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Der Engel und der Physiker

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03.12.2002
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Der Engel und der Physiker

Ich saß hoch oben auf einem Vorsprung der unzähligen Häuser, mit ihren grauen Fassaden und flachen Dächern. Der Himmel lag verborgen unter einer Glocke aus Wolken und Schmutz. Weder der Mond, noch die Sterne waren zu sehen. Unter mir lebte die Stadt. Autos fuhren durch die Straßen und ihre hellen Lichter zerschnitten die übrig gebliebene Dunkelheit. Überall brannten Lampen und Reklameschilder, welche die nächtliche Ruhe vollends verbannten. Menschen wandelten ziellos umher und beachteten mich nicht. Normalerweise hätte ich ihnen auffallen müssen. Ein Mann, der auf einem schmalen Sims hockt und unter ihm die gähnende Tiefe. Aber sie sahen mich nicht. Sie haben schon lange keinen mehr von uns gesehen, denn ihr Glaube verschwand mit dem schwindenden Bewusstsein ihrer unsterblichen Seele. Und damit entrückten auch wir uns ihrer Welt, denn diese fiel wie einst der erste Engel Gottes, der nun seine Hände über die Menschen hält. Nicht beschützend, sondern manipulierend, ihren freien Willen missachtend. „Gott ist fern“, flüstert er ihnen im Schlaf zu und stiehlt das letzte Leuchten in ihnen. Den letzten Funken ihres Schöpfers.

Von meinem Vorsprung aus beobachtete ich einen Mann, der die Straße hinunterschlenderte. Er trug eine braune Wildlederjacke und auf seiner spitzen Nase saß eine runde Brille. Neben ihm lief eine junge Frau, deren Gesicht verhärmt wirkte. Sie zog ihn mit sich, direkt auf eine kleine Kapelle zu, die zwischen den hohen, charakterlosen Häusern verloren wirkte. Ein kleiner Turm an ihrer Rückseite streckte sich gen Himmel, doch die grauen Bauten nahmen ihr die nächtlichen Sterne und die tägliche Sonne. Die Glocke darin hatte schon lange nicht mehr geschlagen.
Ich glitt hinab, ließ mich vom Wind tragen und landete leicht und ohne ein Geräusch in den Schatten der Stadt. Ich schloss meine Augen und spürte, wie meine Haut härter wurde und wie der Wind daran vorüberstrich. Dann verließ ich die Schatten und überquerte die Straße, wie jeder andere Mensch auch. Ich war nun einer unter vielen, denn die Fähigkeit zu wandeln stand mir hier offen.

Unterhalb der fünf steinernen Stufen, welche zu der Kapelle hinaufführten, standen die beiden und umarmten sich. Sie strich sich ihre langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht und schob ihre Hände unter seine Jacke. Ich trat an sie heran und legte meinen Zeigefinger auf ihre Lippen. „Pssst“, hauchte ich ihr zu. „Mehr nicht. Er sollte hier sein und nun ist er hier.“ Ich ließ ihre Lippen wieder allein und sie ging davon, ohne ein Wort zu sagen und ohne mich einmal anzublicken.
„Was soll das denn? Suchst du Streit oder so?“ fragte er an mich gewandt. Ich las Zorn in seinen Augen und so berührte ich auch ihn. Ich legte meine flache Hand auf seinen Kopf und spürte eine Welle von Emotionen, die über mich hereinbrach. Er war immer noch verärgert, doch unter diesem momentanen Gefühl lag eine Freude. Eine Freude, die sein ganzes Wesen beherrschte.
„Ruhig. Lass ab, Samuel.“
Er entzog sich meiner Hand und ich verlor den Kontakt.
„Woher kennst du meinen Namen und was zum Teufel meinst du?“
Ich stieg die Treppenstufen hinauf, ohne ihm zu antworten und spürte seine Blicke wie Steine auf mir liegen. Die schwere Holztür öffnete sich nur widerwillig, denn sie war fest verschlossen. Aber auch wenn dieses Haus schon lange von seinem Herren verlassen war, so besaß ich doch noch immer den Schlüssel dazu und so entriegelte sich das Schloss selber, als ich meine Hand an die Klinke legte.
„Folge mir, Samuel, wenn du wissen möchtest, was deine Entdeckung alles verändern wird.“
Samuel war konsterniert und seine Augen flackerten wie ein unruhiges Licht, dass gleich erlöschen würde. „Woher wissen Sie davon?“ Sein Ton hatte sich geändert. Es lag Neugier und Angst in ihm. Gefühle, welche Distanz zwischen mir und ihm schafften.
„Folge mir, Samuel“, rief ich ihm noch einmal zu und betrat die dunkle Kapelle.

