Was ist neu

Der Endgegner

Mitglied
Beitritt
19.01.2006
Beiträge
2

Der Endgegner

Zacharias „Zack“ Harper zockt.

Das flackernde Licht des Monitors in dem abgedunkelten Raum lässt die tiefen Augenringe und Bartstoppeln in Zacks bleichem Gesicht deutlich hervortreten. Mit verkniffener Miene starrt er konzentriert auf den Bildschirm. Synthetische Geräusche und Konservenmusik vermischen sich mit hektischem Klackern von Zacks flinken Fingern auf Tastatur und Mausknöpfen - und den leisen Geräuschen, mit denen sein Körper die letzte Fertigpizza mit Kaffee verdaut.
Mit einer besonders akrobatischen Verrenkung der Finger seiner linken Hand drückt er zwei verschiedene Tastenpaare schnell nacheinander und hämmert mit den Fingern der rechten Hand auf die Maus ein. Die Lautsprecher quittieren diese Aktion mit wummernden Geräuschen und einem besonders schönen Explosionsgeräusch. „Hab’ ich Dich!“ grinst Zack den Bildschirm an.

Während sein Körper mit schmerzendem Rücken und wundem Gesäß in der physikalischen Welt auf dem alten Bürostuhl vor dem Computertisch kauert, geht Zack auf Reisen in der Welt der elektronischen Phantasie.

„Was, Du hast noch nicht genug?“

Der muskelbepackte Soldat richtet mit einer Hand eine übertrieben große, tragbare Kanone auf das tentakelbewehrte Ungeheuer, das sich gerade aus einer Pfütze bunten Schleims am Boden zu erheben beginnt. Er wirft mit der freien Hand einen gefährlich blinkenden Gegenstand mitten hinein in den Schleim und hämmert mit den Fingern der Waffenhand auf den Abzug der Waffe. Wummernd verlassen seltsame, strahlende Energiebälle den Lauf und treffen Schleim, Tentakel, das Ungeheuer und den blinkenden Gegenstand. Eine grollende, besonders farbenprächtige Explosion zerreißt das Ungeheuer und die Tentakel – nur die Schleimpfütze bleibt zurück.

„Das dürfte reichen!“

Eine Tentakelspitze schiebt sich aus der bunten Pfütze am Boden. Der Soldat verharrt einige Sekunden lang reglos, während ein tentakelbewehrtes Ungeheuer beginnt, sich wieder aus der Pfütze zu erheben. Irgendwo im Off stößt eine unrasierte Stimme mit tiefen Augenringen wüste Beschimpfungen aus. Der Soldat wirft und wummert nochmals, wieder bleibt nur eine bunte Pfütze auf dem Boden übrig.

„Das gibt’s ja wohl nicht ...“

Eine Tentakelspitze schiebt sich aus der bunten Pfütze am Boden. Die Stimme aus dem Off schöpft aus einem reichen Schatz exotischer Schimpfworte, während der Soldat wieder und wieder wirft und wummert und sich Tentakelspitzen wieder und wieder aus bunten Pfützen schieben.
Schließlich gehen dem Soldaten die gefährlich blinkenden Gegenstände aus. Das tentakelbewehrte Ungeheuer steht in der Pfütze und schüttelt sich unter dem Einschlag der strahlenden Energiebälle aus dem Lauf der übertrieben großen Handwaffe, stirbt aber nicht.

Dann wird es wieder Zeit, das Magazin zu wechseln.

Die Waffe hörte auf zu wummern. Das Ungeheuer stapft auf seinen Tentakeln auf den Soldaten zu. Das alte Magazin fällt zu Boden und der Soldat schiebt ein neues ein.

„Mist, das dauert zu lange!“

Das Ungeheuer bleibt vor dem Soldaten stehen und hebt die Tentakel. Irgendwo im Off verrenken sich Finger einer linken Hand akrobatisch, um hektisch die Tastaturkombinationen für „Pause“ und „letzten Spielstand laden“ zu drücken. Der Soldat bleibt derweil reglos stehen.

„Warum funktioniert das nicht?!“

Die Tentakel des Ungeheuers schlingen sich um den Soldaten. Spitze Wiederhaken bohren sich in seinen muskelbepackten Körper. Blut spritzt. Die übertrieben große, tragbare Kanone fällt zu Boden. Laute Schmerzensschreie gellen. Irgendwo im Off erklingt das wütende Hämmern frustrierter schwitzender Handflächen auf widerspenstige Computertastaturen.

