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Der ABC-Schütze

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03.05.2009
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Der ABC-Schütze

Ahmadinedschad oder der ABC-Schütze

Achmed wurde ein Jahr zu spät eingeschult, was dazu führte dass er ein ganzes Jahr älter war als seine Mitschüler. Eigentlich war ihm das egal, denn lesen konnten eigentlich eh schon alle vor der Schule und viel Anderes war aus der ersten Klasse nicht mitzunehmen - hatte er mal gehört. Doch als er mit der Zuckertüte in der Hand zwischen den anderen Kindern stand, schauten ihn einige Eltern komisch an und tuschelten miteinander, später nahmen sie ihre Kinder und versuchten sie von Achmed fernzuhalten. Sätze wie "Schau mal der Junge da, der is ja viel Älter als du! Der haut dich bestimmt, wenn du ihm nich das Pausenbrot gibst" oder "Schau mal ein Iraner, der hat bestimmt sone Gang und ein Messer, da musst du dich von fernhalten!" schnappte er auf.

In der Schule war seine Bank immer leer und wenn er mit Schülern redete, so schien es als ob diese immer Angst vor ihm hätten. Einige fingen bei seinem Anblick an zu weinen und flehten ihn an, doch das Pausenbrot zu nehmen und das mit den Schlägen sein zu lassen. Doch Achmed hatte weder vor irgendjemanden irgendwie zu schlagen, noch besaß er ein Messer oder sonstwas er war sogar eigentlich eine recht schwächliche Figur und zudem durchdrungen von Gutmütigkeit.
Immer wenn Lehrern Streiche gespielt wurden stand er unter Generalverdacht und es hagelte Einträge ins Hausaufgabenheft. Einmal war es besonders schlimm: Ein Mitschüler fiel auf dem Pausenhof vom Klettergerüst und verletzte sich bösartig. Logischerweise war es Achmed, der diesen Schaden angerichtet haben soll und seitdem herrschte überall eine Atmosphäre von Angst und Respekt wenn Achmed anwesend war. Selbst Erwachsene fürchteten ihn.
"Bitte! Bitte erstich uns nicht mit deinem Messer" so redete ein Schüler am Anfang einer Deutschstunde zu ihm. Der Einwand, dass er gar kein Messer besaß zählte nicht, da Achmed ja immer die theoretische Möglichkeit hatte sich eines zu besorgen, genügend Geld hatte er.
Die Stunde drehte sich vollkommen um Achmed und sein Messer: Der Lehrer redete streng auf ihn ein, sowas doch zu unterlassen, er wurde angekreischt, bedroht, es wurden ihm Dinge angeboten und Empfehlungen für
Anti-Aggressiontraining ausgesprochen. Gegen Ende der Stunde meinte der Lehrer schließlich, dass es notwendig wäre, dass Achmed sein Geld in die Klassenkasse spendete damit er sich keine Waffe kaufen konnte. Als Achmed entgegnete, dass er das Geld für sein Mitagessen brauchte und dass er zuhause Ärger bekommen würde, fingen die Drohungen wieder an. Schließlich tat er all sein Geld in die grüne Box und aß an diesem Tag nichts. Als er sich die anderen Tage jedoch dennoch weigerte sein Geld abzugeben, beschlossen einige Eltern ihren Schülern Messer zur Selbstverteidigung mitzugeben und es gab Gerüchte, dass einige Achmed aus Angst würden töten wollen. Achmed hatte große Angst, doch er lies sich nichts anmerken, denn er war trotz alledem relativ selbstbewusst. Dafür hatte er nun wieder etwas zu Essen. (wenngleich es für ihn lediglich Suppe war, da man ihm kein Essen mehr gab für welches Gabeln oder Messer verwendet werden müssten) Letztendlich schaffte es Achmed in der ersten Klasse sitzenzubleiben und das obwohl es noch gar keine Benotung gab.
Er würde wohl immer ein ABC-Schütze bleiben.

 

Hallo new!

Vorurteile, ihre Ausbreitung und die Folgen. Das scheint das Thema deiner Geschichte zu sein.
Dein Szenario, so weit ins Groteske getrieben wie es nur geht, führt die Lächerlichkeit von Vorurteilen vor Augen. Da hast du von deinem Autorenrecht, die Wirklichkeit zu überzeichnen, regen Gebrauch gemacht.
Für mich ist das Ganze zu realitätsfern, um zum Nachdenken anzuregen.

Gruß

Asterix

 

Hallo newJPgeneration,

dieser Text wirkt bei mir nicht, weil er weder ernstzunehmen ist, noch das Gespür für eine Satire hat. Dergestalt finde ich den Text einfach nur platt und vom handwerklichen lustlos abgeliefert. Hier sind mehr Fehler drin als jedem ABC-Schützen erlaubt.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Asterix/Weltenläufer,
ja die Geschichte sollte übertrieben Grotesk sein. Jedoch sollte sie nicht das Thema Vorurteile behandeln, denn dafür wäre das Verhalten der Personen tatsächlich zu übertrieben. Eigentlich ist die Geschichte als kleine Parabel auf den Atomstreit mit dem Iran gedacht und soll vor Augen führen wie blöd das Ganze aussehen würde, wenn man es auf eine kleinere Ebene projizieren würde.
Die Fehler versuch ich mir nochmal vorzunehmen.

Grüße
JP

 

Hallo JP,

Eigentlich ist die Geschichte als kleine Parabel auf den Atomstreit mit dem Iran gedacht und soll vor Augen führen wie blöd das Ganze aussehen würde ...

:eek:,:eek: und nochmal :eek:

Unter diesem Aspekt habe ich Deine Geschichte gar nicht gelesen, nicht mal, wenn ich mir ganz viel Mühe beim interpretieren gegeben hätte.

Vielleicht liegt es ja an der Nähe zu Vorurteilen, dass der Leser eine andere Absicht dahinter glaubt ...

Beste Grüße
Fliege

 

Hallo new,

Da kann ich mich Fliege nur anschließen. Gib dem Leser einen Hinweis darauf, was er vor Augen hat, sonst ist das nicht nachvollziehbar. Eingewobene Nachrichten, z. B. oder irgendein Vergleich.

Die Grundidee finde ich nicht schlecht, aber auch, wenn man sie mit diesem Hintergedanken liest, ist die Geschichte meines Erachtens noch zu sehr in die Länge gezogen, der selbe Gedanke zu weit ausgesponnen.

Viel Erfolg und liebe Grüße

Elisabeth

 

Hallo Elisabeth,
vielleicht genügt eine kleine änderung des Titels zur Aufklärung des Hintergrundes.
Und sorry für die übertreibung der Metapher^^ ich find sowas einfach toll, muss dir ja nicht gefallen.

Grüße
JP

 

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