Ich atmete tief ein und entließ die warme Luft nur langsam wieder aus meinen Lungen. Sie zerschnitt die kühle, abgestandene Luft des Inneren und legte sich um die Kerzen. Ihre Dochte begannen zu schwelen und fingen Feuer, bis die lodernden Zungen an dem alten Wachs leckten und sich nährten. Die Reihen von hölzernen Bänken zu beiden Seiten lagen im seichten, flackernden Feuerschein und auf den bunten Glasfenstern, mit ihren Darstellungen von Heiligen und Engeln, spiegelte sich das tanzende Licht. Hinter mir hörte ich nun auch Samuel, der mir durch aufgewirbelte Staubwolken in das Innere folgte. Wie die Kerzen Feuer fingen, hatte er nicht gesehen, denn über ihm lag immer noch das Tuch der Unwissenheit, welches die wahre Sicht der Dinge verschleierte.
„Setz dich, Samuel.“ Ich deutete auf einen Platz in der ersten Reihe, während ich mich zu ihm umdrehte und vor dem kleinen Altar stehen blieb. Hinter mir erhob sich nun das Kreuz Christi, das mahnend unter dem schmalen Kreuzgewölbe stand. Die Wände der Kapelle waren in einem matten Weiß gehalten, doch an einigen Stellen zeigten sich bunte Schriftzeichen. Gesprühte, geschwungene Buchstaben und Bilder zeugten von der Ferne Gottes.
Samuel setzte sich und starrte mich wartend an. Er spürte es nicht, doch meine Hand lag immer noch auf seinem Kopf und besänftigte sein Gemüt. Meine Hand war überall, wenn ich es wollte. Ein weiteres Mal atmete ich tief ein und roch schwach den Duft von Weihrauch, der sich einst in diesen Räumen verbreitet hatte.
„Nun lass mich dir etwas über dich erzählen“, begann ich. „Du bist Physiker und du hast vor genau drei Tagen das gefunden, wonach schon so viele vor dir suchten.“
Samuel rutschte nervös auf der Bank hin und her, wobei er weitere Wolken aus Staub und Dreck aufscheuchte. Er nieste kurz, blieb ansonsten aber still.
„Es war ein Wunder, nicht wahr? Oder wie kann es möglich sein, die gesamte Physik auf eine einzige Formel zu reduzieren?“
„Ich glaube nicht an Wunder“, antwortete er mir mit zitternder Stimme.
„Ich weiß. Und in diesem Fall tust du auch gut daran, denn es war nichts anderes als Glück. Aber entscheidender als die Frage, was dich denn nun auf den Weg gebracht hat, ist die Frage nach den Konsequenzen, die sich aus deiner Entdeckung ergeben.“
Ich blickte ihn fragend an und drückte meine geistige Hand stärker auf seinen Kopf. In ihm begehrten die menschlichen Gefühle auf. Er wollte fliehen, wüten und schreien, doch das durfte nicht sein.
„Die Folgen? Die Welt wird sich verändern. Sie kann alles herleiten und sich das erfüllen, was sie will.“
„Und sonst? Hast du keine Bedenken, dass sie sich auch Dinge herleiten könnte, wie du es ausdrückst, die weder gut, noch förderlich für die Welt sein können?“
„Warum sollten sie? Und wenn schon, es liegt nicht in meinen Händen.“
Ich trat ein Stück zur Seite und kniete mich vor ihm nieder, meinen Zeigefinger auf meine eigenen Lippen gepresst, wobei mir Strähnen meines braunen Haares bis tief ins Gesicht fielen.
„Nein? Liegt es nicht in deiner Verantwortung? Erinnere dich an die Entdeckung der Kernspaltung. Es war eine Sensation und plötzlich standen Wege der Energieschöpfung offen, die man zuvor nicht kannte. Ein Ergebnis dieser Forschungen war Hiroshima. Noch heute gibt es Tote. Und noch heute bedrohen sich die Staaten dieser Welt gegenseitig. Ist es nicht paradox, dass Gewalt durch die Androhung von Gewalt verhindert wird? Doch eines Tages wird dies nicht mehr genügen. Überlege dir, welche Waffen deine Entdeckung hervorbringen könnte. Und sie wird es tun, wenn sie an die Öffentlichkeit gelangt. Einstein hätte seine Entdeckungen verbergen können, aber er tat es nicht. Nun kannst du es tun. Werde dir der Verantwortung bewusst!“
In ihm wallte die Habsucht auf, und die Gier nach Erfolg und Reichtum zerschmetterte meine geistige Hand, die ihn bis zu diesem Zeitpunkt ruhig gehalten hatte. Er sprang auf und seine Stimme hallte dumpf zwischen den hohen Wänden wieder.
„Ich entscheide was ich mache, und nicht irgendein dahergelaufener Irrer. Wer bist du eigentlich, dass du versuchst, mir meinen Ruhm zu verderben? Ich weiß gar nicht, warum ich dir so lange zugehört habe!“ Samuel rannte an mir vorbei und mich überkam eine große Trauer. Gott hatte ihnen den freien Willen gegeben und wie so oft richtete er sich gegen sie. Er war die wahre Geißel der Menschheit. Das größte Geschenk wurde zur größten Bürde.