„ ...! “

Das Maul des Ungeheuers öffnet sich. Zoom auf den klaffenden roten Rachen mit viel zu vielen Reihen geifernder Reißzähne. Im Off erklingt die Filmmusik zum Mord in der Dusche aus Hitchcocks Film „Psycho“. Das Ungeheuer beißt dem Soldaten den Kopf ab. Musik aus. Der muskelbepackte, kopflose und blutende Körper plumpst reglos zu Boden. Das Ungeheuer kaut, schmatzt und macht Schluckbewegungen. Kurz darauf ertönt ein sattes Rülpsen. Dann macht es plötzlich „Klick“ und die Welt hört auf zu existieren.

Zacks zornrotes Gesicht starrt empört auf das schnell verblassende Restlicht des altertümlichen Monitors, das den Raum mehr schlecht als recht erhellt. Der herausgerissene Netzstecker fällt aus seinen Händen fast lautlos auf den Boden unter dem Computertisch, direkt in einen Haufen gebrauchter Papiertaschentücher.
Mit Inbrunst gibt er Schimpfworte mit Zischlauten von sich.
„So ein Mist! Fast wäre ich durch gewesen!“. Er ballt die Fäuste und zischelt weitere Schimpfworte. „Höchste Schwierigkeitsstufe! Nur ein Leben! Letzter Endgegner im letzten Level!“ klagt er den toten Bildschirm an. Er stampft wütend mit dem Fuß auf und geht noch mal zischelnd seinen Schimpfwortschatz durch.

Mittlerweile ist der Bildschirm nur noch ein schwach glimmendes Rechteck in einem stockdunklen Raum. Durch die Ritzen der heruntergelassenen Jalousien dringt kein Licht herein – es muss wohl ziemlich spät in der Nacht sein. Es ist wirklich sehr dunkel geworden. Zack tastet sich, immer noch lamentierend, zum Lichtschalter neben der Tür.

„Klick“. Nichts passiert.

Irritiert probiert es Zack noch einmal. Klick. Immer noch kein Licht. Zack hämmert mit seinen Fingern genervt gegen den Lichtschalter. Klick-klick-klick-klick-klick. Das Herausreißen des Netzsteckers wird doch hoffentlich keinen Kurzschluss verursacht haben? Zack tastet nach der Türklinke, um die Tür zu öffnen. Aber es geht nicht. Die Klinke lässt sich drücken, aber die Tür rührt sich keinen Millimeter!

„Was ist denn nun schon wieder?“

Zorn und Wut wegen dem verpatzten letzten Level verflüchtigen sich nach und nach aus Zacks Gefühlswelt. Die unangenehme Realität verdrängt unbarmherzig die Reste der elektronischen Phantasien aus Zacks Bewusstsein – für ihn ein äußerst unangenehmes Befinden. Ein Gefühl der Beklemmung kommt langsam über ihn. „Was geht hier vor?“ fragt er ins Dunkel hinein. „Joe, bist Du das?“.

„ ...! “

Wieder rüttelt er an der Tür. Wieder vergeblich. Er verlegt sich aufs Rufen. „Joe! Bill! Hallo!“. Die Dunkelheit gibt keine Antwort. Weiteres erfolgloses Rütteln und Rufen in stockdunkler Nacht schürt Zacks irrationale Ängste. Er tastet und stolpert zum Fenster und öffnet eine Jalousie. Die dabei entstehenden Geräusche hören sich nach beruhigender Normalität an. Aber auch draußen: nichts als tiefe Schwärze. Zack schaudert.

„Das gibt’s ja wohl nicht ...“

Nachdenklich fummelt er sich am Fensterrahmen hoch bis zum Griff. Umfasst ihn. Zögert kurz. Dreht ihn zum Öffnen nach rechts. Zögert wieder kurz. Zieht entschlossen am Griff. Nichts. Das geöffnete Fenster klebt wie ein Stück Wand fest in seinem Rahmen. Eine plötzliche Panikattacke verkrampft Zacks Bauch – knatternd entfährt ein Wind seinem mit ungesunder Nahrung gefüllten Gedärm.

