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Der Geisterfahrer
Geisterfahrer
Herr Meyer war spät dran und er wollte seinen Fahrschüler nicht warten lassen.
Schnell schob er sich den Rest des Brötchens in den Mund, spülte ihn mit einem kräftigen Schluck Kaffee herunter und eilte zur Wohnungstür.
Als er die Tür hinter sich abgeschlossen hatte und die Treppe herunter lief, hatte er das dumpfe Gefühl etwas vergessen zu haben, schenkte dem aber keine weitere Beachtung.
Auf dem Küchentisch blieb ein unangerührtes Fläschchen Herztabletten stehen.
Wo war der Glatzkopf bloß?
Walter spazierte unruhig auf dem Parkplatz vor der Fahrschule hin und her, während er auf seinen Fahrlehrer wartete.
Ausgerechnet zur Autobahnfahrt musste er zu spät kommen!
Und jetzt fing es auch noch an zu regnen.
Erste feine Regentropfen platzten auf der Windschutzscheibe von Achims Opel auf.
„Kein schönes Wetter zum Sterben“, dachte er. Aber eigentlich war es ihm jetzt egal.
Er steuerte das voll getankte Auto auf die Straße.
Vollgetankt, weil er nach dem Zusammenstoß in einem hübschen kleinen Feuerball aufzugehen hoffte.
Endlich war er da, zehn Minuten zu spät.
Walter beobachtete, wie sein Fahrlehrer das dunkelblaue Fahrschulauto eilig auf den Parkplatz steuerte.
Kurze Begrüßung, Entschuldigung fürs Zuspätkommen, Tausch der Plätze, und schon saß Walter angeschnallt im Fahrersitz und Herr Meyer war sein Beifahrer.
„Irgendwie sieht er blass aus“, vermerkte Walter für sich, bevor er losfuhr.
Achim kannte gut den Weg auf die Autobahn. Er konzentrierte sich auf die Straße, ließ seine Gedanken nicht abschweifen. Er wollte nicht von der Polizei gestoppt werden, nicht jetzt. Erst, wenn er auf der Autobahn wäre, würde er sich vor dem Tod die Vergangenheit zurückholen.
Der Regen wurde stärker, und Achim schaltete die Scheibenwischer ein.
Er sah das blaue Autobahnschild vor sich und grinste.
Blinken. Beschleunigen. Gang rein. Spiegel. Schulterblick. Alles wie gelernt.
Als Walter vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn einbog, wusste er, dass er alles richtig machte. Und trotzdem stimmte etwas nicht.
Er hatte sich bereits so an das nervtötende Gemecker des Fahrlehrers gewöhnt, dass er sich eine ruhige Fahrt kaum mehr vorstellen konnte.
Kein Genörgel.
Kein Geschimpfe.
Herr Meyer saß still und in sich gekehrt auf der Beifahrerseite. Walter wollte ihn schon fragen, ob alles in Ordnung sei, aber der Fahrlehrer kam ihm zuvor.
„Warum, verflucht noch mal, hast du bei dem Sauwetter die Scheinwerfer nicht an?“, schrie er ihn an.
Walter tat wie geheißen. Na also, geht doch.
Der Fahrlehrer nörgelte eine Weile weiter rum.
Er merkte es nicht, aber sein linker Arm begann langsam einzuschlafen.
Achim bog scharf in die Autobahneinfahrt, die für alle anderen eine Ausfahrt war.
Ein anderes Auto kam ihm entgegen. Der Fahrer riss die Augen entsetzt auf und das Lenkrad nach rechts. Sein Fahrzeug krachte in die Seitenplanke.
In einer schrillen Schlangenlinie konnte Achim das Auto gerade noch umfahren. Krachend riss er sich den Seitenspiegel ab. Mit einem Geräusch, als wenn Tausend Fingernägel sich kreischend ins Metall zu krallen versuchten, schnitt das Heck des Autos lang gezogene Rillen in die Fahrerseite von Achims Opel.
