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Der (fast) tägliche Mord

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06.02.2010
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Der (fast) tägliche Mord

Geständnis

Gestern habe ich jemanden umgebracht. Eiskalter Mord. Ich musste mehrmals zuschlagen, bis sie richtig tot war. Doch dann lag ihr toter, kalter Körper in meiner mit Blut verschmierten Hand.
Ich hatte es nicht geplant, es war einfach so passiert. Eine Handlung im Affekt wie es Richter nennen würden.
Dies soll nun aber nicht als Ausrede oder gar Entschuldigung dienen, nein: Ich habe jemanden umgebracht, ich bin ein Mörder.

Um mein Gewissen wenigstens etwas erleichtern zu können, möchte ich die Geschichte aber trotzdem erzählen: Ich lag in meinem Bett, döste vor mich hin und dachte an nichts Böses, als sie plötzlich im Zimmer auftauchte und anfing, um mich herumzuschwirren. Sie war ganz aufsässig und hörte auch nicht auf, als ich sie mehrmals und inständig darum bat.
Schlimmer noch: Als ich vor ihrem Getue in einen anderen Raum flüchtete, folgte sie mir und terrorisierte mich weiter. Als sie dann auch noch versuchte mich zu beissen, hat mich die Wut gepackt und ich habe sie erschlagen, ihren Kopf zwischen meinen Händen zerschmettert. In dem Moment schien es mir das einzig Richtige zu sein, ich dachte, sie hätte es verdient.

Doch schon kurze Zeit später, nachdem ich die Leiche mittels schwarzem Abfallsack sauber entsorgt hatte, begannen mich Schuldgefühle zu plagen: Klar, sie hatte mich wütend gemacht, war aufsässig und störend, doch war sie nicht auch ein Lebewesen? Ein Wesen mit „Leben“ in sich, dem wohl wertvollsten Rohstoff den es gibt? Zwar war sie nur eines unter Millionen, doch auch irgendwie speziell, etwas Besonderes. Wohl war ihr Leben nicht immer von Freude erfüllt, doch es war ihr Leben, wahrscheinlich ihr einziges.
Sie besass eine Rarität, ein Wunderding, ein Geschenk, eben ein Leben, dessen Weg geebnet worden war in Milliarden Jahren der Evolution!
Und ich habe es ihr gestohlen. Ich bin derjenige, der es innerhalb von wenigen Sekunden zerstört hat. Ich habe sie getötet.

Aber halt, ich glaube ich übertreibe hier ein wenig: Ich meine, was ist schon ein Leben im Vergleich zu den tausend anderen? Ist die Evolution und somit unsere Existenz nicht sogar begründet im „Töten und Getötet werden"? Die Besten überleben, sie war wohl zu schwach dazu.
Sie hat den Tod verdient und ich glaube, das Richtige getan zu haben und werde es jederzeit auch wieder tun...

Ich kann diese verdammten Mücken auf den Tod nicht ausstehen!

 

Hallo Alvis!

Solche Pointengeschichten leben ja davon, dass sie eben bis zum letzten Satz keine sein wollen. Denn falls sie das nicht schaffen, weiß der Leser, dass er eh nur hingehalten wird ... und das Auge springt dann eben mal schnell zum letzten Satz. Und aus ists.

Das ist hier passiert. Der erste Absatz war okay. Aber dann ... wenn etwas ums Bett schwirrt, muss es ein Insekt sein. Das riecht so nach Haha-Pointe am Ende, dass ich den restlichen Text nur noch quergelesen habe, nachdem ich den letzten Satz ... äh ... rein zufällig lesen musste.

Für mich besteht die Geschichte also aus dem da:

Gestern habe ich jemanden umgebracht. Eiskalter Mord. Ich musste mehrmals zuschlagen, bis sie richtig tot war. Doch dann lag ihr toter, kalter Körper in meiner mit Blut verschmierten Hand.
Ich hatte es nicht geplant, es war einfach so passiert. Eine Handlung im Affekt wie es Richter nennen würden.
Dies soll nun aber nicht als Ausrede oder gar Entschuldigung dienen, nein: Ich habe jemanden umgebracht, ich bin ein Mörder.

Um mein Gewissen wenigstens etwas erleichtern zu können, möchte ich die Geschichte aber trotzdem erzählen: Ich lag in meinem Bett, döste vor mich hin und dachte an nichts Böses, als sie plötzlich im Zimmer auftauchte und anfing, um mich herumzuschwirren.

Ich kann diese verdammten Mücken auf den Tod nicht ausstehen!


Länger müsste sie nicht sein. :)

Wenn du den Leser länger bei der Stange halten möchtest, dann versuch mal, ihn länger im Unklaren zu lassen.

Bis bald,
yours

 

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