Was ist neu

Der gestresste Mann

Mitglied
Beitritt
27.12.2009
Beiträge
9
Zuletzt bearbeitet:

Der gestresste Mann

Der gestresste Mann

Er stand am Bahnhof.
Es war, wie jeden Morgen, das Gleiche.
Die gleichen Leute, die sich jeden Tag gehetzt ihren „Coffee to go“ holten, die gleichen Gerüche aus den vielen Shops, die immer währende gehetzte Atmosphäre...
Das alles war nicht neu für ihn. Doch trotz alledem, fühlte er sich an diesem Morgen merkwürdig anders. „Connor! Hey Connor, hier bin ich!“,rief eine Frauenstimme. Connor drehte sich um, weil er seinen Namen gehört hatte. Aber die Frau hatte er noch nie zuvor gesehen. Nun erkannte er, dass sie einen anderen Mann rief, der zufällig auch „Connor“ hieß.
Gedankenverloren starrte er auf die anhaltenden Züge, aus denen immer wieder Leute ausstiegen und mit gehetzten Mienen auf ihre Uhren schauten.
Dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte noch einen Termin.
Schnell suchte er die große Uhr, die über dem Bahnhof hing.
„Mist, schon zwanzig nach elf!“, dachte er.

Er rannte die zum Ausgang führenden Treppen hoch und kam verschwitzt oben an.
Er blickte erneut auf die Uhr, doch die Zeiger schienen schneller zu laufen als für gewöhnlich.
Verzweifelt suchte er den Ausgang und rannte immer den Pfeilen entlang, die einen durch das Labyrinth des Bahnhofs führen sollten. Doch am Ziel angekommen, fand er nur eine gesperrte Treppe vor, die ihn nicht weiterbringen würde.
Der Schweiß perlte von seiner Stirn herab und er schaute sich verwirrt nach der großen Bahnhofsuhr um.
„Jetzt ist es schon fünf vor eins! Wie kann das nur sein?“, schrie er verzweifelt.
Plötzlich sah er alles verschwommen. Die gehetzten Mienen um ihn herum, nahmen ihn nicht wahr und keiner sah, wie er zu Boden fiel.

Er wachte in einem abgedunkelten Zugabteil auf.
Er fühlte sich furchtbar und alles tat ihm weh.
Langsam sah er sich im Abteil um. Durch das schwache Licht konnte er kaum etwas erkennen. Wo war er nur gelandet? Er konnte sich nur noch an kleine Fetzen seiner Gedanken erinnern. Er erinnerte sich langsam daran, dass er zu Boden gefallen war, und daran, dass die Zeiger der großen Uhr sich ungewöhnlich schnell fortbewegt hatten.
Er blinzelte. In seinem Kopf drehte sich alles und ihm war schlecht. Er sah sich noch genauer in dem abgedunkelten Zugabteil um. Dann erkannte er sie. Schlafende Menschen ohne „Coffee to go“ in der Hand und ohne gehetzte Mienen! Diese neue Umgebung war fremd für ihn. Es war nicht wie jeden Morgen am Bahnhof, wo er die gestressten Gesichter beinahe schon auswendig kannte.

Plötzlich kam jemand zur Tür herein. Es war ein Schaffner, der anscheinend die Fahrkarten kontrollieren wollte. Schnell kramte Connor nach seiner Fahrkarte. Doch ihm fiel auf, dass er keine dabei hatte. Er geriet in Panik und wollte sich am liebsten aus dem Fenster des fahrenden Zuges stürzen. Ihm fiel auf, dass die anderen Fahrgäste seelenruhig weiter schliefen. Etwas verwirrt aber immer noch hastig, durchsuchte Connor seine Taschen. Er merkte, wie sich jemand neben ihn stellte und stehen blieb. Connors Herz begann zu pochen, so aufgeregt war er. Noch nie hatte er etwas verbotenes getan, wie das Fahren ohne Ticket. Außerdem wusste er überhaupt nicht, wie er in diesen Zug gekommen war. Ihm fiel auf, dass keiner einen „Coffee to go“ bei sich hatte. Auf den Tischen, neben den schlafenden Menschen, lag auch kein vollgeschriebener Terminplaner. Nur ein paar Lampen, die schwach leuchteten, zierten die Tische. Connor spürte wie er nach und nach ruhiger wurde. Woran das wohl lag? Vielleicht lag es an der entspannten Stimmung, die ihn umgab. Und auch der Termin, den Connor hatte, war wie vergessen. Die Person neben ihm räusperte sich leise. Es war der Schaffner, der neben ihm stand und er sagte: „Guter Mann, sie hatten einen Termin? Nun, sie sind ziemlich pünktlich. Um hier mitfahren zu können, braucht man nur Geduld. Also sparen sie sich ihre Energie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben auf – einer gehörigen Mütze voll Schlaf. Gute Fahrt!“. Und auf Einmal verschwand alles um Connor herum. Er nahm nur noch die ruhige Atmosphäre des abgedunkelten Zugabteils wahr.

