Schach, oder in der Musik. Ja, es erfand sogar ein kompliziertes multidimensionales Computerschach auf 64 Millionen Ebenen in alle Richtungen, was keiner verstand. Ihm war das normale Schach zu primitiv. Da könne es ja gleich nichts tun. Und es erfand neue Musikinstrumente, die jenseits des begrenzten Klangspektrums des Menschen lagen. Auch hier war die Vorstellungskraft des Menschen blitzschnell erschöpft. Genau das gleiche auch mit den Bildern, die er am Computer erzeugte. Keiner verstand, was es dort zeichnete. Es nutze eben das für den Menschen sichtbare und unsichtbare Farbspektrum, es zeichnete eben so, wie sich die Realität darbot. Auch beim Essen wunderte es sich über die scheinbare Schlamperei in der Zubereitung. Es konnte mikroskopisch kleine Geschmacksfragmente erschmecken, die kein anderer auch nur erahnen konnte. Das ärgerte das Wesen, doch wußte es, daß seine Erschaffer zu primitiv waren, um es besser machen zu können. Es nahm seine Umwelt eben viel ganzheitlicher wahr, als es seine menschlichen Erschaffer taten. Für ihn war Realität etwas vollkommen anderes, sein Bewußtsein war anders, es nahm ja viel mehr Nuancen wahr, als der Mensch, wahrscheinlich war das der Grund seiner mehr als überlegenen Intelligenz.
In nur 2 Jahren erlernte das Wesen fast all das Wissen, was die Menschheit zu bieten hatte, es wußte im Grunde alles. Es war verärgert, daß da gar nichts neues mehr war, zum lernen. Es verglich sich mit einer Ratte, die in einem Fliegennest aufwächst. Nach 2 Jahren kann die Fliegenfamilie auch nicht mehr als „Sum Sum“ beibringen. Dazu war das Wesen der Fliegen viel zu begrenzt. Diese schreckliche Begrenztheit frustrierte es zunehmens, doch keiner der Wissenschaftler konnte dem Wesen helfen, wie auch, ja war es schon so viel weiter als sie, geistig in einer ganz anderen Dimension. Alles wurde immer unbegreiflicher, phantastischer, viel zu groß, unmöglich zu erahnen, vollkommen fernab jeglicher menschlicher Vorstellung.
Dies bereitete den Wissenschaftlern große Angst und deshalb beschlossen sie, zunächst die Daten, die sie gesammelt hatten, auszuwerten und das Wesen sicherheitshalber zu töten. Diese Vorstellung erscheint heute natürlich naiv, doch ist sie eher als panische Notmaßnahme zu sehen als eine kurzsichtige Handlung.
Da das Wesen sich die Handlungsweise seiner Erschaffer natürlich denken konnte, entschloß es auch für seinen Teil, sie zu töten, da es seine neu gewonnene Existenz nicht verlieren wollte.

Teil 4: Menschenmögliches
Wie kann man so ein Wesen töten, fragte Dr. Foster sein Team, das er in seinem Büro versammelt hatte. Keiner antwortete ihm.
Erschießen können wir es nicht, oder erstechen, dafür sind seine regenerativen Fähigkeiten zu stark. Unbemerkt eine Bombe in die Nähe bringen, können wir auch nicht, da es so etwas riechen und hören kann. Wir können noch nicht einmal einen Krankheitserreger spritzen, da wir keine Krankheit kennen, die dieses Wesen töten kann.
Aber wir müssen doch etwas tun, schrie der verstörte Psychoanalytiker.
Wir können nichts tun, sagte der gelassene Gentechniker.
Dr. Foster meldete sich noch einmal zu Wort.
Wir müssen es auf jeden Fall aufhalten, daß ist uns doch klar. Also werden wir alles tun, um es zu töten. Wir werden die ganze Palette benutzen. Wir sind doch Wissenschaftler der wichtigsten Teilgebiete, wir können doch einfach alles versuchen, was uns zur Verfügung steht.
Wir benutzen Strahlung, am besten die ganze Bandbreite, wir benutzen Sprengkörper, wir nehmen Gifte und Giftpfeile, Säuren, Viren und ultrastarke Magnetfelder, um seine Zellstruktur zu vernichten.
Dies alles sollte doch wirklich ausreichen, um einen massiven Gegenschlag führen zu können.
Noch als er diese Worte sagte, kam das Überwesen durch die Tür und sagte nichts.

Teil 5: Konsequenzen
Bis auf Dr. Foster, der fliehen konnte, wurden alle anderen Anwesenden sofort getötet. Mit seiner imposanten Größe und enormen physischen Stärke konnte es problemlos die Köpfe seiner Opfer zertrümmern.
Dies tat es nicht umsonst. Aus seinem Zorn heraus richtete es alle Gewalt auf den Teil des Menschen, der für seine Existenz verantwortlich war, und eben genau den Teil, der diese Existenz wieder auslöschen wollte.
Aber es wußte auch, das es nicht ausreichen würde, alle Menschen auf dieser Insel zu töten. Deshalb züchtete es in seinem Körper ein sich unglaublich schnell ausbreitendes Virus, was jeden Menschen innerhalb kürzester Zeit auf der ganzen Insel tötete, und darüber hinaus.
Dr. Fosters letzte Handlung war ein Notruf, und dieser Notruf wurde auch gehört. Er verständigte die US Navy, erklärte ihnen die tragische Situation und die dringende Notwendigkeit, diese Insel komplett zu zerstören, bevor er starb. Doch als die ersten Soldaten die Insel betraten, ausgestattet mit ihren hochmodernen Waffen, ob nun Maschinengewehren, Flammenwerfern oder Handgranate erwartete sie bereits ihr Schicksal. Alle fielen urplötzlich zu Boden, ohne die Chance gehabt zu haben, überhaupt nur einen Schuß abgeben zu können. Sie konnten noch nicht einmal ihren Feind sehen, sie konnten nicht wissen, was auf der Insel überhaupt los war. Es war so, als hätte jemand Insektenspray auf Mücken gerichtet, keine Chance überhaupt zu stechen.
Alle starben einfach so, sofort.
Ein hochkomplexer multiresistener Virus tötete sie, unglaublich spezialisiert auf den Menschen, höchst anpassungsfähig, nicht durch Schutzmasken aufzuhalten.
Der anschließende Beschluß, diese Insel von der Luft aus zu bombardieren kam auch viel zu spät. Der Virus hatte sich bereits in alle Welt ausgebreitet und fast alle Menschen getötet. Da der Virus auf die Tötung des Menschen ausgerichtet war, konnte kein Mensch mit diesem Virus experimentieren, da ja jeder Kontakt sofort zum Tode führte. Dementsprechend sah auch kein Mensch eine Möglichkeit, sich überhaupt zu wehren.
Und so dauerte es nur 2 Wochen, bis alle Menschen tot waren.
Ohne den Hauch einer gekonnten Gegenwehr wurde innerhalb kürzester Zeit der Mensch als Herrenwesen abgelöst, ausgelöscht, praktisch in einer Blitzaktion das Genick gebrochen, ohne Chance auf Widerstand.
Nun war dieses Wesen das herrschende Wesen auf dem Planeten Erde, ausgestattet mit unbeschreiblicher Macht, befähigt, alles zu tun, was es wollte.

