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Der gute, alte Bolschewismus
Der gute, alte Bolschewismus
Eines Tages beschlossen mein bester Freund Sigmund und ich aus heiterem Himmel heraus, die tot geglaubte Leiche Lenins zu besuchen. Nach einer langen Fahrt mit unseren ockerfarbenen Kettcars, die bei Sonnenschein einen süßlichen Geruch von frisch geerntetem Wirsing verbreiteten, kamen wir schließlich nach Moskau. Zur Zeit war dort das Wochenende des Pottwals, weshalb wir unsere Kettcars blau umpinselten und mit toten Pinguinen behingen. Bei einer kleinen Sightseeingtour quer durch Moskau bekamen wir die tollsten Sehenswürdigkeiten zu Gesicht, wie z. B. die Statue eines Mannes ohne Genitalien, ein Haus, das noch nie jemand betreten hat, weil es keine Tür besitzt, einen Kanaldeckel, der nach oben führt und, was mich am meisten beeindruckt hat, eine große japanische Pagode die komplett aus Diät-Joghurt-Bechern erbaut war. Nach dieser beeindruckenden Tour kamen wir endlich zu Lenins Mausoleum. Zu Sigmunds und meiner Überraschung war dort gerade der große „Ultra-Revoluzzer-Tag“. Das hieß, das die Leiche Lenins irgendwo im Mausoleum versteckt wurde und wer sie findet bekommt einen großen Preis. Der Haken an der Sache war nur, dass Lenins Leiche als Ronald Mc Donald verkleidet wurde. Sigmund und ich machten natürlich bei der großen Suche mit. Ein nebenstehender Kindergärtner bekam mit, wie wir darüber stritten, ob wir uns für die Suche Schuhe anziehen, oder doch lieber unsere Gürtel um den Kopf schnallen sollten – um unsere Ziele besser anpeilen zu können – drückte uns plötzlich zwei Gummihühner in die Hand und sagte uns, dass, wenn wir sie uns vorne in die Hose rein steckten, es dann so aussehe, als hätten wir sehr, ja geradezu überdimensional große Hoden. Wir steckten uns die Hühner aber lieber in die Hosentaschen; das sah dann nämlich so aus, als hätten wir richtig dicke Geldbörsen. Mit dieser Ausrüstung begaben wir uns dann auf die Suche nach Lenins Leiche, die als Ronald Mc Donald verkleidet war. Nach einem längeren, erfolglosen Herumirren beschlossen wir, auf die Toilette zu gehen, um dort einen Ringkampf mit unseren Penissen auszutragen. Während wir dies taten, fiel mir plötzlich ein großer, roter Afro- Haarschnitt auf, der über einer Kabine ragte. Ich warf flugs einen Blick über die Kabine und sah dort die als Ronald Mc Donald verkleidete Leiche Lenins. Mit einem Satz war ich in der verschlossenen Kabine und schloss sie dann gemäß des gesunden Menschenverstandes von außen auf. Als ich die Tür aufgedrückt hatte sah ich Sigmund, wie er sein Lieblingskunststück vollführte. Er machte mit einer Hand auf seinem Penis liegend Liegestütze. Ich denke, dass er mit dieser Nummer eines Tages mal groß rauskommen wird, aber ich glaube, dass die Menschheit noch nicht reif genug ist für Sigmunds Darbietungen. Ich sagte ihm, dass ich Lenins Leiche gefunden hatte. Er war darüber so erfreut, dass er in die Hände klatschte; was dazu führte, dass er mit seinem gesamten Körpergewicht auf seinem Penis lag und sich daraufhin einen schmerzhaften Penisbruch zuzog. Über die Schmerzen, die er sein ganzes Leben haben wird, beschwert er sich heute noch. Doch das war mir in diesem Moment egal. Ich legte mir Ronald Mc Lenin über meine Schultern und brachte ihn zurück in den Hauptraum. Dort warteten schon viele strahlende Menschen auf mich. Sie begrüßten mich mit einem lauten Applaus und der russische Generalkonsul überreichte mir feierlich meinen Preis, es war ein Gutschein für 17 Personen für ein Wochenende in dem schönen kaspischen Dorf Grimpot. Da wollte ich schon immer mal hin. Aber da die Anzahl meiner Freunde geringer ist als 17 gab ich den Gutschein einer traurig aussehenden Frau mittleren Alters, die auf ihrem eng anliegendem Oberteil die Zahl 17 stehen hatte. Dies ließ mich darauf schließen, dass sie bestimmt 17 Freunde, 17 Kinder, oder vielleicht sogar 17 Eltern hat. Die Frau freute sich natürlich über meine Spende und machte eine verrückt aussehende Pirouette und verschwand dann in Richtung Afrika. Beflügelt von meiner eigenen Großzügigkeit holte ich den von Schmerzen gepeinigten Sigmund von der Toilette und ging in die große, weite Welt hinaus, um der Menschheit noch mehr gute Dinge zu tun ...