 

Hallo CreativeSmilla,

Uhren, die sich beschleunigen, doppelte Ohnmacht mit rätselhaftem Ortswechsel, ein Zugabteil, in dem es nicht ums Zugfahren geht, sondern die Ruhe - ich glaube nicht, dass Du mit Alltag die richtige Rubrik gewählt hast.
Abgesehen davon, dass ich rätsle, was Du mit dieser Geschichte sagen möchtest - irgendwie scheint die Hälfte zu fehlen.

LG, Pardus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo CreativeSmilla,

tatsächlich habe ich während des Lesens der Geschichte auch das Gefühl gehabt, dass Du die falsche Rubrik ausgewählt hast. Vielleicht wäre sie besser in der Rubrik "Seltsam" aufgehoben. Aber das nur am Rande.

Da ich arbeitstäglich mit dem Zug unterwegs bin, hat mich die Geschichte vom reinen Handlungsort her natürlich sofort angesprochen und ich habe gelesen.

Relativ schnell wird klar, dass sich die Handlung aus dem realen Leben entfernt und Du versuchst, etwas "Merkwürdigkeiten" (vereinfacht ausgedrückt) hineinzubringen.

Jetzt kann man gut darüber streiten, ob die Geschichte Sinn macht oder etwas fehlt, wie Pardus schreibt. Ich finde sie nicht soooooo schlecht, aber auch nicht gelungen. Am Ende der Gechichte habe ich gesagt "Okay, ganz nett", aber das war es auch schon.

Hier einmal ein paar kleine inhaltliche Hinweise:

Es hätte ihn auch sehr gewundert, wenn er von einer Frau gerufen werden würde.

Dieser Satz steht völlig isoliert in der KG. Warum sollte er nicht von einer Frau gerufen werden, kennt er keine, hat er nicht zumindest Arbeitskolleginnen? Entweder solltest Du diese Episode mit dem Rufen weglassen oder hier noch etwas erklären.

Gedankenverloren starrte er auf die anhaltenden Züge, aus denen immer wieder neue Leute ausstiegen und mit gehetzten Mienen auf ihre Uhren schauten.

Was sind neue Leute? Ich weiß, das ist ein Alltagsausdruck, solltest Du aber ändern, so zum Beispiel: "...Züge, in die Menschen aus- und einstiegen,...

Dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte noch einen Termin.
Gehetzt suchte er die große Uhr, die über dem Bahnhof hing.
„Mist, schon zwanzig nach elf!“, dachte er.

Spätestens hier wird klar, dass es sich um eine "seltsame" Geschichte handelt, denn wer steht schon am Bahnhof, beobachtet die Leute und erinnert sich dann plötzlich wieder an seinen Termin? Das ist schon okay so.

Er rannte die Treppen, die hinausführen sollten, hoch und kam verschwitzt oben an.

Die Treppen sollen nicht nur hinausführen, sie tun es. Zudem klingt der eingeschobene Halbsatz ungeschickt. Versuche es mal mit: "Er rannte die zum Ausgang führenden Treppen hoch und...".

Das soll es fürs Erste sein. Ich habe in Deinem Profil gelesen, dass das Schreiben für Dich noch neu ist. Da ist klar, dass es noch an vielem hapert.

Mein Tip:. Lies die Gechichte mehrmals durch und achte darauf, ob sie gut klingt, ob sie flüssig zu lesen ist. Da, wo Du hängenbleibst, versuche Verbesserungen. Zudem achte auf Logiken. Ist alles logisch? Könnte es so gewesen sein? Achte auf Formulierungen, wie z.B. "neue" Leute.

Mach weiter so und lass Dich nicht entmutigen, nur durch Üben kannst Du besser werden.

Viel Spaß und weiter Erfolg bei Deinem Hobby.

