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Copywrite Der Gott der Farm

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10.10.2006
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Der Gott der Farm

Komm schon, bück dich, du willst es doch auch.
Sie bückt sich nach vorne und ich kann ihren Apfelarsch sehen. Mein Gott, wie ich Aerobic liebe.
Und jetzt abwechselnd jede Schuhspitze antippen, Baby.
Sie tippt und tippt und tippt. Es wackelt und wackelt und wackelt. Viel besser als MTV.
Komm schon, dreh dich um. Zieh dich aus. Streichel dich ein bisschen. Ist schweineheiß hier. Hast bestimmt ein paar Eiswürfel im Kühlschrank.
Ich schließe meine Augen und denke ganz fest und laut Eiswürfel, Eiswürfel, Eiswürfel.
Als ich meine Augen wieder öffne, liegt sie auf dem Boden und macht eine Kerze. Ziemlich antiklimatisch.
Ich ziehe meine Hand aus der Jogginghose und setze das Fernglas ab.
Zu Weihnachten werde ich ihr irgendwas schenken, der guten Vanessa. Für all die glücklichen Stunden. Vielleicht ein Laufband und ein XS-Trikot, oder so.
Oder gleich einen Vibrator.
Ich schlendere zum Kühlschrank und hole mir das letzte Jever, wiege es eine kleine Weile in meiner Hand und rolle es mir über die Stirn. Hundstage. Scheiß Hundstage. Aber wenigstens kommt keiner auf die Idee, die Rollläden herunterzulassen oder Pullover zu tragen. Obwohl Pullover ja auch was für sich haben.
Tagsüber fernsehen ist ziemlich ätzend. Und bis die Mellencamp bei offenem Fenster den Sushi-Boy empfängt, dauert es noch ein paar Stunden. Vielleicht könnte ich Schach spielen, oder so was.
Ach, Scheiß drauf.
Ich greife zur Fernbedienung.

Al öffnet die Tür und kurz darauf seinen Mund. Ich weiß schon, was er sagen wird: Heute kam eine fette Frau in den –
Die Kiste blitzt auf und wird schwarz. Das Licht über mir flackert. Der Ventilator bleibt stehen.
Na ja, vielleicht ganz gut so. Tagsüber fernsehen ist wirklich ätzend.
Wahrscheinlich schmatzt das Sofa genüsslich, als ich mich hoch quäle.
Salziger Schweiß hat meine Augenbrauen aufgeweicht und sickert mir in die Pupille. Ich wische mir mit der Hand durch die Augen, aber dadurch wird es nur noch schlimmer. Auch schweißnass, alles schweißnass.
Ich mache ein paar kreisende Bewegungen mit meinen Schultern und setze mich wieder ans Fenster. Vanessa sitzt auf ihrem Sofa und enthaart sich die Beine mit Wachsstreifen. Ich schaue schnell weg. So etwas kann einem ja alles versauen. Dann muss man ständig daran denken. Könnte ich ihr auch gleich beim Pissen zuschauen. Man ist ja nicht pervers. Zwei Stunden am Tag – das ist medizinisch absolut vertretbar. Alles darüber hinaus wäre schon zwanghaft. Aber okay, heute Stromausfall, also Ausnahme.
Das Mellencamp-Fenster leer. Andrea leer. Katja leer. Mann, diese Scheiß Workaholic-Tussis.
Ich mache im Kopf eine kleine Liste. Vorteile der Sex and the City-Ära: Frauen achten auf ihren Körper, ziehen sich vernünftig an und täuschen vor, nymphoman zu sein. Nachteile der Sex and the City-Ära: Alle glauben, beruflichen Erfolg haben zu müssen, sind arrogant, zickig, frigide und nicht mehr zu bezahlen.
Hoffentlich bricht bald die Desperate Housewives-Ära an.
Nicht, dass sich meine Situation dann sonderlich verbessern würde.
Egal. Drei Viertel meines Privatquartetts aushäusig und das Sahnehäubchen im Moment so sexy wie Roseanne.
Scheiße, ich muss wirklich aufhören, tagsüber fernzusehen.
Mal gucken, was es sonst noch so gibt.
Ich lasse meinen Fernglasblick über unbekannte Gefilde schweifen.

Jemand klopft auf meine Schulter. Ich drehe mich um. Tim. Er fuchtelt mit seinen Händen lächerlich in der Gegend herum, ich stoße ihm einen Finger in den Bauch und endlich beginnt er, vernünftig mit mir zu sprechen. Ich lese von seinen Lippen, dass ich ein Vorstellungsgespräch verpasst habe und was ich hier mache, es sei noch nicht acht und blablabla.
Ich nehme den Zettel und halte ihn Tim hin. Dort steht schon seit Stunden „Nicht stören! Das hier ist wichtig, du Zivi-Assi. Geh ein paar Ärsche wischen“. Ich drehe mich wieder um.
Normalerweise vermeide ich es ja, Vanessa und den anderen auf ihre Lippen zu schauen. Jedenfalls auf die Gesichtslippen. Das ist einfach zu desillusionierend, aber jetzt, also das hier, das ist eine ganz eigene Welt, wie auf einer Ameisenfarm.
Wieder das Klopfen auf der Schulter. Ich winke mit meiner freien Hand nach hinten ab, während die andere weiter das Fernglas hält und mich in das Leben unserer Nachbarn eindringen lässt.
Es ist ein Mikrokosmos aus Eifersucht, Hass und Furcht. Fräulein Mellencamps Mutter, die zusammen mit dreiundzwanzig Katzen im Stock über ihr wohnt, lästert am Telefon gerade über den alten Sack in der Nachbarwohnung. Der wiederum keift seine Frau an und schreit, er hätte doch ihre Schwester heiraten sollen.
Der Sushi-Boy poppt derweil zwei Etagen unter ihnen einen jungen Mann in den Hintern. Vanessa hat Katja gerade zu Besuch und sie lästern beide über Andrea, wie nuttig die sich anziehe und so weiter. Und der Hausmeister im Erdgeschoss zieht sich seinen vierten Joint rein.
Es ist ein kleines Reich, mit kleinen Problemen an einem wahnsinnig heißen Tag.
Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Und es ist definitiv besser als tagsüber fernzusehen.

Ich strecke mich auf meinem Stuhl aus und reibe mir über die Augen.
Der Sushi-Boy besteigt gerade die Mellencamp. Komisch, mir ist früher nie aufgefallen, dass er sie am liebsten von hinten nimmt.
Katja ist bei Andrea zu Besuch und die beiden lästern über Vanessa, dass sie wieder zugenommen habe und so weiter. Das ist umso lustiger, weil zehn Minuten vorher noch Vanessa auf Katjas Stuhl saß und zusammen mit Andrea festgestellt hat, welche Unsummen Katja für ihre Klamotten ausgebe.
Ich glaube nicht, dass es zwischen den dreien und mir noch mal so wird wie früher. Aber das Risiko muss man eben eingehen, wenn man einer Frau auf die Lippen schaut.

Ich gähne ein wenig. Aber was soll ich machen? Vielleicht verpasse ich irgendetwas Wesentliches, obwohl das Ganze doch ein wenig langweilig geworden ist - mit der Zeit.
Tim klopft auf meine Schulter. Ich drehe mich müde zu ihm um.
Was soll das alles? Was steht da auf dieser Tafel? Was bedeuten all diese Namen? Was ist das für eine gelbe Flüssigkeit in den Wasserflaschen? Hast du schon den Brief an die Stadt geschrieben wegen des Stroms? Blablabla. Ich winke ab und wende mich wieder den kleinen Ameisen zu.
Das Ganze könnte aber schon ein wenig Aufregung vertragen. Jemand sollte wirklich mal mit einem Stock in der Farm herumstochern.
Ich schreibe ein paar Briefe, dusche mich, ziehe mich an und tätige ein paar Erledigungen.

Ich stehe vor dem Fenster, habe die Arme über meiner Brust verschränkt und bestaune mein Werk. Bin schon ein bisschen stolz auf mich.
Heute Mittag fing es an. Das Tierschutzamt hat Mellencamp senior die dreiundzwanzig Katzen weggenommen. Die hat daraufhin dem armen Hausmeister eine Riesenszene gemacht. Der bekam später Besuch von der Polizei. Betäubungsmittelmissbrauch. Anonyme Anzeige. Ich rechne fest damit, dass er sich noch heute Abend bei ihr revanchiert. Er streichelt ständig über seinen Besenstil und kifft sich Mut an.
Genau so spannend ist die Nebenhandlung mit Andrea. Hat doch glatt jemand „Nutte“ mit roter Farbe an ihre Tür geschrieben und das nur, weil jemand Vanessa ein Päckchen Diätpillen hat zukommen lassen.
Ich bin schon gespannt, was passiert, wenn Katja ihre Waschtrommel öffnet. Hätte keine Wachsmalstifte in ihrer Jackentasche vergessen sollen, die Gute.
Oh, und bei Mellencamp junior hängt der Haussegen auch ein wenig schief. Diese bösen, bösen Fotos. Bricht einem das Herz. Kann’s kaum erwarten, was heute Abend passiert.
Für den alten Sack oben ist mir noch nichts Gutes eingefallen. Aber seine Frau wird gleich einen Liebesbrief in der Post finden. Wie kann er sie nur mit ihrer eigenen Schwester betrügen? Also wirklich.
Ich setze mich und sehe, dass es gut war.

Andrea hat sich gerade in Vanessas Haar gekrallt und drischt ihren Kopf gegen die Wand.
Der Hausmeister klopft an Frau Mellencamps Tür. Mit seinem Besenstiel.
Der Sushi-Boy ist ans Bett gefesselt und Fräulein Mellencamp hat einen schwarzen Dildo und einen Schneebesen in der Hand. Das wird wehtun.
Die Frau des alten Sacks hat ihre Koffer gepackt und ist vor zwei Stunden ausgezogen. Bestimmt nicht zu ihrer Schwester.
Katja liegt in ihrem Bett und weint vor sich hin. Eine ziemliche Enttäuschung.
Das Licht in meiner Wohnung beginnt endlich zu flackern.
Ich klopfe mir die Hände ab und setze mich wieder vor den Fernseher.
Sogar Gott hat sich am Ende einen Tag frei genommen.

 

Das Fenster zum Fenster ist die Vorlage zu dieser Geschichte.
Ist natürlich eine sehr freie Interpretation und ich hoffe, mich damit noch innerhalb der Regeln zu bewegen.
Ferner hoffe ich, dass mich Zerbrösel-Pistole nicht köpft.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Quinn!

Ich hab mir auch ZPs Geschichte angeschaut - aber ich finde, mit der hat dein Text weniger Ähnlichkeit als mit diesem Film, in dem ein Typ Kameras in den Wohnungen installiert und die Leute dann auf einer riesigen Video-Leinwand beobachtet. Weiß leider nicht mehr, wie der heißt.

Zuerst ist dieser Taubstummer, der offensichtlich so weit behindert ist, dass er betreut werden muss, ein Voyeur. In maßloser Selbstverkennung sieht er alle Frauen, die er beobachtet, praktisch als seinen Harem sind. Und dann wird aus ihm auf einmal jemand, der ein bisschen Schicksal oder Gott spielen will. Jemand, der in der Gesellschaft ziemlich am unteren Rand steht und über sein eigenes Leben nicht wirklich bestimmen kann oder es in der Gewalt hat, übt Macht über das Leben anderer aus und greift entscheidend in ihres ein.

Ich greife zur Fernbedienung.
Aus der Ferne manipuliert er sie, ohne Teil ihres Lebens zu sein. Und spürt, wie ein Künstler über einem gelungenen Werk, Befriedigung dabei. Ein eigenes wirkliches Leben hat er offensichtlich nicht.

Ein weiterer interessanter Aspekt war für mich, dass die Frauen für ihn uninteressant werden, wenn er es darauf anlegt zu erkennen, was sie sagen. (Geschwätzigkeit törnt ab? :D) Vielleicht ist er ja auch einer der Vielen, die Begehren nur auf Distanz empfinden können, vielleicht weil er sich selbst aufgrund seiner Behinderung nicht als begehrenswert empfindet. Aber kaum versteht er, was die Frauen sagen, werden sie zu einer Person, sie sind dann kein entferntes Idol mehr, kein Bild in einem (Fenster-) Rahmen, und die Anziehung ist weg.

Dann ist da noch die Sache mit dem Fernsehen: Vom langweiligen passiven Zuschauen zum aufregenden interaktiven Zuschauen! Aber für den Helden bleibt es sich letztlich gleich, er bleibt auf Distanz, beide Arten des Zuschauens unterscheiden sich im Grunde nur graduell.

Aufgefallen ist mir bei deiner Geschichte die Unsinnlichkeit. Der Held sieht nur Handlung, keine einzige der Frauen wird auch nur annähernd beschrieben (ok, das Einzige, was angemerkt wird, ist der Apfelpopo am Anfang; auch hätte ich gerne gewusst, wie der Sushi-Boy aussieht. ;) ) Sein Blick ist ein unsteter, nirgends verweilt er. Er sieht nur kalt und skrupellos zu, letztlich will er nur unterhalten werden: DAS ist wahrscheinlich die eigentliche Verbindung zu Zerbrösels Geschichte.

Fehler und sonstige Anmerkungen:

Wahrscheinlich schmatzt das Sofa genüsslich, als ich mich hoch quäle.
Salziger Schweiß hat meine Augenbrauen aufgeweicht und sickert mir in die Pupille. Ich wische mir mit der Hand durch die Augen, aber dadurch wird es nur noch schlimmer. Auch schweißnass, alles schweißnass.
Irgendwie fällt dieser Abschnitt aus der ganzen Geschichte heraus, ich finde sie auch sprachlich sehr holprig.
Es ist ein Mikrokosmos aus Eifersucht, Hass und Furcht.
Das klingt mir auch etwas nach kommentierendem Erzähler und nicht nach der Hauptfigur! ;)
und sie lästern beide über Andrea, wie nuttig, die sich anziehe und so weiter
ohne Komma: über Andrea, wie nuttig die sich anziehe...
Es ist ein kleines Reich, mit kleinen Problemen an einem wahnsinnig heißen Tag.
schlechter Füllsatz!
obwohl das ganze doch ein wenig langweilig geworden ist- mit der Zeit.
groß: das Ganze, und da fehlt ein space vor dem Bindestrich
Hat doch glatt jemand „Nutte“ mit roter Farbe an ihre Tür geschrieben und dass nur, weil
das
Hätte keine Wachsmalstifte in ihrer Jackentasche vergessen sollen, die gute.
groß: die Gute
Das wird Weh tun.
klein: weh

Ein bisschen wenig innovativ die Geschichte, aber gut zu lesen!

Gruß
Andrea

 

Hey Andrea,

Vielleicht ist er ja auch einer der Vielen, die Begehren nur auf Distanz empfinden können, vielleicht weil er sich selbst aufgrund seiner Behinderung nicht als begehrenswert empfindet. Aber kaum versteht er, was die Frauen sagen, werden sie zu einer Person, sie sind dann kein entferntes Idol mehr, kein Bild in einem (Fenster-) Rahmen, und die Anziehung ist weg.
Du bist ziemlich clever. Für ne Frau. :)
Spaß, ja natürlich. So ist es gedacht. Ideal versus Realität.
Dem Erzähler habe ich so viele Leerstellen gelassen, dass sich jeder Leser selbst ein Bild von ihm machen kann. Jedenfalls hab ich das versucht. Natürlich ist es eine widersprüchliche, auch tragische Figur. Ob das aus seiner Gehörlosigkeit (taubstumm ist politisch inkorrekt) resultiert, liegt im Auge des Betrachters.

Aber für den Helden bleibt es sich letztlich gleich, er bleibt auf Distanz, beide Arten des Zuschauens unterscheiden sich im Grunde nur graduell.
Es nutzt sich halt schnell ab für ihn. Vieles was man mit einer Besessenheit verfolgt, neigt dazu, sich schnell abzunutzen.

Aufgefallen ist mir bei deiner Geschichte die Unsinnlichkeit. Der Held sieht nur Handlung, keine einzige der Frauen wird auch nur annähernd beschrieben
Richtig, man kann auch keine Ameisen auseinander halten. Damit sollte der kalte „Blick“ erzeugt werden. Nebenbei ist dadurch die Geschichte für meine Verhältnisse auch sehr, sehr kurz geworden. Hätte locker Stoff für die vierfache Menge Text hergegeben, wenn ich es anders gehandhabt hätte.

Er sieht nur kalt und skrupellos zu, letztlich will er nur unterhalten werden: DAS ist wahrscheinlich die eigentliche Verbindung zu Zerbrösels Geschichte.
Zerbrösels Protagonist schaut fünf Ameisen bei einem Rennen zu und wettet auf den Sieger. Das Schicksal der Ameisen ist ihm egal.
Mein Protagonist schaut ein paar Ameisen zu, ihm wird langweilig und er wirbelt mit einem Stock im Bau herum.
Das war eigentlich die Idee. Ich wollte die Grundidee von Zerbrösels Geschichte noch einen Schritt weiterdenken. Den reinen Plot nachzuerzählen war mir zu langweilig. Vor allem weil Zerbrösel das schon sehr gut gemacht hat.
Von daher sehe ich schon deutliche Parallelen.

Ein bisschen wenig innovativ die Geschichte, aber gut zu lesen!
Gut zu lesen, ist ja die Hauptsache. Nee, innovativ ist es wirklich nicht, ging mir eher um ein kleines Psychogramm des Protagonisten als um einen innovativen Plot, zu dem bin ich ohnehin nicht fähig.

Deine formalen Anmerkungen werde ich einarbeiten. Vielen Dank, dass du dich so intensiv und klug mit der Geschichte auseinandergesetzt hast.

Gruß
Quinn

P.S.: Du meinst den Film „Sliver“ (so einen Basic-Instinct-Nachklapp), ich hatte eher Needful Things und eine alte Outer-Limits-Folge im Kopf. Sliver ist schon eher so ein Chick-Flick. :)

 

Hallo Quinn,
den Zusammenhang zu ZPs Original muss man leider suchen. Einzig der Name "Tim" und die Vorliebe, andere durchs Fenster zu beobachten, bleiben bestehen. Erschreckend am Original fand ich den Zynismus und die völlige Teilnahmslosigkeit den Opfern gegenüber.

Dein Prot sitzt wie James Stewart bei Hitchcock am Fenster, natürlich weniger politisch korrekt als er. Dass er sich aufgeilt, erscheint stimmig und passend (Einstieg gut gelungen), der Bruch kommt, wenn er eingreift:

Ich bin schon gespannt, was passiert, wenn Katja ihre Waschtrommel öffnet. Hätte keine Wachsmalstifte in ihrer Jackentasche vergessen sollen, die Gute.
Wie soll er das denn bewerkstelligt haben?

*off-topic modus an* Ich dachte, bei "Sliver" geht es für die Jungens um die Szenen mit sexy Sharon beim Sex; dann passt Chick-flick schon mal gar nicht. *off-topic modus aus*

Gruß, Elisha

 

Elisha schrieb:
Erschreckend am Original fand ich den Zynismus und die völlige Teilnahmslosigkeit den Opfern gegenüber.
Genau das wollte ich in der Geschichte eigentlich auch kopieren und hinüberretten, die Grundstimmung also. Offensichtlich ist mir das bei dir nicht gelungen, wenn du keine Parallelen siehst bis auf Ähnlichkeiten im Grundsetting.

Dass er sich aufgeilt, erscheint stimmig und passend (Einstieg gut gelungen), der Bruch kommt, wenn er eingreift
Meinst du mit "Bruch" einen Bruch in der Handlung oder einen Einbruch in der Qualität? Erster war beabsichtigt, letzerer natürlich nicht.

Wie soll er das denn bewerkstelligt haben?
Na ja, vielleicht haben sie eine Gemeinschaftswaschmaschine im Keller des Hauses oder einen kleinen Waschsalon in der Nähe, oder sowas. Oder er hat irgendjemand angestiftet. Ich denke sogar, dass er auch vor einem kleinen Einbruch nicht zurückschrecken würde. Das wird schon gehen.

Ich dachte, bei "Sliver" geht es für die Jungens um die Szenen mit sexy Sharon beim Sex; dann passt Chick-flick schon mal gar nicht.
Ach na ja, Notting Hill hat auch eine recht attraktive Julia Roberts und ist trotzdem ein Chick Flick. :)
Spielt ja auch keine Rolle, Sliver ist ein einfach ein ziemlich schwacher Film, egal für welche Zielgruppe. :)

Danke für die Kritik
Quinn

 

Hallo Quinn,

für einen Autoren deiner sprachlichen Möglichkeiten eine eher uninspirierte Geschichte. Vielleicht liegt es daran, dass du dich in ein thematisches Korsett zwängen musstest. Hitchcock lässt übergreifend grüßen. Ansonsten entdecke ich ein paar eher müde Anspielungen auf ein paar TV-Serien. Dass dies alles insgesamt trotzdem noch unterhaltsam wird, liegt allein an der Tatsache, dass du wirklich gut schreiben kannst - aber leider bleibst du hier weit unter deinen Möglichkeiten. Liest sich wie eine Fingerübung eines begabten Autoren, routiniert, aber ohne wirkliche Lust an Idee und Ausführung. Liege ich da sehr falsch? Die Themen, die du dir selbst wählst, haben wesentlich mehr. Von allem!

Grüße von Rick

 

Hey Rick,

Rick schrieb:
Vielleicht liegt es daran, dass du dich in ein thematisches Korsett zwängen musstest.
Nein, den Schuh muss ich mir schon selbst anziehen. Ich habe das Thema ja sehr frei ausgelegt und mich von Zerbrösels Geschichte nur inspirieren lassen -und versucht, Teile des Settings und der Grundstimmung zu übernehmen.

Dass dies alles insgesamt trotzdem noch unterhaltsam wird, liegt allein an der Tatsache, dass du wirklich gut schreiben kannst - aber leider bleibst du hier weit unter deinen Möglichkeiten.
Hmm, du traust mir ja viel zu.

Liest sich wie eine Fingerübung eines begabten Autoren, routiniert, aber ohne wirkliche Lust an Idee und Ausführung. Liege ich da sehr falsch?
Ich weiß nicht, ich hatte schon Lust auf Idee und Ausführung. Die Zuschauer/Gott-Nummer fand ich sehr reizvoll.
Aber vielleicht wollte ich es diesmal auch "zu kurz" machen, weil die letzte Geschichte doch eher länger war und ich den Eindruck habe, dass kürzere Geschichten eher gelesen und kommentiert werden.
Andrea hat ja auch schon die "Unsinnlichkeit" der Geschichte angesprochen, vielleicht liegt es daran, dass die Details fehlen, oder so etwas.

Vielen Dank für die Kritik, Rick. Hast mir einigen Stoff zum Nachdenken gegeben.

Gruß
Quinn

 

Hey Zerbrösel,

erstmal schön, dass es dir gefallen hat.
Zum Stil -ja, er nutzt sich schnell ab. Wenn du dir erst 40.000 Zeichen davon gegeben hat, ist ein Nachschlag nicht gerade angebracht. :)
Normalerweise kann ich auch anders schreiben (und tue das auch), aber für Kurzgeschichten bietet sich diese Nummer oft an und im Moment bin ich wohl auch in so einer Phase. Ich sehe das genau wie du mit bestimmten Stilen. Wolf Haas schreibt in seinen Brenner-Romanen z.B. auch -in meinen Augen so- über 200 Seiten geht es grad noch, aber viel länger dürften die auch nicht sein. Okay, mein Stil hier geht für dich nur über eine wesentlich kürzere Distanz klar. :)

Die mangelnde Originalität -da scheint was dran zu sein. Kam mir beim Schreiben nicht so vor (okay, war jetzt nicht taufrisch, aber ich hielt dieses Needful-Things-Motiv nu auch nicht für ausgelutscht), aber es scheint tatsächlich so sein.

Vielen Dank für die Kritik und für die schöne Vorlage
Quinn

 

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