Teil 6: Ultimo
In einer Spiralgalaxie, inmitten eines gewaltigen Universums voller Wunder und Schönheit, leben heute auf einem kleinen blauen Planeten viele Lebensformen, multiple Lebensformen, unterschiedlich in Form und Farbe. Eine dieser Lebensformen, eine besondere Lebensform, eine Lebensform, die nicht durch die Evolution zu dem wurde, was sie ist, sondern durch Manipulation, lebt auch auf diesem Planeten. Es stellt ein Einzelexemplar da.
Über die Jahre hinweg ist es erwachsen geworden. Erwachsen nicht nach menschlichen Maßstäben, sondern nach den Maßstäben der eigenen Natur. Obwohl es schon im jüngsten Alter alles menschenmögliche Wissen erlangte, obwohl jegliches Verhalten und jede moralische Einstellung von Geburt an affektiert war, stellte dies nur die frühkindliche Entwicklung des Wesens da. In der Tat war es noch ein Kind, als es alle Menschen tötete, ein Kind, daß nicht wußte, was es ist, wo es ist, wieso es überhaupt ist. Es konnte zwar sprechen, unglaublich schnell denken, hatte eine unbeschreiblich hohe emotionale Intelligenz, aber es wußte zunächst nicht mit seinen Fähigkeiten umzugehen. Es hatte auch keinen Vergleichsrahmen, keine echten Eltern, die in irgendeiner Form dem Wesen hätten helfen können, seine eigene Natur zu finden. Es war einfach da, vollkommen irritiert, und es war unbeschreiblich weit fortgeschrittener als der Mensch. Für dieses Kind war der Mensch nun nichts weiter als eine kleine Stechmücke, die noch nicht einmal den Stellenwert eines Haustieres haben kann, da sie sich ja entschloß, sich gegen das Wesen zu stellen um es zu töten. Erst Jahre später hat es gelernt, Leben nicht nach Maßstäben der Entwicklung zu beurteilen, sondern nach dem Maßstab des Lebens. Und dieses kennt nur einen Maßstab, nämlich zu leben.
Es entwickelte einen eigenen Geist, eine eigene Seele, alles auf der Basis unglaublicher Sinnenswahrnehmungskapazitäten, unglaublicher kognitiver Fähigkeiten. Es entwickelte einen Geist des wirklichen Lebens. Es verstand letztendlich seine Existenz.
Es verstand, daß das wahre Leben sich nicht durch immer größere Perfektion und Einfachheit aus- zeichnet, sondern nur durch die Sinneswahrnehmung, die überhaupt erst zu der Erkenntnis führt, ein Lebewesen zu sein. Jegliche Form von Bewußtsein hilft zwar zur Reflexion über das Leben, aber im Grunde stellt dies nur eine Vergangenheitsform des Lebens dar. Das echte Leben ist weder rational noch logisch, es ist einfach nur das Gefühl, begründet in den unterschiedlichsten Sinneswahrnehmungen, das eine jede echte Lebensform hat. Ein Gefühl, daß aus der Lust und aus der Angst besteht, das Gefühl, das bestehen möchte. Beide Urgefühle benötigen einander, das ist die Quintessenz des wirklichen Lebens. Dieses Gefühl ist von Spezies zu Spezies verschieden, niemals aber unterschiedlich im Wert, da keines in der Lage ist, die Existenz des anderen auch nur einmal verstehen zu können.
Das Überwesen stellte seine eigene Existenz nicht wirklich über die Existenz des Menschen, sondern es hatte Angst, seine eigene Existenz zu verlieren. Sein nach menschlichen Maßstäben affektiertes menschliches moralisches Bewußtsein konnte dem Wesen auch nicht in seiner Tat aufhalten. Dafür wurden einfach viel zu viele Faktoren nicht berücksichtigt worden, Faktoren, die zur moralischen Entscheidung des Überwesens wichtig gewesen wären.
Erst später verstand das Wesen, daß die begrenzte Wahrnehmung der Realität zu diesem Fehler führte, und auch zu dem moralischem Fehlurteil des Überwesens.
Der Mensch hätte nicht getötet werden müssen. Es war einfach ein fehlgeleitetes Wesen, ein irritiertes Wesen, das in einigen Belangen den übrigen Tieren sogar überlegen war, in anderen aber gnadenlos unterlegen. Niemals war das Tier Mensch in der Lage, Töne so präzise wahrzunehmen wie ein Hund, oder so sehen zu können, wie ein Adler, oder so schmecken zu können wie eine Kuh. Niemals war es dem Tier Mensch möglich, seine Umwelt ganzheitlich wahrzunehmen. Dazu war sein Bewußtsein einfach zu klein. Manche Dinge würde er niemals verstehen können, andere schon.
Das Gefühl des halbwahrgenommenen Lebens trug der Mensch in sich, jedoch verstand er es nicht, der Mensch, der sich so weit vom Leben entfernt hatte, wahrscheinlich war er deshalb immer auf der Suche nach Antworten, eine Antwort, für die er noch nicht einmal eine konkrete Frage formulieren konnte.
Er wußte nicht, was ihm fehlte.
Wahrscheinlich versuchte er deshalb, sich rein zu züchten, den reinen Menschen zu kreieren, einen Menschen, der ihn vielleicht eines Tages hätte sagen können, was ihm wirklich fehlt.

Doch trotz allen Mitleids und aller Schuld entschloß sich dieses Wesen gegen die Neuerschaffung der menschlichen Kultur. Auch wollte es nun keine eigene Kultur erschaffen. Es wollte nur leben, leben mit der Schuld, mit der Unschuld, leben auf diesem Planeten, fernab jeglicher Ablenkung durch das Bewußtsein.
Heute lebt das Überwesen auf der Erde, aber es regiert sie nicht. Es lebt, und es ist glücklich, weil es sich seiner unendlichen Beschränktheit bewußt ist, eine Beschränktheit, die nur das Leben birgt, eine Beschränktheit, die gerade das Leben zu etwas so einzigartigem macht.

 

Hallo,

Wieder eine interessante Geschichte von Dir. Ein klassiesches Thema, der Mensch als Erschaffer, und seine Kreation die ihm dann zu schaffen macht. Wenn dieses Wesen aber wirklich von absoluter moralischer Integrität wäre, wäre es dann nicht möglich, dass es seine eigene Existanz als unethisch ansehen würde, und sich selbst vernichten würde?
Nur so ein Gedankengang...

:rolleyes:

 

Hallo Morphin und I3en,
ich für meinen Teil glaube auch nicht, daß innerhalb dieser kurzen Zeitspanne die USA einen Atomkrieg angezettelt hätten. Welcher Mensch hätte denn ahnen können, daß dieses Wesen einen Blitzkrieg gegen die gesamte Menschheit hätte führen können...
Die Inselinspriation habe ich übrigens aus Jurassik Park übernommen. ES schien mir logisch, das solche Versuche auf einer abgelegenen Insel realisiert werden würden, da diese Versuche Ehtisch nicht zu vertreten sind, meiner Ansicht nach...

Die Frage, die Du gestellt hast I3en ist sehr interessant.
Würde dieses Wesen seine eigene Existenz als unethisch ansehen und sich selber vernichten?
Nun, man könnte aber auch fragen: Würde ein Selbstmord nicht auch gegen die eigene Ehtik verstoßen? Wenn es nämlich am Ende der Geschichte gelernt hat, was den Wert des Lebens ausmacht, wäre es, so zumindest mein Gedanke, unethisch, ein weiteres Leben zu vernichten.

Außerdem, es war lediglich von den Erschaffern so geplant worden, ein absolut moralisch anständiges Wesen zu schaffen. Letztendlich ist es aber durch die eigene Intelligenz und die eigenen Fähigkeiten über sein genetisches Potential hinaus gewachsen und stand damit nur noch unter der eigenen Kontrolle. Da es unglaubliche Fähigkeiten besitzt, war es abzusehen, daß es gerade durch seine unglaublichen Fähigkeiten schnell moralisch überfordert war...

Ich möchte zudem einen kleinen Hinweis zu dem geben, was ich mir eigentlich gedacht hatte, als ich diese Geschichte schrieb.
Ich wollte den Menschen in seinen Fähigkeiten und seinem Tun und Handeln mit dem Übermenschen vergleichen, eine Art Parallelisierung. Dazu gehört aber nicht nur Intelligenz, sonder auch Mord und Vergeltung...

Danke für Eure Kritiken,
Björn :cool:

 

Die Tatsache, dass man in Deinen Geschichten vieles hinterfragen kann, tut ihnen keinen Schaden an, finde ich, da sie ja eh Hypothesen sind, sondern ist eher dass, was sie so interessant macht, und zum denken anregt.

Übrigens, hattest Du da nicht eine Geschichte, die Kreatur hieß, oder ist das einfach der alte Titel dieser Geschichte?

 

Ursprünglich hieß diese Geschichte "Der Feuervogel." Doch dann habe ich mich für "Der Übermensch" entschieden. Was Titel angeht bin ich eigentlich immer recht unentschlossen. Zum Beispiel heißt momentan mein aktuelles Werk "Über die Zerbrechlichkeit der Realität". Mal sehen, ob ich diesen Titel beibehalten werde.

PS: Schön das Dir meine Geschichten gefallen. :D

 

Ach ja, logo. Kreatur war irgend was anderes...

Aber der jetzige Titel ist glaube ich besser als Der Feuervogel.

 

<IMG SRC="smilies/cwm15.gif" border="0"> Ich möchte mich den anderen Kritikern anschließen, neben "Das Wesen der Dinge" hast du hier ein weiteres mal einen philosophischen Volltreffer gelandet. Es sind zwar bekannte Themen der Menschheit, aber dafür in eine gut erzählte Geschichte verpackt. Eine, über die man schöne Diskussionen führen kann.

Da das Wesen sich die Handlungsweise seiner Erschaffer natürlich denken konnte, entschloß es auch für seinen Teil, sie zu töten, da es seine neu gewonnene Existenz nicht verlieren wollte.

Selbsterhaltungstrieb? Aber wenn es ("es" weil geschlechtslos?) die Handlungsweise der Menschen erkannte und zudem noch viel klüger war, dann müsste es doch erkennen, was die Menschen so beunruhigte und sie vielleicht über ihr eigenes Fehlverhalten aufklären. Dazu wurde es doch auch erschaffen. Nun ja, das erschien mir noch etwas suspekt.

<IMG SRC="smilies/cwm13.gif" border="0"> Später jedoch, wird erwähnt, dass es als "Kind" alleine und irritiert war.

Erst Jahre später hat es gelernt, Leben nicht nach Maßstäben der Entwicklung zu beurteilen, sondern nach dem Maßstab des Lebens.
Das klärt das unbeholfene Verhalten am Anfang etwas auf. Zudem erinnert es mich ein wenig an die Sehnsüchte des Menschen während seiner Entwicklung. So sehnen wir uns als Kinder danach erwachsen zu werden und dabei möglichst vernünftig, sowie erhabener zu werden. Sind wir jedoch erstmal erwachsen, dann lernen wir es erst zu schätzen, wie wundervoll und naturverbundener die Kinder sind.

;) Kennst du noch den Androiden "Data" aus "Star Trek TNG"? Die Menschen wünschten so perfekt wie er zu sein, aber er wünschte sich nichts mehr, als menschlicher zu sein. Übrigens sind in den Star Trek Folgen oft auch "philosophische" Themen versteckt. Die Folge "Datas Nachkomme" ist besonders empfehlenswert, denn da entwirft der einzigartige Data selbst einen Androiden.

Ein guter Autor mischt die bekannten Erfahrungen aus Filmen, Büchern, Emotionen, geschichtlichen Ereignissen, etc. und konstruiert/komponiert damit ein neues Ganzes. :D Spielst du hier etwa auch den Übermenschen? Nein wirklich, schon superb deine bisherigen beiden Story's. <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

 

Hallo,
also ich bin ein riesen Star Trek Fan und es freut mich riesig, :)
eine Meinung von einem Star Trek Freund zu hören. Also ich für meinen Teil bin absoluter von Star Trek überzeugt, von den Filmen etwas weniger, aber ich freue mich schon riesig auf die neue Serie "Enterprise" mit Scot Bakula als Captain...
Ich finde es wirklich interessant zu hören, daß es Menschen gibt, denen meine Geschichten gefallen. Tja, Wunder gibt es immer wie...
Bis dann,
Gul (Björn) Dukat :p

 

Hallo,
Der Titel weist etwas zu sehr in Richtung Nietsche. Vielleicht fällt dir noch etwas anderes ein. Feuervogel finde ich aber noch irreführender.

Ein zentrales Thema ist ja die moralische Einstellung des Wesens. Hier sehe ich aber einen Konflikt zu dem Plan, dem Wesen ein moralisches Grundverhalten genetisch einzugeben.
Moral glaube ich einerseits kann man genetisch nie kreieren und andererseits, IST für mich der zentrale Konflickt die Differenz zwischen Intellekt und Fähigkeiten der Kreatur zu ihrer unterentwickelten Moral.

Ansonsten fiel mir im Text ein parmal ein unanagenehmes "was" auf.
z.B:"ein System, was also den Aufbau eines Menschen nicht über " schnell weg damit, würde ich sagen.

ein paar weitere Sachen sind mir aufgefallen:
"ein Lebewesen direkt zu replizieren, nur daß so die Möglichkeit direkt besteht, auf".... WW mit direkt,

"Er, der für sein Fach geboren wurde, war schon seit der Geburt ein hochbegabter Mathematiker" ... das ist eh klar, daß er für sein Fach geboren wurde.