„Ich kann dich nicht gehen lassen“, schrie ich ihm hinterher, wobei ich meine Stimme erhob und meine Gestalt änderte. Er drehte sich um und blickte mir mit großen Augen entgegen. Ich gab mich zu erkennen und aus meinem Rücken wuchsen zwei federne Schwingen, die in ihrer Gänze die Breite des Kapellenschiffes ausfüllten. Ich legte sie um mich wie einen Mantel und ließ meine Augen strahlen, sodass mein Kopf im goldenen Licht des Herren leuchtete. Meine Haut wurde wieder weich und hell, doch Samuel verlor mich nicht aus seinem Blick. In ihm begann es zu leuchten. Sein Glaube kehrte zurück, denn er sah das Bild eines Engels, eines Erzengels, in der Wirklichkeit vor sich stehen.
„Ich bin Uriel! Das Feuer Gottes. Du kennst mich, nicht wahr, Samuel?“
Er war immer noch starr. Zorn und die hintergründig aufflackernde Gier waren aus seinen Augen gewichen und an ihre Stelle trat Verwunderung.
„Nun, Samuel. Deine Mutter hat dir als Kind von uns erzählt. Sie las dir Geschichten über uns Engel vor und sie erzählte dir auch von den herrlichen Sieben. Ich weiß es. Ich war da. Ich war immer da, denn deine Geburt stand unter meinen Sternen und meine Himmelslichter leuchteten. Hörst du noch den Donner? Kannst du die Blitze sehen, Samuel?“
Er begann zu stottern: „Du bi-ist e-in Erz-eng-engel.“
„Ja – das bin ich. Und mir obliegt es die Kraft zu messen. Ich entscheide, wie sie eingesetzt wird. Weißt du auch das?“
„J-ja. Du bist der Engel der heiligen Energie, der Kraft, die uns antreibt, der sie prüft.“
Ich ging zu ihm herüber und baute mich vor ihm auf. Ich ließ meinen Körper wachsen, bis mein goldenes Licht ihn überstrahlte und die Kapelle in selbigem erstrahlte. „Und ich sorge für das Gleichgewicht. Sieh dich um, Samuel. Überall nur Leid. Dies ist die Hölle. Warum begreift ihr Menschen das nicht. Ihr braucht keine Angst davor zu haben, dass ihr in die Hölle fahrt. Ihr seit bereits dort.“
„Was? Ich versteh nicht.“
„Gott erschuf die Erde und er erschuf euch. Macht euch die Erde untertan, lehrte er euch und er lehrte, dass ein gutes Leben zum Paradies führt. Das Paradies, Samuel“, erklärte ich ihm in einem ruhigem, aber rauen Tonfall, „ist euer Himmel. Der Himmel auf Erden. Doch ihr verstandet nicht. Ihr habt getötet und betrogen und ihr verlort den Glauben und dadurch fiel die Erde, so wie einst Luzifer fiel. Ihr habt es in der Hand. Ordnet die Welt und ihr kommt dem Paradies wieder ein Stück näher. Hebt die Welt!“
Samuel wich vor mir zurück. Die Erscheinung eines Engels beeindruckte die Menschen schon immer und selbst nach so langer Zeit ohne Glauben war sie immer noch blendend.
„Deine Forschungen werden die Welt so tief hinabreißen, dass es kein zurück mehr gibt. Eure Seele ist unsterblich. Sie findet nach eurem Tod einen neuen Körper; wird mit ihm geboren und über die Generationen hinweg, könnte die Menschheit das Paradies wieder erschaffen und ihr würdet uns Engel wiedersehen. Warum glaubt ihr, dass Gott eure Gebete nicht erhört? Sie verklingen im Nichts. Dies hier ist die Hölle. Es gibt keinen direkten Weg nach oben. Verstehst du Samuel? Wenn du deine Verantwortung nun vergisst, wird die Welt auf ewig im Reiche Luzifers versinken.“
Samuel spuckte auf den Boden der Kapelle. „Gott“, rief er verächtlich, „Gott ist also nicht hier? Egal! Die Physik wird uns nun über ihn erheben.“
„Was sagst du da? Weißt du, wer seinen Thron auch über den des Herren gestellt hat?“
Auf seinem Gesicht lag ein süffisantes Lächeln. „Der Teufel.“
„Ja. Luzifer. Er war Gott am ähnlichsten, er war sein liebster Engel, und nun wird er nie mehr seine Stimme hören. Auch wir werden nie wieder die wunderschöne Stimme des Herren hören, wenn die Menschheit verloren geht. Unser Schicksal ist an das eure gekettet und so versteht, Samuel, dass ich es nicht zulassen kann.“
Ich öffnete meine Schwingen und umfing seinen Körper. Ich drückte ihn an mich und unser Fleisch berührte sich. Ich wollte es nicht tun, aber ich musste es, denn es war meine Bestimmung. Die Kraft musste gemessen werden und so begann die Luft zu flirren und die Holzbänke zu schwelen. Glas splitterte und Samuel verbrannte feuerlos in einem roten Licht. In Gottes Feuer. Ich hatte ihn gerichtet und die Welt vor ihrem letzten Untergang bewahrt.