Paradoxerweise beruhigt ihn dieses Geräusch wieder. Ja, die Fertigpizza, das ist die Erklärung. Krampfhaft vermeidet Zacks Bewusstsein für den Augenblick jeden Gedanken an die skurrile, unerklärliche Situation und klammert sich an die beruhigend banalen Auswirkungen von Fertigpizza auf die Verdauung. Ja, Fertigpizza, natürlich!

Aber die ungemütliche Realität drängt sich nur zu bald schon wieder ungerufen zurück in Zacks Gedankenwelt. Das schwache rechteckige Glimmen des abgeschalteten Monitors – Zacks Augen suchen im Dunkeln danach, nach einem Punkt, den er fixieren kann. Da ist er ja. Er braucht ein paar Sekunden. Nanu, das Glimmen kommt ja vom Boden! Seltsam ...

„Oh-oh!“

Das Glimmen nimmt allmählich an Stärke zu. Zack bemerkt, dass es gar nicht rechteckig ist, sondern eher rundlich. Mit verlaufenden Rändern. Sieht ja fast so aus wie eine – Pfütze!

Zacks Phantasie, trainiert durch jahrelanges Training mit allen möglichen Computerspielen, geht mit ihm durch. Sein Verstand versucht, dagegen zu halten. Ja, das muss es sein - er träumt. Das kann ja gar nicht sein, dass der am Boden liegende Bildschirm des ausgesteckten Monitors auf einmal hell wird und nun aussieht wie eine bunte – PFÜTZE!

„Mist, das geht schief!“

Amüsiert über den Streich, den seine eigene Phantasie ihm spielt, wartet Zack gebannt ab. Ja, da schiebt sich auch schon etwas aus der bunt schillernden Fläche heraus. Das gespenstische, vielfarbige Leuchten der Pfütze erhellt das Ding von unten her. Komisch, nie zuvor war ihm aufgefallen, dass die Spitzen der Tentakel der Endgegner im letzten Level mehrere Wiederhaken haben. Und dieser Geruch – wie alter Fisch, Verwesung und Schwefel.
Verzweifelt versucht Zack, irgend etwas vernünftiges zu denken oder zu tun. Stattdessen kann er nur wie hypnotisiert dastehen und zuschauen. Aus dem Off sind ganz leise Geräusche zu hören, unbestimmbar, wie rennende Mäuse auf blanken Käfigböden.

Weitere Tentakel schieben sich aus der Fläche im Boden. Zack blendet die Tentakel geistig aus und wundert sich, dass die bunte Pfütze am Boden in Wirklichkeit eigentlich eher aussieht wie ein Loch. Eine Öffnung im Raum, die in unbekannte, unsagbar fremde Gefilde zu führen scheint.
Als das Ungeheuer schließlich in seiner ganzen Scheußlichkeit in Zacks Zimmer steigt und dabei den Computertisch laut polternd umwirft, beginnt Zack hysterisch zu lachen. Das Ungeheuer stapft auf seinen Tentakeln auf Zack zu. Zack fühlt eine plötzliche, feuchte Wärme an seinen Beinen herunterrinnen.
Das Ungeheuer bleibt vor Zack stehen und hebt die Tentakel. Irgendwo im Off ertönt ein ätherisches Seufzen. Zack bleibt derweil reglos stehen und bemacht sich fleißig weiter.
Die Tentakel des Ungeheuers schlingen sich um Zack. Plötzlicher Schmerz reißt Zack aus der geistigen Lähmung. Er beginnt schrill zu kreischen. Das Maul des Ungeheuers öffnet sich. Ein stinkender Hauch nach Tod und Pestilenz faucht Zack ins Gesicht. Das Ungeheuer beißt Zack ohne Federlesen den Kopf ab. Dann macht es plötzlich „Klick“ und die Welt hört auf zu existieren.

Irgendwo im Off unbekannter Dimensionen starrt das geistige Pendant eines zornroten Gesichts empört auf die Metapher eines erloschenen Bildwiedergabegeräts. Die Entsprechung eines herausgerissenen Netzsteckers fällt aus der Analogie von Händen ins Irgendwo.
Mit Inbrunst gibt eine ätherische Stimme wie Sphärenklang hässliche Worte des Zorns und der Frustration in einer unbekannten Sprache von sich:

„Blödes Spiel!“

 

Hallo Fartuloon,

Die Waffe hörte auf zu wummern.
hört

Das Ungeheuer stapft auf seinen Tentakeln
"auf seinen Tentakeln" kann man streichen.

Das alte Magazin
"alte" find ich hier irgendwie nicht passend. Würde ich streichen, besonders, da durch das "neues" ja schon geklärt ist, dass es alt ist.

auf den klaffenden roten Rachen mit viel zu vielen Reihen geifernder Reißzähne.
Diesen leisen Sarkasmus find ich echt lustig.

wieder ungerufen zurück in Zacks Gedankenwelt.
"zurück" streichen

Zacks Phantasie, trainiert durch jahrelanges Training mit allen möglichen Computerspielen, geht mit ihm durch.
:D Dachte ja eigentlich, Computerspiele und Fernsehen stumpfen die Phantasie ab.

Ein stinkender Hauch nach Tod und Pestilenz faucht Zack ins Gesicht. Das Ungeheuer beißt Zack ohne Federlesen den Kopf ab. Dann macht es plötzlich „Klick“ und die Welt hört auf zu existieren.
Das ist so geil!!!! :D

Ah, dann auch noch eine echt nette Pointe. Hab mich fabelhaft amüsiert. Gruselig wars natürlich eher nicht, zu komisch war dafür der satiriesche Ton und das Monster.
Am Ende finde ich, verschenkst du ein wenig Spannung, weil es zu schnell erzählt wird.
Trotzdem ne coole Geschichte,
Eike

 

Hi Fartuloon!

ich fang (wie es hier so üblich ist) mal mit ein paar Verbesserungsvorschlägen an...

Während sein Körper mit schmerzendem Rücken und wundem Gesäß in der physikalischen Welt auf dem alten Bürostuhl vor dem Computertisch kauert

ich find den Satz an sich toll, (bisschen lang und verstrickt, aber toll), hätte mir am Ende aber was anderes, als "kauert" gewünscht. VIelleicht ein "um Gnade winselt", oder "ihn um Schlaf anfleht"... nu ja, is Geschmackssache

Irgendwo im Off stößt eine unrasierte Stimme mit tiefen Augenringen wüste Beschimpfungen aus.

Schönes Bild zwar, aber eine Stimme kann beim besten Willen nicht unrasiert sein... det jeht nisch! Lieber "ein unrasierter Zocker" oder "Typ"... oder "russisches Zwergkaninchen"...

Im Off erklingt die Filmmusik zum Mord in der Dusche aus Hitchcocks Film „Psycho“.

Nö, lieber nicht. Bisher hast du die Phrase "aus dem off" nämlich immer für die "reale" Welt benutzt (was gut ist), aber nun benutzt du sie für "im Hintergrund"... das ist für den Leser erstens Verwirrend und zweitens schade.

Klick-klick-klick-klick-klick.

Mmmh, mag ich einfach nicht... passt nichts ins Ambiente

Umfasst ihn. Zögert kurz. Dreht ihn zum Öffnen nach rechts. Zögert wieder kurz. Zieht entschlossen am Griff. Nichts.

Da bin ich grad nicht sicher... Ich glaube aber, dass zwischen die Fragmente Kommata gehören, keine Punkte. Aber wie gesagt, keine Garantie...

Amüsiert über den Streich, den seine eigene Phantasie ihm spielt, wartet Zack gebannt ab.

Also der Typ ist meiner Meinung nach alles andere als amüsiert...
Würd ich durch ein weniger amüsantes Adjektiv ersetzten!


So, das war das.

Zum Inhalt:

Doch, schöne Geschichte! Vor allem die Idee mit dem Computerspiel, so was les ich sehr gerne. Zwischendurch hats dann ein bisschen durchgehangen, fand ich. Ab dem dritten Absatz ungefähr hab ich gewusst, dass dieses Vieh bestimmt in die "reale" Welt des Spielers eindringt. Aber gut, was solls.
Mit dem Ende hast du es allerdings wieder rausgerissen! Bin begeistert von diesem Schluss!
Wir alle in unserer Welt sind nur Spielfiguren und werden von irgendwem in irgendwelchen anderen Dimensionen gelenkt... so hab ichs mal interpretiert.
Tolle Idee!