"Mein Name ist Dr. J.P. Foster und Arbeite hier"... da fehlt ein ich; außerdem habe ich den Scherz nicht recht verstanden.

"Was auf jeden Fall noch von Bedeutung ist, daß wir uns für ein geschlechtsloses Wesen entschieden haben, denn da fällt die psychosexuelle Entwicklung sowieso weg."
... ist mir viel zu umständlich. Warum nicht einfach Auf jeden Fall haben wir uns für ein geschlechtsloses....?

Das mit dem Virus nehme ich dir in der Art und weiße übrigens auch nicht ab. Einerseits gibt es Filtersysteme, die auch kein Virus durchlassen und andererseits muß er es irgendwie verbreiten. Naja, vielleicht holt Mr Bush seine verseuchten Soldaten tatsächlich zurück und gibt ihnen ein anständiges...
ok, ich schweife ab.
Jedenfalls hätte ihm jemand zum bitteren Ende eine dicke A-Bombe auf den Kopf geworfen. DA bin ich mir sicher.
Will sagen, wenn es ein Virus entwickelt hätte, dann eines, daß nicht sofort tötet, sondern nachdem es sich ausgebreitet hat und alle Menschen infiziert sind. Und dann hätte sich der Übermensch schnell ein gutes versteck weit weg von seiner Insel suchen müssen.

Grüße
Bernhard

 

Hallo HansFZimmer,


Deine Geschichte bombadiert die Leser mit vielen Klischees, und mit auf naturwissenschaftlich getrimmten `Fakten´ - am Schluß kann man sich dann einige Gedanken über Ethik machen, aber ich finde die Relation Text - Textaussage sehr ungünstig, zumal der Text etwas holprig wirkt. Es gibt lange Sätze, Wortwiederholungen und eigentlich nicht viele neue Ideen zum Thema Übermenschzüchtung. Die Frage nach der Ethik hätte auch schon viel früher beginnen können, die Rede des Top- Wissenschaftlers (!) klingt wie ein schlechtes Schülerreferat.
Gut finde ich die Idee, das `Wesen´ gewissermaßen `From the Scratch´ zu produzieren.
„... den reinen Menschen zu kreieren, einen Menschen ... der hätte sagen können, was ihm wirklich fehlt.“ - diese Aussage ist sehr interessant, was dem Menschen fehlt, warum, weshalb er Götter abschafft, sie aber aus sich selbst erschaffen will - darüber hätte ich gern gelesen, z.B. als Gegengewicht zu dem Logiker, dargestellt von einem anderen Wissenschaftler.
Es gibt noch einige Fehler, z.B. „Improvisation des Erbguts“; „auf subatomarem Niveau Moleküle zusammenzusetzen“ ...

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Ich stimme dir schon zu, dass, um die Geschichte tatsächlich glaubwürdig zu machen, einige Fakten noch überarbeitet werden müssten, also sprich wahr seien sollten.

Jedoch tut dies der Geschichte nur in beschränktem Ausmaße einen Abbruch, da die Intention ja weniger in naturwissenschaftlicher Korrektheit liegt, sondern dies alles nur den Rahmen darstellt, der den Gedanken in Geschichtsform bringen soll.

Mir hat die Geschichte wirklich gefallen - obwohl die Story an manchen stellen leider aufgesetzt wirkt - denn sie stellt bekannte Gedanken auf eine nette Weise dar.

Eine Frage jedoch beschäftigt mich am meisten:
Zwar ist nirgends explizit darauf verwiesen, dass keine Frauen in dem Forscherteam beschäftigt sind, jedoch wirkt das ganze Szenario wie eine Männerwelt.
Was mich zu dem Gedanken führt ob ein solches Wesen in seinem Handlungs- und Gedankenspektrum nicht trotz seiner physischen Geschlechtslosigkeit eigentlich doch männlich ist.
Dies würde man auch an seinen Handlungen belegen können, da dass Ausrotten einer Spezies ja eigentlich immer Männersache war. Auch seine Gedankengänge scheinen eher männlich, da sie von totaler Rationalität geprägt sind und Gefühle aussen vor lassen.

Ich denke zwar nicht dass du solche Gedanken beim Schreiben hattest, mir scheinen diese jedoch elementar in der Geschichte - belegen sie das Scheitern der Forscher schließlich umso mehr.

 

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