Als es vorbei war, holte Achim erleichtert Luft. Noch war es zu früh für einen Zusammenstoß. Denn die Geschwindigkeit war zu niedrig.
Nach einem kurzen Blick in den heil gebliebenen Außenspiegel (Ausfahrt 64, besagte das Schild hinter dem Auto an der Seitenplanke) trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
„Ausfahrt 61. Da müssen wir doch raus, oder?“
Walter brach die Stille, die seit einiger Zeit im Auto herrschte.
Keine Antwort.
Er ordnete sich in die rechte Fahrspur ein. Dann warf er einen Blick auf seinen heute so schweigsamen Fahrlehrer.
Herr Meyer war so blass, dass man den Übergang zwischen seinem weißen T-Shirt und seiner Haut kaum erkennen konnte. Die rechte Hand krampfhaft an die Brust gepresst, die bläulichen Lippen fest zusammengekniffen, starrte er in die Ferne. Und in seinem Blick war Todesangst.
„Herz…. Tabletten….“, stöhnte er kaum hörbar vor sich hin.
140 km/h… 150…
Der Motor des Opels heulte, das ganze Auto vibrierte. Die Drehzahlen gingen in den roten Bereich.
„Halt durch Schätzchen, ist nicht mehr weit“, Achim streichelte das Lenkrad.
Die Nadel des Tachometers blieb bei knapp 160 stehen.
Achim hatte sich überlegt ein Auto zu mieten, eins, das über 200 schaffte, aber er hatte damals an die Airbags gedacht und den ganzen anderen lästigen Sicherheitskram und sich doch für seinen alten Opel entschieden. Die Klapperkiste würde doch auch bei der Geschwindigkeit in Fetzen fliegen.
Der Gegenverkehr sauste hupend an ihm vorbei. Manche Autos schleuderten. Ein paar mögen sich vielleicht sogar überschlagen haben. Das Chaos um ihn herum interessierte Achim nicht.
Denn er wollte mit einem blauen Auto in den Tod gehen, und es war kein blaues dabei.
Keine Panik. Ruhig bleiben.
Walter spülte die zwei Sätze in seinem Kopf durch. Mehr oder weniger half es.
Er würde nun diese Ausfahrt nehmen und den Fahrlehrer ins nächste Krankenhaus fahren. Der alte Kerl würde die Sache durchhalten und ihm den Rest seines Lebens dankbar sein.
Walter wechselte auf den Verzögerungsstreifen. Er nahm den Fuß vom Gas und trat langsam auf die Bremse.
Aber das Auto beschleunigte.
Indonesien, Juli 1993. Sonne, Strand und Meer. Achim sonnt sich auf einer Liege, neben ihm seine Frau. Sein sechsjähriger Sohn baut eine Sandburg am Meer. Als eine größere Brandung sein Werk zerstört, läuft er weinend zu seinen Eltern. Seine Mutter tröstet ihn, sein Vater verspricht ihm ein Eis zu kaufen und läuft in die zwei hundert Meter entfernte Eisbude.
Das Kind setzt sich wartend neben seine Mutter und beobachtet die schaumigen Wellen, die ans Ufer klatschen.
„Guck Mami, die Welle ist aber groß!“, ruft er erstaunt zu seiner Mutter.
Sie schaut auf das Meer und sieht eine zwanzig Meter hohe Wasserwand den Himmel versperren.
Walter konnte es nicht fassen. Aus aller Kraft drückte er auf die Bremse, aber das Auto wurde immer schneller. Das war doch nicht möglich!
Die Ausfahrt kam immer näher. Mit der Geschwindigkeit würde er nie die Kurve schaffen. Er würde von der Fahrbahn geschleudert werden wie ein Hammer beim Hammerwerfen.
Walter bog wieder auf die Autobahn, bevor es zu spät war. Er hörte Hupen hinter sich und quietschende Reifen und… war es krachendes Metall? Er wagte es nicht in den Spiegel zu schauen. Stattdessen riskierte er einen kurzen Blick auf seinen Fahrlehrer.