Gruß, Buddy

 

Hallo CreativeSmilla,

eine merkwürdige Geschichte, die ich nicht ganz durchschaue, muss ich zugeben.

Ich finde es unlogisch am Bahnhof zu stehen und spazieren zu schauen und plötzlich fällt mir ein, ich habe noch einen Termin.
Insgesamt wirkt die Handlung sehr konstruiert und gehetzt. Das Wort kommt auch öfter im Text vor. Und auf einmal fällt er um und landet in einem Zugabteil, wo alle schlafen und relaxed sind, auch der Schaffner keine Fahrkarte sehen will. Nur er selbst ist immer noch gehetzt.
Das ergibt irgendwie keinen Sinn.

Willst Du damit ausdrücken, dass die Menschen in einer "Coffee-to-go-Gesellschaft" leben und es irgendwo solche Ruheräume geben sollte wie Dein dunkles Zugabteil? Eine andere Ebene, die die Leute ausbremst?
Das wird mir nicht ganz klar.
Wo fährt der Zug denn hin? Und was wird am Ende aus seinem Termin?

Liebe Grüße
Giraffe :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Tag, CreativeSmilla!

Ich mochte Deine Geschichte. Der Held gerät in seltsame Ereignisse, und nachher läuft es darauf hinaus, daß er sich ausruhen muß! Das kam mir mit meinem dauernden Schlafmangel gerade richtig. :D

Allerdings würde dem Text eine Überarbeitung guttun. Du schreibst, daß Du noch nicht viel Übung mit dem Schreiben hast: Genauso liest sich die Geschichte. Manche Sachen müssen einem auch erstmal gesagt werden, damit sie einem auffallen, vielleicht hilft Dir diese Liste:

Es war, wie jeden Morgen, das Gleiche.
Die gleichen Leute, die sich jeden Tag gehetzt ihren „Coffee to go“ holten, die gleichen Gerüche aus den vielen Shops, die immer währende gehetzte Atmosphäre...
Zweimal gehetzt, einmal mit Atmosphäre, wozu es mir nicht recht passen will, dreimal gleich: Hier könntest Du abspecken, z.B.

Es war wie jeden Morgen: Leute, die sich ihren Coffee to go holten, die Gerüche aus den vielen Shops, die/das (immerwährende) Hektik/Gehetze.

Immerwährend finde ich unpassend, um Eile auszudrücken. Eigentlich brauchst Du da überhaupt kein Adjektiv.

Doch trotz alledem kein Komma fühlte er sich an diesem Morgen merkwürdig anders.
trotzdem fände ich hier besser als trotz alledem, da Du vorher schon das alles hattest.
„Connor! Hey Connor, hier bin ich!“,Abstand rief eine Frauenstimme. Connor drehte sich um, weil er seinen Namen gehört hatte. Aber die Frau hatte er noch nie zuvor gesehen. Nun erkannte er, dass sie einen anderen Mann rief, der zufällig auch „Connor“ hieß.
Das Unterstrichene ist unnötig. Lies die Passage mal ohne, ob nicht alles genauso klar und mit mehr Schwung rüberkommt.
Gedankenverloren starrte er auf die anhaltenden Züge, aus denen immer wieder Leute ausstiegen und mit gehetzten Mienen auf ihre Uhren schauten.
Du hast so viele gehetzte Mienen drin! Dabei kapiert man das sofort und sieht das von alleine.
Dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte noch einen Termin.
Giraffe hat recht, es ist schwer zu glauben, daß er den Termin vollkommen vergessen hatte. Er war vorübergehend abgelenkt, hier steht es aber so, als stünde er da seit einer ganzen Weile, ohne überhaupt zu wissen warum. Wie wäre es mit Er dachte an seinen Termin oder Fast hätte er seinen eigenen Termin vergessen?

Er blickte erneut auf die Uhr, doch die Zeiger schienen schneller zu laufen als für gewöhnlich.
Da der vorangegangene Satz schon mit Er anfängt, würd ich den hier umstellen:
Erneut/wieder blickte er ...
Für gewöhnlich hört sich nach Dialekt an. Schneller als gewöhnlich ist besser.
Das doch verstehe ich nicht, genausowenig wie das schienen. Hieße es zB: Er sah auf die Uhr, doch er konnte nichts erkennen, dann wäre das doch korrekt eingesetzt, so ist es unlogisch.
Uhrzeiger laufen so langsam, daß man beim flüchtigen Blick keine Bewegung sieht außer der des Sekundenzeigers. Der ist aber nur ein Zeiger. Sieht Connor tatsächlich Zeiger laufen, scheint das nicht schneller, sondern ist so. Hier ist ein Vorschlag, ganz simpel:

Wieder blickte er auf die Uhr: Die Zeiger liefen (viel) schneller als sonst.

