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Der Elefant mit der Blume

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22.02.2021
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Der Elefant mit der Blume

In einer anderen Zeit und einer anderen Welt, lebte ein kleiner Elefant. Er war ein seltsames kleines Kerlchen. So sagten es zumindest die anderen in seinem Rudel. Das Rudel bestand aus 23 Elefanten. Neben ihm gab es noch sieben weitere kleine Elefanten. Er war nicht allein. Zumindest nicht, wäre er normal gewesen. Aber da die anderen ihn eben nicht so betrachteten, war er doch allein. Er selbst konnte das gar nicht verstehen. Ich bin doch ganz normal, dachte er immer und immer wieder. Doch keiner dachte wie er und keiner glaubte ihm oder hörte ihm zu.
Alles begann als die Herde eines schönen warmen Sommertages durch blühende Wiesen marschierte. Er war so ausgelassen vor Freude über die schönen Blumen, dass er vor begeistert hin und her sprang. So frei hatte er sich noch nie zuvor gefühlt. Sonst marschierten sie immer nur durch dürre Wüstenlandschaften, hohe Berge und karge Täler. Die Abwechslung kam so unverhofft überraschend und er fühlte sich das erste Mal richtig zu Hause. Endlich war er dort wo er hingehörte, er war angekommen.
Der Tag sollte aber der Anfang vom Ende seiner unbekümmerten Jugend sein. Nie hätte er es damals gedacht, aber plötzlich begannen die anderen Elefanten zu tuscheln und zu kichern. Sie tuschelten nicht mit ihm, sie kicherten nicht mit ihm. Es lag etwas Böses verächtliches in ihren Blicken. Ihr Grinsen war dreckig und lieblos. Er wusste nicht wie ihm geschah und konnte es nicht verstehen. Was hatte er falsch gemacht. Er hatte doch nie jemandem etwas getan, war immer freundlich, nett und höflich, wünschte allen immer nur das Allerbeste. Er begriff es einfach nicht.
Während er durch die Blumenwälder tanzte, marschierten die anderen Elefanten mürrisch umher trampelten die Blumen nieder oder aßen sie auf. Sie wüteten und schimpften mit Wörtern, die der kleine Elefant nie zuvor gehört hatte. Niemals hören wollte ... Sie machten sich einen Spaß daraus die schöne Landschaft, die sie nicht zu würdigen wussten zu zerstören. Sie mochten die kahlen Landschaften der Wüste oder die großen Bäume der Tropenwälder viel lieber. Das waren Lebensräume, die zu einem Elefanten passten. Mit Blumen können Elefanten nichts anfangen und mit ausgelassenen Herumtollen schon einmal gar nichts.
Doch da sahen sie diesen einen unter ihnen, der anders war, der sich so benahm, wie es sich für einen Elefanten nicht gehört. Wie es sich für einen von ihnen nicht gehört. Und sie fühlten nur Hass und Verachtung und das feurige befriedigende Hochgefühl diesen Freak unter ihnen zu quälen.
Seit da war unser Elefant inmitten seines Rudels ganz alleine und total verstört. Die schönen blühenden Landschaften wurden von dem Rudel nie wieder aufgesucht. Unser kleiner Elefant begab sich alleine auf die Suche nach ihnen, jede Nacht, wenn die anderen Elefanten schliefen, doch konnte er sie nicht mehr finden. War alles nur Einbildung gewesen? Hatte er bloß geträumt? Aber nein, er spürte den Spott der anderen doch noch immer jeden Tag. Als er die Hoffnung aufgegeben hatte den Ort jemals wieder zu finden, begann er in den Wüstenlandschaften und Sümpfen nach vereinzelten Blumen zu suchen, an denen er sich erfreuen konnte. Doch auch dieser Versuch war nicht von Erfolg gekrönt. So lebte er vor sich hin und schämte sich seiner selbst. Das es auch andere Wesen gab, die die Blumen liebten, wie er, wusste er nicht. Außer den Elefanten kannte er nichts. Er hielt sich für eine Missgestalt, weil die anderen es ihm so suggerierten und fragte sich immer wieder, warum gerade er so anders war. Warum konnte er nicht sein wie alle anderen? Warum konnten alle anderen nicht so sein wie er? Gleichzeitig sehnte er sich danach wieder etwas so schönes wie die Blumen zu sehen. Doch kaum hatte er diese Gedanken schämte und verurteilte er sich zutiefst dafür.
Um seinen missglückten Eindruck bei den anderen Elefanten zu revidieren versuchte er von nun an eine Rolle zu spielen. Wie einer von ihnen zu wirken, zu reden, zu handeln ... doch nutzte diese Selbstverleugnung wirklich etwas? War es besser akzeptiert und dazugehörig zu sein, als sich wohl in seiner Haut zu fühlen, sich nicht fremd vorzukommen? Merkten es nicht die anderen Elefanten, wenn er nur noch ein künstliches unechtes Wesen war? Er kannte die Antwort wieder einmal nicht. Tatsächlich ging das ganze Schauspiel eine Zeit lang gut. Die anderen Elefanten vergaßen sein verachtenswertes Verhalten im Blumenfeld zwar nicht, denn ein Elefant vergisst nie, aber sie dachten er versuche sich zu ändern und hätte seine Fehler erkannt. Trotz allem ließen sie ihn spüren, dass er in der Rangordnung ganz unten stand, sie ihm weiterhin mit Misstrauen begegneten. Denn egal wie sehr unser kleiner Elefant auch versuchte in seiner Rolle aufzugehen, egal wie sehr er sich bemühte, nie bekam er die selbe Gleichgültigkeit, nie die selbe Grausamkeit, nie die selbe Eitelkeit und nie die selbe Arroganz wie die anderen seiner Herde.
Dann plötzlich völlig unerwartet entdeckte der kleine Elefant mitten in der Wüste eine Blume. Sein Herz ging ihm auf und er wollte schon vor Freude strahlen. Doch da hörte er den Spott der anderen Elefanten. „Komm, geh zu deiner Geliebten“. Sie hatten also seiner Mühen zum trotz nicht vergessen ... Der kleine Elefant wusste, dass das seine einmalige Chance war den Elefanten zu beweisen, dass er einer von ihnen war. Wie ein wahnsinniger rannte er auf die Blume zu und trampelte sie nieder bis, so glaubte er, nichts mehr von ihr übrig war. Währenddessen schimpfte er voller Verachtung über die Blume, wie es die Elefanten in den Blumenbeeten taten. Er warf mit Wörtern um sich, die er nie zuvor genutzt hatte, niemals benutzen wollte ... Die anderen Elefanten aber waren beeindruckt. So einen Ausbruch hätten sie ihm gar nicht zugetraut. Sie kamen in Scharen auf ihn zu, um ihn zu beglückwünschen und als einen von ihnen willkommen zu heißen. Der kleine Elefant spürte ein nie gekanntes Hochgefühl. Er hatte es geschafft. Endlich wurde er von den anderen akzeptiert, war einer von ihnen, gehörte dazu. Doch da war noch etwas anderes. Etwas das tief in ihm steckte und dem er keine Beachtung schenken wollte, das er verdängen wollte ... Doch als sich der Trubel, um ihn löste und alles wieder seinen normalen Gang nahm, kam es hervor und er brach er in Tränen aus. Er hatte sich selbst verraten. Hatte eine arme unschuldige Blume niedergetrampelt, vielleicht sogar getötet. Niemand hatte sie je etwas getan. Er hatte ein Geschöpf zerstört, dass er verehrte und liebte. Das an Anmut und Glanz nicht zu übertreffen war. Die Reue die er empfand war größer als alles, was er jemals fühlte. Größer als alles, was er jemals fühlen wollte. Was hatte er bloß getan. In der Nacht als die anderen schliefen, ging er an den Ort seines Verbrechens zurück und ihm ging das Herz auf. Er hatte sich auf das schlimmste gefasst gemacht. Eine total zerfetze Blume erwartet. Doch sie war fast Heil geblieben und hatte noch all die schönen Blüten an sich, die er so mochte.
Um den Tag an dem alles begann nie zu vergessen und sich endgültig von den anderen abzugrenzen und sich zu zeichnen, nahm der Elefant diese einzige Blume, die in der ungeliebten Dürrelandschaft wuchs und stecke sie sich ans Ohr. Er trug die Blume fortan wie eine Krone. Sie machte ihn zu etwas Besonderem, zu einem Unikat unter lauter Gleichen. So war er für alle nur noch der Elefant mit der Blume. Keiner näherte sich ihm mehr, sie behandelten ihn wie etwas Krankes ansteckendes. Aber er fühlte sich zum ersten Mal wieder wohl in seiner Haut. Er hatte ein Stück dessen, was er so liebte an sich. Er fand sich dadurch hübscher und erhabener als all die anderen und trug sie wie einen Panzer vor seinem gebrochenen Herzen.

 

Elefantenbilden kein Rudel, sondern Wölfe. Die Idee mit dem Selbstwertgefühl finde ich super. Woher weiß der Elefant, dass es Schimpfwörter sind, wenn er sie noch nie gehört hat. Warum heftet er sich die Blume nicht sofort an sein Ohr? Zu viel Symbole. Ich finde, du packst zu viel in die Geschichte hinein. Ist nur meine Meinung. Vielen Dank für deinen Text.

 

Und sie fühlten nur Hass und Verachtung und das feurige befriedigende Hochgefühl diesen Freak unter ihnen zu quälen.

Ich glaube nicht, dass der Elefant das Tier ist, das du für diese Geschichte verwenden solltest. Ich kenne wenige Elefantenkolonien, die sich aus Afrika auf den Weg machen, um irgendwo Blumen zu zerstampfen/zu fressen. Für das von dir angestrebte Gleichnis gibt es sicher noch andere Viecher, die du dafür verwenden kannst. Der Elefant haut da nicht hin. Die sind sehr sozial und gruppenorientiert. Da gibts sicher nicht so eine Stutenbissigkeit wie bei uns Menschen.

Für mich funktioniert die Geschichte deswegen nicht wirklich und ich finde auch die Botschaft nicht unbedingt förderlich. Sei anders als alle anderen, damit du allein vor dich hin leben kannst, das hat nämlich schon immer sehr gut funktioniert. Irgendwann triffst du schon jemanden, der genauso ist wie du und dann kannst du einen Twitteraccount eröffnen und dich über die Welt und alle anderen Leute beschweren, die dein Weltbild nicht teilen.

Das ist mir auch zu viel Schwarz und Weiß. Die anderen Elefanten werden verteufelt und als Monster hingestellt, aber der Außenseiterelefant, ja, der hat natürlich vollkommen recht mit allem.

Hier finde ich keine Lektion, die ich meinen Kindern vermitteln wollen würde. Mir hats nicht gefallen.

Du solltest da auch dringend nochmal korrekturlesen, denn du hast ziemlich viele Tippfehler im Text.

 

Elefantenbilden kein Rudel, sondern Wölfe. Die Idee mit dem Selbstwertgefühl finde ich super. Woher weiß der Elefant, dass es Schimpfwörter sind, wenn er sie noch nie gehört hat. Warum heftet er sich die Blume nicht sofort an sein Ohr? Zu viel Symbole. Ich finde, du packst zu viel in die Geschichte hinein. Ist nur meine Meinung. Vielen Dank für deinen Text.
Hallo Billi,
vielen Dank für deine Anmerkungen zu meiner Geschichte! Das stimmt, Elefanten bilden kein Rudel, sondern Herden.
Bzgl. der Schimpfwörter kann man an der Sprechweise oft heraushören, dass es Schimpfwörter sind auch wenn man sie noch nie gehört hat. Oft merkt man es ja auch, wenn jemand in fremden Sprachen ein Schimpfwort benutzt.
Hm ... das ist in der Geschichte vielleicht nicht gut genug rübergekommen. Der Elefant möchte zuerst die anderen Elefanten beeindrucken, um akzeptiert zu werden. Als er aber merkt, dass ihn das gar nicht glücklich macht, wenn er sich dazu verstellen muss, heftet er sich dann die Blume ans Ohr.

 

Und sie fühlten nur Hass und Verachtung und das feurige befriedigende Hochgefühl diesen Freak unter ihnen zu quälen.

Ich glaube nicht, dass der Elefant das Tier ist, das du für diese Geschichte verwenden solltest. Ich kenne wenige Elefantenkolonien, die sich aus Afrika auf den Weg machen, um irgendwo Blumen zu zerstampfen/zu fressen. Für das von dir angestrebte Gleichnis gibt es sicher noch andere Viecher, die du dafür verwenden kannst. Der Elefant haut da nicht hin. Die sind sehr sozial und gruppenorientiert. Da gibts sicher nicht so eine Stutenbissigkeit wie bei uns Menschen.

Für mich funktioniert die Geschichte deswegen nicht wirklich und ich finde auch die Botschaft nicht unbedingt förderlich. Sei anders als alle anderen, damit du allein vor dich hin leben kannst, das hat nämlich schon immer sehr gut funktioniert. Irgendwann triffst du schon jemanden, der genauso ist wie du und dann kannst du einen Twitteraccount eröffnen und dich über die Welt und alle anderen Leute beschweren, die dein Weltbild nicht teilen.

Das ist mir auch zu viel Schwarz und Weiß. Die anderen Elefanten werden verteufelt und als Monster hingestellt, aber der Außenseiterelefant, ja, der hat natürlich vollkommen recht mit allem.

Hier finde ich keine Lektion, die ich meinen Kindern vermitteln wollen würde. Mir hats nicht gefallen.

Du solltest da auch dringend nochmal korrekturlesen, denn du hast ziemlich viele Tippfehler im Text.

Vielen Dank für die Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zu meiner Geschichte. Ich habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut!
Das stimmt, wahrscheinlich sind Elefanten nicht das beste Beispiel für die Geschichte.
Die Aussage, um die es mir in der Geschichte ging ist nicht "Sei anders als alle anderen, damit du allein vor dich hin leben kannst", sondern eher "Verstell dich nicht, nur damit andere dich mögen. Sondern sei du selbst und stehe zu dir". Aber das ist ja das tolle an Geschichten, dass sie jeder anders interpretieren kann und sie bei allen Menschen unterschiedlich ankommen.
Das Schwarz und Weiß meiner Geschichte rührt wahrscheinlich vor allem daran, dass sie aus der Perspektive des einen Elefanten erzählt ist. Über die Gedanken der anderen Elefanten erfahren wir dabei nicht viel.

 

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