Herr Meyer war dem Tod näher als dem Leben. Sein Körper verkrampfte sich in einer letzten Agonie, sein Atem war nur noch lautes Keuchen, das aber keine Luft in die Lungen beförderte.
Sein Fuß drückte mit voller Kraft auf das Gaspedal auf seiner Seite.
Achim bezahlt gerade das Eis, als er Schreie hört. Er dreht sich zum Fenster um und sieht kreischende Menschen vorbeirennen. Das Eis fällt ihm aus der Hand, er rennt nach draußen, er fragt alle, was los ist, keiner beachtet ihn. Dann kommt der Krach. Er glaubt, dass etwas explodiert ist, aber was kann schon am Strand explodieren?
Er dreht sich dem Meer zu und sieht brodelnde Wassermassen alles dort hinwegfegen, wo noch vor zwei Minuten seine Frau und sein Sohn standen.
Blau wie die Welle, die seine Frau und seinen Sohn in den Tod riss.
Deshalb wollte Achim mit einem blauen Auto zusammenstoßen.
Er riss die Augen auf. Um ihn herum Panik, kreischende Reifen, Fahrer, die beim Ausweichen von ihm die Kontrolle über das Auto verloren haben.
Er schaute auf das Kalenderblatt, das er vorhin am Armaturenbrett befestigt hatte.
17 Juni 2005. Genau zwölf Jahre ist es her.
Seitdem hatte das Leben jeden Sinn für Achim verloren. Ein ganzes Jahr hatte er damit verbracht nach seiner Familie zu suchen, zumindest die Leichen zu finden. Alles vergeblich.
Als er die Suche aufgegeben hatte, vegetierte er nur noch vor sich hin.
Ein Blick auf die Straße: immer noch kein blaues Auto in Sicht.
Achim schloss wieder die Augen und dachte darüber nach, ob es ein Leben nach dem Tod gibt.
Die Tacho-Nadel kam bei 180 zum Stillstand.
Walters Finger umschlossen so fest das Lenkrad, dass die Fingerknöchel weiß anliefen.
Er hatte bereits einige so waghalsige Manöver unternommen, dass ein Stuntman, mit Netz und doppeltem Boden, es sich zwei Mal überlegt hätte. Gäbe es keinen Seitenstreifen, wäre er bereits tot.
Er war aber kein Rennfahrer, er war ein Fahrschüler! Früher oder später würde er nicht mehr ausweichen können, früher oder später würde ihm ein Auto die Fahrt versperren oder ein LkW oder ein Bus, und er würde zusammen mit diesem gottverdammten Glatzkopf draufgehen!
Walter versuchte seine letzte Chance. Er versuchte den Fahrlehrer, dem jetzt Schaum aus dem Mund sickerte, wegzustoßen, das Gaspedal von der Last seines Beins zu befreien…
Aber das Auto schlitterte. Bei hundert achtzig ein gefährliches Unterfangen. Es schleuderte hin und her, berührte fast die linke Planke, krachte beinah in die Rechte, wieder die Linke…
Achim riss den Lenker nach links, dann wieder nach rechts. Einfach so, mit geschlossenen Augen.
Er hörte das Vorbeipoltern eines Lkws, ganz knapp, vielleicht dreißig Zentimeter links von seinem Auto entfernt. Er spürte, wie die Druckwelle sein Auto nach rechts warf, und musste die Augen aufmachen, um nicht die Kontrolle über seinen Wagen zu verlieren.
Bei einem kurzen Blick in den Innenspiegel sah er, wie sich der Lkw krachend überschlug und seine Ladung auf die Fahrbahn schleuderte.
Das Auto schleuderte hin und her durch die Autobahn.
Walter spürte, wie sich die Fahrerseite von der Straße abhob und er für einen Moment schwerelos war, dann wie die Beifahrerseite in die Lüfte ging und eine unsichtbare, aber mächtige Kraft seinen Brustkorb zusammenpresste, ihm den Atem raubte, ihm den Magen umdrehte, ihn an die Fahrertür drückte.
Dann schaffte er das Auto auf der Spur zu halten. Er würde nie wieder die Augen von der Straße nehmen.
Und seine Augen klebten an der Straße fest.
Denn er sah Scheinwerfer, und es waren keine Rückleuchten.
Achim starrte in die Ferne. Nun war es so weit.
Er sah ein Auto, das blau zu sein schien.
Und es kam rasend schnell näher.
Walter glaubte seinen Augen nicht. Wie konnte er so viel Pech haben? Nun konnte er eindeutig das Auto erkennen, das genau auf ihn zusteuerte.
Er trat panisch auf die Bremse. Nichts geschah.
Achim schmunzelte. Der andere Fahrer machte es ihm wirklich leicht, er versuchte nicht mal auszuweichen.
Sein Auto heulte auf, weil er alles aus ihm herausholte.
Walters Herz schien still zu stehen.
Herr Meyers Herz schien es nicht nur, es stand still. Sein Todeskrampf löste sich. Sein Fuß rutschte vom Gaspedal und platschte auf die Fußmatte.
Achim krallte sich ins Lenkrad. Sein Oberkörper war über dem Lenker gebeugt, sein Kopf berührte fast die Windschutzscheibe.
Das andere Auto war nicht weiter als zwei hundert Meter entfernt.
In zwei Sekunden würde alles vorbei sein.
Walter trat wieder verzweifelt die Bremse durch. Er hatte keine Hoffnung mehr, aber er tat es trotzdem.
Achim beobachtete erstaunt, wie sein Zielobjekt plötzlich ausschellte und sich überschlug.
Egal. Er konnte ihm nicht mehr entwischen. Er war keine hundert Meter entfernt.
Die Verzögerungskräfte, die plötzlich auf Walter einwirkten, pressten ihm die Luft aus den Lungen.
Alles drehte sich. Überall krachte es. Innenraum, Außenwelt, Himmel, Fahrbahn verschwammen zu einem schlammigen Gebräu.
Walter wurde es schwarz vor Augen.
In der Viertelsekunde, die Achim an Reaktionszeit blieb, korrigierte er seinen Kurs auf das sich weiter rasend überschlagende blaue Auto.
Es war ein Fahrschulauto, konnte er vor dem Crash registrieren.
Der Sicherheitsgurt presste sich mit einer solchen Kraft in Meyers Brust, die kein Notarzt der Welt aufbringen könnte. Es war die beste Herzmassage.
Sein Herz fing wieder an zu schlagen.
Das Fahrschulauto war auf dem Höhepunkt seines Überschlags, mit dem Kühlergrill auf der Fahrbahn und dem Heck dem Himmel entgegengestreckt, als der Opel hinein raste.
Er traf die Motorhaube und beschleunigte den Überschlag.
Wie ein Fußballspieler, der vom Gegner brutal gegrätscht wird, krachte das Auto mit den Rädern nach oben auf das Dach des Opels.
Mit dem Fahrschulauto auf dem Dach schlitterte der Opel dreißig Meter quer über die Fahrbahn, bis beide Autos gegen die Seitenplanke krachten.
Metall traf auf Metall und vermischte sich miteinander. Autoteile flogen durch die Lüfte.
Das Fahrschulauto wurde auf die Böschung neben der Fahrbahn geschleudert, rutschte auf dem Dach den Abhang hinunter und kam an einem Baum zum Stehen.
Achims Kopf lag auf dem zersplitterten Armaturenbrett. Blut rann ihm über die Stirn.
Er bewegte sich auf ein fernes Licht zu, aber es war nicht weiß, sondern hell-rot, und es war nicht kühl, wie er es sich immer vorgestellt hatte, sondern heiß.
Ihm war heiß, weil der Motor brannte.
Als er zu sich kam, fand sich Walter kopfüber im Auto wieder. Etwas tropfte auf das zerknüllte Dach des Innenraums unter ihm. Dann wurde ihm bewusst, dass es sein Blut war.
Alles tat ihm weh, jeder Körperteil schmerzte.
Er schaffte es sich abzuschnallen und plumpste stöhnend auf den Boden/Dach. Nachdem er eine Weile da lag um Kraft für den Ausstieg zu finden, vernahm er ein leises Wimmern neben sich – es war Herr Meyer. Er sah wirklich schlimm aus, aber er lebte.
Achim raste nun auf das rote Licht zu. Ihm war heiß, er rang nach Luft, er hatte Angst.
Der Innenraum fing Flammen.
Walter schaffte es aus dem Fahrerfenster zu klettern. Erst als er sich ausrichtete, wurde ihm klar, was passiert war und welch ungeheures Glück er hatte. Blut rann ihm zwar über die Wange, aber er schien sonst unverletzt zu sein.
Sein Wagen war aber nur ein Schrotthaufen. Nur wage Umrisse ließen darauf zurück schließen, dass es überhaupt ein Auto war.
Dann blickte er nach oben, die Böschung hinauf. Dort stand ein Auto, das noch schlimmer verformt war als seins. Und es stand in Flammen.
Plötzlich fand Walter wieder Kraft in sich die Böschung hinauf zu sprinten. Er kletterte über die Planke und stürmte zum brennenden Fahrzeug.
Durch den schwarzen beißenden Rauch konnte er den Fahrer erkennen. Er blutete, aber lebte.
Walter zog aus aller Kraft an der Fahrertür. Er hatte erwartet, dass sie verklemmt war, dass sie sich nicht öffnen ließ, aber die Tür sprang einfach aus den Angeln, und er kippte mit ihr nach hinten.
Sofort sprang er wieder auf die Beine und war beim Fahrer. Hitze verbrannte ihm das Gesicht.
Er zog am Fahrer, aber er bewegte sich nicht – natürlich – der Sicherheitsgurt.
Die Gurtschnalle befand sich in Flammen. Walter griff hinein, er schrie, seine Haut verschmelzte mit dem glühenden Metall, aber er schnallte den Mann ab.
Jetzt konnte er ihn herausziehen. Er schleppte den Mann zwanzig Schritte weg vom Auto und legte ihn auf die Fahrbahn.
Als er das verbrannte, blutende Gesicht des Mannes sah, verließen Walter seine Kräfte und er sank schluchzend auf die Knie.
Indonesien, Juli 1993. Walter baut fröhlich eine Sandburg. Eine Welle zerstört sie, und er läuft schluchzend zu seinen Eltern. Sein Vater geht weg um ihm ein Eis zu kaufen. Mit seiner Mutter sitzt er da und wartet auf ihn.
„Guck Mami, die Welle ist aber groß!“, sagt er erstaunt zu seiner Mutter. Noch ist er nur neugierig, in zwei Sekunden, als sich die zwanzig Meter hohe Wasserwand vor ihnen aufbaut, hat er Todesangst. Sie fliehen, aber es gibt kein Entkommen. Die Flut erfasst sie und wirft ins Meer.
Walter wacht in einem Krankenhaus auf, allein, ohne Mutter, ohne Vater. Sie sind tot, sagt man ihm.
Walter wurde adoptiert und wieder nach Deutschland gebracht. Er hatte immer Hoffnung geschöpft, dass, wenn nicht beide, vielleicht einer seiner Eltern überlebt hatte, aber mit jedem Jahr wurde die Hoffnung kleiner.
Und nun saß er da vor seinem Vater. Der keuchte und machte die Augen auf. Als er die Person erkannte, die über ihn gebeugt saß, glaubte er, er wäre bereits im Himmel.
Seine Augen füllten sich mit Tränen.