Also, insgesamt hab ich deinen Text gerne gelesen, grad weil er durch viele Ansätze sehr locker und transparent daher kam.
Also, weiter so,

gruß Underground

 

Danke für die Kritik

Hallo Sternensegler und Underground,

danke für die konstruktive Kritik :-)

Zu einigen Punkten ein paar Anmerkungen / Erläuterungen:

Sternensegler schrieb:
Fartuloon schrieb:
Zacks Phantasie, trainiert durch jahrelanges Training mit allen möglichen Computerspielen, geht mit ihm durch.

Dachte ja eigentlich, Computerspiele und Fernsehen stumpfen die Phantasie ab.

Hier ist der Aspekt der Phantasie gemeint, der zum Computerspielen benötigt wird – für die Identifikation des Spielers und seiner Gedankenwelt mit dem Spiel. Ohne die würde jedes Computerspiel schnell langweilig und so was wie „Spielsüchtige“ würde es nicht geben.

Sternensegler schrieb:
Ah, dann auch noch eine echt nette Pointe. Hab mich fabelhaft amüsiert. Gruselig war’s natürlich eher nicht, zu komisch war dafür der satirische Ton und das Monster. Am Ende finde ich, verschenkst du ein wenig Spannung, weil es zu schnell erzählt wird..

Ich wollte die unmittelbaren Gruselelemente auf Distanz halten, damit der Leser das mit dem Verschwimmen der Erzählebenen (Zacks Spiel – Zacks Realität – „Über“ Realität) besser mitbekommt. Und mit Zacks kurzem Ende („ohne Federlesen“) wollte ich den Unterschied zwischen einer effekthascherischen Kino/Film/Computerspiel –Sterbeszene und einem „realen“ Tod durch ein übermächtiges Monster/Raubtier aufzeigen.

Underground schrieb:
Fartuloon schrieb:
Irgendwo im Off stößt eine unrasierte Stimme mit tiefen Augenringen wüste Beschimpfungen aus.

Schönes Bild zwar, aber eine Stimme kann beim besten Willen nicht unrasiert sein... det jeht nisch! Lieber "ein unrasierter Zocker" oder "Typ"... oder "russisches Zwergkaninchen"...

Ich wollte eine Visualisierung des „Off“ verhindern. Hätte ich geschrieben „ein unrasierter Zocker/Typ/...“, hätte sich der Leser einen solchen konkret vorgestellt – und damit die Pointe ruiniert. Der „Kameraschwenk ins Off“ war für den Schluss reserviert.

Underground schrieb:
Fartuloon schrieb:
Im Off erklingt die Filmmusik zum Mord in der Dusche aus Hitchcocks Film „Psycho“.

Nö, lieber nicht. Bisher hast du die Phrase "aus dem off" nämlich immer für die "reale" Welt benutzt (was gut ist), aber nun benutzt du sie für "im Hintergrund"... das ist für den Leser erstens Verwirrend und zweitens schade.

Das ist Absicht – der Unterschied zwischen „Spiel“ und „Realität“ wird in Frage gestellt. Davon handelt die Geschichte :)

Underground schrieb:
Fartuloon schrieb:
Amüsiert über den Streich, den seine eigene Phantasie ihm spielt, wartet Zack gebannt ab.

Also der Typ ist meiner Meinung nach alles andere als amüsiert... Würd ich durch ein weniger amüsantes Adjektiv ersetzten!

In Zack liegen in dem beschriebenen Moment extrem widersprüchliche Gefühle und Gedanken im Clinch. In der Geschichte flüchtet sich Zacks Verstand ins Leugnen bzw. Ausblenden der Realität – eine durchaus gängige Art, wie sich Menschen in Panik oder sie überfordernden Situationen verhalten. Stell Dir z.B. ein kleines Mädchen vor, das in den Löwenkäfig geklettert ist: „Das ist aber eine große Miezekatze, die da auf mich zuspringt ...“

Underground schrieb:
Zum Inhalt ... Wir alle in unserer Welt sind nur Spielfiguren und werden von irgendwem in irgendwelchen anderen Dimensionen gelenkt... so hab ichs mal interpretiert.

Der Weg ist das Ziel, ähemm ... Die Frage ist die Antwort ;)

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom