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Der Drücker

Ara

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25.10.2008
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Der Drücker

Es klingelte und Herr Müller öffnete die Tür. Ein Mann im Anzug stand vor ihm.
„Guten Tag Herr..." Er warf einen Blick auf den Klingelknopf ,
„...Müller! Ich habe ein ganz besonderes Angebot für sie! Sehen sie ... "
„Kein Interesse." Antwortete Herr Müller und schlug die Tür zu. Er drehte sich um und wollte sich wieder das Fußballspiel ansehen, da klingelte es wieder.
„ Herr Müller! So hören sie doch! Dies ist ein einmaliges - An-ge-bot!" Der Drücker sprach jede Silbe einzeln aus.
„ Ich hatte ihnen bereits gesagt, dass ich kein Interesse habe! Guten Tag." Herr Müller wollte die Tür wieder zuschlagen, doch da hatte der Drücker seinen Fuß dazwischengestellt. Der Schuh war einer der besonderen Sorte: Er hatte Stahlkappen an den Seiten, um Türen aufzuhalten... oder aufzudrücken.
„Hören sie sich doch wenigstens mein Angebot an Herr Müller!" Der Drücker hörte sich schon fast flehend an.
„Sie gehen jetzt sofort, oder ich rufe die Polizei!" Herr Müller drückte dem Drücker sein Stahlkappenschuh nach draußen und schlug die Tür zu. Er setzte sich in sein Wohnzimmer um sich das Fußballspiel wieder anzusehen. Der Drücker klingelte nicht nocheinmal.
„Diese verdammten Drücker werden immer dreister." Knurrte er während er eine Bierdose zischend öffnete. Er nahm einen großen Schluck und verlor das Fernsehbild kurz aus den Augen. Als er wieder das Spiel verfolgen wollte, stellte er fest dass er irgendwie auf die Fernbedienung gekommen sein musste: Der Sender hatte sich verstellt. Irgendeine dämliche TV-SHOP Sendung war zu sehen. Herr Müller war kurz davor den Sender wieder umzustellen, als er plötzlich bemerkte, dass da gar kein Moderator in der TV-SHOP Sendung da stand und seinen Mist verzapfte.
Wie aus seinen Gedanken hervorgerufen sprang plötzlich aus den linken Teil des Bildes DER Drücker. Herr Müller zerdrückte ungewollt seine Bierdose.
„Ja Herr Müller! Ich bin es wieder! Und nun hören sie sich mein einmaliges Angebot an: ", der Drücker hob den Zeigefinger.
„NEIN! Ich höre es mir NICHT AN!!" Brüllte Herr Müller den Fernseher an und schaltete auf sein Fußballsender um.
Das Spiel war in vollem Gange. Herr Müller stellte zornig fest, dass er ein Tor verpasst hatte. Der Moderator sagte gerade:
„...Der Ball geht an Torres und......" Plötzlich verstummte der Moderator und eine flehende, dem Herr Müller sehr bekannte Stimme war zu hören:
„... und sie haben nun die Gelegenheit auf ein einmaliges Angebot Herr Müller!! Kaufen sie eine Super-Luxus-Reise nach Taiwan!! Schlagen sie zu! Jetzt oder nie!!"
Herr Müller stand schwerfällig auf und machte den Fernseher aus. Er schwitzte. Das war langsam nicht mehr lustig. Er würde die Polizei rufen. Seine dicken Wurstfinger schwitzen und er brauchte lange bis er die drei Ziffern eingegeben hatte. Es meldete sich unmittelbar eine Stimme - irgendwie hatte Herr Müller damit nun gerechnet:
„ Sie, Herr Müller können mich nicht los werden. Erst wenn sie Ge-kauft haben. Also kaufen sie jetzt eine Super-Reise nach Taiwan! Schlagen sie schneeeeeeeell zu!" Herr Müller atmete tief durch.
„Warum lassen sie mich nicht einfach in Ruhe? Ich werde nicht kaufen, verstehen sie?" Sagte Herr Müller.
„Oh doch, Sie werden kaufen Herr Müller. Denn so eine supergünstige Reise bekommen sie nirgends anders. Eine Super Taiwan Reise für nur 749 Euro und jetzt kommt das Beste..." Sagte der Drücker.
„Hören sie... sie lassen mich jetzt in Ruhe verstanden?! Wenn ich sie nocheinmal vor meiner Haustür sehe, werde ich sie umbringen!! Haben sie mich verstanden?!!"
Eine Weile herrschte Stille in der Leitung.
„Wie bitte? Wen wollen sie töten? Wer sind sie?!" Sagte plötzlich die Stimme eines Polizeibeamten. Herr Müller legte schnell auf.
Er schwitzte und atmete unregelmäßig. Hallo Blutdruck, dachte er.
Da klingelte es wieder an der Tür. Herr Müller ging schnaufend in die Küche und nahm sich das größte Küchenmesser. Mit dem Messer hinter dem Rücken öffnete er die Tür. Es war sein "Freund" der Drücker. Doch der Drücker fiel plötzlich auf die Knie und sagte:
„Bitte kaufen sie meine verdammte Reise Herr Müller!! Wenn ich mein Pensum nicht gleich erfüllt habe, wird der OBERDRÜCKER mich töten!! Schnell kaufen sie, helfen sie mir!!" Während der Drücker sprach fuhr ein schwarzer Van vor. Die Schiebetüren gingen auf und zwei in Anzügen gekleidete Drücker kamen heraus. Sie gingen auf den knienden Drücker zu.
„ KAUFEN SIE JETZT!! Es ist eine einmalige Chance Herr Müller!! Super Angebote nur von uns!!" kreischte der kniende Drücker.
Er wollte in Herr Müllers Wohnung krabbeln, da packten ihn die zwei andern Drücker unter die Schultern und schleppten ihn wortlos in den schwarzen Van.
Herr Müller stand mit offenem Mund im Türrahmen und beobachtete wie der Van losfuhr.
Auf der Rückscheibe waren drei Worte in rot aufgedruckt:

PENSUM NICHT ERFÜLLT

 
Zuletzt bearbeitet:

HALLO Rueganerin,

Wenn Ich die Geschichte nicht in "Seltsam" schreiben soll, wo dann? In "Alltag"? Steht bei dir jeden Tag ein Drücker vor der Tür, der anschliessend abgeführt wird?

Deine Kritik ist wirklich unheimlich konstruktiv:
- Ja Ich habe mich in den Namen "Herr Müller" Und "Drücker" Verliebt. Genauso wird es sein. Entschuldige, dass Ich keine Synonyme für sie erfunden habe, die KURZgeschichte ist ja so "lang", dass "das" Auf Jedenfall Nötig Gewesen wäre.

- TUT MIR LEID UM DEINE NETZHAUT

- Also Listen Up. "message" Gibt Es Keine, Also Nothing Sozusagen. Und Ja Du Hast Recht, Nicht Jede Geschichte Needet So Eine Message. Aber Meine Beschissene Story Kann Es Ja Leider Nicht Mit Der Sogenannten "sprachinnovativität" Wie Du Es Nennst Ausgleichen; Schade Nur Dass Bei Dir Sowas Wie Eine Begründung Fehlt.

Lg Ara

 

Tach ara,

und Willkommen auf Kurzgeschichten.de.

Entschuldige, dass Ich keine Synonyme für sie erfunden habe, die KURZgeschichte ist ja so "lang", dass "das" Auf Jedenfall Nötig Gewesen wäre.
na also, Einsicht ist ja vorhanden.
Synonyme dienen tatsächlich dazu, den Lesefluss nicht durch vermeidbare Wortwiederholungen zu hemmen, und bei der Häufung der beiden Begriffe "(der) Drücker" (17x) und "Herr Müller" (25x) nimmt die Lesefreude in der Tat ab. Ob nun romantische Zuneigung, Desinteresse an der eigenen Geschichte oder sonstwelche Gründe für diese Worthäufungen verantwortlich sind, objektiv betrachtet sind sie stilistisch schlecht und auch bei einer KURZgeschichte zu vermeiden.

„Sie gehen jetzt sofort, oder ich rufe die Polizei!" Herr Müller drückte dem Drücker sein Stahlkappenschuh nach draußen und schlug die Tür zu.
das ist grammatikalisch untragbar und nicht mal als Umgangssprache zulässig. "Herr Müller drückte des Drückers Stahlkappenschuh nach draußen"
Wie aus seinen Gedanken hervorgerufen sprang plötzlich aus den linken Teil des Bildes DER Drücker. Herr Müller zerdrückte ungewollt seine Bierdose.
GROSSBUCHSTABEN sind auch in Kurzgeschichten Brüllen, keine Betonung. Dafür steht das Mittel des Kursvidruckes zur Verfügung, wobei in diesem Kontext auch komplett auf Betonung zu verzichten wäre, schließlich ist klar, daß es _der_ Drücker ist.

Dann schliesst Du nahezu jede wörtliche Rede ab, ohne sie in einen Halbsatz einzubetten. Das auch wieder in Konsequenz, doch eine gute Geschichte lebt davon, daß der Autor die Klaviatur der Schriftsprache nutzt und einsetzt. Also, warum z.B.

„Kein Interesse." Antwortete Herr Müller und schlug die Tür zu.
und nicht
"Kein Interesse", antwortete Her Müller und schlug die Tür zu.

Letzteres liest sich flüssiger, wird von Dir jedoch recht konsequent umgangen.

Und dann kommt in einer WR kein Leerzeichen zwischen dem Anführungszeichen und dem ersten/letzten Buchstaben, also nicht wie z.B. hier :

„ Herr Müller! So hören sie doch! Dies ist ein einmaliges - An-ge-bot!"
Scheinst Du ja zu wissen, hier bist du jedenfalls nicht so konsequent wie bei den anderen Fehlern.

Inhaltliche Kritik kommt auch noch. Die Story hat Substanz, keine Frage, doch sie ist schnoddrig erzählt, schnoddrig runtergerschrieben, das nimmt die Freude an der Geschichte und dem seltsamen Moment. Klar ist es seltsam, daß der Drücker so sehr unter Leistungsdruck steht, daß er plötzlich auf allen Kanälen seine Reise (btw, kein optimales Produkt, da eher selten per Haustürgeschäft vertrieben, da sind Abos, Spenden oder Staubsauger klassischer) an den Müller bringen will, und noch seltsamer, daß er am Ende für den Misserfolg auf dem Fuße bestraft wird, erinnert mich an die grauen Männer von Momo.

Insgesamt liest sich Deine Geschichte wie ein Schnellschuss, Idee gehabt, in die Tasten geprügelt, direkt veröffentlicht und geglaubt oder mindestens gehofft, daß Du dafür sofort ne Empfehlung kriegst oder mindestens begeisterte Kritiken.

Aber Meine Beschissene Story Kann Es Ja Leider Nicht Mit Der Sogenannten "sprachinnovativität" Wie Du Es Nennst Ausgleichen
Da kann ich nur wiederholen, was immer gilt: Wenn Du bessere Kritiken willst, schreib bessere Geschichten. Überarbeite die Story, bring sie in Form, in eine literarisch allgemeingültige Form, dann klappt das auch mit der Erwartungshaltung und dem Ergebnis.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo,

Der Arme Drücker ;) Irgendwie zeige ich mich solidarisch mit dem Drücker, der in so einem makabren System gefangen ist und quasi zum Tode verurteilt wird, weil er seinen Pensum nciht erfüllt hat. Die Geschichte lässt einen sicherlich eine weile darüber nachdenken, wie krass so ein System werden kann. Und alles landet letztendlich bei unbedarften Verbrauchern.

Die Lebenssonde

 

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