Verzweifelt suchte er den Ausgang und rannte immer den Pfeilen entlang, die einen durch das Labyrinth des Bahnhofs führen sollten.
den Pfeilen nach, nicht entlang. Das Unterstrichene kann weg.

Doch am Ziel angekommen, fand er nur eine gesperrte Treppe vor, die ihn nicht weiterbringen würde.
Am Ziel angekommen ist er nicht, da er den Ausgang ja nicht erreicht. Und daß die Treppe ihn nicht weiterbringt, wenn sie gesperrt ist, ist auch klar. Könnte man umstellen und zusammenstreichen:

Doch er fand nur eine gesperrte Treppe.

Die gehetzten Mienen um ihn herum kein Komma nahmen ihn nicht wahr

Er fühlte sich furchtbar und alles tat ihm weh.
Langsam sah er sich im Abteil um.
Das Unterstrichene kann gut raus. Dann fangen nicht beide Sätz mit Er an. Daß er sich furchtbar fühlt, wird später noch erwähnt, sogar mit Details wie Übelkeit etc.

Durch das schwache Licht konnte er kaum etwas erkennen. Wo war er nur gelandet? Er konnte sich nur noch an kleine Fetzen seiner Gedanken erinnern. Er erinnerte sich langsam daran, dass er zu Boden gefallen war, und daran, dass die Zeiger der großen Uhr sich ungewöhnlich schnell fortbewegt hatten.
Der Rotstift ist der beste Freund des Schriftstellers.

Er sah sich noch genauer in dem abgedunkelten Zugabteil um. Dann erkannte er sie. Schlafende Menschen ohne „Coffee to go“ in der Hand und ohne gehetzte Mienen! Diese neue Umgebung war fremd für ihn. Es war nicht wie jeden Morgen am Bahnhof, wo er die gestressten Gesichter beinahe schon auswendig kannte.
Auch hier ist vieles überflüssig oder Wiederholung, die den Text schwächt. Z.B. gehe ich davon aus, daß schlafende Menschen weder gehetzte Mienen noch Kaffeebecher in der Hand haben.
Das hier würde völlig reichen:

Er sah sich genauer um und erkannte schlafende Menschen.

Es war ein Schaffner, der anscheinend die Fahrkarten kontrollieren wollte.
Das Unterstrichene kann raus, da Connor sofort danach nach seiner Fahrkarte kramt. Logisch also, daß er denkt, der Schaffner wäre zur Kontrolle ins Abteil gekommen.
dass die anderen Fahrgäste seelenruhig weiterschliefen
Doch ihm fiel auf, dass er keine dabei hatte.
Warum nicht nur: Er hatte keine? Das hat doch viel mehr Wums. Außerdem fällt ihm kurz danach wieder etwas auf; wenn Du das erste hier rausstreichst, vermeidest Du eine störende Wiederholung.

Etwas verwirrt, aber immer noch hastig, durchsuchte Connor seine Taschen.
wieso verwirrt, aber hastig? Sind verwirrte Menschen normalerweise ruhig und besonnen?
Verwirrt und hastig, das tut's doch. Oder, noch besser: Such Dir ein Adjektiv aus und überlass alle weiteren der Phantasie des Lesers.

Er merkte, wie sich jemand neben ihn stellte und stehenblieb.
Noch nie hatte er etwas Verbotenes getan, wie das Fahren ohne Ticket.
streich den zweiten Satzteil, dann wird es stärker.
Ihm fiel auf, dass keiner einen „Coffee to go“ bei sich hatte. Auf den Tischen, neben den schlafenden Menschen, lag auch kein vollgeschriebener Terminplaner. Nur ein paar Lampen, die schwach leuchteten, zierten die Tische. Connor spürte wie er nach und nach ruhiger wurde. Woran das wohl lag? Vielleicht lag es an der entspannten Stimmung, die ihn umgab. Und auch der Termin, den Connor hatte, war wie vergessen.
Das würde ich komplett streichen. Schon wieder der fehlende Kaffee, der fiel ihm doch schon vorhin auf!
Die Lampen auf den Tischen sind allerdings wichtig für die Atmosphäre, denn plötzlich sieht das Abteil nicht aus wie ein normales Zugabteil, sondern bekommt was Orientexpressmäßiges, Luxuriöses, Altmodisches. Diese Details kommen aber viel zu spät. Die würde ich weiter vorn einbauen, wenn er zu sich kommt und sich umsieht.
Außerdem ist es seltsam, daß er sich zuerst so aufregt und dann plötzlich, durch einen Anlick, den er schon die ganze Zeit hatte, beruhigt. Ich würde einfach hier den Schaffner zu reden beginnen, so daß er sich eben durch dessen Worte beruhigt, so:

Der Schaffner neben ihm räusperte sich leise und sagte:
„Guter Mann, sie hatten einen Termin? Nun, sie sind ziemlich pünktlich. Um hier mitfahren zu können, braucht man nur Geduld. Also sparen Sie Ihre Energie für die wichtigen Dinge im Leben – eine gehörige Mütze voll Schlaf. Gute Fahrt!“

Und hier könntest Du gut aufhören. Ist doch ein prima Schluß: Gute Fahrt!

Ansonsten solltest Du Dir auch den Schluß nochmal genauer ansehen:

Und auf einmal verschwand alles um Connor herum. Er nahm nur noch die ruhige Atmosphäre des abgedunkelten Zugabteils wahr.
Alles verschwand bedeutet: Connor sitzt im Nichts bzw. fällt auf die Schienen: Ungemütlich! Meintest Du: Alle verschwanden? Die friedlichen Mitschläfer? Auch ungemütlich. Vielleicht verschwamm alles um ihn herum? Oder: Der Schaffner verschwand?

Viel Freude hier, und freundliche Grüße!
Makita.

 

Creative Smilla,

erstmal: Bitte nicht den Titel im Textfeld wiederholen.

Aber mir hat die Geschichte, abgesehen von den schon erwähnten Fehlern und Unschönheiten, sehr gefallen. Es kostet eine große Überwindung, einfach mal die Ruhe in sich selbst an die Hand zu nehmen und so die Dinge zu betrachten. Zum Beispiel die Hektik, das Gehetze wahrzunehmen, zu sehen, zu hören und dadurch Distanz von ihr zu gewinnen. Paradoxerweise klappt das nur, wenn man nicht im Stress ist. Oder einfach, wie dein träumender Protagonist (ich behaupte einfach mal, so für mich, dass er träumt, das kann man tatsächlich reinlesen), einfach mal zu vergessen, dass er einen Termin hat. Ohne Stress kommt man manchmal, und auch das ist ein Paradox, schneller vorwärts und ist eher am Ziel.

Was das stilistische betrifft, hast du etwas viele "Er" in deinen Sätzen. Beispielsweise folgende Stelle ist mir aufgefallen:

Er wachte in einem abgedunkelten Zugabteil auf.
Er fühlte sich furchtbar und alles tat ihm weh.
Langsam sah er sich im Abteil um. Durch das schwache Licht konnte er kaum etwas erkennen. Wo war er nur gelandet? Er konnte sich nur noch an kleine Fetzen seiner Gedanken erinnern. Er erinnerte sich langsam daran, dass er zu Boden gefallen war, und daran, dass die Zeiger der großen Uhr sich ungewöhnlich schnell fortbewegt hatten.
Wenn du erlaubst, lass mich mal bitte meine Variante dazu schreiben, vielleicht gefällt sie dir ja:
Er erwachte in einem abgedunkelten Zugabteil. Alles tat ihm weh und ein schummriges Gefühl machte sich breit in seiner Brust. Durch das schwache Licht war kaum etwas zu erkennen. Wo war er nur gelandet? Vereinzelte Fetzen von Erinnerung irrten in seinem Geist herum. Ja, er war zu Boden gefallen, während die Zeiger, die durch das Ziffernblatt der Bahnhofsuhr pflügten, alle Aufmerksamkeit absorbierten.

Man kann es aber auch ganz anders machen. ;)

An Geschichten wie dieser, die (ich hoffe ich sehe das richtig?) für das Slow living plädieren, bräuchte es meiner Ansicht nach mehr.

Gern gelesen,
-- floritiv.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom