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Der Außerirdische

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03.01.2005
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Der Außerirdische

Vor vielen Jahren gelangte einmal ein seltsames Wesen durch einen Zufall auf unsere geliebte Erde. Es war nicht viel größer als die Gänseblümchen, die mancher in seinem Garten hat und wahrscheinlich auch nicht viel intelligenter. Das zumindest behaupteten die Wissenschaftler, die sich seiner annahmen. Sie interessierten sich nämlich prinzipiell für die Intelligenz des Außerirdischen, auch wenn mir niemand sagte, warum.
Versuchsobjekt 1 - dieser kluge Name stammte von Dr.Buzokoff, der sich noch beweisen musste – nahm also an einer Reihe von Tests teil. Zunächst wurde seine Physiologie getestet. Man wollte sehen, was ihm schmeckte und was nicht. Dr. Buzokoff bereitete die verschiedensten Mahlzeiten vor und gab sich sehr viel Mühe.
Doch die Professoren waren etwas mokiert darüber, dass Versuchsobjekt 1 so gar nichts essen wollte, wo es doch so mager aussah. Nun gut, entschied einer der Professoren, vielleicht ist es durstig. Ja, ereiferte sich schnell Dr.Buzokoff, und brachte diverse Getränke, doch auch die gefielen dem Außerirdischen nicht.
Da schlossen unserer hochbegabten Wissenschaftler, Zeugnisdurchschnitt 1.0, dass eben dieser Außerirdischen keinen besonders hohen IQ haben konnte, ja dass er nicht einmal wissen kann, überhaupt den Planeten gewechselt zu haben.
Enntäuscht warfen sie das Ich in den Müll und pflückten eine neue Gänseblume.

 

Liebe Leute,

kriegt euch ein.
Tribun, es ist bei weitem nicht nur eine Frage des Geschmacks, ob eine Geschichte gefällt. Harkhovs nimmt mit seiner Aussage
"die parabel ist zu banal, und die sprachliche umsetzung zu gewöhnlich."
kein Blatt vor den Mund. Meine Anmerkungen waren inhaltlich ähnlich.

Wenn ich so eine Kritik bekomme, dann hoffe ich nicht auf "den einzigen Leser, der meinen Geschmack teilt", sondern ich denke darüber nach und versuche dann, es bei der nächsten Geschichte besser zu machen. Wir sind alle hier, um zu lernen. Naja, die meisten ;)

 

Ist ja schön, dass ihr meinen Text nutzen könnt um euren Privatstreit auszutragen, aber wenn euch der Text nicht gefällt könnt ihr euch doch einen anderen suchen,
Ich denke nicht, dass hier ein Streit zwischen Harkov und mir zu Tribuns Geschichte vorliegt, wenn Harkov mich auf Interpretationsmöglichkeiten hinweist. Im Gegenteil. Ich bedanke mich dafür.

Die Geschichte ist deine Geschichte, Tribun. Sie muss mir nicht gefallen. Und meine Kritik soll nach den Regeln, konstruktiv sein.

Meine Interpretation, wonach ich die Botschaft: Keiner hat mich lieb, weil er mich nicht richtig wahrnimmt, beruht auf die Auswahl der methaporischen Figuren die die Handlung bestimmen. Außerirdischer ist gleich Andersartiger, Gänseblümchen ist allgemein, zäh und überlebenswillig, auch wenn man es übermäht. Die Wissenschaftler sind die bornierten Besserwisser, Andersgläubige, Schmalspurdenker.
Was will der Autor mir also zu verstehen geben? Wenn er im Kontext nicht eindeutiger seine Methapern bestimmt, als in dieser Geschichte, was soll ich also zwischen den Zeilen lesen? Gelingt es mir nicht eindeutig? Woran liegt es? Am Leser? Am Autor? Letztendlich welches Ich wird nun verkannt? Und ist es deswegen betroffen? Und wie steht es wider auf?

Sorry, deine Geschichte ist mir zu mehrdeutig. Um eine stichhaltige Interpretation schreiben zu können, fehlen mir die Infos aus dem Text. Wenn es dein Ziel war, mehrere Identifikationen zu ermöglichen, ist es dir gelungen. Aber wenn das nicht dein Ziel war, ist die Geschichte missraten.
Ich hoffe das war konstruktiv.

 

@Oleandra:
Ich habe bzw wollte nicht behaupten, dass deine Interpretation falsch ist. Und es ist sicher richtig von dir, eine genauere Bestimmung der Metaphern zu verlangen.
Letzlich habe ich es aber gewollt, dass die ganzen Fragen, die du dir jetzt stellst nicht vom Text beantwortet werden.

@Uwe Post
Ein Gleichnis ist nicht zwangsläufig eine Art Lehrstück, dass mit halb erhobenem Zeigefinger eine Erkenntnis kundtut. Wollte ich der Menschheit den goldenen Satz erklären wollen, würde ich einfach nur einen Satz schreiben.
Deine Interpretation war meiner Meinung nach zu konkret an der Wortbedeutung verhaftet.
Nur haben Worte meiner Meinung nach eine viel geringere Realität, als die vielen Assoziationen, die im Kopf des Lesers entstehen.

Beim ersten Lesen ist es eine abstruse, simpel erzählte und unlogische Geschichte. Trotzdem erzeugt sie in jedem Bilder und komischerweise bei den meisten die gewollten, denn sonst würdet ihr nicht das richtige fragen.
Das ist jetzt eben die Geschmacksfrage. Willst du, als Leser, dieser Geschichte durch deine eigenen Erfahrungen Bedeutung geben, oder nicht.
Im letzteren Fall bleibt sie eben unvollständig, aber wenn ihr vom Autor erwartet, euch eine komplette Geschichte zu liefern, ist das mehr eine Frage des Geschmacks und es lohnt sich wohl nicht, das zu diskutieren.

Hatte in Kafka wohl einen schlechten Lehrmeister. Jedenfalls, Uwe, nehm ich deine Challenge an und probiers mit einer neuen Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet:

kafka ist sicher ein besserer lehrer als du schüler. kafka! hallo?


nein entschuldige, ich möcht keine privatfehde mit dir starten, aber ich konnte nicht widerstehen.

 

Ich würde Herrn Kafka auch außen vor lassen und übergehe Deine betreffende Bemerkung.

In mir sind keine Bilder entstanden, als ich die Geschichte gelesen habe. Dazu war sie sprachlich zu flach und inhaltlich zu skizzenhaft. Bilder bzw. Interpretationsansätze findet man nur, wenn man explizit danach sucht, und das tut man nur, weil die Geschichte "ich bin ein Gleichnis, deute mich!" ruft. Und da kommen unterschiedliche Leute zu unterschiedlichen Resultaten, wenn ich mir die Postings hier so ansehe. Dass mehr oder weniger "die gewollten" Bilder erscheinen, ist kein Wunder, denn besonders tief versteckt ist die metaphorische Bedeutung nicht. Deswegen wiederum rede ich vom deutlich erhobenen moralischen Zeigefinger. Ich für meinen Teil empfinde jede Geschichte, die zwischen den Zeilen ein fettes "interpretier mich, ich habe eine Mitteilung für dich!" stehen hat, als moralzeigefingerisch, und automatisch damit jedes Gleichnis. Zugegeben: Das ist durchaus Geschmackssache und kann bei anderen Lesern anders aussehen.
Bin jedenfalls auf Deine nächste Geschichte gespannt.

 

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