Ich verließ die Kapelle, während die Hitze hinter mir langsam verschwand. Die Nacht war immer noch lebendig, doch niemand sah mich, bis auf eine einzelne Person, die auf der anderen Straßenseite stand. Sie trug einen weißen Anzug und ihr Haar fiel bis weit über ihre Schultern. Es war ein großer Mann, der lachte und mir zurief, dass ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, nicht wieder zurückgenommen werden konnte. Daraufhin verschwand er im Dunkel und sein weißer Anzug verschmolz mit der Nacht. Er was so schnell verschwunden, wie er mir erschienen war.
Ich wusste nicht, wer das war und ich wusste nicht, welche Konsequenzen mein Handeln hatte, bis eine Gestalt aus dem Himmel herabstieg. Es war zuerst nur ein Schatten, der die Wolken zerriss und immer näher kam. Dann erkannte ich zwei große, weiße Flügel, die durch die Luft glitten. Es war Michael, denn an seiner Seite flammte ein brennendes Schwert. Das flackernde Licht legte sich auf mich und ich verspürte einen großen Druck. Keinen körperlichen, sondern einen, der direkt in meinem Kopf, in meinem Wesen wütete. Ich spürte den Wind, den seine Flügelschläge aufbrachten und ich spürte seine absolute Präsenz.
„Was hast du getan?“ rief er mir zu, während seine Füße geräuschlos den Boden berührten. Er trug ein weites, schwarzes Gewand, auf dem seine blonden Haare wie Gold wirkten.
„Uriel! Du dürftest nicht hier sein. Dies ist in diesen Zeiten nicht unsere Welt!“
„Michael“, ich hielt meine Hand schützend vor mein Gesicht, denn sein Licht blendete mich, „sie wird nie mehr die unsrige sein, wenn wir nicht eingreifen.“
Michael legte die Hand auf meinen Kopf, so wie ich es zuvor bei Samuel getan hatte und ich fühlte, wie er mich beruhigte und wie die Dinge um mich herum klarer wurden.
„Du hast den Willen Gottes missachtet. Und weißt du, wer das eben war?“
„Nein“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß.
„Es war Luzifer. Begreifst du? Du kannst kein Gedankengut vernichten. Ist es einmal gedacht, wird es wieder gedacht und nun wird nicht nur die Erde fallen.“
„Ich verstehe nicht, Michael.“ Ich war verwirrt, wusste nicht, was er mir sagen wollte.
„Du kannst nicht mehr zurück. Du hast Verrat begangen. Der freie Wille ist ein Geschenk an die Menschen. Nicht an die Engel, aber du begehrtest auf; trafst eine eigene Entscheidung. Nun wird es wie ein Feuer unter den Engeln wandeln. Sie werden den Ruf hören, dass auch sie nun die wahren Kinder Gottes sein können. Und der erste tote Engel, durch einen Engel gerichtet, wird eine Revolution hervorbringen. Deshalb hat Luzifer dich beobachtet. Deshalb hat er nicht eingegriffen. Er hat dich gewähren lassen, denn die Krise im Himmel gewehrt ihm eine zweite Chance. Seine Heerscharen werden den Himmel ein weiteres Mal angreifen und dann wird es keine Armee geben, die ihn zurückwirft. Die Welt und unser Himmel werden für immer seine Hölle sein.“
Ich machte ein paar Schritte zurück und begann langsam zu verstehen, aber es gab noch Hoffnung.
„Aber noch ist kein Engel durch die Hand eines anderen zu Tode gekommen.“
„Nein. Noch nicht.“ Michael schlug die Augen nieder. „Aber es ist der Wille Gottes, dass ich richte. Ich trenne das Licht von der Finsternis.“
Ich stand Michael, dem Stellvertreter Gottes, gegenüber und in seiner Hand loderte das brennende Schwert. Seine Schwingen ragten weit in die Nacht hinaus und seine Augen leuchteten Gold. Da begriff ich entgültig, dass die Revolution durch mich ihren Anfang nehmen würde.

 

Vielleicht auch, lieber Naut, hast du meine Anmerkungen nicht gründlich gelesen. *zwinkerzwinker*
Es geht um Technik. Wie stellt man einen Konflikt dar, wie lässt man ihn und die daraus entstehende Geschichte entwickeln, usw. Morti macht in seinem Text einen klassischen Fehler, er lässt die Personen das plump und holzhammert ausplaudern, wofür eigentlich die Handlung da ist. Da kommt keine Stimmung auf. Der Konflikt wird nicht dargestellt und aufgezeigt, sondern dem Leser direkt in der wörtlichen Rede aufs Auge gedrückt.
Was die Figuren sagen und besprechen ist in solchen Fällen eigentlich so etwas wie die Interpretation des Textes, der nicht geschrieben wurde. Das hat etwas von einer Skizze: Ich möchte einen Text schreiben, in dem ein Physiker auf einen Engel trifft und mit dem dieses oder jenes Problem hat.
Es gibt nichts zu entdecken, denn die Figuren kauen es einem ja schon vor.

 

Thomas,

der Gedanke, dass Du nur die Form und nicht den Inhalt kritisieren wolltest, kam mir etwas später auch. Aber ich muss Dir eine Mitschuld an dieser Fehlinterpretation geben: Dein Beispieldialog war schlecht gewählt, weil er zu nah an mortis Thema liegt (ja, auch richtig Kritisieren ist eine Kunst, nicht, dass ich sie beherrschte).

Nichtsdestotrotz hast Du Recht: Hier wird viel in Dialogen ausgewalzt, was der Leser sich eigentlich selbst erschließen sollte. Auch das erinnert mich an die SF und Fantasy der 30er ;)

 

ich bin ja auch ein fan der 30er.........
ersteinmal danke an naut, dem meine geschichte ja eigentlich gefallen hat und der sie sogar verteidigt...das bringt sympathiepunkte ;)
natürlich hätte ich den gesamten text etwas offener lassen können, doch dann wäre genau das gegenteilige geschehen. ich hätte kritik erhalten, dass ich ein paar sachen durchaus etwas "genauer" hätte betrachten können. so oder so kann man es nie allen recht machen und ich hatte mich für diesen weg entschieden.

es bleibt damit noch zu sagen:
danke für eure kommentare und gedanken!

Einen lieben gruß...
morti

 

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